DE356158C

DE356158C - Trimmwaage, insbesondere fuer Luftschiffe

Info

Publication number: DE356158C
Application number: DEL50443D
Authority: DE
Original assignee: Luftschiffbau Zeppelin GmbH
Current assignee: Luftschiffbau Zeppelin GmbH
Priority date: 1920-04-27
Filing date: 1920-04-27
Publication date: 1922-07-17

Description

Trimmwaage, insbesondere für Luftschiffe. Bei gräßeren Luftschiffen wird, etwa durch ungleichmäßigen Betriebsstoffverbrauch oder durch Zellendefekte, oft eine Vertrimmung des Schiffes hervorgerufen, die durch Lastenverschiebung oder bei Zellendefekten durch Lasternabwurf «nieder beseitigt werden muß. Die Feststellung der zur Wiederherstellung der normalen Trimmlage abzuwerfenden Ballastmenge mußte früher durch langwierige Rechnungen erfolgen. Wenn derartige Rechnungen z. B. infolge Zeitmangels nicht durchgeführt werden können, ist der Führer auf gefühlsmäßiges Ballastwerfen angewiesen, wodurch oft- ein »L'bertrimnzen« bzw. »Überwerfen« von Ballast entsteht.
In neuerer Zeit sind nun sogenannte Trimmwaagen vorgeschlagen worden. Diese bestehen aus einem etwa maßstäblichen Modell, welches nach Art eines Wagebalkens um eine horizontale Querachse schwingt, welche durch den Angriffspunkt der Resultierenden der Auftriebskräfte geht. Durch Ar_bringeu bzw. Entfernen von Zusatzgewichten, die am Modell befestigt werden bzw. von ihm entfernt werden können, kann dann die zu erwartende Wirkung der Gleichgewichtsänderung auf das Schiff am Modell festgestellt «erden.
Die bisher bekannten Trimmwaagen beschriebener Art haben jedoch noch verschiedene Nachteile, die den Gebraucb recht umständlich machen.
Diese bestehen darin, daß es notwendig war, die Trimmwaage vor dem Versuch stets erst in die horizontale Lage bringen zu müssen, und daß zur Berücksichtigung der Lage der Auftriebsresultierenden das ganze Modell verstellt werden mußte.
Diese Nachteile vermeidet vorliegende Erfindung dadurch, daß das Luftschiffmodell pendelnd an einem Pendel aufgehängt ist, wobei dieses immer senkrecht hängt und die Schräglage des Modells gegenüber diesem Pendel abgelesen wird.
Die Lagenänderung des Angriffspunktes der Resultierenden der Auftriebskräfte wird nun durch Änderung der Lage eines Zusatzgewichtes am Modell berücksichtigt. Auf diese Weise lassen sich die von der Füllung des Luftschiffes abhängigen, im Augenblick des Versuchs herrschenden Auftriebsverhältnisse weit einfacher herstellen als durch Verschiebung des Aufhängepunktes, auch läßt sich durch Änderung der Größe dieses Trimmgewichtes dem spezifischen Gewicht des Gases Rechnung tragen, was durch Änderung der Lage des Aufhängepunktes nicht aiif so einfache Weise möglich ist.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsmöglichkeit einer der vorliegenden Erfindung entsprechenden Trimmwaage dargestellt. Die Abbildung zeigt das Schiffsmodell a, welches mit der Schneide b in der Pfanne c drehbar gelagert ist. Die Pfanne c ist an dem Rah-:nen d angebracht, welcher seinerseits durch eine Schneide in einer Pfanne f drehbar aufgehängt ist, die an dem Gestell g befestigt ist. Dieses ist so im Schiff eingebaut, daß seine Fußplatte parallel zur Schiffslängsachse liegt. Der Rahmend trägt an seinem unteren Ende einen Zeiger h, der an einer am Gestell angebrachten Skala i. die Längssteigung des Schifes angibt. Das Luftschifinodell trägt seinerseits einen Zeiger k, welcher die Neigung des Modells gegen die Horizontale auf einer an dem Rahmend angebrachten Skala l anzeigt. Der Zeigeransatz k ist zugleich zur Aufnahme des Trimm-1-ewiclites in eingerichtet, und zwar so, daß es sowohl in gewissen Grenzen seitwärts versetzt, entsprechend der Schwerpunktsverlagerung des Schiffes, als auch in der Höhenlage verändert werden kann, .entsprechend dem je nach dem Pralrzustande des Luftschiffes veränderlichen Abstand zwischen Angriffspunkt der Auftriebsresultierenden und dem Die an dem Modell a hängenden Gewichten entsprechen dem im Schiff vorhandenen Ballast. Die Anwendung dieser Trimmwaage entsprechend der Zeichnung würde sich folgendermaßen gestalten: Das Schiff habe eine bestimmte Schräg-Lage, sei also »vertrimmt«. Den Grad der Vertriinmung gibt der als Pendel wirkende Rahmen d an der Skala i an. Nun wird das Modell durch das Trimmgewicht in in eine entsprechende Schräglage gebracht (parallel zur Schiffsachse). Die Schräglage des Modells gegenüber der Horizontalen läßt sich an der Skala l ablesen. Die Höhenlage des Trimmgewichtes wird je nach dem augenblicklichen Prallzustande des Luftschiffes gewählt. Durch probeweise Abnahme von Gewichten x kann der Führer nun leicht feststellen, welche Ballastabgabe notwendig ist, um das Luftschiff in die gewünschte,' horizontale Lage des Luftschiffes herbeizuführen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Trimmwaage, insbesondere für Luftschiff e, bestehend aus einem etwa maßstäblichen Modell des Schifes, an welchem Ausgleichsgewichte angebracht sind, die nach Lage und Gewicht dem Ausgleichsgewicht des Schifes entsprechend, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst die Schräglage des Luftschiffes durch ein Zeigerpendel gegenüber einer am Luftschiff selbst befestigten Skala und dann die Neigung des Modells sowohl absolut als auch dem Schiff gegenüber dadurch festgestellt wird, daß das Modell einen mit ihm starr verbundenen Zeiger besitzt, der gegenüber einer am Pendelzeiger angebrachten Skala spielt. a. Trimmwaage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Modell fest verbundene Schräglagenzeiger ein Anbringen der Trimmgewichte in verschiedenen Abstandsstufen und Längsentfernungen vom Drehpunkt des Modells gestattet, wobei die Abstandsstufen der Veränderung der Lage des Auftriebsmittels bei verschiedenem Prallzustande Rechnung tragen.