DE381280C - Signalvorrichtung fuer Lokomotiven mit Druckluftbremse - Google Patents

Description

• Signalvorrichtung für Lokomotiven mit Druckluftbremse. Die Erfindung bezieht sich auf eine besondere, vereinfachte Ausführungsform der bekannten, mit der Drucklufthremse in Verbindung stehenden Signalvorrichtung, die dem Lokomotivführer ein hörbares Zeichen gibt, wenn die Bremse vom Zuge aus - sei es durch Kupplungsbruch, sei es durch Ziehen eines Notbremshandgriffs - betätigt wird. Wie bei den bekannten Einrichtungen dieser Art, besteht die Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung in einer auf dem Führerstand der Lokomotive angebrachten Signalpfeife, deren Ventil durch einen Druckluftkolben derart betätigt wird, daß es sich öffnet, wenn der Druck in der Hauptleitung durch eine vom Zuge aus eingeleitete Bremsung herabgemindert wird, jedoch in Ruhe verbleibt, wenn die Bremsung von der Lokomotive aus eingeleitet wird. Abweichend von den bekannten Einrichtungen dieser Art ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung in die Hauptleitung dicht hinter dem Führerventil eingeschaltet, während jene durch eine besondere Zweigleitung mit dieser verbunden sind und über eine zweite Zweigleitung mit einer im Schieberspiegel des Führerventils befindlichen, durch den Drehschieber überwachten Öffnung in Verbindung stehen. Eine Vorrichtung der letzteren Art bedingt, daß beim Ertönen der Signalpfeife infolge Betätigung der Bremse vom Zuge aus der Handhebel des Führerbremsventils in die Bremsstellung verlegt werden muß, weil sonst der Inhalt des Hauptluftbehälters vermindert würde, bei der Einrichtung nach vorliegender Erfindung hingegen können derartige Luftverluste nicht eintreten, weil der Hauptluftbchälter mit der Vorrichtung nicht in unmittelbarer Verbindung steht, sondern nur beim Auffüllen bzw. Lösen der Bremse mit ihr vorübergehend in Verbindung gebracht wird, wobei jedoch das die Signalpfeife überwachende Ventil geschlossen ist.
• Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand im senkrechten Mittelschnitt in einer Abbildung veranschaulicht.
• Die Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse, das mit dem Anschlußstutzen A an die zur Hauptleitung führende Öffnung des. Führerbremsventils, mit dem Anschlußstuten B an die Hauptleitung angeschlossen ist. Die Verbindung zwischen den Anschlüssen A und B erfolgt einerseits über das nach B hin sich öffnende Rückschlagventil R, anderseits über das nach A hin sich öffnende, als Kolbenventil ausgebildete Rückschlagventil S. Der untere Teil des Gehäuses ist als Zylinder Z ausgebildet, in welchem sich der Kolben K befindet, der nur einen geringen Hub auszuführen vermag und eine enge Bohrung b besitzt. Er steuert ein mit ihm verbundenes Ventil v, das den zur Signalpfeife l' führenden Kanal rt überwacht. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Wird vom Zuge aus mittels der Notbremseinrichtung oder durch Zerstörung der Hauptleitung eine Bremsung eingeleitet, so sinkt in dieser der Druck; der zwischen dem Führerbremsventil und dem Rückschlagventil R befindliche Luftdruck hebt dieses an. Das Schieberventil S verbleibt in seiner auf der Zeichnung dargestellten Verschlußlage, die im Zylinder Z oberhalb des Kolbens K befindliche Druckluft entweicht durch die im Körper des Schieberventils S vorgesehenen Durchbrechungen nach der Hauptleitung hin. Der unterhalb des Kolbens K befindliche Druck, der durch die enge Bohrung b nur ganz allmählich entweichen kann, hebt den Kolben K an, öffnet das Ventil v und entweicht durch die Signalpfeife 1', die durch ihr Ertönen den Lokomotivführer auf die vom Zuge aus vorgenommene Bremsung aufmerksam macht. Ist oberhalb und unterhalb des Kolbens K Druckausgleich eingetreten, was durch die kleine Bohrung b noch beschleunigt wird, so sinkt der Kolben K und schließt das Ventil v.
• Wird nach einer solchen vom Zuge aus eingeleiteten Bremsung die Bremse in bekannter Weise gelöst, so strömt Hauptbehälterluft über das sich anhebende Rückschlagventil R in die Hauptleitung, das Schieberventil S bleibt geschlossen, die Druckluft tritt durch die in ihm vorgesehenen Durchbrechungen in den über dem Kolben K befindlichen Raum des Zylinders Z ein und gelangt durch die kleine Bohrung b auch in dessen unteren Raum; die Vorrichtung ist damit wieder betriebsbereit.
• Wird eine Bremsung durch den Lokomotiv führer eingeleitet, so sinkt der Druck in A. Die aus der Hauptleitung nachströmende Druckluft hält das Ventil R geschlossen, hebt dagegen das Schieberventil .S an, dessen Bewegung durch den Anschlagstift m begrenzt wird, und entweicht zum Führerbremsventil. Der untere, als Kolben ausgebildete Teil des Schieberventils S verschließt dabei die Austrittsöffnung aus dem Zylinder Z, und zwar infolge der entsprechend gewählten Abmessungen, noch bevor die Verbindung von B nach A freigegeben wird. Da bei diesem Vorgang der Druck in der Zylinderoberkammer infolge des Vorhandenseins der Bohrung b im Kolben K unvermindert bleibt und geringe Druckverluste in diesem Raum, die etwa in Folge von Undichtigkeit des kolbenförmigen Teils von S eintreten können, durch b ausgeglichen werden, so verbleibt der Kolben K in Ruhe. Ist in den Hauptleitungsteilen vor und hinter der Vorrichtung Druckausgleich eingetreten, so sinkt das Ventil S, und die Signalvorrichtung ist nun mit dem herabgesetzten Hauptleitungsdruck wieder betriebsbereit.
• Die Vorrichtung läßt sich auch sinngemäß bei der Saugluftbremse anwenden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Signalvorrichtung für Lokomotiven mit Druckluftbremse, bestehend aus einer zweckmäßig auf dem Führerstand angebrachten, die Betätigung der Druckluftbremse vom Zuge aus anzeigenden Signalpfeife, die an einem Zylinder befestigt ist und durch ein mit dem im Zylinder befindlichen, mit einer engen Durchbohrung versehenen Kolben verbundenes Ventil überwacht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung hinter dem Führerbremsventil in die Hauptleitung eingeschaltet ist und daß die Verbindung zwischen dieser und dem Führerbremsventil innerhalb der Vorrichtung einerseits über ein zur Hauptleitung sich öffnendes Rückschlagventil(R), anderseits über ein zum Führerbremsventil sich öffnendes Kolbenventil (S) überwacht wird, das eine Verbindung zwischen dem über dem Kolben (K) befindlichen Zylinderraum mit der Hauptleitung vermittelt, wenn es letztere gegen das Führerventil abschließt und diese Verbindung unterbricht, wenn es bei Betätigung der Bremse von der Lokomotive aus die letztere Verbindung vermittelt.