Verfahren zur Darstellung von Carhazolsulfamynsäure. Es ist: gefunden worden, dass sich Sulf- aminsäuren sekundärer Basen in guter Rein heit und Ausbeute darstellen lassen, wenn sekundäre Basen in Gegenwart säurebinden der Mittel zweckmässig in indifferenten Lö- sungs- oder Verdünnungsmitteln mit S03 ab gebenden Mitteln behandelt werden, wobei das indifferente Lösungsmittel. gleichzeitig basischen Charakter haben kann.
Als SO;, abgebende Mittel kommen in Frage, Chlor sulfonsäure, chlorsulfonsaure Salze, Ester der Chlorsulfonsäure, 'Schwefeltrioxyd, Pyro- schwefelsäure und dergleichen.
Der Verlauf dieses Verfahrens ist überraschend, da bei der Einwirkung von Chlorsulfonsäure in einem Verdünungs- oder Lösungsmittel ohne An wesenheit säurebindender Mittel auf sekun däre Basen, beispielsweise Carbazol, eine Carbazolmonosulfo@säure entsteht, in der die fiulfogruppe an einem Kohlenstoff- und nicht -in dem Stickstoffatom gebunden ist.
Die so erhältlichen Sulfaminsäuren sind wertvolle Zwischenprodukte und wegen ihrerWasserlös- lichkeit zu vielen Umsetzungen befähigt. Beim Erwärmen mit verdünnter Säure spal ten sie die Sulfogruppe ab und lassen die freie, sekundäre Base zurück.
Natürlich ist es auch möglich, diese iSulf- aminsäuren aus Gemischen, die eine sekun däre Base enthalten, abzuscheiden.
Gegenstand dieser Erfindung ist ein Ver fahren zur Darstellung von Carbazolsulf- aminsäure, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man S03 abgebende Mittel auf Car- bazol in Gegenwart eines säurebindQnden Mittels, zum Beispiel mit oder ohne Anwen dung eines indifferenten Lösungs- oder Ver dünnungsmittels, einwirken lässt.
Beispiel <I>1:</I> 167 Gewichtsteile Carbazol werden in <B>1000</B> Gewichtsteilen wasserfreiem Pyridin gelöst und unter Rühren bei etwa<B>30' 1.67</B> Gewichtsteile Chlorsulfonsäure eingetropft. Nachdem die Chlorsulfonsäure eingetragen ist, wird noch einige Stunden bei 50 bis<B>60'</B> verrührt, das Ganze dann in überschüssige Sodalösung gegeben und das Pyridin mit VV a@sserdampf abgeblasen.
Nach Filtrieren des alkalischen Wasserdampfrückstandes scheidet sich aus dem genügend eingeengten Filtrat durch Aussalzen die Sulfaminsäure des Carbazols als Natriumsalz in Form von farblosen Blättchen ab. Sie ist in Wasser sehr.leicht löslich und scheidet beim Erwär men mit verdünnten Säuren unter Abspal tung der Sulfogruppe reines Carbazol ab.
<I>Beispiel 2:</I> 100 Gewichtsteile Rohanthracen mit einem Gehalt von 48% Anthracen und 26% Carbazol werden mit 150 Gewichtsteilen Di- methylanilin angeschlämmt. Die Mischung wird in ein auf 10 abgekühltes Gemisch von f'50 Gewichtsteilen Monochlorbenzol, 70 Gewichtsteilen Dimethylanilin und 55 Ge wichtsteilen Chlorsulfonsäure eingetragen. Hierbei steigt die Temperatur auf etwa 25 .
Man rührt 2 iSt-unden bei 20 bis 25 nach und giesst hierauf in eine kalte Sodalösung, deren Gehalt so bemessen ist, dass,die Lösung alkalisch bleibt.
Dann entfernt man das Di- methylanilin und Monochlorbenzol durch Ab blasen mit Wasserdampf und filtriert den Destillationsrückstand heiss von Anthracen und andern Bestandteilen des Rohanthracens. Das Filtrat scheidet beim Aussalzen mit Kochsalz das Natriumsalz der Carbazolsulf- aminsäure in Form von farblosen Blättchen aus.
Beispiel <I>3:</I> 100 Gewichtsteile Rückstände von dei Anhracenreinigung mit 36% Carbazol, wel che zweckmässig durch eine Vorbehandlung mit niedrigsiedenden Lösungsmitteln, zum Beispiel Chlorbenzol, oder durch Sublimation gereinigt wurden, werden in 150 Gewichts teilen Dimethylanilin angeschlämmt.und. in eine auf 0 abgekühlte Mischung von 250 Gewichtsteilen Chlorbenzol, 140 Gewichtstei len Dimethylanilin und<B>110</B> Gewichtsteilen Chlorsulfosäure so eingetragen,
.dass die Tem peratur nicht über<B>10'</B> steigt und 3 Stunden bei 10 bis 15 gerührt. Die weitere Aufar beitung erfolgt wie in Beispiel 2 beschrieben. Verwendet man in diesem Falle an Stelle von Soda Kalk, so bleibt bei der späteren Filtra tion der gebildete Gips mit dem überschüs sigen Kalk zusammen mit den Verunreini gungen zurück.