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Einrichtung, mittels der ein Fahrzeug nach einem bestimmten Kurse
geleitet oder dessen Kurs ohne Benutzung äußerer Bezugspunkte aufgezeichnet wird.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung, mittels welcher ein Fahrzeug nach einem
bestimmten Kurse nach einer vorliegenden Navigationskarte geleitet werden kann,
oder auch der von einem Fahrzeug durchlaufene Kurs ohne Benutzung äußerer Bezugspunkte
aufgezeichnet werden kann. Vorrichtungen dieser Art, bei denen die Relativbewegung
von Kar= tenträger und Schreibstift mit Hilfe eines Kreisels und eines der Fahrzeuggeschwindigkeit
proportional wirkenden Antriebs erfolgt, sind bekannt. Die Erfindung betrifft eine
baulich- besonders einfache Lösung der Aufgabe.
Die Einrichtung
besteht im wesentlichen aus einem am Fahrzeug mittels einer kardanischen Aufhängung
befestigten Gehäuse, das einen elektrisch angetriebenen : Kreisel aufweist, der
seinerseits, durch zwei normal zueinander gestellte Gelenkbügel getragen wird. Der
äußere derselben ist mit einer die Navigations- oder Kurskarte haltenden Platte
derart verbunden, daß jeder Punkt der Karte in die Achse der Einrichtung gerückt
werden kann. Weiter gehört zu der Einrichtung ein mit dem Gehäuse starr verbundener,
mit Zeiger oder Zeichenstift versehener Schlitten, .der mit zwei Laufrollen mit
der Kartenplatte zwecks Verstellung letzterer in Reibungsberührung steht, wobei
diese Laufrollen an einem Differentialtrieb angelenkt sind, der mit einer Geschwindigkeit
getrieben wird, die gegenüber derjenigen 'des Fahrzeuges in einem bestimmten bekannten
Verhältnis verringert ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist in einem Ausführungsbeispiel auf den
Zeichnungen dargestellt. Es ist Abb. i eine Vorderansicht der Einrichtung, Abb.2
eine teilweise geschnittene Seitenansicht, Abb. 3 der Grundriß der Einrichtung,
Abb. q. ein Schnitt nach der Linie i-i der Abb. 5, Abb. 5 ein Schnitt nach des Linie
2-2 der Abb. q. und Abb.6 eine untere Ansicht der die Navigationskarte tragenden
Platte.
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In den Abbildungen sind die einander entsprechenden Teile mit dem
gleichen Bezugszeichen belegt worden.
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Das Gehäuse i der Einrichtung schließt in seinem unteren zylindrischen
Teil einen durch die gelenkartigen Bügel 3 und d. getragenen Kreisel e ein. Der
innere Bügel 3 ist durch horizontale Zapfen auf einem äußeren Bügel q. (Abb. 2)
gelagert, und dieser trägt seinerseits zwei vertikale Zapfen, von denen der untere
5 auf dem Gehäuseboden aufliegt und der obere 6 die Gehäusewand 7 durchdringt und
starr mit der Scheibe 8 verbunden ist. Auf der Scheibe 8 liegen zwei Paar von übereinander
angeordneten Führungen, von welchen das eine aus den zwei parallelen Linealen 9
bestehende Paar mittels Kugeln auf den einstellbaren Führungen io läuft, die ihrerseits
an der Scheibe 8 befestigt sind. An den Linealen 9 sind zwei zu den letzteren normal
stehende parallele Lineale i i befestigt. Letztere laufen ihrerseits mit Kugeln
auf den einstellbaren Führungen 12, die starr an einer kreisrunden Platte 13 (Abb.
6) befestigt sind. Auf diese Platte kommt die Navigationskarte zu liegen und wird
durch einen von oben aufgeschobenen Ring 14 mittels Schrauben befestigt. Mit dem
oberen Teil des Gehäuses i ist ein mit einem Zeiger oder Zeichenstift versehener
Schlitten fest verbunden. Letzterer bildet ein rechteckiges Gehäuse 16, unter welchem
durch Vermittlung von Kugellagern die beiden Rollen 17 angeordnet sind. Sie werden
mittels der am Gehäuse angebrachten Stellschrauben 15 gegen die Platte 13 gedrückt.
Eine Welle 18, die mit einer Geschwindigkeit angetrieben wird, die der Geschwindigkeit
des Fahrzeuges proportional vermindert ist, überträgt die Bewegung mittels der beiden
Schnekken und zugehörigen Schneckenräder i9 und 2o (vgl. Abb. q. und 5) auf die
Zwischenwelle 21 und von hier durch die Schnecke 22 auf den Zahnkranz des Differentialgehäuses
23. Dieses Gehäuse schließt ein Differentialgetriebe 24 bekannter Bauart ein, welches
den Antrieb der Rollen 17 vermittelt. Die Rollen 17 besitzen an ihrem Umfang eine
rauhe Oberfläche, um ein Gleiten auf der Platte 13 zu verhindern. Im unteren Teil
des Schlittens ist der einstellbare Zeiger oder Zeichenstift 25 angebracht, dessen
Spitze sich gegen die Karte stützt und in die vertikale Mittelachse der Einrichtung
einspielt. Das Gehäuse i der Einrichtung ist in seinem oberenTeile erweitert und
weist hier eine kardanische Aufhängung auf, durch welche es mit einem Standlager
26 verbunden ist. Das Lager 26 ist seinerseits mit dem Gestell des Fahrzeuges, auf
dem die Einrichtung angebracht werden soll, starr befestigt. Die kardanische Aufhängung
besteht aus zwei auf dem Standlager 26 angebrachten diametral gegenüberliegenden
Lagern 27, welche am Ringe 28 vorgesehene Zapfen aufnehmen. Der Ring 28 dient wiederum
als Lager für diainetral gegenüberliegende Zapfen z9, die am Gehäuse i angebracht
sind. Die Scheibe 8 erstreckt sich zwischen einem Paar von am Gehäuse befestigten
Backen 30 hindurch, welche von einer Schraube mit Links- und Rechtsgewinde
durchdrungen werden, derart, daß durch Verdrehen der Schraube die Scheibe festgelegt
werden kann, wenn die Einrichtung in Ruhe ist.
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Der wie alle Zapfen der beidenBüge13 und¢ auf Kugeln gelagerte Zapfen
6 (Abb. 2) trägt zwei Ringe 31, auf welchen die beiden Bürsten 32 gleiten. Die Zapfen
33 des inneren Bügels 3 des Kreisels sind mit je einem Ring 34 :versehen, auf denen
je eine Bürste 35 gleitet. Der elektrische Strom fließt von den Bürsten 32 aus durch
die Bürsten 35 nach dem auf dem Büge13 befestigten Elektroinotor 36, der den Kreisel
in Umdrehung versetzt. Am Ende eines der Zapfen32 ist eine mit einer Einteilung
versehene Scheibe 37 angebracht und überdies auf dem Bügel q. zwei der Scheibe diametral
gegenüberliegende
Nonien 38 derart, daß mittels dieser Einteilungen
die genaue Stellung der Kreiselachse erkannt und parallel zur Erdachse eingestellt
werden kann.
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Nachdem die Einrichtung durch die kardanische Aufhängung beispielsweise
auf einem Unterseeboot angebracht worden ist, wird zunächst mittels eines Kompasses
und mittels der Einteilungen 37 und 38 die Kreiselachse parallel zur Erdachse gestellt,
worauf der Kreisel in Umdrehung versetzt wird. Der Kreisel bewirkt, daß seine Achse
beständig eine zur Anfangsstellung parallele Stellung einnimmt, und somit wird auch
fe Platte 13 fortgesetzt eine zur Anfangsstellung parallele Stellung einnehmen.
Durch die Rollen 17 des Schlittens wird die unter ihnen liegende Platte 13 mit der
Navigationskarte verschoben, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die gegenüber derjenigen
des Fahrzeuges proportional vermindert ist. Solange die Bewegung des Fahrzeuges
geradlinig ist, wird durch die Spitze 25 ein geradliniges Wegstück verfolgt oder
aufgezeichnet, dessen Länge proportional dem vom Fahrzeug durchlaufenden Weg ist.
Erfolgt eine Ablenkung des Fahrzeuges vom geraden Kurse, so wird die Platte 13 ihre
Stellung infolge der Wirkung des Kreisels beibehalten, während die gesamte Einrichtung
in bezug auf die Platte 13 unter gleichzeitiger geradliniger Verschiebung
letzterer eine Drehbewegung ausführt, welche auch der Schlitten mitmacht, da seine
Rollen 17 am Differentialtrieb 24 angelenkt sind. Auf diese Weise verfolgt die Spitze
25 auf der Navigationskarte einen gebrochenen oder gekrümmten Kurs und es wird auf
der Karte ein gebrochener oder gekrümmter Kurs aufgezeichnet.
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Die beschriebene Einrichtung gestattet somit auf einer auf der Platte
13 angebrachten Karte den vom Fahrzeug beschriebenen Kurs aufzuzeichnen oder auch
dem Fahrzeug an Hand einer mit einem geeigneten Maßstab versehenen topographischen
Karte einen bestimmten Kurs zu geben. Das Verhältnis zwischen der Umdrehungszahl
der Welle 18 des Schlittens und der Geschwindigkeit des Fahrzeuges kann in irgendeiner
Weise bestimmt werden. Kommt ein auf Rädern laufendes Fahrzeug in Frage, so wird
eine direkte Verbindung zwischen einem Rade des Fahrzeuges und der Welle des Schlittens
der 'Einrichtung hergestellt. Kommt ein Luft-oder Wasserfahrzeug in Betracht, so
kann eine,irekte Verbindung zwischen der Motorwelle des Fahrzeuges und der Welle
18 des Schlittens der Einrichtung vorgesehen werden, oder aber besser das Fahrzeug
wird mit der bekannten Luft-oder Wasserschraube versehen, die durch ein; ,Gegengewicht
ausbalanciere ist, und nun der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges entsprechend die
Welle 18 des Schlittens in Umdrehung versetzt.
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Die Einrichtung ist geeignet, Navigationskurse zu verfolgen und solche
in verschiedenen Maßstäben aufzuzeichnen; um sich verschiedener Maßstäbe bedienen
zu können, wird einfach dem Erfindungsgegenstand ein Zahnradkasten mit Übersetzungen
beigegeben, durch welche das Verhältnis zwischen der Umdrehungszahl der Welle 18
des Schlittens und der Geschwindigkeit des Fahrzeuges j e nach dem Maßstab der vorliegenden
Karte verändext werden kann.