DE294797C - - Google Patents

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DE294797C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M17/00Producing multi-layer textile fabrics
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06NWALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06N3/00Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof
    • D06N3/0002Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof characterised by the substrate

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT,
PATENTSCHRIFT
--M 294797 KLASSE 8/. GRUPPE
CARL KOCHMANN in CHARLOTTENBURG.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Juni 1914 ab.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Zeugriemen aus mehreren miteinander verbundenen Lagen von pergamentierten Gewebestoffen. Bei der Herstellung derartiger Zeugriemen wurde bisher in der Regel so verfahren, daß die übereinander geschichteten Gewebestreifen durch sich kreuzende Nähte vereinigt wurden, uiid der auf diese Weise erhaltene Stoff durch längere Behaiidlung mit verdünnter Schwefelsäure pergamentiert wurde. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die zahlreichen Nahtstellen und die wegen der Dicke des Stoffes erforderliche lange Einwirkung der Säure die Festigkeit stark beeinträchtigten, auch reißt ein derartiger Riemen bei der Zugbeanspruchung im Betriebe an den Nahtstellen leicht ein. Vereinigt man dagegen die pergamentierten Stofflagen durch Leim oder sonstige pflanzliche oder tierische Klebstoffe, so ist unter dem Einfluß der Feuchtigkeit, höherer Temperaturen und der fortwährenden mechanischen Beanspruchung im Betriebe eine Trennung der einzelnen Lagen nicht zu verhindern, zumal diese Klebstoffe an der wasserdichten Pergamentoberfläche nur geringe Bindefähigkeit zeigen. Endlich hat man vorgeschlagen, Riemen durch Vereinigung von Gewebelagen mit vollständig pergamentierter, ihrer Struktur durch Erhitzung mit Säure beraubter Papiermasse herzustellen. Auch diese Produkte haben indes ■ den Nachteil einer geringen Festigkeit, da die Zwischenlagen von filzartiger pergamentierter Papiermasse eine Zugfestigkeit überhaupt nicht besitzen.
Ein auch gegen den Einfluß der Feuchtigkeit, höherer Temperaturen sowie stark reagierender Dämpfe dauernd widerstandsfähiger, in seiner Festigkeit und geringen Dehnung sogar dem Kernlederriemen überlegener Stoffriemen wird nach der Erfindung dadurch hergestellt, daß die aus pflanzlichen Faserstoffen bzw. Fäden gebildeten Stofflagen mit starker Schwefelsäure von solcher Konzentration behandelt werden, daß eine Verkohlung oder Zerstörung der Fasern des Gewebestoffes nicht eintritt und der Stoff an seiner Oberfläche in eine amyloidartige, klebfähige Masse verwandelt wird, worauf die mit der Säure getränkten Lagen in noch feuchtem Zustand aufeinandergelegt und durch Pressen ohne Vernähung oder besondere Klebmittel, oder Einfügung unbehandelter Gewebestreifen vereinigt werden. Die Einwirkung der Säure darf nur sehr kurze Zeit dauern, und zwar richtet sich die Zeit der Einwirkung ebenso wie die Stärke der Säure nach der Dicke und Widerstandsfähigkeit des Gewebes. Die Pressung findet zweckmäßig in einer aus Blei oder anderen, gegen Schwefelsäure widerstandsfähigen Stoffen bestehenden Presse, z. B.
Walzenpresse, statt, wo die gewünschte Zahl der aus dem Säurebad kommenden Stofflagen übereinandergelegt und durch starke Pressung vereinigt werden. Der hierbei abgepreßte Überschuß der flüssigen Säure wird in das Bad zurückgebracht. Alsdann wird die freie Säure durch Auswaschen in einem stark fließenden Wasserbad und darauf folgende Wässerung in einem ruhigen Wasserbad vollständig entfernt
ίο und der fertige Zeugriemen schließlich getrocknet.
. Das Verfahren nach der Erfindung hat eine äußerliche Ähnlichkeit mit dem bekannten Herstellungsverfahren von dickem Pergamentpapier, unterscheidet sich jedoch wesentlich dadurch von diesem Verfahren, daß nach der Erfindung Gewebestoffe von beliebiger Länge derart behandelt werden, daß sie ihre Faser- bzw. Fadenstruktur beibehalten, während es sich bei der Herstellung von Pergamentpapier um die Verwandlung der Papierfaser in eine gequollene, durchscheinende, homogene Masse handelt.
Von wesentlicher Bedeutung für das Ver-
25. fahren nach der Erfindung ist auch der Wässerungsprozeß, dem die Riemen nach dem Zusammenpressen der Stofflagen unterworfen werden. Diese Wässerung findet zuerst in einem bewegten Wasserbad statt, indem die Riemen
z. B. durch fließendes Wasser in starkem Strome lange Zeit hindurch ausgewaschen werden. Die durch den Säureprozeß und das nachherige starke Pressen in noch feuchtem Zustand vereinigten Stofflagen sind so fest miteinander verbunden, daß sie bei dieser Behandlung in dem stark bewegten Wasserbad sich an keiner Stelle voneinander trennen. Diese Behandlung hat nicht nur die Wirkung, die Säure vollständig zu entfernen, sondern trägt auch zur Erhöhung der Biegsamkeit und Festigkeit der- Riemen bei, da das in starkem Strome fließende Wasser eine Art Walkungsprozeß der Riemen bewirkt, wodurch die Festigkeit und die Biegsamkeit des ganzen Riemens erhöht wird. Diese Behandlung in dem fließenden Wasser wird je nach der Stärke der Riemen so lange, unter Umständen mehrere Tage hindurch, fortgesetzt, bis die Riemen völlig frei von Säure sind, was man durch Prüfung der Riemen oder des abfließenden Wassers mit Reagenzpapier o. dgl. leicht feststellen kann. Aus dem fließenden Wasserbad gelangen dann die Riemen in ein ruhiges Wasserbad, wo der Wässerungsprozeß noch längere Zeit fortgesetzt wird. Man kann auch die Behandlung im fließenden Wasser abkürzen und die noch etwas Säure enthaltenden Riemen in ein oder mehrere hintereinanderliegende ruhige Wasserbäder bringen-, wobei man dem Wasser alkalische Stoffe, Basen oder Salze zusetzen kann, die die Säure neutralisieren. Alsdann werden die Riemen gegebenenfalls nach Auswaschen der alkalischen Salze einem Trocknungsprozeß unterworfen, z. B. unter Erwärmung in einer Trockenkammer.
Dem Schwefelsäurebad können zweckmäßig Verdickungsmittel, bestehend aus pulverförmigen Stoffen, die von der Schwefelsäure nicht zersetzt werden, beigefügt werden, z. B. Bariumsulfat oder sonstige, gegen Schwefelsäure widerstandsfähige oder unlösliche Sulfate oder andere Salze, Silikate, Braunstein u. dgl., sowie geeignete Färbemittel, die dem Riemen nach der Behandlung die gewünschte Lederfarbe oder sonstige Farben verleihen usw. Man kann aber auch die Färbungen nach der Fertigstellung der Riemen zusammen mit einer bekannten Imprägnation mittels Wachsärten, öle o. dgl. vornehmen.
Die Auswaschung in bewegtem Wasser kann auch in der Weise vorgenommen werden, daß, statt fließendes Wasser zu verwenden, der Riemen selbst in ruhigem Wasser stark bewegt wird, wobei man für eine ständige Erneuerung des Bades, welches mit dem stark säurehaltigen Riemen in Berührung kommt, Sorge tragen muß.
Der nach der Erfindung hergestellte Riemen o. dgl. zeichnet sich durch große Widerstandsfähigkeit und Dauerhaftigkeit aus und behält insbesondere seine Festigkeit und seinen Zusammenhalt auch bei höheren Temperaturen und in Räumen, die Wasserdampf oder chemische Dämpfe enthalten. Wegen dieser Eigenschaften des Produktes eignet sich das Verfahren auch zur Herstellung von Transportgurten und -bändern für feuchte und heiße Förderprodukte und Betriebsräume sowie für Schutzdecken, Plane, für Wagen und Automobile, Zelte und.sonstige der Witterung ausgesetzte Gegenstände, ferner zur Herstellung von Booten, Bekleidung von Schiffskörpern. Auch können Behälter, wie Eimer, Bottiche u. dgl., die säure- oder wasserfest sein sollen, aus Stoffen hergestellt werden, die nach diesem Verfahren zubereitet sind. Im allgemeinen eigneh sich die nach der Erfindung hergestellten Stoffe überhaupt für fast alle Zwecke, zu denen man Leder verwendet, so auch für Schuhsohlen u. dgl. Die Zahl der Lagen ist dabei beliebig. So kann man Riemen aus zwei, drei und auch aus sehr zahlreichen Lagen von Stoff nach diesem Verfahren herstellen. Das Produkt ist lederartig, biegsam und je nach der Stärke und Beschaffenheit des verwendeten Gewebes, der dem Schwefelsäurebad beigemischten Stoffe und der Zahl der Schichten mehr öder minder elastisch und steif. Es läßt sich wie Leder durch Schneiden, Stanzen, Pressen und Nähen sowie· Nageln bearbeiten und verbinden. So kann man z. B. ein mit regelmäßigen Löchern versehenes Produkt herstellen, indem man durch geeignete Werkzeuge den fertigen Riemen
durchlocht und so Fischnetze, Siebe für Flüssigkeiten u. dgl. herstellen.
Die Hauptverwendung ist die für Antriebsriemen an Maschinen. Um die Enden der Riemen zu verbinden, kann man jedes beliebige bekannte Riemenverbindungsmittel benutzen. Auch haften harzige oder ölige Klebmittel sehr gut an dem Riemen. Erfolgt die Herstellung endloser Riemen von vorher bekannter Länge in der
ίο Fabrik selbst, so kann die Verbindung der Riemenenden auch nach dem beschriebenen. Säureverfahren erfolgen. Zu diesem Zweck werden an den zu verbindenden Enden die einzelnen Lagen der Riemen zunächst auf eine kurze Strecke frei von Säure gehalten oder nicht zusammengepreßt und nach der Fertigstellung des Riemens die Enden so ineinander gelegt, daß zwischen je zwei Lagen des einen Endes eine Lage des andern Endes des Riemens zu liegen kommt. Dann wird diese Stelle ev. gesondert im Säurebad behandelt und die Lagen durch Pressen wie bei dem Hauptverfahren vereinigt, gewässert, getrocknet usw. Um eine Verdickung der Stelle des Riemens, wo die Vereinigung der beiden Enden erfolgt, zu vermeiden, kann durch schärferes Pressen diese Stelle mit dem übrigen Riemen egalisiert werden. Man kann aber auch an den Verbindungsstellen einzelne Lagen vor der Behandlung ganz oder teilweise wegschneiden, so daß die Verbindungsstelle ebenso stark wird wie der übrige Riemen.

Claims (3)

Patent-An Sprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Zeugriemen aus mehreren miteinander verbundenen Lagen von pergamentierten Gewebestoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die aus Geweben pflanzlicher Fäden bestehenden Stofflagen mit konzentrierter Schwefelsäure kurze Zeit behandelt und alsdann in noch feuchtem Zustand durch Pressen ohne Vernähung oder besondere Klebmittel oder Einfügung unbehandelter Gewebestreifen vereinigt werden, worauf die freie Säure durch Auswaschen in einem stark fließenden Wasserbad und alsdann durch Wässerung in einem ruhigen Wasserbad vollständig entfernt und der fertige Zeugriemen getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwefelsäure geeignete fein verteilte, unlösliche Stoffe, wie Sulfate, Braunstein, Silikate u.dgl., beigefügt werden, die während der Behandlung der Stoffe im Säurebad sich an der Oberfläche der Stoffe ansetzen und in deren Poren eindringen und beim Zusammenpressen der Lagen die Festigkeit des Zusammenhalts erhöhen.
3. Die Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 zur Verbindung der Enden der nach dem Verfahren hergestellten Stoffriemen.
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