Selbstverhäufer mit Grundgebühreinzug. Die bekannten Selbstverkäufer mit Grund gebühreinzug haben Einrichtungen, welche den Einzug der Grundgebühr in kontinuier lichem Arbeitsgang in Abhängigkeit von der Belastung des Zählers des Selbstverkäufers bewirken.
Dies erfordert entweder ein weiteres Dif ferentialgetriebe ausser dem den Verbrauch an Münzen im Zusammenhang mit dem Zäh ler des Selbstverkäufers regelnden Differential getriebe, oder bedingt einen Vortrieb des Zählers. Ersteres macht den Mechanismus des Selbstverkäufers kompliziert, letzteres wirkt ungünstig auf die Genauigkeit des Zählers. Überdiess ist es unerlässlich, dass das den Einzug der Grundgebühr regelnde Zeit werk im Selbstverkäufergehäuse eingebaut sein muss.
Vorliegende Erfindung betrifft einen Selbst verkäufer mit Grundgebühreinrichtung, bei welchem die erwähnten Nachteile vermieden sind. Bei diesem Selbstverkäufer erfolgt die dem Einzug der Grundgebühr entsprechende Rückstellung der Auslösevorrichtung jeweils nach Ablauf bestimmter Zeitintervalle übe ein Schaltwerk, wobei. die Wirkung des Schaltwerkes unabhängig von der Belastung des Zählers des Selbstverkäufers ist.
Die Zeichnung zeigt in den Fig. 1 und 3 zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsge genstandes in schematischer Darstellung, von denen die Fig. 2 und 4 Details veranschau lichen.
Gemäss Fig. 1 ist 1 das Triebeisen, 2 die Triebscheibe eines Elektrizitätszählers. Eine auf der Achse 3 der Triebscheibe 2 sitzende Schnecke 4 treibt über ein Vorgelege 5 eine Welle 6 an. Auf dieser sitzt lose ein Stirn rad 7, das mit zwei Klinkenrädern 8, 9 ein festes Ganzes bildet. In das Klinkenrad 8 greift eine Klinke 10 ein, welche an einem auf der Welle 6 festen Arm 11 sitzt.
Das Stirnrad 7 kämmt mit einem Rad 12, das mit einem Sonnenrad 13 ein Ganzes bildet und lose drehbar auf einer Welle 14 sitzt. Auf der Welle 14 sitzt ein Stirnrad 15 fest und die Welle 14 weist an ihrem einen Ende einen aus Isoliermaterial beste- henden Kurbelzapfen 18 aus. Auf der Welle 14 sitzt ferner lose drehbar ein zweites Son nenrad 19, das eine Stirnverzahnung 20 auf weist. Mit den Sonnenrädern 13, 19 kämmt ein Planetenrad 21, das auf der Welle 14 fest ist.
Die Stirnverzahnung 20 steht mit einem Stirnrad 22 im Eingriff, welches mit einem Rad 23 zusammen auf einem Wellenstumpf 24 sitzt. Letzterer treibt über eine biegsame Welle 25, eine Vorgelegewelle 26 und ein Zahnrad 27 ein Zählwerk 28 an. Dieses Zählwerk 28 registriert die Gesamtzahl der in den Selbstverkäufer eingeworfenen Münzen und steht zu diesem Zweck mittelst eines Zahnrades 29 mit einer Welle 30 in Ver bindung, welche Welle nach Einwurf einer Münze mittelst eines Schaltknopfes 31 von Hand um einen bestimmten Betrag gedreht werden kann.
Die Welle 30 trägt ein mit einer Zahn lücke versehenes Zahnrad 31",, welche rnit einem ebenfalls eine Zahnlücke aufweisenden Zahnrad 32 in Wirkungsverbindung steht. Mit diesem Zahnrad 32 steht der zur Aus- und Einschaltung des Selbstverkäufers in das Netz, beziehungsweise ans dem Netz dienende Schalter in Verbindung, welcher nach den Ausführungsbeispielen nach Art der sogenannten Messerschalter ausgebildet ist und eine Welle 34 aufweist.
Dieser Schalter hat einen auf der Welle 34 sitzenden Hebel 38, sowie eine Welle 39, welche durch den Kurbelzapfen 18 mit der Welle 14 gekuppelt ist. Die Welle 39 ist durch Lagerung mittelst eines Gewindeteils 40 automatisch längsverschiebbar und weist eine Abflachung 41 auf, welche in bekannter Weise zur Auslösung des Schalters (durch Freigabe des Hebels 38) nach Verbrauch des Münzenvorrates dient.
In das Klinkenrad 9 greift eine Klinke 43 ein, welche an einem mit einem Zahnrad 43 festverbundenen Arm 44 sitzt. Das Zahn rad 43 sitzt lose auf der Welle 6 und ist durch Räder 45, 46 mit einer Sperrscheibe 47 verbunden. Die Sperrscheibe 47 sitzt mit dem Rad 46 lose drehbar auf einer Welle 48, auf welcher ein Zahnrad 49 fest ist, - das seinerseits durch Übersetzungsgetriebe 50 mit der Triebscheibe 51 eines Ferrarislaufwerkes in Verbindung steht. Die Spule 52 des Trieb eisens 53 dieses Ferrarislaufwerkes ist unab hängig von der Schaltung des Selbstverkäu fers direkt an das Netz angeschlossen.
Das Zahnrad 49 ist durch eine Feder 54 mit der Sperrscheibe 47 verbunden und weist eine Anschlagfläche 55 auf, die mit Stiften 56, 57 eines Sperrsegmentes 58 zusammen wirkt. Das Sperrsegment 58 hat zwei Nasen 59, 60, ist um einen ortsfesten Bolzen 61 drehbar und steht unter dem Einfluss einer Kippfeder 62.
Das Stirnrad 15 steht über ein Getriebe 63 mit einem Zählwerk 64 in Verbindung, das den noch zu verbrauchenden Münzvorrat anzeigt.
Befindet sich der Selbstverkäufer wie in Fig. 1 dargestellt in eingeschaltetem Zustand, so steht das Sonnenrad 19 des Differential getriebes still und der Zähler 1, 2 bewirkt ein Abrollen des Planetenrades 21., in Rich tung des Pfeils 65. Hierdurch wird .einer seits die Welle 39 langsam in Richtung des Pfeils 66 bewegt, anderseits wird in be kannter Weise das Zählwerk 64 langsam rückwärts gedreht.
Unabhängig von allen Vorgängen im Selbstverkäufer, herrührend vom eigentlichen Zähler, wirkt das Ferrarislaufwerk 51, 52, 53. Dieses spannt durch das langsam laufende Rad 49 die Feder 54, indem die Sperrscheibe 47 durch eine der Nasen 59, 60, beispiels weise wie in Fig. 1 gezeigt diejenige 59, arretiert ist. Im Verlauf der Drehung des Rades 49 kommt die Anschlagfläche 54 auf den Stift 57 zur Wirkung und hebt das Sperrsegment 58, so dass die Feder 62 in ihre andere Endlage umkippt und die Nase 59 die Sperrscheibe 47 freigibt, wogegen die Nase 60 die Sperrscheibe nach einer halben Umdrehung wieder fängt.
Während dieser Bewegung der Sperrscheibe 47 treibt die Klinke 42 des Ratschwerkes 8, 10, 9, 42 das Rad 9 an, und zwar mit grösserer Ge schwindigkeit als die Klinke 10, welche nor- malerweise die Übertragung vom Zähler 1, 2 her auf das Sonnenrad 13 bewirkt, so dass nun das Sonnenrad 13 mit grösserer Geschwin digkeit gedreht wird, als vom Zähler und eine schnellere Verschiebung der Welle 39 gegen ihre Auslöselage hin bewirkt.
Gleichzeitig wird auch das Zählwerk 64 schneller wie vom Zähler aus und um einen gewissen, der Höhe der augenblicklich einzu ziehenden Grundgebühr entsprechenden Be trag zurückgedreht.
Mittelst des durch das Ferrarislaufwerk und die Sperrvorrichtung 47, 59, 60 darge stellten Schaltwerkes wird also über das Rauchwerk 8, 10, 8, 42, unabhängig von der Belastung des Zählers eine Rückstellung der Auslösevorrichtung (verschiebbare Welle 39) jeweils nach Ablauf eines bestimmten Zeitinter valles erzielt.
Die Grösse des Zeitintervalles beziehungs weise die Übersetzung vom Ferrarislaufwerk zur verschiebbaren Welle 39 und sinngemäss zum Zählwerk 64 richtet sich nach der Höhe der festgesetzten Grundgebühr beziehungs weise nach dem Wert der in den Selbstver käufer einzuwerfenden Münzen und kann durch entsprechende Übersetzungsverhältnisse in den Übertragungsgetrieben festgelegt werden.
An Stelle eines Schaltwerkes wie es das Ferrarislaufwerk und das Sperrwerk nach dem beschriebenen Ausführungsbeispiel dar stellt, könnte auch ein solches nach dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3 und 4 Verwendung finden.
Hier ist der Antrieb vom Zähler mittelst der Wellen 5, 6, des Klinkenrades 8 mittelst der Klinke 10 und des Sonnenrades 13 mit- telst der Räder 7, 12, sowie die weitere Übertragung auf die sich verschiebende Welle 39 und die Zählwerke 28, 64 gleich wie beim ersten Ausführungsbeispiel und sind daher die entsprechenden Teile nur so weit dargestellt, als für das Verständnis des zweiten Ausführungsbeispiels notwendig erscheint.
Der Arm 44, welcher die mit dem Klinken rad 9 zusammenwirkende Klinke 42 trägt, ist als Anker 67 eines Relais ausgebildet. Die den Kern 68 dieses Relais erregende Spule 69 ist an eine auf der Zeichnung nicht ersichtliche Schaltuhr angeschlossen. Eine Feder 70 bewirkt den Rückzug des Ankers 67 bei nicht erregtem Relais.
Beim normalen Betrieb des Selbstverkäu fers durch den Zähler gleitet das Klinkenrad 9 unter der Klinke 42 durch. Wird dagegen das Relais vorübergehend von der Schaltuhr erregt, so wird der Anker desselben vom Kern 68 angerissen und die Klinke 42 greift, dem Klinkenrad 9 voreilend, in dieses ein und nimmt es schneller mit, als dem Zähler antrieb entspricht, so dass die Welle 39, sowie das Zählwerk 64 ihre Voreilung im Sinne der Wirkung des ersten Ausführungsbeispiels erhalten.
Die Anwendung eines Relais als Schalt werk für den Einzug der Grundgebühr nach Ablauf eines bestimmten Zeitintervalles hat neben dem Vorteil konstruktiverer Einfach heit noch den Vorteil, dass mehrere Schalt werke von einer einzigen Kraftquelle aus gesteuert werden können, so kann beispiels weise in einem Miethause, in dem mehrere Selbstverkäufer installiert sind, die dann ge wöhnlich ebenfalls vorhandene, für die Trep penhausbeleuchtung und eventuell andere Zeitschaltungen vorgesehene Schaltuhr dazu dienen, die Relais aller dieser Selbstverkäufer in den gewünschten Zeitintervallen zu be tätigen.
Bei Anwendung eines Relais als Schalt werk ist es auch möglich, das für die Aus lösung notwendige Zeitwerk in das Selbst verkäufergehäuse einzubauen, welches Zeit werk dann durch Kontaktgabe in den be stimmten Zeitintervallen das Relais steuert.
Letztere Anordnung hat den wirtschaft lichen Vorteil, dass der Selbstverkäuferme- chanismus einen einheitlichen Ausbau erhalten kann, zu dem zusätzlich nur die Anordnung des Schaltrelais (Fig. 2) nötig ist.
Ferner könnte eine vorübergehende Ab schaltung des Zählers und dafür während dieser Zeit eine Kupplung der Auslösevor- richtung mit einem Laufwerk bewirkt werden. Es ist auch denkbar, die Relais durch der Netzspannung überlagerte Ströme höherer Frequenz gemeinsam zu steuern und auf diese Weise die Grundgebühr einzuziehen.