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Verfahren zur Herstellung von Schuhen. "
Die Erfindung bezieht sich'auf die Herstellung von Schuhen jener Art, bei denen Versteifungseinlagen, beispielsweise zur Versteifung von Schuhkappen, verwendet werden, die eine alkoholhaltige Versteifungsmasse enthalten.
Versteifungseinlagen dieser Art bestehen gewöhnlich aus einer oder mehreren Stofflagen, die mit einer Versteifungsmasse imprägniert oder. überzogen sind, z. B. Celluloid in einer Lösung eines flüchtigen Lösungsmittels.
Die Verwendung dieser Versteifungseinlagen hat in manchen Fällen grosse Nachteile.
Wenn Einlagen bei Schuhen verwendet werden, deren Oberleder, oder Kappe aus Lackleder hergestellt ist, wirkt die alkoholhaltige Versteifungsmasse nachhaltig auf das Leder, das weich wird und dessen Lackschichte sich ab15st. Die Versteifungsmasse dringt oft vor dem Aufziehen des Oberleders auf den Leisten durch die Stoffschichten in die Innenseite, 50 dass diese an den Leisten heften bleiben.
, Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Nachteile, um Versteifungseinlagen der erwähnten Art auch bei Schuhen aus Lackleder ohne Nachteil verwenden zu können.
Nach der Erfindung wird zwischen der Versteifungseinlage und dem gegen die Einwirkung der Versteifungsmasse, zu schützenden Teil des Schuhes ein im Wasser löslicher kolloidaler oder gelatinöser und für das verwendete Lösungsmittel der Versteifungsmasse undurchdringlicher Stoff angeordnet. Beispielsweise kann zu diesem Zwecke als gelatinöser Stoff Leim, Gelatine, Kasein, Albumin (animalisches und vegetabilisches), Gummi, (Akazienund Tragantgummi), Dextrin oder die gelatinöse Lösung von irischem Moos,, Leinsamen, Quittensamen, Stärke, Weizen-oder Roggenmehl u. dgl. zur Verwendung kommen.
Alle diese Stoffe sind für Alkohol, Petroleum, Aceton, Naphta, Benzol und ähnliche Lösungsmittel, die für die Versteifungsmasse zur'Anwendung kommen, undurchdringlich und können daher die aus Lackleder bestehenden Schuhteile gegen die Einwirkung der Versteifungsmasse schützen.
Die vorteilhafteste Art der Anwendung der Schutzschichte besteht darin, diese auf der Aussenseite der Versteifungseinlage in Form eines Überzuges anzubringen. Wenn die äussere Lage des Gewebes oder Stoffes, aus dem die Versteifungseinlage besteht, mit der Schutzschichte überzogen wird, hindert diese den Durchtritt des Lösungsmittels der Versteifungsmasse durch den Stoff und dessen'Einwirkung auf das Leder. Die Schutzschichte kann auf einer oder beiden Seiten der Versteifungseinlage vor ihrem Einbringen in das Arbeitsstück und vor dem Aufziehen auf den Leisten aufgebracht werden.
Vorteilhaft wird die Schutzschichte auf der Aussenseite der äusseren Lage oder der äusseren Gewebeschichte der Versteifungseinlage aufgebracht und getrocknet, worauf auf der entgegengesetzten Seite der Versteifungseinlage die Versteifungsmasse als alkoholische Lösung aufgetragen wird. Die Versteifungseinlage kann schon bei ihrer Herstellung in dieser Weise behandelt werden, oder die Überzugsschichten können auch erst unmittelbar vor dem Einbringen der Versteifungseinlage in das Arbeitsstück aufgebracht werden An Stelle die Versteifungseinlage mit der Schutzschichte zu versehen, kann irgendein Stoff oder Gewebe mit der Schutzschichte überzogen und zwischen der Versteifungseinlage und dem zu schützenden Schuhteil angeordnet werden..
Schliesslich ist es auch möglich, die Unterseite
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des zu schützenden Lackleders mit der Schutzschichte zu überziehen, bevor die Versteifungseinlage in das Arbeitsstück eingebracht wird. Wenn das Oberleder auf dem Leisten aufgezogen wird, ist dann die Schutzschichte zwischen dem Leder und der Versteifungseinlage vorhanden.
Wenn Leim, Gelatine, Kasein,'Starke, Weizen-oder Roggenmehl, Gummi usw. allein verwendet werden, trocknen sie rasch ein, werden hart und erschweren das Aufziehen der betreffenden Teile auf dem Leisten. Um diesen Stoff weich zu erhalten, wird eine kleine Menge Glyzerin, Glucose oder ein hygroskopischer Stoff, wie. Magnesiumchlorid, beigemischt oder es wird die mit der Schutzschichte überzogene.
Fläche vor dem Aufziehen des Oberleders auf dem Leisten mit Wasser angefeuchtet,
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zur Herstellung von Schuhen unter Verwendung von Versteifungseinlagen, beispielsweise für Kappen, dadurch gekennzeichnet, dass zum Schutze des Leders gegen die Einwirkung der Versteifungsmasse der Einlage zwischen ihr und dem zu schützenden Leder eine Schutzschichte vorgesehen wird, die aus einem im Wasser löslichen kolloidalen oder gelatinösen und für das Lösungsmittel der Versteifungsmasse undurchdringlichen Stoff besteht.