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Vorrichtung zum Anzeigen des Einflusses beliebiger Gewichtsveränderungen an Bord von Luft- schiffen auf die Trimmlage derselben.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mittels der der Einfluss beliebiger Gewichtsveränderungen bzw. -verschiebungen an Bord auf die Trimmlage des Schiffes unter Ausschaltung von Rechnungen unmittelbar angezeigt werden kann. Zu diesem Zwecke besteht die Vorrichtung im wesentlichen aus einer in Abmessungen, Gewicht und Gewichtsverteilung dem Luftschiff massstäblich entsprechenden Platte, die mit veränderlichem Drehpunkt über einen Gradbogen pendelnd aufgehängt und an den veränderlich belasteten Stellen des Luftschiffes entsprechenden Stellen mit Anordnungen zum Anbringen von Gewichten versehen ist.
Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Erfindung in Fig. I in Ansicht, Fig. 2 ist ein Querschnitt durch die Platte, Fig. 3 zeigt das Gestell für die Platte in Ansicht und in Fig. 4 im Querschnitt, Fig. 5 zeigt eine Teilansicht bei einer Verstellung der Platte a gegen- über der Lage nach Fig. i und Fig. 6 ist. ein Schnitt nach A-B der Fig. 5.
Die Platte a ist mittels Kugellager b auf der festen Welle c leicht drehbar gelagert und stellt das leere Schiff'seinem Gewicht wie seiner Schwerpunktslage nach dar. Der Drehpunkt der Welle c entspricht dem Auftriebsschwerpunkt des Schiffes und der Schwerpunkt der Platte entspricht dem Schwerpunkt des Schiffes.
Der lineare Massstab des Modells wird zweckmässig i : 200 gewählt, während der Gewichtsmassstab so gewählt ist, dass einem Kilogramm des Modellgewichtes 10. 000 kg Schiffsgewicht entsprechen.
Die Platte a trägt auf. ihrer Vorderseite eine Anzahl Stifte d, auf welche Gewichtsscheiben e gesetzt werden können. Die Stifte d bezeichnen diejenigen Stellen im Schiff, an denen veränderliche Lasten sich befinden, wie Laufgang, Gondeln, Plattform usw. Die veränderlichen Gewichte, wie Ballast, Benzin" Bomben, Menschen und Ausrüstungsteile werden durch Scheiben verschiedener Farbe dargestellt. Durch Aufsetzen dieser Scheiben auf die Stifte der Platte wird die Belastung des Schiffes dem Gewicht und ihrer Schwerpunktslage nach dargestellt, so dass die Platte mit diesen Gewichten im oben erwähnten Massstabe hinsichtlich der Gewichtsverteilung dem fahrbereiten Schiff entspricht.
Ist das Schiff mit seinen Lasten so ausgeglichen, dass sein Gewichtsschwerpunkt senkrecht unter dem Auftriebsschwerpunkt liegt, so ist auch die Platte mit den entsprechend aufgesetzten Scheiben im Gleichgewicht und stellt sich mit ihrer Längsachse wagrecht. Ein mit ihrer Lagerung verbundener Zeiger 'steht dann auf dem Nullpunkt des am Gestellbock v befestigten Gradbogens n. Jede Änderung der Belastung des Schiffes und dementsprechend der Modellplatte, hat einen Ausschlag des Zeigers zur Folge, da die Modellplatte, welche den Zeiger trägt, eine Änderung ihrer Schwerpunktslage erfährt. Die zur Wiedereinstellung des Zeigers auf 0 vorgenommenen Änderungen an der Modellplatte geben an, welche Änderungen in der Belastung des Schiffes vorgenommen werden müssen, um es wieder in die Gleichgewichtslage zu bringen.
In den Schlitzen g sind Stellschrauben h für ein an der Hinterseite der Platte a befindliches Gewicht (nicht gezeigt) angebracht und zur genaueren Einstellung des Schwerpunktes der Vorrichtung auf den Schiffsschwerpunkt verschiebbar.
Da das Leergewicht des Schiffes bei verschiedenen Witterungsverhältnissen infolge grösserer oder geringerer Feuchtigkeit in den Holz- und Stoff teilen in gewissen Grenzen veränderlich ist, so muss dem jeweiligen Zustande des Schiffes entsprechend das Gewicht der Platte korrigiert werden. Die Platte ist derart bemessen, dass sie dem Gewicht des leeren gut trockenen Schiffes entspricht und muss demnach bei feuchtem, schwerem Schiff ein grösseres Gewicht haben. Es müssen also Zusatzgewichte angebracht werden. Diesem Zweck dienen die beiden kürzeren Stifte i, deren Lage so ist, dass auf ihnen angebrachte Gewichtsscheiben den Schwerpunkt der Platte nicht ändern. Es wird also angenommen, dass die Gewichtszunahme des Schiffes infolge grösseren Feuchtigkeitsgehaltes den Schwerpunkt des leeren Schiffes nicht verschiebt.
Um die Platte a in wagrechter Richtung verschieben zu können, ist dieselbe mit den Winkeleisen p versehen, die die Führung k umgreifen und auf ihr entlanggleiten können, wobei die Blattfedern r gegen die Platte a drücken und eine gute Führung sichern. Der in der Platte a vorgesehene Ausschnitt q (Fig. 5 und 6) ermöglicht und begrenzt diese Verschiebung, die durch Stellscheibe t bewirkt wird, die in der Platte a gelagert ist und mittels ihres Zahnrades x in die Zahnstangenverzahnung y der Führung k eingreift. Die Verschiebung in senkrechter Richtung wird dadurch
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Führung sitzenden Lagers M eingreift und sich mit ihrem unteren Ende gegen den Stein lit stützt.
Der Stein 1n ist, wie Fig. i zeigt, mit zwei seitlichen Zeigern versehen,. die auf Einteilungen der Führung k hinweisen, welche die Füllung des Luftschiffes auf"prall"oder bis zum Längsträger 2, 3, 4, 5 angeben. Fig. i zeigt ebenfalls, dass die Platte a eine Einteilung trägt, die bei der Längsverschiebung der Platte a zu einem an der Führung k sitzenden Zeiger eingestellt wird.
Die Benutzung der Vorrichtung ist die folgende :
Vor der Fahrt werden die Massen des Schiffes zunächst so verteilt, dass es wagrecht schwimmt, alsdann wird das Eigengewicht festgestellt. Dementsprechend sind die Stifte i zu belasten, bis das Eigengewicht des Modells dem des Schiffes entspricht. Sodann sind die Gewichte im Schiff und in den Gondeln aufzunehmen und die so ermittelte Belastung der Ringe am Modell durch Aufsetzen der Gewichtsscheiben herzustellen. Nunmehr wird der Füllungsgrad der Zellen bestimmt und die Platte a zusammen mit ihrer Füllung k durch Drehen der Spindel s darnach eingestellt (z. B.
Schiff gefüllt bis Längsträger 3). Jetzt verschiebt man die Platte a mit Hilfe der Stellscheibe in wagrechter Richtung, bis der auf der Platte, an der Oberkante des Ausschnittes q markierte Volumenschwerpunkt des Gasraumes mit dem Drehpunkt c zusammenfällt. Sind alle Zellen gleichmässig mit gleichwertigem Gas gefüllt, so dass der Auftriebsschwerpunkt mit dem Volumenschwerpunkt des Gasraumes der Länge nach übereinstimmt, so muss der Zeiger f jetzt auf Null stehen. Gibt er einen Ausschlag, so liegt der wahre Auftriebsschwerpunkt des Schiffes nicht in einer senkrechten mit dem rechnerischen, d. h. das Gas ist nicht in allen Zellen gleichwertig, oder der Füllungsgrad der Zellen ist verschieden. Es ist dann die Längsverschiebung der Platte solange vorzunehmen, bis der Zeiger 'auf dem Nullpunkt steht.
Der Zustand des Trimmanzeigers entspricht demnach jetzt dem Zustand des fahrtbereiten Schiffes. Allen Gewichtsänderungen
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an der Vorrichtung entsprochen werden, sobald eine Messung gemacht werden soll. Ebenso ist während der Fahrt darauf zu achten, dass die Gewichtsscheiben nach den Gewichtsveränderungen an Bord (Benzin-und Ölverbrauch, Ballastabgabe), von Zeit zu Zeit korrigiert werden. Wird bei einem Ausschlag des Zeigers eine Verschiebung oder Änderung der Gewichte am Modell vorgenommen, bis der Zeiger wieder auf dem Nullpunkt steht, so lassen die vorgenommenen Änderungen darauf schliessen, welche Änderungen in der Belastung des Luftschiffes zur Herstellung seiner Gleichgewichtslage vorgenommen werden müssen.
Beim Leerlaufen von Zellen wird die Platte a wagrecht verschoben. Die Zahlen der auf ihr angebrachten Skala geben die Nummer der leeren Zelle an.
Der Trimmanzeiger muss möglichst erschütterungsfrei und wagrecht aufgestellt werden, wobei diese letztere Lage durch eine Libelle festgestellt wird und bei Vornahme einer Messung unbedingt hergestellt werden muss.
Bei Nichtgebrauch wird das Pendeln der Platte a durch Einführen eines Vorsteckers w in Zeiger f und Bock v verhindert.
Anstatt die Platte a in bezug auf ihren Drehpunkt verschiebbar zu machen, könnte auch dieser in bezug auf die Platte verschiebbar gemacht werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Vorrichtung zum Anzeigen des Einflusses beliebiger Gewichtsveränderungen an Bord von Luftschiffen auf die Trimmlage derselben, dadurch gekennzeichnet, dass eine in Abmessungen, Gewicht und Gewichtsverteilung dem Luftschiff massstäblich entsprechende Platte mit ver- änderlichem Drehpunkt über einen Gradbogen pendelnd aufgehängt und an den Stellen, die den veränderlich belasteten Stellen des Luftschiffes entsprechen, mit Anordnungen zum Anbringen von Gewichten versehen ist.