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Schuhsohle. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2.
Juni 191i die Priorität auf Grund der Anmeldung in Frankreich vom 17. September
1921 beansprucht. Die Erfindlung bezieht sich auf Schuhsohlen aus Leder, Ledlerersatz
oder sonstigem geeigneten Material mit Reliefs und, kennzeich- I net sich Iden bekannten
Schuhsohlen dieser Art gegenüber insbesondere dadurch, da.ß die Sohle vor der Prägung
der Reliefstellen zunächst mit einer Lösung von Bichromatgelatine imprägniiert,
sodann getrocknet und hierauf nvit einer Lösung von Amylazetat, Spikeissenz und
Petroleumessenz überzogen wird, wodurch man eine Sohle erhält, welche dem für die
Prägung der Reliefstellen erforderlichen Druek kräftig widerstehen kann.
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Eine Ausführungsform (des Erfindun.gsgegenstandes
ist
in der beiliegenden Zeichnung in Abb. z ein Vorder- und in Abb. 2 in Seitenansicht
dargestellt.
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Die für Sandalen, Pantoffeln u. dgl. verwendbare Sohle a ist durch
die Naht b festgelegt ; .die Nahtstelle ist vollkommen geschützt. Die Naht befestigt
die Sohle an der inneren Sohle, «-elche in üblicher Weise mit dem Oberteil c verbunden
ist. Die Sohle a ist, wie aus der Zeichnung ersichtlich, mit verschieden gestalteten
Reliefs d versehen, die durch Druck auf der Außenfläche der Sohle und des Absatzes
e vorgesehen sind. Der letztere ist durch Nägel f an der Sohle befestigt.
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Eine derartige Sohle kann aus Leder oder Lederersatz oder aus sonstigem
beliebigen faserigen oder gefilzten, formbar gestalteten Material, wie Jute, Hanf,
Ramie usw., bestehen.
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Um in einer derartigen Sohle die gewollten Reliefs zu erhalten, wird
der formbare, dieselbe bildende Stoff, z. B. Chromleder, mit einem Stoff imprägniert,
welcher ,der Sohle die Fähigkeit .gibt, starken Druck auszuhalten, ohne sich zu
lösen bzw. in Stücke zu gehen, und ihr bei Druckanwendung unter Erhitzung eiiieii
Erweichungszustand sichert, der den Aufdruck erleichtert und die Festigkeit der
Reliefformen sichert.
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Zu diesem Behufe wird der Stoff, z. B. Chromleder, in einer lauen
Lösung genetzt, die .4o bis 6o Prozent von Bichromatgelatine enthält, worauf er
in freier Luft getrocknet wird. Die Bichromatgelatine läßt auf der Oberfläche des
Chromleders ein feines, zähes Häutchen zurück und gibt so den Reliefs eine größere
Derbheit.
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Nach der erforderlich erachteten Austrocknung wird @die Oberfläche,
,die späterhin mit Reliefs versehen werden soll, mit einer Lösung bestrichen, deren
Zusammensetzung ungefähr die folgende ist
15 Prozent von Amylazetat, |
25 - - Spukessenz und |
6o - - Petroleumessenz. |
Die Spikzessenz, die durch Destillation des Lavendels gewonnen wird, verzögert die
Austrocknung des mit der Lösung bestrichenen Chroanloders, damit es während der
Verarbeitung längere Zeit geschmeidig bleibt, während die Petroleumessenz @in die
Sporen des Chromleders eindringt und es so geschmeidiger und leichter formbar macht.
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Eine derartig getränkte und übertünchte Sohle wird hierauf einer Formgebung
unter starkem Druck unterworfen, indem sie in einer entsprechenden, mit den Reliefs
entsprechenden Höhlungen versehenen Matrize, die auf .4o bis 50° durch Warmwasser,
Gas, Heißduft elektrisch oder sonstwie erwärmt wird, behandelt werden. Der Druck
bestimmt sich im Einklang mit der verwendeten Art ,les verwendeten Stoffes und der
zu leistenden Arbeit.
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Das Formen der Sohle könnte auch durch Hindurchführung derselben zwischen
entsprechend gravierten Walzen bewirkt «-erden.
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Es können die verschiedenartigsten Reliefs solcherart aufgedruckt
werden, wobei indessen kücks-icht darauf zu nehmen ist, d aß in den i#-latrizen
die Höhlungen je nach der Dicke und der Güte des verwendeten Laders o. dgl. sich
bestimmen, wobei die Sohle aus .der :Matrize rein und glatt mit erhöhter Dichtigkeit
an den erhöhten Stellen kommt.
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Um die Undurchlässigkeit der Sohle und der Reliefs zu steigern, kann
während der vorerwähnten Abschnitte des Verfahrens und insbesondere während des
Formens in die Jlatrize eine undurchlässig machende, gegebenenfalls gefärbte Verbindung
oder Mischung eint -hiacht «-erden, die zugleich einen im Wasser unlösbaren Aufdruck
ergibt und die Eleganz (Ii.-s Schuhwerks erhöht. Dieser Aufdruck. ebenso wie der
der Nummern, Marken usw., erfolgt also ,gegebenenfalls gleichzeitig mit der Reliie
f bi l duiig: Um die Anbringung der Nägel oder Niete vor Befestigung ides Absatzes
auf der Sohle zu erleichtern, kann eine Fassung an der betreffenden Stelle des .Absatzes
an Stelle der Nägel oder Niete vorgesehen werden, die den Arbeiter bei seiner Arbeit
leiten und zur Erhöhung des Aussehens des Schuhwerks beitragen. Entsprechend der
Art der Beschuhung und seinen Zweck, Schiehe, Pantoffeln usw., kann die Wirksamkeit
der Reliefs adurch entsprechende Überzüge oder Füllungen mit entsprechenden Zusammensetzungen
us-w. gefördert %N7ercl'en. Insbesondere empfiehlt sich eine derartige Füllung u.
dgl. bei Sport- und Arbeitsschuhen.