DE493024C - Verfahren zur Darstellung von Sulfaminsaeuren aus sekundaeren Basen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Sulfaminsaeuren aus sekundaeren Basen

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DE493024C DEI28676D DEI0028676D DE493024C DE 493024 C DE493024 C DE 493024C DE I28676 D DEI28676 D DE I28676D DE I0028676 D DEI0028676 D DE I0028676D DE 493024 C DE493024 C DE 493024C
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  • Verfahren zur Darstellung von Sulfaminsäuren aus sekundären Basen Es ist bekannt, daß man mit Hilfe von Fluorsulfonsäure oder deren Salzen wasserhaltige, sekundäre Basen in die entsprechenden Sulfaminsäuren überführen kann (vgl. Patent 317668). Diese Arbeitsweise kann wegen der Unbeständigkeit der Chlorsulfonsäure gegen Wasser nicht auf diese übertragen werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese, Sulfaminsäuren sekundärer Basen durch ZiLL-satz eines salzsäurebindenden Mittels auch mittels der technisch leichter zugänglichen und billigeren Chlorsulfonsäure herstellen kann. Das Verfahren wird zweckmäßig in Gegenwart eines indifferenten Lösungsmitfels ausgeführt. Das Lösungsmittel kann basischen Charakter haben und gegebenenfalls durch einen überschuß der sekundären Base gebildet werden. Dieses Darstellungsverfahren war nicht ohne weiteres vorauszusehen, da z. B. bei der Einwirkung von Chlorsulfonsäure auf die Leukoverbindung des Indigos nach der französischen Patentschrift 551 666 nicht die N.-Sulfonsäure entsteht, sondern der Sauerstoffester.
  • Diese neue Erkenntnis ist von technischer Bedeutung. Mit Hilfe dieser.Sulfaminsäuren in Gemeinschaft mit ihrer Aufspaltbarkeit ist eine Möglichkeit gegeben, sekundäre Basen in eine wasserlösliche Form überzuführen und sie -aus Gemischen abzutrennen-und zu regenerieren.. So kann man z. B. Monomethylanilin vom Dimethylanilin trennen, was durch fraktionierte Destillation nur schwer gelingt. Ferner ermöglichen die Sulfaminsäurehiklung beim Carbazol und dessen leichte Rückbildung aus der Sulfaminsäure durch Behandlung mit Sauren ein Verfahren, um auf billige Weise das Carbazol in sehr reiner Form aus dem Rohanthracen abzutrennen.
  • Die so erhaltenen reinen Verbindungen sind wert-volle Zwischenprodukte für wichtige Farbstoffe. Beispiele 1. 167 Gewichtsteile Carbazol werden in I ooo Gewichtsteilen Pyridin gelöst und unter Rühren bei etwa 5o bis 6o' 167 Gesvichtsteile Chlorsulfonsäure eingetropft. Nachdem- die Chlorsulfonsäure eingetragen ist, wird noch einige Stunden bei 5o bis 6o' verrührt, das Ganze bei möglichst tiefer Temperatur mit Natriumcarbonat alkalisch gestellt, darauf das Pyridin mit Wasserdampf abdestilliert und wenn nötig, von etwas unverändertern Carbazol abfiltriert. Das Filtrat enthält die Carbazol--\'-sulfonsäure, die durch Aussalzen aus der genügend eingeen,-ten Lauge leicht erhalten werden kann. Die Carbazol-N-sulfonsäure kristallisiert als Nratriumsalz in farblosen Blättchen. Sie ist in Wasser sehr leicht löslich.
  • 2. In. die carbazolhalt-ige Mutterlauge, welche -man erhält wenn man nachdem Pyridinreinigungsverfahren aus dem Rohanthra,-cen das Anthracen abgeschieden hat, läßt man bei 5o bis 6o' Chlorsulfonsäure im Überschuß unter Kühlung einlaufen und rührt weitere 6 Stunden. - - «- --ei . Das Reaktionsgemisch wird mii Natriumcarbonatlösung schwach alkalisch gemacht und nach Entfernung des Pyridins das Natriumsalz der Carbazol-i\r-sulfonsäure durch Einengen der wi"ißrigen Lösung oder Aussalzen abgeschieden.
  • 3. Zu einem Gemisch von 107 Ge#vichtsteilen Monomethylanilin und 5oo Gewichtsteilen wasserfreiem Pyridin gibt man bei etwa 3o bis 35' tropfenweise unter Kühlung und gutem Rühren 16o Gewichtsteile Chlorsulfonsäure und erwärmt einige Stunden auf 5o bis 6o'. Die Flüssigkeit wird in eine Lösung von :22o Gewichtsteilen Soda in -9 1 Wasser gegeben und das Pyridin durch Einleiten von Wasserdampf entfernt. Aus der zurückbleibenden Lösung wird das monomethylanilinsulfaminsaure NatiJum mittels Natriumchlorid in farblosen Blättchen abgeschieden. Es ist eine in Wasser sehr leicht lösliche Verbindung, die beim Erwärmen ihrer wäßrigen Lösung mit verdünnten Mineralsätiren die Sulfogruppe abgespaltet und das Monomethylanilin zurückbildet, das leiclit aus der.satiren Lösung durch. Zusatz von Alkali abgeschieden werden kann.
  • 4. Zu einer Lösung von 169 Gewichtsteilen Diphenylamin in 5oo Gewichtsteilen wasserfreiem Pyridin wird ein. Gemisch aus 300 Gewichtsteilen Chlorstilfonsäure in 8oo Ge- wichtsteilen trocknem Pyridin gegeben und diese Mischung einige Stunden auf 5o bis 6o' erwärmt. Nach Eintragen des Reaktionsa ,emisches in überschüssige Natriumcarbonatlösung bläst man das Pyridin mit Wasserdampf ab und salzt aus der filtrierten wäßrigeil , alkalischen Rückstandslöstitig die Diphenylamin-#N-sulfonsäure aus.
  • Sie kristallisiert als Natriumsalz in Form von farblosen Blättchen, ist in Wasser sehr leicht löslich und erleidet beim Erwärmen mit verdünnten Säuren eine Spaltung in Schwefelsäure und Diphenviamin, das aus der sauren Lösung leicht mit Alkali ausgeschieden werden kann..
  • 5. Man g ibt zu 16 5 Gewichtsteilen eihes Gemisches, hergestellt aus 55 Gewichtsteilen Monomethylanilin und i To Gewichtsteilen Dimethylanilin, eine Mischung aus 66 Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure in 3oo Gewichtsteilen Dimethylanilin und rührt noch %. bis i Stunde bei io bis 15'. Dann gießt man die Reaktionsinasse in überschüssige iNatriumcarbQ-natlösungen, bläst das Dimethylanilin mit Wasserdampf ab und salzt aus der zurÜckbleibenden Lösung das 1\T-sulfonsaure Na.-trium des Monomethylamins mit Natriumchlorid aus. Will man bei diesen Trennungsverfahren das Monomethylaniliii selbst zurückerhalten, hat man nur nötig, die Sulfaminsäurelösung anzusäuern '. einige Zeit zu erwärmen und durch Zugabe von überschüssigem Alkali die freie Base als solche zur Abscheidung zu bringen.
  • 6. ioo Gewichtsteile Rohantbracen mit einem Anthracetigehalt von 48'/, werden mit 15o Gewichtstellen Dimethylanilin abgeschlämmt. Die Mischung wird in ein auf io' abgekühltes Geinisch von 25o Gewichtsteilen Monochlorbenz01, 7o Gewichtsteilen Dimethylanilin und 55 Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure .eingetragen. Hierbei steigt die Temperatur auf etwa 2-5'. Man rührt 2 Stunden bei 2o bis 25' und gießt hierauf in eine kalte Natritinicarbonatlösung, die so bemessen ist, daß die Lösung alkalisch bleibt. Dann entfernt man das Dimethylanilin und Monochlorbenzol durch Abblasen mit Wasserdampf und filtriert den Destillationsrückstand heiß vom Anthracen und anderen Bestandteilen des Rohanthracens. Das Filtrat wird zur Entfernung von Verunreinigungen mit Tierkohle ausgeschüttelt, filtliert und das Natriumsalz der Carba,-zcl-I\T-sulfonsäure durch Zusetzen von Natriumchlorid. ausgesalzen.
  • Da die Sulfaminsäure'durch Erwärm eii mit Säuren aufspaltba#r ist, kann man auf diese Weise aus ihr das freie Carbazol gewinnen.
  • 7. ioo Gewichtsteile Rückstände von der Anthracenreinigung, welche zweckmäßig durch eine Vorbehandlung mit niedrigsiedenden Lösungsmitteln, z.B. ChloTbenzol, oder durch Sublimation gereinigt wurden, werden in i5o Gewichtsteilen Dimethylanilin angeschlämmt und in eine auf o' abgekühlte Mischung von -oio Gewichtsteilen Chlorbenz0 ' 1, 14o Gewichtsteilen Dimethylanilin und iio Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure so eingetragen, daß die Temperatur nicht üaber io' steigt und 3 Stunden bei io bis 15' gerührt. Die weitere Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel -6 beschrieben, Verwendet man in diesem Falle an Stelle von Natriumcarbonat Calciumhyd.roxyd, so bleibt bei der späteren Filtration das gebildete Caleiumstilfat mit dein überschüssigen Kalk zusammen mit den Verunreinigungen zurück.
  • 8. 2,2o Gewichtsteile 3-Nitrocarbazol werden in 2, 1 trockenen Pyridinbasen eingetragen. Dazu gibt man bei 2,o bis 30" unter gutem Rühren 24o Gewichtsteile Chlorsi-ilfonsäure hinzu und erwärmt noch einige Stunden bei 5o bis 6oQ bis zur Beendigung der Umsetzung. Das Reaktionsgemisch wird in überschüssige ' Niatriumcarbonatlösung eingetragen, das Pyridinbasengemisch durch Einleiten von * 'Wasserdampf entfernt, die alkalische LösUng der 3-1Nitrocarbazol-I\T-siilfonsäure wenn nötig filtriert und ihr Natriumsalz durch Z-usatz von Natriumehlorid zur Abscheidung gebracht. Das schwach gelb gefärbte Natriumsalz ist in Wasser sehr leicht löslich. Es läßt sich durch Erwärmen mit Säuren aufspalten unter Abscheidung von 3-Nitrocarbazol.
  • 9. 33o Gewichtsteile 3 - 6-Dibromcarbazol werden in 2 1 trockenem Pyridin gelöst und dazu unter Rühren bei 2o bis 30' 24o Gewichtsteile Chlorsulfonsäure gegeben. Diese Mischung wird nach einiger Zeit auf 5o bis 6o' erwärmt, dann in verdünnte., überschüssige Natriumcarbonatlösung eingegossen und mit Wasserdampf vom Pyridin befreit. Durch Zusatz von wenig N atritimchloridlösung wird das in Wasser schwer lösliche 3 - 6-dibromcarbazol-N-sulfonsaure Natrium abgeschieden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCB:: Verfahren zur Darstellung von Sulfaminsäuren- aus sekundären Basen,dadurch gekennzeichnet, daß man sekundäre Basen, zweckmäßi g in indifferenten Lösungsmitteln, in Gegen-wart säurebindender Mittel mit Chlorsulfonsäure behandelt.
DEI28676D 1926-08-01 1926-08-01 Verfahren zur Darstellung von Sulfaminsaeuren aus sekundaeren Basen Expired DE493024C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE747400C (de) * 1941-06-01 1944-10-02 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von 3, 6-Dinitrocarbazol

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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