DE197974C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42/. GRUPPE

in HENNEF, Sieg.

Selbsttätige Wage.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. April 1907 ab.

Wenn selbsttätige Wagen so eingerichtet sind, daß ein starker Zustrom des Wägematerials in die Materialschale vor eingetretenem Gleichgewicht vermindert wird auf eine schwache Zuströmung, so ist diese Einrichtung in der Regel so beschaffen, daß die Verminderung der Zuströmung durch eine Bewegung des Wagebalkens verursacht wird, welche vor erreichtem Gleichgewicht eintritt.

ίο Diese vorzeitige Bewegung des Wagebalkens wurde seither durch ein besonderes Gewicht herbeigeführt, das die Materialschalenseite belastet oder die Gewichtschalenseite entlastet und dessen Wirkung nach Eintritt der schwachen Zuströmung aufhört. Damit diese vorzeitige Bewegung des Wagebalkens sich ruhig vollziehe, ließ man dieses Gewicht sich um einen Zapfen drehen, so daß dessen Druck mit der fortschreitenden Füllung der Materialschale durch die Drehung stetig abnimmt.

Gemäß vorliegender Erfindung wird dagegen eine Belastung der Materialschalen-. oder Entlastung der Gewichtschalenseite durch die Anordnung einer oder mehrerer Federn hervorgebracht, welche aus Metall oder einem anderen elastischen Material hergestellt sind, das natürlich nicht über seine Elastizitätsgrenze beansprucht werden darf. Diese An-Ordnung hat gegen früher den Vorzug der größeren Einfachheit. Die Feder hat die Eigenschaft, daß ihre Wirkung mit fortschreitender Füllung der Materialschale stetig abnimmt.

Die Fig. 1 und 2 der Zeichnung zeigen eine Ausführungsform in zwei verschiedenen Stellungen der Mechanismen.

Bei dieser Ausführungsform hängt an einem Stift α des Wagengestelles eine Schraubenfeder b, an deren unterem Ende mittels eines Stiftes c die Gewichtschale d hängt. Ist die Materialschale e leer, so drückt das auf der Gewichtschale d stehende Gegengewicht m die Gewichtschale abwärts, bis sie mit einem Ansatz ρ auf dem Gestell der Wage ruht. Dabei hat sie die Feder b am weitesten auseinandergezogen, so daß diese jetzt ihre größte Spannung besitzt. Da die beiden Einlaßklappen f und g geöffnet sind, füllt sich die Materialschale an, bis das eingefüllte Material das Gegengewicht m an dem Wagebalken h so weit ausgeglichen hat, daß die Spannung der Feder b hinreicht, die Gewichtschale d hochzuziehen und dadurch den Wagebalken in Bewegung zu bringen. Diese Bewegung ist eine verhältnismäßig langsame, weil dabei die Spannung der Feder abnimmt und deshalb mehr Wägematerial einlaufen muß, um die fortwährende Abnahme der Spannung auszugleichen. Bei dieser Bewegung stößt, wie üblich, die Gewichtschale mit dem Stift i die Sperrung der inneren Einlaßklappe f aus, diese fällt zu und sperrt die starke Zuströmung des Wägematerials ab. Damit kommt

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der Wagebalken wieder in Ruhe, bis durch die feine Zuströmung von Wägematerial Gleichgewicht, eingetreten ist, worauf die Wage abermals in Bewegung kommt und durch Ausstoßen der Sperrung der unteren Einlaßklappe g mittels des Stiftes k der Gewichtschale auch die feine Zuströmung absperrt (Fig. 2).

Claims (1)

1. Patent-An spruch:

   Selbsttätige Wage, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verminderung des starken Füllstromes des Wägegutes auf den schwachen Zustrom eine gespannte Feder (b) auf den Wagebalken (h) einwirkt, die diesen vor erreichtem Gleichgewicht in Bewegung bringt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.