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Die Erfindung betrifft einen phonographischen Diktierapparat, bei dem das Gespräch mit Hilfe einer elektromagnetischen Schalldose aufgenommen wird und bezweckt die selbttätige Aufnahme der Gespräche ohne unmittelbare Mitwirkung des Sprechenden ; es kann sogar die Gesprächsaufnahme ohne dessen Wissen vor sich gehen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist gemäss der Erfindung der Elektromagnet der Schalldose mit einem Lausehmikrophon zusammengeschaltet, das die in seiner Nähe gesprochenen Schallwellen aufnimmt und auf die Schalldose des Diktierapparates überträgt.
Die Verwendung eines Diktierapparates in Verbindung mit einem Lauschmikrophon bietet den Vorteil, dass das Diktieren vollständig zwanglos vor sich gehen kann, da die Gedanken nicht durch das Sprechen in den Trichter eines gewöhnlichen Mikrophons oder eines Sprechschlauches abgelenkt werden, vielmehr ganz natürlich ohne Bezug auf den Diktierapparat gesprochen werden kann, als ob einei Stenotypistin diktiert wird. Wie unten näher beschrieben ist, können durch Verwendung des Lauschmikrophons als Schallaufnehmer für den Diktierapparat auch Unterhaltungen von mehreren Beteiligten ganz zwanglos aufgenommen werden.
Dabei kann das Antriebswerk dmch einen elektromagnetisch gesteuerten Schalter mit verzögerter Aussehaltbewegung eingeschaltet werden, so dass der den Betrieb veranlassende Stromkreis nur zeitweilig geschlossen zu werden braucht, um nicht die Aufmerksamkeit des Sprechenden zu erregen und ohne dessen Wissen die Aufnahme möglich zu machen. Schliesslich kann die Aufnahme auch dadurch vollständig selbsttätig bewirkt werden, dass in dem Stromkreis des Lauschmikrophons eine vom Sprechstrom zur Wirkung gebrachte Schaltvorrichtung vorgesehen wird, die die Verzögerungseinrichtung zum Ansprechen bringt, so dass der Diktierapparat so lange arbeitet, wie gesprochen wird.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes in schematischer Darstellung veranschaulichti u. zw. zeigt Fig. 1 die einfache Ausführung, bei der das Antriebswerk des.
Diktierapparates von Hand eingeschaltet wird, während in Fig. 2 die Einrichtung für selbsttätigen Betrieb angegeben ist.
Mit 1 ist die Phonographenwalze des Diktierapparates bezeichnet, mit der in bekannter Weise die Schreibdose 2 in Verbindung gebracht ist. Die übrigen Teile des Diktierapparates sind, da sie für die Erfindung nicht in Betracht kommen, der Einfachheit halber nicht dargestellt. Als Antriebswerk für den Diktierapparat dient ein Elektromotor 3, der aber auch durch ein elektrisch ausgelöstes mechanisches Laufwerk ersetzt werden kann. Mit 4 ist das. Lauschmikrophon bezeichnet, das beliebige Ausführung besitzen kann. Es ist beispielsweise angenommen, dass dieses in mehrere Zellen zerfällt, die durch'die kleinen Kreise 5 angedeutet sind. Dieses Lauschmikrophon 4 ist durch die nach dem Diktierapparat führenden Leitungen 6, 7 mit dem Elektromagnet 8 der Schalldose 2 verbunden.
Zur Speisung des Mikrophons 4 ist in den Stromkreis eine Batterie 9 eingeschaltet. Der Stromkreis des Antriebsmotors 3 kann mittels einer Schaltvorrichtung 10 geschlossen werden, die in der Nähe des Lauschmikrophons 4 angeordnet ist. Das Lauschmikrophon 4 wird im allgemeinen unauffällig angebracht, aber so, dass es von den Schallwellen möglichst günstig getroffen wird, während der Schalter 10 derart anzuordnen ist, dass er unauffällig für den Besucher, dessen Gespräch aufgenommen werden soll, vom Inhaber der Einrichtung gebraucht werden kann. Mit dem Schalter 10 kann auch noch ein Kontakt für die Schliessung einer der Leitungen 6 oder 7 für den Mikrophonstromkreis verbunden sein, so dass der Batterie 9 nur während des Betriebes Strom entnommen wird.
Soll die Unterhaltung aufgenommen werden, so ist der
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Schalter 10 zu schliessen, worauf der anlaufende Motor 3 die Walze 1 nebst dem Verschiebungmechanismus der Schalldose 2 in Bewegung setzt. Da die durch das Gespräch entstehenden Schallwellen ohne weiteres auf das Lauschmikrophon 4 treffen und die Mikrophonzellen 5 erregen, so whd die Unterhaltung ohne Wissen des'Sprechenden aufgenommen.
Zweckmässig ist es, den Motor 3 nicht durch den Schalter 10 unmittelbar einzuschalten, sondern selbsttätig durch ein elektromagnetisch erregtes Verzögerungswerk 11 (Fig. 2). Dieses hat den Vorteil, dass der Schalter 10 nicht dauernd geschlossen gehalten werden muss und die Unterhaltung abgebrochen werden kann, ohne dass der Besucher etwa durch eine ini Laufe der Unterhaltung nicht ganz zu verdeckende Handlung zum Ausserbetriebsetzen aufmerksam gemacht zu werden braucht. Das Verzögerungswerk 11 besteht aus einem Elektromagnet 12, der auf den Stromschalter 13 für den Motor 3 einwirkt. Der Schalter 13 ist mit einem Hemmwerk 14 versehen, das bewirkt, dass bei Stromabnahme des Elektromagnets 12 der Schalter 13 erst nach einer gewissen Zeit geöffnet und der Motor 3 ausgeschaltet wird.
Der Elektromagnet 12 wird von der Batterie 9 gespeist. Zum Inbetriebsetzen des Antriebswerkes 3 ist der Schalter 10 vorübergehend zu schliessen, so dass ein Strom für die Wicklung 12 des Werkes 11 zustande kommt. Der Motor 3 läuft nun, so lange das Hemmwerk 14 den Schalter 13 geschlossen hält.
In Fig. 2 ist nun noch ein von den elektrischen Sprechschwingungen erregtes, im allgemeinen bekanntes sogenanntes phonisches Relais 15 vorgesehen, das in den Stromkreis des Verzogerungswerkes H eingeschaltet ist. Dieses Relais besteht beispielsweise aus der Erregerwicklung 16, die in den Stromkreis des Lauschmikrophons 4 hintereinander oder parallel zum Elektromagneten 8 der Schalldose 2 geschaltet
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Stromkreis des Elektromagnet 12 vom Verzögerungswerk 11 liegt.
Der Betrieb dieser Ausführungsform spielt sich in etwa folgender Weise ab : Treffen auf das Lauschmikrophon 4 Schallwellen, so wird der Elektromagnet 16 des phonischen Relais 15 erregt. Dadurch wird der Widerstand des Mikrophonkontaktes 17 soweit verringert, dass der Elektromagnet 12 ansprechen und den Schalter 13 für den Motor 3 schliessen kann. Damit kommt die Walze 1 des Diktierapparates in Lauf, so dass das Gespräch in der üblichen Weise aufgenommen wird.
Da es vorkommen könnte, dass beim Beginn des Gespräches die Walze 1 vom Motor 3 nicht schnell genug angetrieben wird, so dass der Anfang der Unterhaltung verstümmelt wird, so ist es empfehlenswert, parallel dem Mikrophonkontakt 17 den Schalter 10 vorzusehen, der vom Inhaber der Einrichtung zu Beginn des Gespräches unauffällig vorübergehend geschlossen wird, so dass bereits bei Anfang der Unterhaltung der Motor 3 eingeschaltet ist und die Walze die genügende Umlaufgeschwindigkeit aufweist. So lange nun Schallwellen das Lauschmikrophon 4 treffen, wird der Elektromagnet ? des Verzögerungswerkes 11 erregt und dadurch der Schalter 13 für den Motor 3 geschlossen gehalten. Der Stromschluss bei 13 bleibt auch während der Gesprächspausen bestehen, weil das Hemmwerk 14 ein sofortiges Öffnen des Kontaktes 13 verhindert.
Erst wenn längere Zeit die Stromwellen ausbleiben, tritt Unterbrechung ein, so dass die Walze 1 nicht unnütz läuft.
An Stelle des beschriebenen phonischen Relais 15 mit der mikrophonischen Kontakteinrichtung 17 kann jede beliebig andere, durch elektrische Schwingungen in Tätigkeit gesetzte Schaltvorrichtung für den Stromkreis des Elektromagnets 12 des Verzögerungswerkes 11 verwendet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Phonographischer Diktierapparat mit elektromagnetischer Schreibdose zum Aufzeichnen des Gespräches auf die Walze oder einen anderen Gesprächsträger, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufnahme der Gespräche ein sogenanntes Lauschmikrophon benutzt wird, damit man nicht in einen Schalltrichter zu sprechen braucht und auch Gespräche ohne Wissen des Sprechenden aufnehmen kann.