CH125215A - Verfahren zur Herstellung einer Kunstmasse aus Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Kunstmasse aus Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff.Info
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Description
Verfahren zur Herstellung einer Kunstmasse aus Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Kunst masse aus Formaldehyd, Harnstoff und Thio- harnstoff, dadurch gekennzeichnet, dass man Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff in solchen Mengenverhältnissen aufeinander einwirken lässt, dass das molekulare Verhält nis der Komponenten im Endprodukt wesent lich weniger als 2 Mol. Formaldehyd auf 1 Mol. Harnstoff-Thioharnstoff-Gemisch be trägt. Bei der Herstellung von klaren Konden sationsprodukten aus Harnstoff und Form aldehyd, gleichgültig, .ob die Kondensation mit oder ohne Anwendung eines Katalyten vorgenommen wird, werden nach den bisher bekannten Verfahren stets mindestens 2 %Iol. Formaldehyd auf 1 Mol. Harnstoff ver wendet. Bekanntlich besitzen die Pro dukte, die auf 1 Mol. Harnstoff mehr als 2 Mol. Formaldehyd enthalten, den Nachteil, dass sie sich trotz grosser Vorsicht kaum fehlerfrei härten lassen, sondern hier bei unter Blasenbildung schaumig aufgetrie- ben werden oder im gehärteten Zustande Spannungen aufweisen. In der schweizerischen Patentschrift Nr. 117170 ist ein Verfahren beschrieben, das gestattet, mit der Formaldehydmenge noch weiter, das heisst unter das Verhältnis von 2 Mol. Formaldehyd zu 1 Mol. Harn stoff herabzugehen. Immerhin ist auch nach diesem Verfahren die Herstellbarkeit klarer Produkte an ziemlich enge Grenzen gebunden. Entfernt man sich wesentlich von dem Ver hältnis 2:1, so erhält man nicht mehr glas artige, sondern milchige bis porzellanartige Massen. Es wurde nun gefunden, da.ss es gelingt, unter Verwendung von noch geringeren Men gen Formaldehyd zu einem klaren Konden sationsprodukt zu gelangen, wenn man bei der Kondensation :den Harnstoff zum Teil durch Thioharnstoff ersetzt. Mit dieser Ar beitsweise gelingt es zum Beispiel noch bei einem Molekularverhältnis der Komponenten 1 : 1 ein klares Kondensationsprodukt zu er halten. Man kann hierbei entweder so vorgehen, dass man ein Gemisch von Thioharnstoff und Harnstoff von Anfang in dem für das Endprodukt gewünschten Molekularverhält- nis mit dem Formaldehyd reagieren lässt, oder man kann von einem Harnstoff-Form- aldehyd bezw. von einem gemischten Ha.rn stoff-Thioharnstoff-Formaldehyd-Kondensa- tionsprodukt vom Molekularverhältnis 1: mindestens 2 der Harnstoff- bezw. Harn stoff-Thioharnstoff-FormaIdehyd-Komponen ten ausgehend, dieses unter Zusatz einer entsprechend der gewünschten Zusammen setzung des Endproduktes zu bemessenden weiteren Menge Thioha.rnstoff bezw. eines Thioharnstoff-Harnstoff-Gemisehes zu Ende kondensieren. Die Reaktion kann sowohl in An-, als auch in Abwesenheit von Kondensations mitteln bezw. Katalyten vorgenommen wer den. Man kann auch Formaldehyd verwenden, der während der Reaktion aus seinen Poly meren hergestellt wurde. Das neue Produkt stellt in ungehärtetem Zustande eine klare, leicht fliessende und giessbare, in gehärtetem Zustande eine feste, harte, glasartige, durchsichtige, sehr wasser arme Masse dar, die durch hohe Form beständigkeit und Widerstandsfähigkeit ge gen physikalische und chemische Einflüsse ausgezeichnet ist und sich sehr gut und ohne Geruch bearbeiten lässt. <I>Beispiel 1:</I> 76 Teile (1 Hol.) Thioharnstoff und 30 Teile Harnstoff (1/2 Hol.) werden in 167 Teilen 36@ %sgem Formaldehyd (2 Hol.) gelöst und mit 15 Teilen Blutkohle ver mischt und filtriert. Die völlig klare Lö sung wird zirka vier Stunden auf dem Wasserbad am Rückfluss gekocht. Die so erhaltene kristallhelle Kondensationslösung, die mit Wasser und Alkohol in Fetzen fäll bar ist, bleibt auch beim Abkühlen völlig klar. Sie kann, wie üblich, durch Konzen trieren, Zugabe eines Katalysators und Er- wärmen gehärtet resp. in festes, stabiles, durchsichtiges Polymerisationsprodukt über geführt werden. <I>Beispiel 2:</I> 250 \.feile Harnstoff werden gelöst in 685 Teilen 36,6 %igem Formalde=hyd und mit 35 Teilen Blutkohle gemischt und blank filtriert. Nun wird die Lösung sieben Stun den bei 98 im Rührautoklaven kondensiert. Das Kondensat ist farblos, mit Wasser und Alkohol fällbar und ganz schwach sauer. Es wird mit 75 Teilen reinem pulverisiertem Thioha.rnstoff versetzt und bei tiefer Tem peratur im Vakuum zum Sirup konzentriert. Dann werden noch 0,25 Teile Ammonium- rhodanat, in wenig Wasser gelöst, zugegeben, weiter konzentriert und vergossen. Die bei mässiger Wärme gehaltene Giessmasse poly merisiert prompt und liefert ein klares, kri stallhelles Produkt, das sich ausgezeichnet bearbeiten lässt und dabei nicht nach Form aldehyd riecht. Beispiel <I>3:</I> 250 Teile Harnstoff werden in 833 Tei len 30 %igem neutralisiertem Formaldehyd gelöst, filtriert und bis zur beginnenden Wasserfällbarkeit am Rückfluss gekocht. In diesem Kondensat werden 150 Teile Thio- harnstoff und 0,5 Teile Ammoniumrhodanat völlig gelöst, die Lösung bei tiefer Tem peratur zum Sirup eingedampft und letz terer in Formen gegossen. Die Härtung lie fert ein ähnliches Produkt, wie in Beispiel 1 und 2 beschrieben. <I>Beispiel</I> 4.: <I>,</I> 25e0 Teile Harnstoff werden in 715 Tei len 35 %igem Formaldehyd, erhalten durch Sublimation von Paraformaldehyd in Was ser, gelöst und bei 105 im Rührautoklaven bis zur beginnenden Wasserfällbarkeit kon densiert. In dem so erhaltenen Kondensat werden 23 Teile Harnstoff, 60 Teile Thio- harnstoff und 0,5 Teile Ammoniumrhodanat gelöst, die Lösung zum Sirup eingedampft und dieser vergossen. Die Härtung liefert ein ähnliches Produkt, wie in Beispiel 1 und 2 beschrieben. <I>Beispiel</I> 120 Teile Harnstoff werden in 334 Tei len 36 %igem neutralisiertem Formaldehyd am Rückfluss bis zur beginnenden Wasser fällba-rkeit gekocht. Zu dem erhaltenen Kon densat fügt man 152 Teile Thioharnstoff, 50 Teile Wasser und 0,24 Teile eines stark wirkenden Katalysators, wie zum Beispiel Ammoniumsulfat, Ammoniumrhodanat oder dergleichen. Die erhaltene Lösung wird kon zentriert und hernach als dicker Brei ver gossen. Während des Härtens klärt sich die Masse völlig auf und wird unter Polymeri- sat.ion durchsichtig und klar.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung einer Kunst masse aus Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff, dadurch gekennzeichnet, dass man Formaldehyd, Harnstoff und Thio- harnstoff in solchen Mengenverhältnissen aufeinander einwirken lässt, dass das mole kulare Verhältnis der Komponenten im End produkt wesentlich weniger als 2 Mol. Form aldehyd auf 1 Mol. Harnstoff-Thioh,arnstoff- Gemisch beträgt.Das neue Produkt stellt in ungehärtetem Zustande eine klare, leicht fliessende und giessbare, in gehärtetem Zustande eine feste, harte, glasartige, durchsichtige, sehr wasser arme Masse dar, die durch hohe Form beständigkeit und Widerstandsfähigkeit ge gen physikalische und chemische Einflüsse ausgezeichnet ist und sieh sehr gut und ohne Geruch bearbeiten lässt. UNTERANSPRÜCHE 1.Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch. gekennzeichnet, dass man wesentlich weniger als 2 Mol. Formaldehyd auf 1 Mol. Harnstoff-Thioharnstoff-Gemisch einwirken lä,sst. 2.Verfahren gemäss Patentauspruch, da durch gekennzeichnet? da,ss einem Kon densationsprodukt, das auf 1 Mol. Harn stoff mindestens 2 Mol. Formaldehyd ent hält, vor der Endhärtung so viel T hio,- harnstoff zugefügt wird, d:ass das mole kulare Verhältnis der Komponenten im Endprodukt wesentlich weniger als 2 Mol. Formaldehyd auf 1 Mol. Harnstoff-'rhio- harnstoff-Gemisch beträgt. 3.Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass einem Konden sationsprodukt, das auf 1 Mol. Harnstoff- Thioha.rnstoff-Gemisch mindestens 2 Mol. Formaldehyd enthält, vor der Endhärtung so viel Thioha.rnstoff zugefügt wird, dass das molekulare Verhältnis der Kom ponenten im Endprodukt wesentlich we niger als 2 Mol. Formaldehyd auf 1 Mol. Harnstoff-Thioharnstoff-Gemisch beträgt. 4.Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass einem Konden sationsprodukt, das auf 1 Mol. Harnstoff mindestens 2 Mol. Formaldehyd enthält, vor der Endhärtung solche Mengen eines Thioharnstoff-Harnstoff-Gemisches zuge fügt wird, dass das molekulare Verhältnis der Komponenten im Endprodukt wesent lich weniger .als 2 Mol. Formaldehyd auf 1 Mol. Harnstoff-Thioha.rnstoff-Gemisch beträgt. 5.Verfahren gemäss Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass einem Konden sationsprodukt, das auf 1 Mol. Harnstoff- Thioharnstoff-Gemisch mindestens 2 Mol. Formaldehyd enthält, vor der Endhärtung selche weitere Mengen eines Thioharnstoff- Harnstoff-Gemisches zugefügt werden, dass das molekulare Verhältnis der Kom ponenten im Endprodukt wesentlich we niger als 2 Mol. Formaldehyd auf 1 Mol. Harnstoff-Thio#harnstoff-Gemisch beträgt.
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CH125215D CH125215A (de) | 1926-08-11 | 1926-08-11 | Verfahren zur Herstellung einer Kunstmasse aus Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff. |
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1926
- 1926-08-11 CH CH125215D patent/CH125215A/de unknown
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