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Telephonrelaissystem.
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Verbindung gebrachte Sprechstellen oder Anschlussstellen durch den Relaisapparat derart miteinander verbunden sind, dass ; wenn in dem Sender der einen Sprechstelle entstehende Sprechströme über die Linie zum Relaisapparat gesandt werden, die empfangende Sprechstelle verhindert wird,-ihrerseits den Relaisapparat in Tätigkeit zu setzen, vielmehr mit der Quelle der in dem Relaisapparat erzeugten verstärkten Sprechströme verbunden wird. Anlagen dieser Art sind beispielsweise in der deutschen Patentschrift Nr. 266463 beschrieben.
Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Verbesserung dieses Systems, dahingehend, dass der auf der einen Stelle Sprechende andauernd im Stromkreis mit der anderen Sprechstelle bleibt, bis jemand auf dieser Sprechstelle spricht, damit die Vibrations-oder sonstige Vorrichtung, die auf Sprechströme anspricht und mit dem Relaisapparat zusammenarbe : tet, weniger fein zu sein braucht als dies bisher nötig war, und die Anlage gegen Störungen der Vibrationsvorrichtung durch äussere Einflüsse auf der Linie geschützt ist.
Zu dem Zwecke wird nach vorliegender Erfindung der Relaisapparat auf der Relaisstation mit einem Wechselschalter versehen, der sich automatisch in die eine oder die andere Stellung bewegen kann, sobald Sprechströme von einer der Endstationen auszugehen beginnen, wobei die Station, von der die Sprechströme herkommen, in dauernde Verbindung mit der anderen Stelle geschaltet wird, bis sich ändernde Ströme durch Sprechen auf dieser Stelle erzeugt und damit die elektrischen Verbindungen sofort umgekehrt werden.
Bei Verwendung eines zweipoligen Wechselschalters kann der Relaisapparat aus einem einzigen Telephonrelais bestehen, die Einrichtung wird dadurch sehr einfach nach Anlage und Betrieb und bedarf keiner besonderen Wartung seitens des Sprechenden,
In der Zeichnung ist die Erfindung in einigen Ausführungsformen schematisch dargestellt. Flg. ! stellt das Telephonrelaissystem in einer Ausführung dar, die Fig ia und ib sind Teildarstellungen einer abgeänderten Ausführungsart. Fig. 2 stellt eine weitere Ausführungsform dar und die Fig. 3 und 4 sind zwei weitere Abänderungsformen.
Bei der Ausführung nach Fig. i sind A und B die Enden der Linien von zwei angeschlossenen Fernsprechteil ehmern, die mit den Enden jener Linienabschnitte La, Lb, zwischen die der Relaisapparat eingeschaltet ist, induktiv verbunden sind. Der Relaisapparat besteht aus dem eigentlichen Relais C in Verbindung mit dem zweipoligen Stromwechsler D, der aus den beiden Schaltarmen Dl, D2 und zugehörigen elektromagnetischen Schaltmitteln d', dll, und d2, d12 gebildet wird.
Das Relais C kann ein Telephonrelais gewöhnlicher Art sein, bei dem der erregende Teil (Klemmen C) den einen oder den andern von zwei Stromkreisen mit Kontakten cl, c2 des zweipoligen Schalters D ergänzt und der verstärkende Teil (Klemmen C2) zwei die anderen beiden Kontakte c, cl des Schalters einschliessende Stromkreise ergänzen kann.
Die Stromkreisverbindungen und die Bauart des zweipoligen Schalters D sind derart, dass, wenn einer der das Relais erregenden Stromkreise durch den Schalter und durch eine Quelle veränderlicher Ströme infolge von aus einer Anschlusslinie zugesandten Sprechströmen geschlossen wird, auch gleichzeitig damit einer der Verstärkungsstromkreise des Relais durch den Schalter D und durch Vorrichtungen geschlossen wird, durch die die verstärkten Relaisströme auf die Linie der anderen Anschlussstelle übertragen werden. Dasselbe gilt für den anderen das Relais erregenden Stromkreis und den anderen Verstärkungsstromkreis.
Die Quellen veränderlicher Ströme in den relaiserregenden Stromkreisen bestehen zweckmässig aus Wicklungen EI, T1 von Transformatoren E, F, deren andere Wicklungen E2, F2 in den zu den entsprechenden Anschlussleitungen führenden Linien liegen.
Bei der Stellung der Teile gemäss Fig. i ist angenommen, dass der Anschlussbesitzer auf Linie A spricht. Daher ist die Transformatorwicklung EI die Quelle veränderlicher Ströme, durch die das Relais C erregt wird und die Transformatorwicklung Fol zist die Vorrichtung oder das Mittel, durch das die vergrösserten Sprechströme aus den Klemmen C2 des Relais C über die Linie Lb in die Anschlussleitung B gesandt werden.
Solange der mit der Linie A verbundene Teilnehmer spricht, bleibt die Lage der Schaltarme unverändert, sobald er aber zu sprechen aufhört und der mit der Linie B verbundene Teilnehmer zu sprechen beginnt, werden die Arme Z) , D des zweipoligen Schalters D in die andere Richtung umgelegt und die Transformatorwicklung Fol wired alsdann zur Quelle veränderlicher Ströme, durch die das Relais C erregt wird, während die Transformatorwicklung E, nunmehr
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dazu dient, die verstärkten Sprechströme vom Relais C'über die Linie Z.''in die Anschlusslinie A zu senden.
Die Schaltarme D, D2 können drehbar angeordnet und von Übergewicht sein, so dass sie, wenn sie einmal infolge Erregung der Elektromagnete dl, d2 elektromagnetisch gekippt worden sind, dauernd in ihrer Lage verbleiben, bis sie infolge Erregung der Elektromagnete dl, d22 wieder elektromagnetisch in die andere Richtung umgelegt werden.
Die Erregung der beiden Elektromagnetpaare erfolgt aus Gleichstromquellen, die sofort bei Beginn des Sprechens an einer Stelle automatisch über die betreffenden Linienabschnitte
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die Linie La aus einer Batterie Al, die einerseits durch eine Spule von hoher Selbstinduktion A2 mit dem Liniendraht und andrerseits mittels eines Anschlages g und einer Zunge gl mit dem Rückleitungsdraht verbunden ist. Der Hebel gl liegt für gewöhnlich unter Wirkung einer Feder g2 oder seines Eigengewichtes gegen den Anschlag g an, wird aber gegen den Anschlag g3 umgelegt, wenn ein Schaltelektromagnet A4 durch Gleichstrom aus einer Ortsbatterie A3 erregt wird. Ein Kondensator gx verhütet Funkenbildung beim Öffnen. Der Stromkreis der Batterie A3 wird durch eine auf Sprechströme entsprechende Vorrichtung A5 geschlossen.
Diese Vorrichtung kann eine Vibrationsvorrichtung, ein sogenannter Springschalter sein, wie er in der deutschen Patentschtift Nr. 266463 beschrieben ist, d. h. ein ausgewichteter, drehbeweglich gelagerter Arm, der im Stromkreis der Batterie A3 liegt und auf einem nachgiebigen Teil sitzt, der den Anker eines von den Sprechströmen erregbaren Elektromagneten bildet. Die eigentlichen Flächen, an denen der Stromkreis der Batterie A3 auf solche Weise kurz und rasch hintereinander unterbrochen werden kann, bestehen zweckmässig aus Kohle. Wenn Sprechströme aus der Anschlusslinie A auf den Elektromagneten des Schalters A5 induktiv
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Arm tanzt auf ihm und öffnet oder vermindert dadurch den für gewöhnlich im Elektromagneten A4 fliessenden Gleichstrom.
Die Öffnung oder Schwächung des Stromes in diesem Elektromagneten lässt die Zunge gl von ihrem Anschlag g3 zurück und in Kontakt mit ihrem Anschlag g treten, wobei die Batterie A'einen verhältnismässig starken Gleichstrom durch die Linie La sendet, der als Erregungsstrom in den Elektromagneten dl, d2 wirkt, durch die der zweipolige Wechselschalter D elektromagnetisch beeinflusst wird, um die in
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Anschlägen.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die beschriebene Einrichtung zur Übertragung der Sprechströme in der Anschlusslinie A auf den Transformator E und zur Herbeiführung des selbsttätigen Umschaltens der Hebel des Wechselschalters. Beispielsweise könnte die Selbstinduktionsspule A2 an einem Ende mit der Batterie Al und am anderen Ende mit der Mitte einer die Linie überbrückenden Induktionsspule Ax verbunden sein, wobei der andere Batteriepol geerdet wird und eine geeignete Erdverbindung könnte am anderen Ende des Linienabschnittes vorgesehen sein, wie in der Teilfigur (Fig. i a) dargestellt ist, wobei danndie Selbstinduktionsspule A2 auch fortfallen könnte.
Eine weitere Ausführung ist in Fig. i b veranschaulicht, wo der Elektromagnet A4 der Fig. i a fehlt und ein Kontakt des Springschalters A5 durch eine Selbstinduktion A2 mit der Mitte einer die Linie überbrückenden Induktionsspule Ax verbunden und der andere Kontakt geerdet ist. Eine entsprechende Erdverbindung ist bei den Elektromagneten dl, d2 (wie in Fig. la) vorgesehen und die den Gleichstrom in der Linie La liefernde Batterie ist auch in diese Erdverbindung eingeschaltet, mit dem Vorteil, dass die Stärke des Stromes an den Kontakten des Schalters A5 erheblich herabgesetzt und damit Funkenbildung verhütet ist.
Bei dieser Einrichtung (Fig i b) ist zu beachten, dass die vier die Schaltarme D, D2 beeinflussenden Elektromagnete für gewöhnlich erregt sind und beim Sprechen an einer Anschlussstelle das entsprechende Elektromagnetenpaar zeitweise ausser Erregung gebracht wird, daher das andere Paar die Schalthebel umlegt,
Die Springschalter A[, B5 können an beliebiger Stelle in den Linienabschnitten angeordnet werden, entweder dicht am Relaisapparat oder dicht an der Anschlusslinie ;
damit sie aber auf Sprechströme schnell und leicht ansprechen, wird man sie zweckmässig nahe der zugehörigen Anschlusslinie, wie in Fig. i, 1 a und ib anordnen, so dass sie durch die Sprechströme ausgelöst werden, ohne dass eine merkliche Schwächung derselben eintritt.
Die Elektromagnetwicklung des Springschalters kann an die Linie und die Rückleitung, wie in Fig. i a, geschàltet werden. Störungen in der Linie, wie sie beispielsweise durch Induktion oder Ströme aus'dem Relais 0 erzeugt werden, könnten aber dabei die Schalter in Tätigkeit setzen. Um dies zu verhindern, legt man die Elektromagnetwicklung in eine Brückenschaltung, wie in Fig. i, ib und 2. Auf der linken Seite der Fig, i sind zu dem
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Zwecke die Klemmen der Elektromagnetwicklung des Springschalters A5 an die Brückenarme AG einer Brückenschaltung angeschaltet.
Je ein Ende jedes Brückenarmes ist mit der Linie La und das andere Ende mit einem Teil der Transformatorwicklung verbunden, durch die die Linie La induktiv mit der Anschlusslinie A verbunden ist. ist eine künstliche Linie, gleichsam eine Wiederholung der Anschlusslinie mit Widerstand und Selbstinduktion, ähnlich im Werte denen des Telephonapparates an der Anschlusssprechstelle. Wenn daher Sprechströme in der Anschlussleitung A durch den Transformator auf die Linie La übertragen werden, so wird der Springschalter A5 in Tätigkeit gesetzt und erzeugt die bereits angegebenen Wirkungen, aber über die Linie La zurückgehende Ströme teilen sich an der Spitze der Brückenschaltung und beeinflussen den Springschalter nicht oder nur in geringem Masse.
Aus der zu Fig. i, Ia und ib gegebenen Beschreibung ergibt sich ohneweiters die Wirkungsweise des in Fig. 2 dargestellten Systems. Es ist zu beachten, dass dieselbe Brückenschaltung der Springschalter-, B** benutzt wird wie in Fig. i und I b, und dass die Stromkreise der Batterien A3, B3 durch die Erregungsspulen der Relais A4, B4 geschlossen werden, wobei eine Klemme des Ortsstromkreises jedes dieser Relais geerdet und die andere mit der Mitte einer Selbstinduktionsspule Ax, Bx, wie in Fig. la und ib, verbunden ist. Die beiden Elektromagnetpaare dl, d2 und dll, d12 sind hier schematisch
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Batterie X mit Strom. versorgt.
Bei den bis nun beschriebenen Einrichtungen und Schaltungen kann man auf der Relaisstation Adjustierungen an den Springschaltern , B und ihrem Zubehör, wenn sie nötig sein sollten, nicht vornehmen. Um dies aber zu ermöglichen, können die Splingschalter A5, B5, wie in Fig. 3, neben den Transformatoren E und F auf der Relaisstation angeordnet werden. Wenn Sprechströme durch die Linie La gehen, so öffnet oder vermindert der Springschalter A5 den Gleichstrom aus der Batterie Al mit der Wirkung, dass die von dem Springschalter B5 bedienten elektromagnetischen Vorrichtungen das Übergewicht erhalten und der zweipolige Schalter in die in Fig. 3 dargestellte Lage gekippt wird.
Infolgedessen erregen die Spreehströme das Relais C und die verstärkten Ströme werden durch den Transformator F auf die Linie Z, b übertragen. Eine ähnliche Wirkung tritt ein, wenn Sprechströme durch die Linie Lb gehen. Es ist aber zu beachten, dass die etwa durch den Transformator F auf die Linien Lb übertragenen verstärkten Sprechströme den ausgeglichenen Hebel des Springschalters B5 in Tätigkeit setzen, Da die zweipoligen Schaltarme D, D2 schon umgelegt worden sind und Übergewicht besitzen, so ist die Bewegung des Springschalters B5 von geringer Bedeutung, vorausgesetzt, dass der Schalter nicht zufällig für einen Augenblick, wo der Schalter A5 ruht, tätig ist.
In einem solchen Falle würde der Schalter A5 die Arme D, D2 in ihre andere Lage kippen und die Sprechströme in der Linie La würden dann durch das Relais nicht verstärkt werden, Um diesen Fall ganz auszuschliessen, kann man unter anderem verstärkte Sprechströme vom Relais C durch einen besonderen Transformator, wie H, Fig. g, abziehen und den abgezogenen Stromteil durch zwei Spulen Axx, Bxx gehen lassen, die mit den Spring schaltern A5, B5 in solcher Weise in Verbindung stehen, dass ihre drehbeweglichen Schaltarme vibriieren und dadurch beide Schalter in wirksamer
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sowie der Spule Bxx mit der Erregungswicklung der Spule BS bestehen, da sonst Energie in die Linien La oder Lb zurücktreten könnte.
Man kann aber auch statt. dessen, d. h. ohne Rücksicht auf die Induktivität der Verbindung, die in Fig. 4 dargestellte Abänderung benutzen. Hier betätigt der im Relais verstärkte und durch den Transformator H abgenommene Strom einen Springschalter Cx, der den Stromkreis einer Batterie ce überwacht, die die Erregungsspulen dl, d2, dll, du, 2 durch die Springschalter A5, B5 mit Strom versieht.
Solange das Relais von einer der beiden Richtungen (etwa von der Linie La) kommende Sprechströme verstärkt, wie in der Zeichnung angegeben, ist der Springschalter Cx in Wirkung und der Gleichstrom, der sonst aus der Batterie ex in die Spulen dl, d2 fliessen würde, wird geöffnet oder vermindert, so dass im Falle einer momentanen Ruhe des Springschalters A5 die Arme oder Hebel des zweipoligen Schalters nicht umgelegt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Telephonrelaissystem, bei dem die von einer der beiden Sprechstellen ausgesandten Sprechströme dazu nutzbar gemacht werden, um der anderen Sprechstelle die Fähigkeit, den Relaisapparat in Tätigkeit zu setzen, zu nehmen und ferner dazu dienen, sie mit der Quelle der von dem Relaisapparat erzeugten verstärkten ströme zu verbinden, dadurch gekennzeichnet, dass der eigentliche Relaisapparat (C) mit einem automatisch bedienten
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Verbindung mit dem erregenden Teil des Relaisapparats und dessen verstärkenden Teil in dauernde Verbindung mit der anderen Sprechstelle schaltet, bis Sprechströme an letzterer Sprechstelle erzeugt werden, wodurch die elektrischen Schaltungen sofort umgekehrt werden.