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Vorrichtung zur Erzielung des selbsttätigen Ertönens eines hörbaren Signales auf der Lokomotive bei Betätigung pneumatischer Bremsen von Eisenbahnzügen.
Die Betriebssicherheit der Eisenbahnen erfordert. dass bei jedem Zuge immer die nötige Anzahl wirksamer Bremswagen zur Verfügung steht. Um diesbezüglich Gewähr zu'schaffen, ist die sogenannte
Bremsprobe vorgeschrieben, die bei durchgehenden"Bremsen hauptsächlich dem Lokomotivführer die
Sicherheit bieten soll, dass die Bremsen des ganzen Zuges bis zum letzten Bremswagen ordnungsmässig miteinander verkuppelt sind.
Die vorliegende Erfindung bietet nun die Möglichkeit, diese Probe unabhängig von der Länge des Zuges, der Gleiskrümmung, der Witterung und anderen derzeit für die Durchführung der Bremsprobe massgebenden Umständen in einfacher Weise rasch und verlässlich durchzuführen. Der dabei einzuhaltende Vorgang ist ungefähr folgender : Vorerst vollzieht der Lokomotivführer eine leichte, kurz andauernde Bremsung. Ist der ganze Zug ordnungsmässig verkuppelt, so pflanzt sich dieser Bremsvorgang bis zum Zugende fort. Daraufhin bewirkt der Schlussmann des Zuges, soferne gegen die Abfahrt kein Hindernis obwaltet, seinerseits eine Voll-oder starke Bremsung durch Öffnen des Schaffnerbremshahnes, allenfalls durch Lüften des Bremsschlauches am letzten Wagen.
Dadurch wird auf der Lokomotive vermittels der nachstehend beschriebenen Signalvorrichtung ein hörbares Signal hervorgerufen, das dem Lokomotivführer zugleich mit dem Sinken des Zeigers am Druckmesser der Bremshauptleitung die Gewissheit von der ordnungsmässigen Verkupplung der Bremse und der Fahrbereitschaft des Schlussmannes verschafft.
Selbstverständlich ist es nicht nötig, dass die Bremsprobe über Einleitung durch den Lokomotiv- führer vorgenommen wird ; es kann auch der Schlussmann aus eigenen seine Bremsung vornehmen. Der Lokomotivführer wird dann durch das Ertönen der Signalvorrichtung aufmerksam gemacht und kann sich darauf durch Beobachtung des Druckmessers der Bremshauptleitung von der ordnungsmässigen Verkupplung des Zuges und der Fahrbereitschaft des Schlussmannes Gewissheit verschaffen.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführung der erwähnten Signalvorriehtung für Druck- luftbremsen dargestellt. Die vom Führerbremsventil ausgehende Luftleitung A teilt sich bald nach Ein- tritt in die S'gnalvorriehtung in zwei Luftwege : Der eine führt über das Schieberventil S, der andere über das Rückschlagventil V. Hinter diesen beiden Abschlussorganen vereinigen sich die beiden Luft- wege wieder zur Hauptleitung B. Der zylindrische Teil des Schieberventils S reicht bis in den Signal- zylinder Z, in dem mit geringem Hub der mit einer kleinen Bohrung b versehene Kolben K beweglich ist. Mit diesem fest verbunden ist das Ventil v, das im geschlossenen Zustande den Kanal m abschliesst, der vom Innenraum des Zylinders nach der im Zylinderdeckel verschraubten Pfeife P führt.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Erfolgt vom Zug aus eine Bremsung, so wird das Ventil V angehoben. Das Schieberventil S bleibt geschlossen und es strömt durch die Schlitze im zylindrischen Teil desselben Luft aus der Signalzylinder-Oberkammer ab. Der Kolben K wird durch die entstehende Druckdifferenz angehoben, damit dass Ventil v geöffnet und die Pfeife P zum Ertönen gebracht. Ist in den Räumen oberhalb und unterhalb des Kolbens ungefähr gleicher Druck erreicht, so senkt sich der Kolben wieder, das Ventil v schliesst sich und die Pfeife verstummt.
Wenn der Lokomotivführer entbremst, so strömt die durch A eintretende Druckluft durch das angehobene Ventil V in die Hauptleitung B. Das Schieberventil S bleibt geschlossen und es strömt Druck- luft durch dessen Schlitze in den Signalzylinder ein. Die in den Raum oberhalb des Kolbens eintretende
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aus erfolgt, während die Signalpfeilfe niemals ertönt, wenn der Lokomotivführer bremst oder entbremst. Der Lokomotivführer erhält bei Vornahme der Bremsprobe ein hörbares Signal, ohne während der Fahrt durch zweckloses Ertönen der Signalpfeife in seiner Aufmerksamkeit gestört zu werden.
Tritt aber während der Fahrt die Signaleiurichtung in Tätigkeit, so erkennt der Lokomotivführer daraus, dass entweder eine Zugtrennung eingetreten ist oder eine Notbremsung bewirkt wurde. Er kann unverweilt seine Anstalten zum raschesten Anhalten des Zuges treffen, was sonst erst geschieht, wenn der Lokomotivführer aus der
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erhöht.
In ähnlicher Weise wie vorbeschrieben und mit demselben Effekt lässt sich der Signalapparat auch für die Vakuumbremsen konstruieren.