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Österreichische
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DR. LUIGI CEREBOTANI IN MÜNCHEN D ALBERT SILBERMANN iN BERLIN.
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Durch das D. R. P. Nr. 112865 ist eine Elektromagnetanordnung bekannt geworden, welche die selbsttätige Ausschaltung der Elektromagnete von Telegraphenapparaton nach beendigter Wirkung bezweckt.
Sie besteht aus einem Elektromagnet, welcher in der Linie eingeschaltet ist und als Relais für den Telegraphenapparat wirkt, ferner aus einem zweiten Elektromagnet, welcher neben dem ersteren aufgestellt ist und durch das Ansprechen des Druckelektromagneten in einen Ortsstromkreis eingeschaltet wird, wobei der Anker des erstgenannten Electromagnets angezogen wird und der Druckelektromagnet hiedurch wieder ausgeschaltet wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Elektromagnetanordnung für Telegraphenapparate, elektrische Uhren u. dgl., bei welcher unter Vermeidung des Widerstandes einer gegenwirkende Kraft nicht die selbsttätige Ausschaltung u. s. w., wie bei dem erwähnten Patent, sondern eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Elektromagneten sowie eine grössere Arbeitsgeschwindigkeit angestrebt wird.
Die Einrichtung besteht aus zwei Elektromagneten mit einem gemeinsamen Anker.
Mit letzterem hängt ein Hebel zusammen, welcher gewisse Arbeiten zu leisten, z. B. ein Schaltwerk fortzuschalten hat. Während der erste der beiden Elektromagnete in der Linie eingeschaltet ist, kann der zweite nur von einem Ortsstrom durchflossen werden, u. zw. derart, dass das Schliessen und Öffnen des Ortsstromes unmittelbar durch den genannten gemeinsamen Anker erfolgt.
Da aber zu telegraphischen oder ähnlichen Zwecken in der Regel ein Relais und nicht der Apparat selbst in der Linie eingeschaltet ist, so kann das Relais so in Zusammenhang mit der angedeuteten Anordnung gebracht werden, dass es zwei Urtsstromkreise (wovon der eine mit dem eingeschlossenen, zuerst genannten Electromagneten den Linienstromkreis und der andere, welcher den zweiten Elektromagnet enthält, den erstgenannten Ortsstrom vertritt) durch die eine oder die andere Lage seines Ankers einerseits schliesst und andererseits öffnet.
Die Figuren der Zeichnung zeigen des näheren den diesbezüglichen Vorgang, u. zw. veranschaulicht Fig. 1 die Anordnung ohne Vermittlung eines Relais und Fig. 2 mit Verwendung eines Relais. ( (Fig. 1) stellt einen Anker dar, welcher in Zusammenhang mit einem Schub-, Auslöse-oder Abdrucksorgan zu denken ist. Von den zwei Magneten in, 1n'
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die Arbeitslage zu ziehen. Diese Bezeichnungen, Ruhelage und Arbeitslage, sind nur in Anbetracht der Lage zu verstehen, in welcher der Anker bleibt, wenn kein Strom über die Linie L abgesandt wird, denn die eigentliche Arbeit kann auch von dem Magnet, welcher die Ruhelage zu bewirken hat, geleistet werden.
Nach dem Schema (Fig. 1) gelangt
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der Anker. 4 von dem Elektromagneten w angezogen ist, schliesst sich ein Ortsstromkreis drl'Batterie 0 B, in welchem der zweite Elektromagnet m'eingeschlossen ist, u. zw. dadurch, dass das Stromschiussstuck c mit der Stromschlussplatte s in Berührung kommt.
Dabei bildet sich folgender Stromlauf : 0 B, m', Drehpunkt d des Ankers A, c, s, 0 R.
Infolgedessen wird der Anker A, welcher sich jetzt unter der Anziehungskraft von tn
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befindet, gleichzeitig von m'angehalten, in die Anfangslage zurückzukehren. Wäre die magnetische Kraft von m'so gross, dass sie den Anker (obwohl er ganz nahe an m und verhältnismässig weit von m'entfernt ist) von m wegzureissen und, anzuziehen imstande wäre, so würde ein Hin- und Herschwingen des Ankers. A entstehen. Aber erstens soll der Gebrauch dieser Einrichtung nicht für anhaltende Ströme sondern nur für sehr kurze Stromstoss bestimmt sein und zweitens wird kaum die Kraft von m' (bei den meisten, Verwendungen dieser Einrichtung) imstande sein, den Anker A anzuziehen, solange er an m haftet, d. h. der Strom über L vorhanden ist.
Hört der Strom Ober L auf, so kommt der Strom aus der Batterie 0 B bezw. der Magnet m'zur Geltung,. welcher aber gleich nach erfolgter Anziehung von A durch Trennung des Stückes c von s ausgeschaltet ist.
Die schwache Feder f dient nur dazu, die jetzt erlangte Ruhelage zu sichern. Soll zum Gebrauch der Anordnung nach Fig. l, wie es bei derartigen Einrichtungen üblich ist, ein Relais verwendet werden, so können zwei Ortsbatterien derart angeordnet werden, dass die eine dann zur Geltung kommt, sobald das Relais anspricht, die andere aber nur dann geschlossen wird, wenn einerseits das Relais in der Ruhelage ist, andererseits die genannten Stromschlussstücke c, s miteinander verbunden sind. Fig. 2 zeigt schematisch den Vorgang bei einer derartigen Einrichtung. Der Linienstrom fliesst unmittelbar durch das Relais R zur Erde. Der Anker p befindet sich in der Ruhelage mit einem Stromschlussstück r in Berührung, berührt aber in der Arbeitslage das Stromschlussstück z.
Ersteres (1") ist die metallische Fortsetzung des einen Pols von der Batterie 0 B'und letzteres (z) der Batterie 0 B. Von dem zweiten Pol der Batterie 0 B geht ein Draht ab, welcher den Elektromagnet m umkreist und zum Drehpunkt des Ankers p geht. Gleichfalls geht vom zweiten Pol der Batterie 0 B'ein Draht ab, welcher den Elektromagnet m'umkreist, weiter zum Drehpunkt d des Ankers A geht und sich nur dann metallisch von c über 8 bis zum Anker p fortpflanzt, wenn der Anker A von dem Elektromagnet m angezogen ist.
Kommt nun ein Stromstoss über L, so gerät m in den Stromkreis der Batterie 0 B. Der Anker A wird nun angezogen und c stellt jetzt mit s die Verbindung her. Solange aber der Anker p an z haftet, ist der Strom der Batterie 0 B'offen. Mag daher 0 B'noch so stark sein, so kann in diesem Falle ein Wegreissen des Ankers A von m, ehe der Linienstrom aufhört, nicht stattfinden. Erst dann schliesst sich der Strom der Batterie OB' und wird m'erregt, wenn der Linienstrom aufhört.
Der Stromlauf gestaltet sich dann wie folgt : 0 B', rn', d, c, s, g, p, r, 0 B. Da der Kontakt von c mit s ein Schleifkontakt ist, so kann es nicht vorkommen ; dass c ganz s verlassen hat, ehe p die Ruhelage wieder erlangt hat. Diese Einrichtung mit Zuhilfenahme eines Relais bietet den Vorteil, dass die gleichzeitige Wirkung von zwei Strömen (des Linienstromes und eines Ortsstromes) nie eintreten kann und dass der eine oder der andere
Strom von 0 B oder 0 B' (derjenige, der die eigentliche Arbeit auszuüben hat) beliebig stark sein kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektromagnetanordnung zum Antriebe von Telegraphenapparaten, elektrischen
Uhren u. dgl., bei welcher der Widerstand einer gegenwirkende Kraft für den Anker zwecks Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Anordnung fortfällt, mit zwei denselben Treib- anker () einschliessenden Elektromagneten (m, m'), dadurch gekennzeichnet, dass, während die Erregung des ersten Elektromagneten (m) direkt (Fig. 1) durch den Linienstrom oder einen durch ein Linienrelais (R, Fig. 2) eingeschalteten Ortsstrom bewirkt wird, das
Schliessen und Öffnen des Ortsstromes, welcher den zweiten, die Zurückführung des
Ankers (A) besorgenden Elektromagnet (mg erregt, unmittelbar durch den Anker (A) geschieht.