AT132534B - Verfahren zur Herstellung von klaren Kondensationsprodukten aus Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von klaren Kondensationsprodukten aus Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff.

Info

Publication number
AT132534B
AT132534B AT132534DA AT132534B AT 132534 B AT132534 B AT 132534B AT 132534D A AT132534D A AT 132534DA AT 132534 B AT132534 B AT 132534B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
urea
formaldehyde
thiourea
mixture
moles
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Chem Ind Basel
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Chem Ind Basel filed Critical Chem Ind Basel
Application granted granted Critical
Publication of AT132534B publication Critical patent/AT132534B/de

Links

Landscapes

  • Phenolic Resins Or Amino Resins (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von klaren Kondensationsprodukten aus Formaldehyd, Harnstoff und
Thioharnstoff. 



   Bei der Herstellung von klaren Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd, gleichgültig, ob die Kondensation mit oder ohne Anwendung eines Katalyten vorgenommen wird, werden nach den bisher bekannten Verfahren in der Regel mindestens 2 Mol Formaldehyd auf 1 Mol Harnstoff verwendet. Bekanntlich besitzen die Produkte, die auf 1 Mol Harnstoff mehr als 2 Mol Formaldehyd enthalten, den Nachteil, dass sie sich trotz   grosser Vorsieht   kaum fehlerfrei härten lassen, sondern hiebei unter Blasenbildung schaumig   ausgetrieben   werden oder im gehärteten Zustande Spannungen aufweisen. 



   Es wurde vorgeschlagen, die Härtung der löslichen Kondensationsprodukte von Harnstoff oder Thioharnstoff oder deren Derivaten mit Formaldehyd dadurch zu verbessern, dass zu solchen löslichen Kondensationsprodukten, die mehr als 2 Mol Formaldehyd auf 1 Mol Carbamid respektive CarbamidDerivat enthalten, Substanzen, die mit dem freien Formaldehyd kondensieren, wie z. B. Harnstoff oder Thioharnstoff, in einer ungefähr   dem Überschuss   des Formaldehyds über das obenerwähnte Mol-Verhältnis 2 : 1 hinaus entsprechenden Menge zugefügt werden. 



   In der österr. Patentschrift Nr. 123224 ist ein Verfahren beschrieben, das gestattet, mit der Form-   aldehydmenge   noch weiter, d. h. unter das Verhältnis von 2 Mol Formaldehyd zu 1 Mol Harnstoff herabzugehen. Immerhin ist auch nach diesem Verfahren die Herstellbarkeit klarer Produkte an ziemlich enge Grenzen gebunden. Entfernt man sieh wesentlich von dem Verhältnis 2 : 1, so erhält man nicht mehr glasartige, sondern milchige bis porzellanartige Massen.

   Das in der erwähnten Patentanmeldung niedergelegte Verfahren bewirkt die Trennung von Kondensationsprodukt und Lösungsmittel durch Eindampfen bei niedriger Temperatur, wobei ein wasserarmes, aber dennoch gut vergiessbares Produkt erhalten wird, das in der Wärme härtbar ist. 
 EMI1.1 
   der Formaldehyd-zur Harnstoff-Thioharnstoffkomponente   etwas   unterschritten   werden kann, werden Harnstoff oder dessen Derivate   kurze Zeit mit Formaldehyd aufgekocht,   dann wird Harnstoff oder Thioharnstoff zugefügt und in Gegenwart freier H-Ionen weitererhitzt, bis beim Abkühlen der Lösung sieh das Kondensationsprodukt als Harz abscheidet. 



   Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung klarer Kondensationsprodukte aus einem Gemisch von Thioharnstoff und Harnstoff mit Formaldehyd, gemäss dem die Gewinnung des zu härtenden Kondensationsproduktes aus dessen Lösung durch Eindampfen, zweckmässig bei niederer Temperatur, erfolgt, wodurch sich dieses Verfahren von dem erwähnten Verfahren, nach dem die Harze aus saurer Lösung ausgefällt werden, unterscheidet. Bei dem der vorliegenden Erfindung zugrunde liegenden Verfahren werden auch dann noch klare Endprodukte erhalten, wenn das Mol-Verhältnis der Komponenten 1 : 1 beträgt. 



   Gemäss vorliegender Erfindung wird eine   molekulare   Menge eines Thioharnstoff-Harnstoffgemisches mit einer 2 Mol wesentlich   unterschreitenden Menge Formaldehyd durch   Erhitzen in wässeriger Lösung auf nur wenig unter   100  liegende Temperaturen mit   oder ohne Anwendung erhöhten Druckes bis zur beginnenden Wasserfällbarkeit kondensiert. Die erhaltene Lösung wird,   zweckmässig   bei niederen Temperaturen, konzentriert und der Rückstand in üblicher Weise gehärtet. 



   Die Kondensation kann auch in zwei Phasen zerlegt werden, wobei sich das Verfahren beispielsweise wie folgt gestaltet : 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
Mindestens 2 Mol   Formaldehyd   werden mit 1 Mol Harnstoff oder mit der   äquivalenten Menge eines     Thioharnstoff-Harnstoffgemisches   in wässeriger Lösung bei nicht wesentlich unter   1000 liegenden Tempe-   raturen, gegebenenfalls unter Anwendung erhöhten Druckes kondensiert bis zum Stadium der Fällbarkeit durch Wasser.

   Dann wird eine solche Menge Thioharnstoff bzw.   Thioharnstoff-Harnstoffgemisch   zugefügt, dass das Mol-Verhältnis 1 : 2 zwischen Thioharnstoff-Harnstoffgemiseh und Formaldehyd be-   trächtlich   unterschritten wird, worauf die   Losing durch   Eindampfen, zweckmässig bei niederer Temperatur, konzentriert und der Rückstand in üblicher Weise gehärtet wird. 



   An Stelle von Formaldehyd können auch dessen Polymere verwendet werden. 



   Das vorliegende Verfahren besitzt vor den bekannten den wirtschaftlichen Vorteil, dass man bei geringerem Verbrauch an Formaldehyd einen   wesentlich grösseren Spielraum für   die Herstellung von glasartigen Produkten hat. Ausserdem besitzen die neuen Produkte vor den nach den bekannten Verfahren erhaltenen verschiedene technische Vorzüge. Infolge der sehr geringen Viskosität der Konden- 
 EMI2.1 
 besteht darin, dass sie sich geruchsfrei bearbeiten lassen, während die bekannten unter Verwendung von mehr Formaldehyd erhaltenen Produkte bei der Bearbeitung mehr oder weniger stark nach Formaldehyd riechen. 
 EMI2.2 
 völlig klar. Sie kann wie üblich durch Konzentrieren, Zugabe eines Katalysators und Erwärmen gehärtet, bzw. in festes durchsichtiges Polymerisationsprodukt   übergeführt   werden. 



   Beispiel 2 ; 250 Teile Harnstoff werden gelöst in   685 Teilen 36'6%igem   Formaldehyd und mit   35 Teilen Blutkohle gemischt und blank filtriert. Nun wird die Lösung 7 Stunden bei 98  im Rührauto-   klaven kondensiert. Das Kondensat ist farblos, mit Wasser und Alkohol fällbar und ganz schwach sauer. Es wird mit 75 Teilen reinem pulverisiertem Thioharnstoff versetzt und bei tiefer Temperatur im Vakuum zu Sirup konzentriert. Dann werden noch 0'25 Teile Ammoniumrhodanat, in wenig Wasser gelöst, zugegeben, weiter konzentriert und vergossen, Die bei mässiger Wärme gehaltenen Giessmaseen polymerisieren prompt und liefern klare kristallhelle Produkte, die sich ausgezeichnet bearbeiten lassen und dabei nicht nach Formaldehyd riechen. 



   Beispiel 3 : 250 Teile Harnstoff werden in 833 Teilen   30% igem   neutralisiertem Formaldehyd gelöst, filtriert und bis zur beginnenden   Wasserfällbarkeit   am   Rückfluss   gekocht. In diesem Kondensat werden 150 Teile Thioharnstoff und 0-5 Teile   Ammoniumrhodanat vollig   gelöst, die Lösung bei tiefer 
 EMI2.3 
 vergossen. Es werden ähnliche klare, stabile Produkte erhalten wie in Beispiel 1. 



     Beispiel 5 : 120   Teile Harnstoff werden in 334 Teilen   36% igem neutralisiertem Formaldehyd   am   Rüekfluss   bis zur beginnenden Wasserfällbarkeit gekocht. Zu dem erhaltenen Kondensat fügt man 152 Teile Thioharnstoff, 50 Teile Wasser und   0#24 Teile eines stark wirkenden Katalysators,   wie z. B. 



  Ammoniumsulfat, Ammoniumrhodanat od. dgl. Die erhaltene Lösung wird konzentriert und hernach als dicker Brei vergossen. Während des Härtens   klärt sich   die Masse völlig auf und wird unter Polymerisation durchsichtig und klar.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von klaren Kondensationsprodukten aus Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff, welche auf l Mol Harnstoff-Thioharnstoffgemisch wesentlich weniger als 2 Mol Form- EMI2.4 gemisches mit einer 2 Mol wesentlich unterschreitenden Menge Formaldehyd durch Erhitzen in wässeriger Lösung auf mindestens in der Nähe von 100 liegenden Temperaturen mit oder ohne Anwendung von Druck bis zur beginnenden Wasserfällbarkeit kondensiert oder dass man zunächst mindestens 2 Mol Formaldehyd mit 1 Mol Harnstoff oder einer äquivalenten Menge eines Harnstoff-Thioharnstoffgemisches EMI2.5 benenfalls unter erhöhtem Druck, bis zur beginnenden Wasserfällbarkeit kondensiert und hierauf eine solche Menge von Thioharnstoff oder eines Thioharnstoff-Harnstoffgemisches zufügt,
    dass das MalVerhältnis der Komponenten wesentlich weniger als 2 Mol Formaldehyd auf 1 Mol Harnstoff-Thioharnstoffgemisch beträgt, worauf in beiden Fällen die erhaltenen Kondensationslösungen bei niedriger Temperatur konzentriert und der Rückstand in üblicher Weise gehärtet wird.
AT132534D 1926-08-11 1927-07-12 Verfahren zur Herstellung von klaren Kondensationsprodukten aus Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff. AT132534B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH132534X 1926-08-11

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT132534B true AT132534B (de) 1933-03-25

Family

ID=4390756

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT132534D AT132534B (de) 1926-08-11 1927-07-12 Verfahren zur Herstellung von klaren Kondensationsprodukten aus Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT132534B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT132534B (de) Verfahren zur Herstellung von klaren Kondensationsprodukten aus Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff.
DE537367C (de) Verfahren zur Erhoehung des Schmelzpunktes von Novolaken und den daraus mit natuerlichen Harzsaeuren bereiteten oelloeslichen Verbindungen
DE612625C (de) Verfahren zur Herstellung von klaren Kondensationsprodukten aus Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff
DE573516C (de) Verfahren zur Herstellung plastischer Massen aus Eiweissstoffen, insbesondere Casein, Harnstoff und Formaldehyd
DE499710C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten
AT123224B (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff oder dessen Derivaten und Formaldehyd.
DE621360C (de) Verfahren zur Herstellung von klaren Kondensationsprodukten aus Formaldehye, Harnstoff und Thioharnstoff
DE693352C (de)
AT130636B (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff oder seinen Derivaten und Formaldehyd.
DE1595111A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Melamin-Formaldehyd-Acrylnitril-Kondensationsprodukten
DE722961C (de) Verfahren zur Herstellung von Presspulvern
DE529322C (de) Verfahren zur Herstellung von haertbaren harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Kohlehydraten
DE557427C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten
CH125215A (de) Verfahren zur Herstellung einer Kunstmasse aus Formaldehyd, Harnstoff und Thioharnstoff.
DE616429C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten
DE523912C (de) Verfahren zur Herstellung oeliger oder harzartiger Umsetzungsprodukte aus Harnstoff oder seinen Derivaten
DE641702C (de) Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten
DE740863C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstharzen aus Dicyandiamid
DE944076C (de) Verfahren zur Herstellung eines verbesserten Harnstoffharzleimfilmes
DE553502C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Carbamiden, Thiocarbamiden und deren Derivaten mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd
DE804604C (de) Verfahren zur Herstellung von Kuenstlichen Harzen aus Dicyandiamid
DE1034358B (de) Verfahren zur Herstellung von pulverfoermigen Kondensationsprodukten
AT129757B (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprudukten aus Thiodicyandiamidin und Formaldehyd.
DE693089C (de) Verfahren zur Herstellung von Formaldehydkondensationsprodukten aus Phenolen, Thioharnstoff und Harnstoff
DE946086C (de) Verfahren zur Herstellung von in der Waerme selbsthaertenden Aminoplasten