DE722961C - Verfahren zur Herstellung von Presspulvern - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Preßpulvern Die Erfindung betrifft die Herstellung eines Preßpulvers durch alkalische Kondensation von Dicyandiamid, Formaldehyd und Phenol und bezweckt die Erzielung rasch härtbarer Produkte von erhöhter Härte und Alkalibeständigkeit sowie die Steigerung der Harz- und Stickstoffausbeute. Dies wird erfindungsgemäß dadurt-1 erreicht, daß Dicyandiamidformaldehydanfangskondensationsprodukte mit Phenolformaldiehydanfangskondensationsprodukten in solcher Menge vermischt und weiterkondensiert werden, daß im Endprodukt auf i Mol Dicyandiamid und 2,7.5 bis 3,25 Mol Formaldehyd nicht mehr als i Mol Phenol kommt.
• Da die Bildung von Harzen aus Phenol und Formaldehyd erheblich längere Zeit in Anspruch nimmt als die Bildung der Dicyandiamidformaldehlydharze ist es zweckmäßig, dem Dicyandiamidformaldehydanfangskondensationsprodukt solche Phenolformaldehydanfangskondensationsprodukte zuzusetzen, in denen das Phenol längere Zeit als das Dicyandiamid mit einem Unterschuß an Formaldehyd behandelt worden ist. Dia Endprodukte zeichnen sich durch Farblosigkeit bzw. Hellfärbung, Alkalibeständigkeit und erhöhte Temperaturbeständigkeit bei guter mechanischer Festigkeit- aus.
• Die chemisch und mechanisch besten Eigenschaften besitzen Harze, bei denen das molekulare Verhältnis von Dicyandiamid zu Phenol etwa i : i beträgt. Für Endprodukte, die sehr hell sein sollen, empfiehlt es sich, die Phenolkomponenten in geringerer Menge und für Endprodukte, die sehr hohe Preßtemperaturen aushalten sollen, in größerer Menge zuzusetzen. Je nach dem gewünschten Verwendungszweck läßt sich das Fließvermögen der so gewonnenen Harze leicht durch die Regelung des Pol.ymerisationsgrades und des Wassergehaltes einstellen.
• Gegenüber den bekannten, aus den drei Komponenten mit abweichendem Molverhältnis, nämlich von i Mol Dicyandiamid zu i Mol Phenol und 2 Molen Formaldehyd hergestellten Mischharzen zeichnen sich die Produkte gemäß der Erfindung durch eine verkürzte Härtedauer und eine erhöhte mechanische Festigkeit aus. Die Ausbeute-' steigerung bezüglich des Harzes beläuft sich auf etwa 3o%. Preßlinge aus den neuen Harzen sind viel alkalibeständiger als solche aus den bekannten Harzen. Beispiel b q, g Dicyandiamid (r Mol) werden in 225ccm 40%igen Formaldehyds (3 Mol) gelöst und nach Zugabe von 6 ccm n Natronlauge 30 Minuten im Sieden gehalten. Dann versetzt man mit einer Mischung von 94 g Phenol, 25 ccm Eormaldehyd (40%) und 3 ccm ,Ammoniak (25%), die vorher etwa 5 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt worden war, und hält das entstandene vorerst klare Harzgemisch so lange unter Rückfluß im Sieden, bis eine große Menge eines hydrophoben Harzes sich abgeschieden hat. Durch weitere Wärmebehandlung des ausgefällten Harzes gemeinsam mit der Mutterlauge oder getrennt von dieser wird die Polymerisation zu Ende geführt. Je nach denn gewünschten Verwendungszweck kann man diese Behandlung früher oder später abbrechen, wobei gleichzeitig die Wasserentfernung unter Vermeidung einer weiteren Beeinflussung der Polymerisation durchgeführt wird. Das Harz liefert nach dem Waschen und Trocknen ein Pulver, das sich gegebenenfalls unter Zusatz von Füllmitteln und Farbstoffen bei 165 bis i75° zu elastischen, klaren und gegen kochendes Wasser sehr beständigen Preßlingen verarbeiten läßt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Preßpulvers durch alkalische Kondensation von Dicyandiarnid, Formaldehyd und Phenol, dadurch gekennzeichnet, daß picyandiamidformaldlehydanfangskondensationsprodukte mit Phenolformaldehydanfangskondensationsprodukten in solcher Menge vermischt und weiterkondensiert werden, daß im Endprodukt auf i Mol Dieyandiamid und 2,75 bis 3,25 Mol Formaldehyd nicht mehr als i Mal Phenol kommt.