DE348011C - Vorrichtung zum Anzeigen der geographischen Breite eines Ortes - Google Patents

Vorrichtung zum Anzeigen der geographischen Breite eines Ortes

Info

Publication number
DE348011C
DE348011C DE1916348011D DE348011DD DE348011C DE 348011 C DE348011 C DE 348011C DE 1916348011 D DE1916348011 D DE 1916348011D DE 348011D D DE348011D D DE 348011DD DE 348011 C DE348011 C DE 348011C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
axes
axis
cardan
gyroscopes
gyro
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1916348011D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
HEINRICH JOSEF OTT DIPL ING
Original Assignee
HEINRICH JOSEF OTT DIPL ING
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by HEINRICH JOSEF OTT DIPL ING filed Critical HEINRICH JOSEF OTT DIPL ING
Application granted granted Critical
Publication of DE348011C publication Critical patent/DE348011C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C21/00Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00
    • G01C21/10Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 by using measurements of speed or acceleration
    • G01C21/12Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 by using measurements of speed or acceleration executed aboard the object being navigated; Dead reckoning
    • G01C21/16Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 by using measurements of speed or acceleration executed aboard the object being navigated; Dead reckoning by integrating acceleration or speed, i.e. inertial navigation
    • G01C21/166Mechanical, construction or arrangement details of inertial navigation systems

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Radar, Positioning & Navigation (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • Automation & Control Theory (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Gyroscopes (AREA)

Description

  • Vorrichtung zum Anzeigen der geographischen Breite eines Ortes. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichttyng zum Anzeigen der geographischen Breite mit Hilfe eines mit zwei Freiheitsgraden ausgestatteten Kreiselapparates, dessen Achse durch einen Kreiselkompaß oder eine andere dieNord-Süd-Richtung anzeigendeVorrichtung stets in der Meridianlinie gehalten wird. Nach der Erfindung ist der die Breite anzeigende Kreiselapparat mit seinem Massenschwerpunkt im Schnittpunkt der beiden Kardanachsen gelagert und wird durch eine in einem kardanisch aufgehängten Gestell senkrecht gelagerte Welle mit Hilfe eines von dein Mutterkompaß eines Kreiselkompasses in Tätigkeit gesetzten Gleichlaufmotors so gedreht, daß die die Ortsbreite anzeigende Kreiselachse stets in der Meridianebene gehalten wird.
  • Um eine für die Kriegs- und Handelsmarine erwünschte größere Genauigkeit in der BreitenUestimmung zur See zu gewährleisten, ist es notwendig, die Kreiselvorrichtung an Bord eines Schiffes so einzubauen, daß sie Ruhestörungen, die bei fahrenden Schiffen allzu häufig auftreten können, nicht unterworfen ist. Es erwächst daher die Aufgabe, eine horizontale Ebene oder eine vertikale Achse in einem Schiffe so anzubringen, daß sie unter allen Umständen stets in derselben Lage bleibt, also unabhängig von allen äußeren Einflüssen gemacht ist, welchen ein in Fahrt befindliches Schiff unterworfen ist. Zu diesem Zwecke sind in dem kardanisch aufgehängten Gestell oberhalb und unterhalb seiner beiden Kardanachsen je einer oder mehrere, vorzugsweise vier elektrisch angetriebene Kreisel angeordnet. Diese sind so eingebaut, daß das Gestell in der Ruhelage sich im indifferenten Gleichgewicht befindet und daß sich die Richtkraft eines jeden Kreisels auf das Gestell in der Weise überträgt, daß dasselbe mit einer aus den Einzelkräften aller vier Kreisel entstehenden resultierenden Richtkraft ausgerüstet und hierdurch vor Drehungen um die Kardanachsen bewahrt wird.
  • Im folgenden sei die Erfindung an Hand von Zeichnungen näher erläutert.
  • Abb. z und a stellen je eine Seitenansicht der Vorrichtung dar, in verschiedenen Richtungen gesehen, zum Teil im Schnitt.
  • Abb. 3 eine Ansicht von oben. Der Ring r1 ist mittels der Achse II des Ringes y' und der Achse I in der Weise kardanisch gelagert, daß sich die beiden Achsen I und II schneiden. Zur Verminderung der Zapfenreibung auf ein geringstes Maß drehen sich die Achsen in Kugellagern. Mit der Achse I ist das System im Schiffe federnd befestigt. Die Federn sind einstellbar, so daß ,die Achse I mittels einer auf dem Ringe y' befestigten nicht dargestellten Libelle in horizontale Lage gebracht werden kann. An dem Ringe y1 kann senkrecht zu der ersten eine zweite Libelle angeordnet sein. Mittels dieser und eines in Richtung der Achse II verschiebbaren Gewichtes kann die Achse II ebenfalls in horizontale Lage gebracht werden. Dann bildet der Ring r1 eine horizontalliegende Ebene. Nach oben und nach unten sind an dem Ringe r1 Rahmen f und g befestigt.
  • Mit der Mittellängsachse genau zusammenfallend sind an den Rahmen f und g oberhalb und unterhalb der Kardanachsen Halslager n und o befestigt, welche zur Aufnahme der den Kreiselapparat zum Anzeigen der geographischen Breite tragenden, senkrechten Achse e dienen. Mit dieser Achse e ist ein Rahmen d fest verbunden, in welchem die Achse c senkrecht zu der Achse e in Kugellagern drehbar gelagert ist. Die Achse c trägt einen mit ihr fest verbundenen Bügel b, in welchem der zum Anzeigen der geographischen Breite dienende Kreisel K mit seiner zur Achse c senkrecht angeordneten Drehachse a in Kugellagern laufend gelagert ist. Ein auf der Achse e befestigtes Schneckenrad p steht mittels der Schnecke q in Verbindung mit dem Gleichlaufmotor M, der ähnlich wie die Nachdrehmotore der Tochterkompasse von dem Mutterapparat eines Kreiselkompasses in der Weise in Tätigkeit gesetzt wird, d'aß die in der Horizontalebene liegende Achse c stets senkrecht zu der Nord-Süd-Richtung gehalten wird. Die Achse c ist mittels der beweglichen Lager t (Abb. z) in dem Rahmen d gelagert. Auf Kugeln rollend können diese Lagert in der Horizontalebene eine Bewegung ausführen, deren Spielraum mit Hilfe der Schrauben zaüf ein bestimmtes Maß begrenzt werden kann. Auf diese Weise können Fehler, die durch die elektrische Übertragung des Winkels der Schiffsdrehung von Mutterkompaß auf Tochterapparat und damit auch auf den Gleichlaufmotor M unvermeidlich sind, aufgehoben werden, indem hierdurch der zum Anzeigen der geographischen Breite dienende Kreisel K für den dem Spielraum entsprechenden, geringen Betrag der Schiffsdrehung zu einem Kreisel mit drei Freiheitsgraden gemacht ist. Die Größe des Spielraumes ist abhängig von den jeweilig bei dem Kreiselmutterkompaß bestehenden Verhältnissen und kann mittels der Einstellschrauben v auf das erforderliche Maß gebracht werden. Während sich das Schiff um diesen kleinen Winkel dreht, behält der Kreisel K die Richtung seiner stets parallel zur Erdachse sich von selbst einstellenden Achse a im Weltenraume bei. Infolgedessen bewegen sich die Lager t in der einen oder anderen Richtung, bis sie mit den Einstellstiften v in Berührung kommen. In diesem Moment tritt dann auch der elektrische Kontakt am Mutterkompaß ein, wodurch der Gleichlaufmotor M in Tätigkeit gesetzt und der Rahmen d entgegengesetzt der Schiffsdrehung um denselben Winkel gedreht wird, um welchen sich das Schiff dreht, so daß die Achse c stets senkrecht zu der Nord-Süd-Linie gehalten wird und die Kreiselachse a dauernd in der Ebene .des Ortsmeridians liegt. Zum Ablesen des Winkels der geographischen Breite trägt der Rahmen d eine mit ihrer Ebene senkrecht- zu der Achse c befestigte Skala s, an welcher ein an dem Bügel b befestigter Zeiger Z vorbeistreichen kann. Die Elevation der Kreiselachse a über der Horizontalen gibt den Winkel der geographischen Breite an. Zum Ablesen von. Minuten und evtl, auch Sekunden können noch besondere Skalen mit einem entsprechenden Übersetzungsverhältnis vorgesehen werden.
  • Die Rahmen f und g dienen ferner zur Aufnahme von je zwei Kreiseln. Die beiden oberhalb der Kardanachsen liegenden Kreisel sind mit KI und K=, die beiden unterhalb derselben liegenden mit Kg und K-1 bezeichnet. Die Kreisel sind mit ihren Drehachsen in Bügeln 'h in Kugellagern gelagert. Die Bügel l2. sind an Achsen i in der Weise befestigt, daß die Kreiselschwerpunkte von der Achsenmitte denselben Abstand k haben. Mittels der Acfisen i sind die Kreisel in den 'Rahmen f und g ebenfalls in Kugellagern drehbar gelagert. Die Achsen i der beiden oberen Kreisel KI und K- (vgl. Abb. i) haben von der Mittellängsachse des Systems den gleichen Abstand l und von den Kardanachsen den Abstand »a, der gegebenenfalls verändert werden kann, was in der Zeichnung jedoch nicht dargestellt ist. Sie sind parallel zu der Mittelebene des Ringes y1 und zu der Kardanachse I in dem Rahmen f drehbar gelagert. Die Achsen i der beiden unteren Kreisel Kl' und K= -sind zu denen der oberen um 9o° versetzt, haben ebenfalls von der Mittellängsachse den gleichen Abstand l und von den Kardanachsen den regulierbaren Abstand in (vgl. Abb.2). Sie sind gleich den oberen parallel zu der Mittelebene des Ringes r1, jed#--)ch senkrecht zu der Kardanachse I in dein Rahmen g drehbar angeordnet. Die Drehrichtungen der Kreisel sind so gewählt, da,ß die von KZ und K8, von oben gesehen, im Sinne des Uhrzeigers, die von K1 und K4 dagegen entgegen dem Sinne des Ührzeigers erfolgen. je ein oberer Kreisel ist mit einem unteren von entgegengesetztem Drehsinn durch ein in Kugellagern sich bewegendes Kupplungsgestänge verbunden. Abb. i läßt diese Kuppelung für die Kreisel K1 und K3 erkennen. Sie ist in der Weise ausgebildet, ,daß Drehungen der Achsen i bezüglich des Rahmens f oder g zwangläufig und gleichsinnig erfolgen, wenn man auf das Ende der Achse i schaut, an dem die Kupplung angreift. Abb. q. stellt ein Kupplungsschema dar und läßt erkennen, in welcher Weise die beiden anderen Kreisel KZ und K4 miteinander gekuppelt sind. An den mit x und y bezeichneten Achsenenden greifen die Kupplungen an, so daß x mit x und y mit y verbunden ist und Drehungen der Achsen i stets gleichsinnig erfolgen, wenn man auf diese Enden schaut. Die Wirkungsweise des Instrumentes ist folgende. Angenommen, das System befinde sich mit seiner Mittellängsachse in vertikaler Lage und in Ruhe. Dann sind die Drehachsen aller vier Kreisel infolge ihrer stabilen Aufhängungsart zueinander und zu der Mittel-'ängsachse parallel. Treten nun Kräfte auf, welche das System aus der vertikalen Lage bringen wollen, so bedeutet das Verlassen derselben eine Drehung des Systems um die eine oder andere Kardanachse. -Angenommen, sie erfolgte um die Achse 11 in irgendeinem beliebigen Sinne. Die geringste Drehung bewirkt ein Ausschwingen der beiden oberen Kreisel von der Mittellängsachse weg oder zu ihr hin. Unter der Voraussetzung, daß die Drehimpulse aller Kreisel und die Reibungsverhältnisse den Drehlagern gleich sind, erfolgt dabei die Schwerpunktsverlegung beider Kreisel symmetrisch zu der Kardanachse I, so daß das Gleichgewicht bezüglich dieser nicht gestört wird. Infolge der Kupplungen werden die beiden unteren Kreisel ebenfalls zum Ausschwingen in der einen oder anderen Richtung gezwungen, und zwar in gleichem Sinne wie .die oberen Kreisel, d. h. entfernen sich die Schwerpunkte der oberen Kreisel von der Mittellängsachse des Systems, so geschieht dasselbe mit den Schwerpunkten der unteren Kreisel und umgekehrt, ohne d'aß hierbei die Gleichgewichtslage bezüglich der Kardanachsen I und II gestört wird. Dasselbe gilt natürlich, wenn die Drehung des Systems um die Kardanachse I erfolgt. Bei dem Ausschwingen der Kreisel müssen infolge der stabilen Aufhängungsart ihre Schwerpunkte gehoben werden; es entspricht also jeder Drehung des Systems um eine der beiden Kardanachsen eine vierfache Arbeitsleistung, welche beliebig groß bemessen sein kann. Infolge dieser Anordnung erhält die Mittellängsachse des Systems eine resultierende Kraft in vertikaler Richtung, die so groß gemacht werden kann, daß die an sich schon infolge der Kugellager sehr kleinen Drehmomente der Zapfenreibung in den Kardanachsen überwunden werden.
  • Beschleunigungskräfte, die durch eine Geschwindigkeits- oder Richtungsänderung des Schiffes hervorgerufen ,werden, sind in der Weise unwirksam gemacht, daß einmal das ganze System bezüglich der beiden Kardanachsen möglichst genau ausgeglichen ist, dann aber auch, indem Schwingungen um die Achsen i, zu welchen zwei nebeneinanderliegende Kreisel infolge von senkrecht zu diesen Achsen i auftretenden Beschleunigungskräften gezwungen werden könnten, keine Kantungen des Ringes r1 um die zu den Achsen i senkrecht angeordnete Kardanachse zur Folge haben können, da- die -beiden nebeneinanderliegenden Kreisel sich in entgegengesetztem Sinne drehen.
  • Weiterhin ist der Einfluß einer Drehung des Schiffes nach Dachbord oder Steuerbord durch die Kupplung je eines oberen mit einem unteren Kreisel von entgegengesetztem Drehsinn unwirksam -macht. Jede Schiffsdrehung bedeutet eine Drehung des ganzen Systems um eine nette Achse, welche im Abstande des Krümmungshalbmessers parallel zur Mittellängsachse des Systems liegt. Erfolgt die Drehung beispielsweise nach Steuerbord, von oben betrachtet also im Sinne des Uhrzeigers, so werden die Kreisel KI und K4 nach den lireiselgesetzeii in der Weise beeinflußt, daß sie eine Drehung um ihre Achsen i in dein einen oder anderen Sinne ausführen wollen, um. ihre eigenen Drehachsen in gleichsinnigen Parallelismus mit der neuen Drehachse zu stellen. Bei genügend großem Drehimpuls der Kreisel und genügend schneller Drehung des Schiffes würden dieselben hierbei unter Umständen, d. h. wenn die Kreisel nicht miteinander gekuppelt wären, sogar die der Hebung ihrer Schwerpunkte entsprechende Arbeitsleistung von 2 G # k überwinden, wenn G das Gewicht eines Kreisels und k den Abstand seines Schwerpunktes von der Achse i bedeutet. Die beiden anderen Kreisel K2 und K' erhalten aber das entgegengesetzte Bestreben, da ihre Drehachsen in gleichsinnigem Parallelismus mit der Achse der Schiffsdrehung stehen. Diese erhalten also in ihrer augenblicklichen Lage durch die Schiffsdrehung plötztich verstärkte Richtkräfte, während diejenigen der beiden anderen Kreisel in demselben Maße geschwächt werden. Da nun KI mit K3 und' K" mit K4 mittels der Achsen i und des Kupplungsgestänges miteinander gekuppelt sind, so heben sich die Einflüsse der Schiffsdrehung stets gegenseitig auf, gleichgültig, in welchem Sinne dieselbe erfolgte.
  • Aus dem Gesagten geht daher hervor, däß Kräfte irgendwelcher Art und Richtung keine Störung der durch den Ring r1 festgelegten., horizontalen Ebene zur Folge haben können. Es bleibt nunmehr noch zu betrachten; welchen Einfluß die Erddrehung auf das System haben könnte. Da die Drehung der Lotrechten im Raume an den Polen gleich Null, am Äquator dagegen am größten ist, so denke man sich mit dem System am Äquator befindlich. Die Drehung der Lotlinie im Rauine erfolgt dort uni eine horizontal und in der Nord-Süd-Richtung, also parallel der Erdachse liegende g; dachte Linie. Angenommen, das System befinde sich am Äquator, die Mittellängsachse im Lot und in Ruhe. Der leichteren Anschauung halber möge eine Kardanachse, z. D. die Achse II, mit der Nord-Süd-Richtung zusammenfallen. Unter der Annahme, daß die beiden oberen Kreisel K1 und K` mit dem Rahmen f fest verbunden wären, so däß sie sich tun die hchsen i nicht drehen könnten, würden die Richtkräfte beider Kreisel dein System die Eigenschaft verleihen, die Lage der Mittellängsachse im Raume unverändert beizubehalten. Unter diesen Umständen wären nämlich beide oberen Kreisel mit drei Freiheitsgraden ausgerüstet, nur wäre der Schwerpunkt jedes Kreisels außerhalb der beiden Kardanachsen verlegt, die einseitige Massenhäufung jedoch durch Anbringung von entgegengesetzt liegenden Massen ausgeglichen. Ein Kreisel mit drei Freiheitsgraden behält aber, wie bereits bekannt ist, die Stellung seiner Achse im Weltraume unverändert bei. Unter der obenerwähnten Annahme hätten demnach die beiden oberen Kreisel ein Wandern des Systems aus der Lotrechten heraus entsprechend der Erddrehung zur Folge haben können. Die beiden unteren Kreisel hätten bei derselben Annahme die Richtkräfte der oberen unterstützt. Sind dagegen ihre Achsen i im Rahmen g drehbar gelagert, so hätten sie zwar die Kraft der oberen Kreisel nicht unterstützt, dem Wandern aus. der Lotrechten heraus aber auch keinen Widerstand entgegengesetzt, da sie selbst um ihre zu der Kardanachse II parallel angeordneten Achsen,i sich hätten drehen können. Unter der weiteren Annahme, daß die beiden oberen Kreisel mit ihren Achsen i im Rahmen f drehbar gelagert wären, hätte ein Wandern des Systems aus der Lotrechten heraus auch noch stattfinden können, wobei die Achsen i selbst keine Drehungen bezüglich des Rahmens f ausgeführt hätten, da sie mit der Kardanachse I parallel sind, und die Präzession des Systems um die Achse II erfolgte.
  • Nun sind aber alle Kreisel -nicht nur um ihre Achsen i drehbar gelagert, sondern auch paarweise miteinander gekuppelt. Eine Drehung des Systems um die Achse II bewirkt jetzt eine gleichzeitige Drehung der Achsen i der beiden unteren Kreisel bezüglich des Rahmens g. Durch die Kupplung wird diese Drehung auch auf die beiden oberen Kreisel übertragen, -und zwar in der Weise, daß die Kreiselschwerpunkte sich nicht in gleichem Maße der Mittellängsachse des Systems nähern oder sich von ihr entfernen, sondern daß der eine sich ihr nähert und der andere in demselben Maße sich von ihr entfernt. Hierdurch würde aber eine Störung des Gleichgewichtes des ganzen Systems bezüglich der Kard'anachse I verursacht werden, welche das System zu einer Drehung um diese Achse zwingen würde. Diese aber würde wiederum ein AusschNvingen der unteren Kreisel und damit infolge der Kupplung auch der oberen zur Folge haben.- Wenn also das Svstem einer Präzession infolge der Erddrehung unterworfen wäre, so würden sich demnach alle vier Kreisel stets schwingend beeinflussen, mit dem Bestreben, daß sie nach dein Gesetz von der Trägheit der Massen zur Ruhe kommen. Obgleich das System bezüglich der beiden Kardanachsen annähernd genau ausgeglichen ist, gibt es doch nur eine einzige Lage, in welcher dieser Massenausgleich vollkommen hergestellt ist und die Kreisel sich nicht gegenseitig beeinflussen. Sie ist dann erreicht, wenn die Mittellängsachse des Systems finit der Ortslotrechten genau zusammenfällt. In dieser Lage befindet sich das System in absoluter Ruhe und sucht darin dauernd zu verharren, wobei die Mittellängsachse mit einer erheblichen Richtkraft ausgerüstet ist, indem sich die Richtkräfte aller vier Kreisel zu einer mit der Richtung der Ortslotrechten zusammenfallenden, - resultierenden Kraft geometrisch addieren. Um das ganze System bezfiglich der beiden Kardanachsen bequemer und genauer ausgleichen zu können, so daß sich dasselbe in der Ruhelage im indifferenten Gleichgewicht befindet, kann entweder die Einrichtung getroffen werden, daß die Lager der Achsen i der oberen oder unteren Kreisel in dem Rahmen f oder g schlittenartig und zwangläufig in vertikaler Richtung verschoben werden können, oder man kann den Massenausgleich dadurch bewirken, daß man in dem kardanisch aufgehängten Gestell ein Gewicht anbringt, welches mittels Schraubengewindes in Richtung der vertikalen Längsachse des Systems verschoben werden kann. In der Zeichnung ist irgendeine Art dieser Regulierung des Massenausgleichs-der Einfachheit halber nicht besonders zum Ausdruck gebracht worden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum selbsttätigenAnzeigen der geographischen Breite eines Ortes mittels eines Kreiselapparates, dessen Achse durch einenKreiselkompaß inderMeridianliniegehaltenwird, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreiselapparat (K) in ein mittels zweier aufeinander senkrecht stehenden Achsen (I, II) kardanisch aufgehängtes Gestell (f, r1, g) in der Weise eingebaut ist, däß der Massenschwerpunkt des Kreiselapparates (K) im Schnittpunkte der beiden Kardanachsen (I, II) liegt, und daß dieser Kreiselapparat (K) eine in (lein Rahmen (d) vertikal angebrachte Achse (e) erhält, welche mittels zweier Lager (o und n) in dem kardanisch aufgehängten Gestell (f, r1, g) drehbar gelagert ist und mittels eines an dein Gestell angebrachten, von dem Mutterapparat eines Kreiselkompasses in Tätigkeit gesetzten Gleichlaufmotors (M) und eines geeigneten Übertragungswerkes bei Schiffsdrehungen so gedreht wird, daß die die Ortsbreite (S) anzeigende Kreiselachse (a) stets in der Meridianebene gehalten wird. Vorrichtung nach Anspruch i,4 dadurch gekennzeichnet, daß zur Verminderung des schädlichen Einflusses des unvermeidlichen Fehlers der elektrischen Übertragung des Schiffsdrehwinkels vom Kreiselmutterkompaß auf einen Tochterapparat und damit auch auf den Gleichlaufmotor (M) die horizontal und senkrecht zu der Nord-Süd-Linie zu haltende, dem Kreisel (K) den zweiten Freiheitsgrad gebende Achse (c) in der Horizontalebene beweglich angeordnet ist, und die Größe der Bewegungsfreiheit durch eine Einstellvorrichtung (v) auf das erforderliche Maß eingestellt werden kann. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, d'aß zur Sicherung der ruhigen Lage des Gestells (f, r1, g) in diesem mehrere Kreisel, vorzugsweise vier Kreisel, in der Weise angeordnet sind, daß je zwei Kreisel oberhalb und unterhalb der Kardanachsen (I, II) in regulierbarem Abstande von diesen in stabiler Weise und mit ihren Drehachsen vertikal angeordnet sind, und daß alle vier Kreisel (Kl bis K4) in dem kardanisch aufgehängten Gestell (f, r1, g) um senkrecht zu ihren Drehachsen und, parallel zu einer Kardanachse angeordnete Achsen (i) drehbar gelagert sind, und die beiden oberhalb der Kardanachsen (I, II) parallel zueinander und zu einer Kardanachse (I) liegenden Achsen (i) zu den, unterhalb der beiden Kardanachsen parallel zueinander und zu der anderen Kardanachse (II) liegenden Achsen (i) um 9o° versetzt sind, und daß je eine Achse (i) der oberen Kreisel (K', K') mit je einer Achse (i) der unteren (K3, K4) durch eine Kupplung in der Weise verbunden ist, daß Schwingungen aller vier Kreisel um die Achsen (i) stets gleichzeitig und zwangläufig erfolgen.
DE1916348011D 1916-06-14 1916-06-14 Vorrichtung zum Anzeigen der geographischen Breite eines Ortes Expired DE348011C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE348011T 1916-06-14

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE348011C true DE348011C (de) 1922-01-28

Family

ID=6256865

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1916348011D Expired DE348011C (de) 1916-06-14 1916-06-14 Vorrichtung zum Anzeigen der geographischen Breite eines Ortes

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE348011C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3122445C2 (de) Passive Stabilisierungsanordnung für von einer Plattform getragene Verfolgungsantennen
DE2730616C2 (de) Nordsuchende und kurshaltende Kreiselvorrichtung
DE348011C (de) Vorrichtung zum Anzeigen der geographischen Breite eines Ortes
DE646425C (de) Kreiselpendel zur Ermittlung des Lotes oder des Horizontes auf bewegter Plattform, insbesondere Fahrzeugen
DE695683C (de) Kuenstlicher Kreiselquerhorizont fuer Fahrzeuge
DE514367C (de) Gyroskopisches Richtinstrument
DE272401C (de)
DE350756C (de) Kreiselapparat
DE600784C (de) Vorrichtung an Magnetkompassen zur Verhinderung von Beschleunigungsfehlern
DE896563C (de) Kardanisch gelagertes Kreiselgeraet
DE626568C (de) Vorrichtung zur Quersteuerung eines Luftfahrzeugs
DE384596C (de) Gyroskopischer Navigationsapparat fuer Luft- und Wasserfahrzeuge
DE392826C (de) Kreiselkompass
DE768095C (de) Kreiselgeraet
DE332523C (de) Geschwindigkeitsmesser fuer Luft- und Wasserfahrzeuge nach dem Beschleunigungsprinzip
DE411399C (de) Gyrostatischer Kompass fuer Schiffe und Luftfahrzeuge
DE339192C (de) Einrichtung zur selbsttaetigen Angabe des Ortes eines sich bewegenden Koerpers
DE305769C (de)
DE1473956A1 (de) Gyroskop
AT83521B (de) Vorrichtung zur Ortsbestimmung nach dem Beschleunigungsprinzip.
DE731242C (de) Laengsneigungsmesser oder kuenstlicher Horizont
DE527119C (de) Unter- bzw. UEbergewichtswaage
DE1498042C (de) Kreiselanordnung für Fahrzeuge
DE372600C (de) Stativ mit Neigungsmesser und Vorrichtung zum Einstellen einer bestimmten Geraetelage
DE708196C (de) Zentralhorizontieranlage