DE446945C - Verfahren zum Impraegnieren von Filzen mit Latex - Google Patents

Description

• Verfahren zum Imprägnieren von Filzen mit Latex. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Imprägnieren von Filzen, insbesondere für technische Zwecke, mit Latex unter nachträglichem Gerinnenlassen des Latex.
• Haare und Filze mit Gummimasse zu überziehen oder zu durchsetzen, ist wohl bekannt, allein man benutzt dazu in der heutigen Technik gewöhnliche Gummilösungen, während = es sich beim vorliegenden neuen Verfahren um die Verwendung von Latex als Bindemittel handelt. Zwar hat man auch schon vorgeschlagen, den Latex für ähnliche Zwecke nutzbar zu machen, jedoch ist auch demgegenüber das vorliegende Verfahren insofern neu, als hier in eigenartiger Weise die Durchtränkung der Filzmasse mit dem flüssigen Latex gleichzeitig mit der Herstellung des Filzes, d. h. mit dem Verfilzungsvorgange, z. B. durch Aufspritzen des Latex, durchgeführt wird.
• Dieses eigenartige Verfahren stellt einen technischen Fortschritt dar und führt zu einem Produkt von besonders wertvollen Eigenschaften, das für die Herstellung von Schuhwerk, Decken, Dichtungen, Verschlüssen und anderes mehr besonders geeignet ist.
• Die bisher mit Gummilösungen hergestellten Filzstoffe trocknen niemals völlig aus und bleiben klebrig, insbesondere bei Temperaturanstiegen. Sie erfordern auch eine Pressung, um zugfest zu werden, während die mit Latex hergestellte Filzmasse nicht klebrig ist und Zugfestigkeit auch ohne vorherige Zusammenpressung besitzt. Diese Eigenschaften sind bei einem nach vorliegendem Verfahren hergestellten Filzstoffe um so ausgesprochener, und überdies ist die Homogenität und Festigkeit des Stoffes um so weitgehender, als hier die Imprägnierung mit dem Verfilzungsvorgange gleichzeitig ausgeführt wird.
• Bei diesem Verfahren kann das Mischgut mit verschiedenen Füllmaterialien und Farbstoffen versetzt werden, wobei aber Stoffe nicht Verwendung finden dürfen, die ein vorzeitiges Gerinnen des lUilchsaftes bewirken. Der Filzstoff kann während oder nach der Herstellung durch eine heiße Alaunlösung, verdünnte Säuren, wie Essigsäure, Schwefelsäure, oder andere das Gerinnen bewirkende Mittel gezogen werden. Ebenso können auch Schwefel oder andere Vulkanisierungsmittel dem Milchsaft oder dem Filz zugesetzt werden, will man ihn nach bekanntem Verfahren vulkanisieren. Auch kann der Milchsaft oder Latex verdünnt und mit anderen Bindemitteln gemischt verwendet, das fertige Mischgut durchgeknetet oder getrocknet bzw. durch Pressen o. dgl. von einem ÜberschuB an flüssigen Beimengungen befreit werden. Der Flüssigkeitsgehalt wird zweckmäßig so niedrig gehalten, daß die noch plastische Masse sich in einem geeigneten Zustand befindet, um durch Rollen, Pressen oder Kneten in eine gewünschte Form gebracht werden zu können. Wenn der Filzkörper eine besonders geartete Oberfläche erhalten soll, so kann man auf ihm eine dünne Schicht Gummi (mit oder ohne Zusatz von Leim, Casein, Füllstoffen, Farbstoffen, Beizen u.dgl.) aufbringen, und es können Zeichen oder Muster auf dieser Schicht aufgepreßt-oder aufgedruckt werden. Dabei kann ein sehr starker und dauerhafter Filzkörper von jeder gewünschten Dicke erzeugt werden, indem man das Filzblatt mit einem organischen Lösemittel bestreicht und solche Blätter miteinander unter Druck vereinigt.
• Infolge seiner faserigen, zähen und widerstandsfähigen Beschaffenheit ist der gemäß der Erfindung hergestellte Filz für alle Arbeiten in der Schuh- und Stiefelherstellung geeignet, da er gesteppt, gerippt, genäht und in gleicher Weise wie Leder bearbeitet werden kann. So kann er auch-für Brandsohlen von Schuhen und Stiefeln und ähnliche Gegenstände an Stelle von Karton, Leder oder Lederersatz-verwendet ; aber ebensogut als Laufsohle für alle Arten Sportschuhe benutzt werden .an Stelle der meistgebräuchlichen Gummisohlen, ohne daß es wie bei diesen erforderlich ist, die Sohlen mittels Gummilösung zu befestigen. Von anderen Ve_rwendungsarten seien noch genannt: Dampfpackungen, Schiffsfußböden und -decken, Mündungsdeckel für Geschütze u. dgl.
• Für Sohlen von Stiefeln, Schuhen und Pantoffeln -und für alle Zwecke, wo das Filzblatt an andere Gegenstände genäht oder gesteppt wird, wird man dieses zweckmäßig aus mehreren Lagen zusammensetzen, bei welchen die Fasern der einen Lage quer zu den Fasern der nächsten Lage oder Lagen liegen.

Claims (2)

1. FATENTANSPRÜCHE: _: Verfahren- züin Imprägnieren von Filzen, insbesondere für technische Zwecke, mit Latex unter nachträglichem Gerinnenlassen des Latex, dadurch gekennzeichnet, daB das Imprägnieren des Filzes mit Latex (Kautschukmilchsaft) während des Verfilzens der Filzfasern, z. B. durch Aufspritzen des Latex;- erfolgt.
2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Latex während der Verfilzung der Fasern getränkte und nachträglich in bekannter Weise mit heißen Gerinnungsmitteln, z. B. Alaun- oder Säurelösungen, behandelte Filzkörper in noch --plastischem Zustande durch Pressen, Rollen oder Kneten geformt wird.