DE384596C - Gyroskopischer Navigationsapparat fuer Luft- und Wasserfahrzeuge - Google Patents
Gyroskopischer Navigationsapparat fuer Luft- und WasserfahrzeugeInfo
- Publication number
- DE384596C DE384596C DEH83194D DEH0083194D DE384596C DE 384596 C DE384596 C DE 384596C DE H83194 D DEH83194 D DE H83194D DE H0083194 D DEH0083194 D DE H0083194D DE 384596 C DE384596 C DE 384596C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- acceleration
- gyroscope
- speed
- compass
- adjustment
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C19/00—Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
- G01C19/02—Rotary gyroscopes
- G01C19/34—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes
- G01C19/38—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes with north-seeking action by other than magnetic means, e.g. gyrocompasses using earth's rotation
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Geology (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Radar, Positioning & Navigation (AREA)
- Remote Sensing (AREA)
- Gyroscopes (AREA)
- Rotary Pumps (AREA)
Description
AUSGEGEBEN AM 9. NOVEMBER 1923
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- M 384596 KLASSE 42 c GRUPPE 35
Dr. James Blacklock Henderson in Greenwich, Engl.
Gyroskopischer Navigationsapparat für Luft- und Wasserfahrzeuge.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund
der Anmeldungen in England vom 1. Dezember 1919 und i.März 1920 beansprucht.
Die Erfindung betrifft Verbesserungen von i virtuellen Meridians, welche durch beliebige
gyroskopischen Navigationsapparaten, z. B. j Beschleunigungen des Schiffes oder des Luft-Gyrokompassen,
gyroskopischen Meßinstru- ■ fahrzeuges erzeugt werden. Die Beschleumenten
für Grundgeschwindigkeit usw., und nigung kann dabei entweder durch den Gebezweckt
die Beseitigung oder Kompensation ! schwindigkeitswechsel oder durch den Kursder
Ablenkungen des Gyroskops oder des wechsel hervorgerufen sein.
In allen solchen Instrumenten ist das Gyroskop mit einer Gravitationssteuerung
versehen, und da es für das Gyroskop einen Unterschied ausmacht, ob die Schwerkraft
5 oder irgendeine äußere Kraft den Kompaß beschleunigt, so ergeben sich für das Gyroskop
notwendigerweise aus derartigen Beschleunigungen Störungen.
Die Erfindung bezweckt im allgemeinen
ίο einen Ausgleich der Unstimmigkeit zwischen
den auf das Gyroskop und sein Gravitationssteuerungssystem am Ende der Beschleunigung
einwirkenden Kräftepaare und denjenigen, welche notwendig sind, um die durch
ig die Beschleunigung in Gemeinschaft mit der
durch die Beschleunigung in der neuen Ruhelage erlangten Geschwindigkeit hervorgerufenen
Verstellungen zu bewirken. Diese Unstimmigkeit kann entweder in der Anwendungsart
des Kräftepaares um die wagerechte oder senkrechte Zapfenachse oder auch um beide ihren Ursprung haben oder auch durch
die Anwendungsart einer Adjustierung an dem Gravitationssteuerungssystem bedingt
sein, welche den Zweck hat, das Kräftepaar, welches selbsttätig durch die Beschleunigung
zur Wirkung kam, aufrechtzuerhalten. In 1 eiden Fällen ist hierbei der zusätzliche erforderliche
Wechsel oder auch die Adjustierung proportional dem Geschwindigkeitswechsel. Da die Adjustierung dem System
nicht innewohnend sein kann, d. h. durch die Beschleunigung allein nicht bewerkstelligt
werden kann, so wird dieselbe durch eine unabhängige Adjustierung für die Geschwindigkeit
zustande gebracht. Die Ablenkung von dem Meridian wird vorzugsweise durch Verstellung der Kompaßkarte kompensiert.
Die Erfindung besteht daher in der Anord- ' nung einer Adjustierung an dem Gyroskop .
oder seinem Gravitationssteuerungssystem in I der Weise, daß dem Geschwindigkeits- ]
wechsel proportionale \rerdrehungen ange- j
wendet oder Verdrehungen aufrechterhalten j werden, welche durch, die Beschleunigung i
selbsttätig zur Wirkung kamen. Hierbei kann die Adjustierung entweder von Hand oder selbsttätig durch ein außerhalb des .
empfindlichen Kompaßelements stehendes Mit- ' tel bewirkt werden zum Zweck, eine neue
Ruhelage in einem einzelnen Kompaß herbeizuführen.
Es sind bereits Versuche gemacht worden, um den Gyrokompaß durch Beschleunigung
λ'οη einer Ruhelage in die andere zu bewegen,
indes ohne besonderen Erfolg. In dem periodischen Kompaß des Foucaulttypus ist die endgültige Ruhelage auf dem'virtuellen
Meridian gelegen, welcher zu der Resultierenden der Schiffsgeschwindigkeit in bezug auf
die Erdkugel und der Geschwindigkeit der j Erddrehung an der betreffenden Stelle senkrecht
liegt. Wenn man mit Vn die Komponente
der nördlichen Geschwindigkeit und mit ω die Winkelgeschwindigkeit der Erde, 6g
mit R ihren Halbmesser und mit λ die geographische Breite bezeichnet, so beträgt die
Ablenkung des virtuellen von dem wirklichen
, Meridian
U)R Cos λ
Die Abb. 8 veranschaulicht einen kleinen j Teil der Kugelfläche, deren Zentrum sich im
; Kompaß befindet. MM' ist die Schnittstelle , des Meridians mit der Kugel und HH' der
Schnitt mit der Horizontalebene. O bezeichnet die letzte Ruhelage eines gut ausbalancierten
Kompasses in Meridianstellung, wenn sich das Schiff an der Verankerungsstelle befindet.
Wird ein periodischer Kompaß willkürlich mit seiner Rotorachse bei P eingestellt,
so zeichnet derselbe eine elliptische Bahn A in ungedämpftem und eine spiralförmige
Bahn B in gedämpftem Zustande. Bewegt sich das Schiff an dem Meridian entlang
mit einer konstanten Geschwindigkeit I 'N,
so wechselt der Meridian virtuell zu A7TV",
und O' wird zur letzten Ruhelage.
Unterliegt das Schiff bei der Bewegung an dem Meridian entlang einer Beschleunigung,
so ist das Gyroskop einem Kräftepaar um die wagerechte Zapfenachse unterworfen, welches
eine ballistische Ablenkung der Rotorachse im Azimut bewirkt. Wenn diese Ablenkung
gerade ausreicht, um den Kompaß auf den neuen virtuellen Meridian NA7' bei O' zu
bringen, so muß die Gravitationssteuerung des Gyroskops derartig wirken, daß die Periode
der elliptischen Bewegung auf der Bahn A 90 Minuten beträgt, welche Periode
der Schwingungsdauer eines einfachen Pendels von der dem Erdhalbmesser gleichen Länge entspricht. In dieser Weise sind alle
jetzt gebräuchlichen Gyrokompasse eingerichtet.
Der auf den virtuellen Meridian ballistisch gebrachte Kompaß ist jedoch nicht befähigt,
in dieser Lage zu verbleiben, und zwar infolge der Wirkung, welche durch die Be- no
schleunigung auf den Dämpfungsmechanismus für die elliptischen Schwingungen ausgeübt
wurde. Diese Dämpfung wird bewirkt entweder durch Drehungen um die Vertikalachse
in Phase mit der Neigung des Gyroskops oder durch Drehungen um die horizontale Zapfenachse bei 90° Phasendifferenz mit
tier Neigung. In dem ersteren Falle neigt
die Beschleunigung das Gyroskop ballistisch während seiner Bewegung in die Lage des
virtuellen Meridians, so daß dasselbe anstatt nach O' nach Q gelangt und dann die spiral-
förmige Bahn R beginnt und 20 Minuten später von dem virtuellen Meridian bedeutend
abgelenkt ist. In dem letzteren Falle wird das Dämpfen durch die Bewegung einer
viskosen Flüssigkeit bewirkt, während durch . die Beschleunigung eine Verstellung dieser
Flüssigkeit von der einen Seite des Gyroskops zu der anderen veranlaßt wird. Das
Rückfließen dieser Flüssigkeit erfolgt nicht unmittelbar mit dem Aufhören der Beschleunigung,
infolgedessen erfolgt eine langsame Präzession des Gyroskops von dem virtuellen Meridian weg auf einer Bahn, welche der
Bahn R einigermaßen ähnlich ist, jedoch von dem Punkt O' ausgeht, so daß das Gyroskop
20 Minuten später eine beträchtliche Ablenkung aufweist, jedoch schließlich in die
Ruhelage bei O' gelangt.
Besitzt das Gyroskop eine unmittelbar wirkende Gravitationssteuerung, so ist dasselbe
notwendigerweise mit einer ballistischen Ablenkung infolge der Beschleunigung behaftet,
und umgekehrt, wenn das Gyroskop keine ballistische Ablenkung besitzen soll, so darf
dasselbe keine unmittelbar wirkende Gravitationssteuerung besitzen. Soll daher in
einem Gyrokompaß die Achse infolge der Beschleunigung des Schiffes nicht von 0 abgelenkt
werden, so darf keine unmittelbar wirkende Gravitationssteuerung vorhanden sein.
Dies ist der Fall bei dem aperiodischen Kompaß des Erfinders, wobei zwecks wagerechten
Haltens der Rotorachse nach dem Aufhören der Beschleunigung eine Verdrehung um die
Vertikalachse angewendet werden muß, welche genügt, um eine Präzession VnJR zu bewirken.
Um diese Verdrehung durch die Beschleunigung selbsttätig zu bewirken, können besondere
Mittel angewendet werden, zwecks Aufrechterhaltung der Wirkung derselben ist
jedoch eine Adjustierung notwendig, welche VnJR proportional ist. Wenn in einem
periodischen Kompaß das unmittelbar wirkende Gravitationskräftepaar genügend ist,
um das Gyroskop zu 0' ballistisch zu bewegen, so ist eine Verdrehung um die Vertikalachse
nicht notwendig, da die Rotorachse durch die Umdrehung der Erde wagerecht in Gemeinschaft mit der Verstellung 00' von
dem Meridian gehalten wird. Wird die unmittelbar wirkende Gravitations steuerung derart
vermindert, daß die ballistische Ablenkung beispielsweise die Hälfte von 00' beträgt,
so ist eine Verdrehung um die Vertikalachse notwendig, um die Rotorachse wagerecht zu
halten, wobei die Größe der Verdrehung die Hälfte der bei 0 erforderlichen beträgt.
Wenn die Neigung des Gj'roskops durch einen Dämpfungsmechanismus während der
Beschleunigung bewirkt wird, so daß ein entsprechendes Kräftepaar um die horizontale
Zapfenachse proportional zu der erlangten Geschwindigkeit eingeführt wird, so wird bei
solchem Kompaß eine Adjustierung angewendet, die dieses Kräftepaar aufhebt, und zwar 6g
entweder durch Einführung eines gleichen und entgegengesetzten Kräftepaares oder
durch Aufhebung des Armes des Kräftepaares mittels einer entsprechenden Adjustierung
entweder der Zapfen des Gyroskops oder der Zapfen seines Gravitationssteuerungssystems.
In dem Sperrykompaß z. B. beruht die Gravitationssteuerung auf einem Gewicht, welches an dem Nebenlaufring drehbar angeordnet
und mit dem Gyroskopgehäuse mittels eines exzentrischen Zapfens verbunden ist, wobei die Exzentrizität die dämpfenden
Kräftepaare um die Vertikalachse hervorruft. Eine Beschleunigung dem Meridian gegen
Norden entlang erzeugt sowohl ein Kräftepaar um die horizontale Zapfenachse, welches
die Rotorachse von 0 nach O' ablenkt, wie auch ein Kräftepaar um die vertikale Zapfenachse,
welches die Rotorachse nach Q neigt. Aus der mathematischen Untersuchung der
Bewegungsgleichungen dieses Kompasses geht hervor, daß zum Zweck der Einstellung eines
stabilen Zustandes am Ende der Beschleunigung lediglich die Nullstellung des Gewichts
durch einen Betrag geändert werden muß, welcher der dadurch gewonnenen Geschwindigkeit
proportional ist, indem Kräftepaare sowohl um die horizontale wie die vertikale Zapfenachse zur Wirkung kommen. Die
erforderliche Adjustierung ist mit großer Näherung gerade genügend, um das Kräftepaar
um die horizontale Achse infolge der durch die Beschleunigung bewirkten Neigung zu vernichten. Die selbsttätige Ausgleichung
erfordert ebenfalls eine geringe Änderung der Gravitationssteuerung und der Periode.
Zwecks Anwendung dieser Adjustierung .werden ein oder mehrere Zapfen des Traggewichts
wagerecht mittels eines Exzenters in ähnlicher Weise bewegt, wie dies bei Sperry
für die Breitenkorrektur benutzt wird, indes wird die Adjustierung selbsttätig mittels
einer Hubscheibe in weiter unten beschriebener Weise bewerkstelligt.
Bei Anwendung der Erfindung auf Instrttmente
mit der Libellensteuerung gemäß den britischen Patenten 9062 und 10506 vom
Jahre 1917 ist zu unterscheiden zwischen der Steuerung mittels einer Flüssigkeit von geringer
Viskosität und einer solchen von großer Viskosität. In dem ersteren Falle ist die verstellte
Flüssigkeit annähernd proportional der Beschleunigung infolge des Wechsels des Kurses oder der Geschwindigkeit, indes fließt
die Flüssigkeit nicht schnell genug, um die lzo
wechselnden Beschleunigungen infolge des Wellenganges aufzunehmen. In diesem Falle
sind die Verstellungen des Gyroskops annähernd proportional dem Geschwindigkeitswechsel wie in dem Kompaß mit Pendesteuerung.
Das Adjustieren zwecks selbsttätiger Ausgleichung ist daher demjenigen für das Pendelsystem ähnlich.
Bei Anwendung einer stark viskosen Flüssigkeit in der Libelle, wie dies in dem
aperiodischen Kompaß des Erfinders der Fall ίο ist, ist die durch die Beschleunigung verstellte
Flüssigkeit dem Geschwindigkeitswechsel proportional, wobei sich das Gyroskop sehr
langsam verstellt, und das eingeführte Kräftepaar kann gerade genügend groß für den
neuen stabilen Zustand gemacht werden, wenn derselbe aufrechterhalten werden kann. Die
Flüssigkeit würde jedoch am Ende der Beschleunigung zurückfließen, wenn nicht eine
Adjustierung eingeführt wäre, um sie aufrechtzuerhalten. Diese Adjustierung kann
ähnlich wie in erstgenanntem Falle ausgebildet sein, daher bezieht sich die Adjustierung
gemäß Erfindung nicht nur allein auf die Anwendung des Kräftepaares, sondern kann
zeitweilig zur Aufrechterhaltung eines durch die Beschleunigung eingeführten Kräftepaares
benutzt werden.
Die Erfindung wird im nachfolgenden in Anwendung auf das Gyroskop mit der Libellensteuerung
beschrieben. Der Kompaß kann entweder periodisch oder aperiodisch sein, wobei sich der erstere von dem letzteren
dadurch unterscheidet, daß er eine bedeutende ; Gravitationssteuerung um die horizontale j
Zapfenachse und eine geringe Steuerung um ■ die vertikale Achse zuläßt. Die Zeichnung ·
betrifft hauptsächlich die aperiodische Einrichtung, wobei die geringen Änderungen des j
periodischen Systems besonders beschrieben ; werden.
Die- Bewegung des aperiodischen Kompasses ist schematisch in der Abb. 8 gezeigt. |
Bei P eingestellt, bewegt sich derselbe auf einer Spur C, welche annähernd vertikal ist,
abwärts zu einer geraden Linie D, welcher entlang eine äußerst langsame \Terstellung
gegen O erfolgt, wobei seine Ablenkung von O zu jeder beliebigen Zeit durch die Neigung
der Libelle, welche der Ablenkung proportional ist, bestimmt werden kann. In Abb. 7 ist die Wirkung der Beschleunigung
veranschaulicht. Der Kompaß befindet sich beispielsweise bei O auf der geraden
Linie QO, wenn der Meridian durch die Beschleunigung virtuell zu NN' verläuft. Wird
eine nicht viskose Flüssigkeit in der Libelle verwendet, so ist die Einrichtung getroffen,
daß durch die Beschleunigung die Neigung des Gyroskops bis zu Q' vergrößert wird, und
zwar durch eine der Strecke 00' proportionale Menge, so daß die Ablenkung von dem
ι virtuellen Meridian genau angegeben werden kann. Um die Verstellung des Gyroskops
derart aufrechtzuerhalten, daß ein stabiler Zustand beibehalten wird, wird die Nullstellung
der Libelle durch einen Betrag adjustiert, ! welcher der erlangten Geschwindigkeit proportional
ist. Bei Anwendung einer stark j viskosen Flüssigkeit ist die Einrichtung ge-1
troffen, daß die durch die Beschleunigung verstellte Flüssigkeit gerade genügend ist, um
den neuen stabilen Zustand aufrechtzuerhal-ί ten, wobei das G3'roskop praktisch bei O ver-
' blieben ist, während, um das Zurückfließen ! der Flüssigkeit durch die Libelle zu verhinj
dem, der Befestigungspunkt der Libelle an i dem Nebenlaufring bewegt wird, so daß mit
Bezug auf die Libelle die horizontale Ebene , virtuell bis zu KK' gesenkt wird und das
j Gyroskop langsam entlang der Linie QO, O" j nach O" voraneilt.
Die Abb. 1 und 2 zeigen um 900 versetzte ! Ansichten des aperiodischen Gyrokompasses.
[ Die Abb. 3, 4, 5, 6 zeigen Einzelheiten desselben.
Der dargestellte Kompaß besitzt keine Ein-■ richtung mit Luftstrahlen. Das Gehäuse 1
1 des Gyroskops ist auf wagerechten Zapfen 2 und 3 an den lotrechten Bügelring 4 (Abb. 2)
i gestützt, welcher im Schnitt in Abb. 2 gezeigt ist, wobei das Ganze durch den Nebenlaufring
20 getragen wird, welcher durch das vierarmige Kreuzgestell 21 gehalten wird;
dieses Kreuzgestell 21 wird von dem Ring 22 des Kompaßhauses getragen. Die Libelle besteht
aus zwei Behältern 7 und 8, welche durch ein feines Röhrchen 9 in Verbindung
stehen und außerdem mittels des Rahmens 23 versteift sind. Dieser ist mittels der Zapfen
24, 25 in Lagern der Ansätze 26, 27 drehbar gelagert, wobei die Ansätze starr mit dem
Gehäuse 1 verbunden sind. Die Libelle ist mit einem Drahtbügel 28 befestigt, welcher
als Träger des Armes 29 dient, an welchem zwei Zugfedern 30, 31 befestigt sind. Die
Außenenden der Federn sind an den von dem Xebenlaufring 20 getragenen Winkelstück 32
befestigt. Das Winkelstück 32 ist an dem Nebenlaufring 20 derart angebracht, daß dieser
in der Längsrichtung mittels einer no Schraube 33 (Abb. 5) adjustiert werden kann.
Diese Schraube kann mittels der Kurbel 34 gedreht werden, so daß die Bewegung der
Kurbel 34 den Befestigungspunkt der Libelle an dem Nebenlaufring verstellt. Die Kurbel
34 kann durch den Winkelhebel 35,36 gedreht werden, welcher auf der Achse ^y in
Armen 38 drehbar gelagert ist. Diese Arme 38 sind an dem Nebenlaufring 20 befestigt.
Per Kurbelzapfen 39 greift in einen Schlitz an dem Ende der Kurbel 34, und eine Rolle
40 an dein Ende des Winkeihebels 36 greift
B84596
in eine Hubscheibe 41, welche aus einem zylindrischen Ring von U-Querschnitt besieht,
der an den Zapfen 42, 43 angelenkt ist, welche auf dem Kreuzgestell 21 montiert sind.
Die Ebene des Ringes kann um die Zapfen 42, 43 mittels der Kurbel 44 verschwenkt werden,
wobei die "Verschwenkung der Kurbel 44 mittels einer Schraubenadjustierung
erfolgt, welche in Abb. 3 und 4 besonders dargestellt ist. Die Kurbel 44 besitzt einen gekrümmten
Kulissenschlitz 45, entlang welchem der Kurbelzapfen 46 eingestellt werden
kann. Die Verbindungsstange 48 verbindet den Zapfen 46 mit dem Zapfen 49 auf "der
Säule 50, welche mit dem Kreuzgestell 21 starr verbunden ist. Der Zapfen 49 trägt
eine Hülse 51, in welcher eine Schraubenmutter 52 enthalten ist, die mittels des Kopfes
53 gedreht werden kann. Die Lage der Schraubenmutter wird auf dem Zifferblatt 54
angezeigt, und dieses Zifferblatt kann mittels der Kegelräder 55, 56 gedreht werden. Die
Verbindungsstange ist an ihrem Ende mit Gewinde versehen und steht mit der Schraubenmutter
in Eingriff, so daß durch Drehen des Kopfes 53 die Länge der Verbindungsstange 48 geändert und die Kurbel 44 verschwenkt
werden kann. Das Zifferblatt 54 besitzt eine Graduierung entsprechend der
Schiffsgeschwindigkeit in Knoten, so daß durch Einstellen des Zifferblattes 54 auf die
Schiffsgeschwindigkeit durch Drehen des Kopfes S3 dem Ring 41 eine Neigung erteilt
wird, welche der Schiffsgeschwindigkeit gerade proportional ist. Die mit dem Ring 41
im Eingriff stehende Rolle 40 erteilt der Kurbel 34 eine Verstellung, welche der Geschwindigkeitskomponente
des Schiffes entlang dem Meridian proportional ist.
Es ist aus der obigen Beschreibung ersichtlich, daß, weil die Libelle 7, 8 an dem
Gyroskopgehäuse mittels Zapfen 24, 25 angelenkt
ist, welche unterhalb der Gyroskopzapfen 2, 3 (wie in Abb. 4) liegen, und weil die Libelle unter der Einwirkung der an dem
Nebenlauf ring 20 befestigten Federn 30, 31 steht, daß dann die horizontale Kraft, welche
infolge der durch das Fließen der Flüssigkeit in der Libelle bei der Neigung des Gyroskops
bewirkten Federablenkung entsteht, sowohl auf den Nebenlaufring wie auf das Gyroskop einwirkt. Der Nebenlaufring
kann als ortsfest betrachtet werden, indem derselbe mit dem Gyroskop durch den Nebenlaufmotor (in der Zeichnung nicht dargestellt)
in Phase mit dem Gyroskop gehalten wird. Die auf die Arme 29 ausgeübte
Federkraft wird auf das Gyroskop mittels des Drahtbügels 28, die Libelle 7, 8, 9 und die Libellenzapfen
24, 25 übertragen. Das Kraftmoment um die Zapfen 24, 25 stützt das Gewicht
der Flüssigkeit, welche von der einen Seite der Libelle zu der anderen Seite verstellt
wird. Der seitliche Druck an dem Zapfen 24, 25 erzeugt ein Kräftepaar an dem
Gyroskop um die Zapfen 2, 3, wodurch die Neigung vergrößert wird. Es sind in diesem
aperiodischen Kompaß nur unmittelbar wirkende Gravitationssteuerungen vorgesehen,
Avobei das Gyroskop in entgegengesetztem
Sinne zur Erdbewegung gedreht wird.
Die auf die Arme 29 wirkende Kraft betitzt ebenfalls ein Moment um die mittlere
vertikale Achse, und zwar deshalb, weil die Federverbindung mit der Libelle an einem
Punkt liegt, welcher beträchtlich von der vertikalen Mittelachse abweicht. Die genannte
Verdrehung wird dem Gyroskop durch die Zapfen 24, 25 mitgeteilt und bewirkt,
daß das Gyroskop in entgegengesetzter Phase zu der Neigung der Libelle Präzession
erhält, wodurch diese Neigung aufgehoben wird.
Um den Wechsel in der Lage des virtuellen Meridians zu kompensieren, wird die Kornpaßachse
64 in bezug auf den Nebenlaufring 20 in einem Winkel gedreht, welcher der Verschwenkung
der Kurbel 36 gerade und dem Kosinus der geographischen Breite umgekehrt proportional ist. Zwecks Erzeugung dieses
Antriebes wird der mittlere Teil der Spindel 37 mit einem Gewinde versehen, auf welchem
eine Mutter 61 (Abb. 2 und 6) auf gesetzt ist, wrelche entlang der Spindel 37 bei der
Drehung der Kurbel ^ achsial verschoben wird. Ein mit der Schraubenmutter 61 verbundener
Zapfen 62 greift in einen Schlitz der Kompaßkarte 60 (Abb. 1) und dreht dieselbe
in einem Winkel, welcher der Geschwindigkeitskomponente entlang dem Meridian proportional
ist. Wie in Abb. 6 gezeigt, ist der Zapfen 62 radial an der Kompaßkarte einstellbar,
wobei die radiale Adjustierung mittels der Schraube 62° durch Drehen des Kopfes
Ö2b bewirkt wird; hierdurch wird die
Schraubenmutter 62C, welche den ,Zapfen 62
trägt, in bezug auf die Kompaßkarte 60 radial verstellt, so daß die Lage auf der in Breitegraden
graduierten Skala angezeigt wird.
Die Neigung der Libelle in bezug auf das Gyroskopgehäuse, welche in dem aperiodischen
Kompaß die Ablenkung des Kompasses vom Meridian anzeigt, wird mittels einer kreisförmigen Skala 63 angezeigt, welche auf
der Achse 64 befestigt ist, die auf Zapfen 1 ig
in dem an dem Gyroskopgehäuse befestigten Bügelarm 65 gelagert ist. Eine leichte
Stange 66 ruht mit ihrem unteren Ende in einer Öffnung der Kappe des Behälters 7,
während ihr oberes Ende in einer Öffnung des Bügelarmes 65 geführt wird. Mit der
Stange 66 ist mittels des Hakens 68 ein
Schnürchen 67 (Abb. 2) befestigt, welches dann um die Trommel 69 auf der Spindel 64
herumgeht und mit seinem unteren Ende mittels der Feder 70 an einem Haken 71 auf der
Stange 66 befestigt ist. Auf diese Weise wird die vertikale Bewegung der Stange 66
die Skala oder das Zifferblatt 63 zur Drehung bringen, und die Lage der Libelle kann durch
Ablesen des Zeigers J2 festgestellt werden, welcher an dem Gyroskopgehäuse am Rande
des Zifferblattes 63 befestigt ist.
Die Neigung der Libelle könnte auch in der Weise angezeigt werden, daß man eine
Libelle mit zwei verschieden schweren Flüssigkeiten verwendet, so daß die Trennungsebene
zwischen den Flüssigkeiten die Neigung in bekannter Weise sichtbar macht.
Nachdem das Gyroskop und die Libelle sorgfältig ausgeglichen worden sind, wird der
Kompaß willkürlich mit der Gyroskopachse in wagerechter Lage und der Libelle in wagerechter
Lage eingesetzt. Er wird dann während einer Zeit von ungefähr einer Stunde sich selbst überlassen, während welcher Zeit
bei aperiodischem Kompaß ein stabiler Zu- , stand auf der Linie QO (Abb. 7) erreicht
wird. Angenommen, daß der Meridian nicht bekannt ist, so wird die Neigung der Libelle
in bezug auf das Gyroskop, wie sie auf dem Zifferblatt 63 angezeigt wird, die Ablenkung
von dem Meridian ergeben. Da die Neigung dem Sinus der Ablenkung proportional ist,
so ist dementsprechend das Zifferblatt in Sinus graduiert und wird entweder die wahre
Ablenkung oder ihre Ergänzung anzeigen. Um festzustellen, welche von den beiden Größen angezeigt wird, ist es nur nötig, zu j
merken, ob die Neigung steigt oder abnimmt; in erster em Fall ist es die Ergänzung, welche
angezeigt wird, und in letzterem Fall wird die Ablenkung selbst angezeigt.
Dem Gyroskop kann dann eine Präzession um den Azimut in einem der Ablenkung j
gleichem Winkel erteilt werden, zum Beispiel i (lurch vorübergehendes Anhängen eines Ge- j
wichts an einem Ende der Gyroskopachse, I worauf das Gyroskop für eine weitere Zeit
von etwa einer Stunde sich selbst überlassen wird, im Verlauf der es sich wieder auf den
stabilen Zustand sehr nahe dem Meridian eingestellt hat. ;
Wenn der Meridian bekannt ist und wenn gefunden worden ist, daß bei der Lage des :
Kompasses auf dem Meridian das Zifferblatt j 63 noch eine Ablenkung anzeigt, kann eine
Korrektur angewendet werden, und zwar '■■ durch Drehen der Schraubenspindel 33 in '
bezug auf die Kurbel 34, da die Kurbel lediglich durch Reibung auf der Spindel befestigt
ist.
Erhält das Schiff jetzt eine Beschleunigung entlang dem Meridian nordwärts bis auf die
Geschwindigkeit Vn, so wird die Beschleunigung ein Fließen der Flüssigkeit in der
Libelle südwärts erzeugen, d. h. nach der Südseite des Gyroskops, wobei die verstellte
Flüssigkeitsmasse der Geschwindigkeit Vn bei Anwendung einer viskosen Flüssigkeit
proportional ist.
Die Libelle befindet sich jetzt außerhalb der Gleichgewichtslage, wodurch ein Kräftepaar
um die Vertikale erzeugt wird, und dieses Kräftepaar kann durch entsprechende Drosselung
des Fließens in der Libelle so eingestellt werden, daß es gerade genügend ist, um in
dem aperiodischen Kompaß die Winkelgeschwindigkeit VnIR zu erzeugen. Um diesen
stabilen Zustand aufrechtzuerhalten, muß die Flüssigkeit am Zurückfließen durch
die Libelle gehindert werden, wenn die Beschleunigung aufhört. Dies wird bewirkt
mittels der Verstellung der Kurbel 34 durch Drehen des Kopfes 53, bis das Zifferblatt 54
die Geschwindigkeit Vn anzeigt. Diese \~erstellung
bewegt den Verankerungspunkt der Libelle mit dem Nebenlaufring und ist, soweit die Flüssigkeit in Betracht kommt, einer
Verstellung der Horizontalebene von HH' zu KK' in Abb. 7 virtuell äquivalent.
Die Libelle hat nun infolge der Beschleunigung in bezug auf das Gyroskop eine Neigung erreicht, welche, auf dem Zifferblatt 63
ablesbar, die Ablenkung des Kompasses von dem virtuellen Meridian anzeigt. Die Kompaßkarte
\vird dabei gedreht, und zwar durch die Neigung des Ringes 41, welche beim Einstellen
des Zifferblattes 54 derart stattfindet, daß das letztere nunmehr den virtuellen Meridian
anzeigt. Mittels der üblichen Handadjustierung wird der Steuerstrich auf die Marke, welche der auf dem Zifferblatt 63 angezeigten
Neigung der Libelle entspricht, eingestellt; hierbei ist die Skala für die Verstellung
des Steuerstriches derart graduiert, daß die Anzeige des Kompasses dann genau ist, wenn sowohl die Ablenkung des Kompasses,
wie diejenige des virtuellen Meridians von dem wahren Meridian gänzlich kompensiert sind.
Es ist bereits im allgemeinen die Anwendung der Erfindung auf den periodischen
Sperrykompaß angegeben worden, welcher in der Einrichtung denjenigen nach Abb. 1
und 2 sehr ähnlich ist, abgesehen davon, daß die Gravitationssteuerung mittels eines Traggewichts
bewerkstelligt wird, welches auf geeigneten, von dem Nebenlaufring 20 getragenen
und mit den Zapfen 2, 3 koachsialen Zapfen drehbar gelagert ist. Der eine dieser
Zapfen besitzt eine horizontale Adjustierung mittels eines Exzenters. Diese hat den
Zweck, dem Gyroskopgehäuse eine Ver-
884596
drehung um die wagerechten Zapfen zu erteilen, welche dem Sinus λ proportional ist und
genügt, um eine Präzession rund um die Vertikale zu erzeugen, welche ω sin λ gleicht,
wodurch die Rotorachse bei der Festsetzung an dem Meridian horizontal gehalten wird.
Bei der Anwendung der Erfindung auf diesen Kompaß wird der andere Zapfen des Traggewichts
von dem Winkelstück 32 gestützt und der Gewindegang der Schraube 33 so gewählt, daß dem Zapfen eine Eigenverstellung
erteilt wird, um einen neuen stabilen Zustand am Ende der Beschleunigung herbeizuführen.
Es könnte auch eine exzentrische Adjustierung anstatt der Schraube benutzt werden. Die Ablenkung des Gyroskops bis
zu dem virtuellen Meridian infolge der Beschleunigung wird dadurch kompensiert, daß
die Kompaßkarte in einem Winkel VNja>R
cos λ mittels des Zapfens 62, welcher in den Schlitz 'ler Karte 60 eingreift, zurückgedreht
wird, wobei der Gewindegang der Schraube 37 entsprechend gewählt wird. Die Kurbel
36 wird durch die Hubscheibe 41 in einen zu Vn proportionalen Winkel gedreht, wählend
die Hubscheibe in einem Winkel geneigt wird, welcher der Schiffsgeschwindigkeit,
d. h. Vn proportional ist. Infolgedessen bewegt sich die Schraubenmutter 61 entlang der
Schraubenspindel 37 auf einem zu Vn proportionalen
Betrag, während der Zapfen 62 durch die Schraube 62° adjustiert wird, so
daß seine Entfernung vom Mittelpunkt der Karte dem Kosinus λ proportional ist und die
Winkelverstellung des Zapfens 62 in bezug auf den Mittelpunkt der Kompaßkarte 'zu
Vfijcos λ proportional ist und VnJo)R cos λ
gleicht.
Bei der Einrichtung des periodischen Kompasses des Erfinders (beschrieben in dem
britischen Patent 9062 vom, Jahre 1917 in
bezug auf die Abb. 14 dieser Beschreibung) wird das Gyroskop durch eine Libelle gesteuert,
welche auf Zapfen drehbar gelagert ist,' die an dem Nebenlaufring 20 befestigt
und mit den Zapfen 2, 3 koachsial sind, wobei die Libelle mit einem Zapfen verbunden
ist, welcher an dem Gyroskopgehäuse exzentrisch befestigt ist. Der Rotor des Gyroskops
wird in entgegengesetztem Sinne zur Erdbewegung gedreht. Der eine der Zapfen der
Libelle wird an dem Bügelring 32 befestigt, wie in bezug auf das Traggewicht bei Sperrykompaß
beschrieben worden ist. Die Flüssigkeit in der Libelle wird von genügender .Viskosität
gewählt, um die Ablenkung des Kompasses infolge des Rollens des Schiffes in einem Kurs zu beseitigen, welcher zwischen
den Kardinallinien der Himmelsrichtungen liegt. Die Libelle hat infolgedessen Zeit, um
den Beschleunigungen infolge des Wechsels des Kurses oder der Geschwindigkeit zu entsprechen,
und verhält sich in dieser Hinsicht annähernd gleich einem umgekehrten Pendel. Das Gyroskop ist somit den gleichen Ab-
; lenkungen infolge der Beschleunigungen unterworfen, wie das Sperry-Gyroskop mit
seiner Traggewichtssteuerung, so daß die Kompensation in jeder Hinsicht ähnlich verläuft,
ausgenommen, daß die in den beiden Kompaßarten erforderlichen geringen Periodenwechsel
entgegengesetzte Vorzeichen besitzen. Die oben gegebene Beschreibung des Kompensierens des Sperry-Kompasses ist
: daher ebenfalls auf den periodischen Kompaß mit der Libellensteuerung anwendbar.
Das Zifferblatt 54 muß von Hand auf die Schiffsgeschwindigkeit eingestellt werden, so
■ daß die Kompensation in dieser Hinsicht • nicht selbsttätig ist. Soll dieselbe vollständig
selbsttätig erfolgen, so wird der Kopf 53 ' mittels einer Aufnahmevorrichtung gedreht,
welche durch eine Übertragung von dem Log : oder einem anderen Geschwindigkeitsmesser
! des Schiffes in bekannter Weise abgeleitet wird. Die gesamte Kompensierung der
Kompaßablenkungen infolge der entweder durch den Kurswechsel oder den Geschwindig-'
keitswechsel bewirkten Beschleunigung wird auf diese Weise vollständig selbsttätig bewerkstelligt.
Die Kompaßkarte zeigt dann j zu jeder Zeit den wahren Meridian an, wobei
ein Oszillieren bei einem Kurs oder Geschwindigkeitswechsel nicht eintritt.
Der Erfindungsgegenstand wurde oben in bezug auf einen Gyrokompaß beschrieben,
die gleiche Kompensationsmethode kann aber auf sämtliche gyroskopischen Instrumente
zum Gebrauch an Schiffen oder Flugzeugen angewendet werden, bei welchen die Gravitationssteuerung
vorgesehen ist. Es sind dabei die infolge der Beschleunigung eingeführten
Änderungen der Bedingungen sowie die zusätzlichen Kräftepaare leicht zu berechnen,
welche zwecks Herbeiführung eines neuen stabilen Zustandes erforderlich sind. Die
beste Einrichtung zwecks Einführung dieser Kräftepaare soll dabei jedesmal mit der besonderen
Ausgestaltung des fraglichen Instrumentes in Einklang gebracht werden.
Claims (11)
- Patent-Ansprüche:ι . Gyroskopischer Navigationsapparat für Luft- und Wasserfahrzeuge, gekennzeichnet durch eine mit dem Gravitationssteuerungssystem (7, 8, 23, 28) kinematisch verbundene, durch Erzeugung von Drehmomenten wirksame Hilfsvorrichtung (Schraube und Mutter 32, 33), deren Bewegung oder Steuerung bei Änderungen der Geschwindigkeit und derΒ84596Kursrichtung des Fahrzeuges durch geeignete, auf das Tragsystem des Kompasses wirkende Mittel, z. B. durch Hubscheibe (41), Rolle (40) und Hebel (34, 35, 36), hervorgerufen wird zum Zwecke, dem Gyroskop oder seinem Gravitationssteuerungssystem oder beiden die erforderlichen, die Störungen ausgleichenden Drehmomente mitzuteilen und Schwin- ' to gungen zu verhindern, die sonst bei einem j Wechsel des Kurses oder der Geschwin- ; digkeit des Fahrzeuges hervorgerufen werden.
- 2. Gyroskopischer Navigationsapparat für Luft- und Wasserfahrzeuge nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine ballistische Richtungsabweichung der Rotorachse bei der Beschleunigung des Fahrzeuges durch ein Gravitationssteue- jrungssystem in der Weise verhindert wird, daß bei einer Libelle (7, 8, 9, 23), die in an sich ebannter Weise eine viskose Flüssigkeit enthält, die Menge der letzteren unter der Wirkung der Beschleunigung um einen Betrag ballistisch verschoben wird, der proportional dem Geschwindigkeitswechsel in der senkrechten Ebene der Libelle ist.
- 3. Gyroskopischer Apparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung der Kräftepaare mechanisch selbsttätig bei einer Änderung des Laufes des Fahrzeuges in der Weise erfolgt, daß sich das A'erschwenken der Hubscheibe (41) entsprechend ändert und so die Bewegung der Rolle (40) veranlaßt wird.
- 4. Gyroskopischer Apparat nach Anspruch j, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Ausgleichs der als Folge der Beschleunigung sich ergebenden Verstellung des Gyroskops eine Schraubenspindel (37) mit einer Mutter (61) in Eingriff steht, die mittels eines Stiftes (62) in einen Schlitz einer Kompaßkarte (60) greift und dieselbe um einen Winkel dreht, welcher der Geschwindigkeitskomponente längs des Meridians proportional ist.
- 5. Gyroskopischer Apparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Geschwindigkeitswechsel durch die Strömung eine in an sich bekannten Weise in einer Libelle untergebrachten viskosen Flüssigkeit derart meßbar ist, daß die Kippbewegung des die beiden Behälter (7 und 8) verbindenden Rohres (9) durch eine Skala (63) angezeigt wird, welche von einer in einem Lager (65) unterstützten Achse (64) getragen wird und mit dem Behälter (7) durch eine eine Skala oder ein Zifferblatt bewegende Stange (66) verbunden ist.
- 6. Gyroskopischer Apparat nach Anspruch ι und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zufolge der Beschleunigung sich ergebende YerSchiebung der viskosen Flüssigkeit durch das Mittel der Geschwindigkeitseinstellung aufrechterhalten wird, bestehend aus einer Kurbel (44) mit Kulissenschlitz (45) für die Einstellung des Kurbelzapfens (46), der durch eine Stange (48) mit einem Zapfen (49) verbunden ist, welcher eine Hülse (51) mit einer durch einen Knopf (53) drehbaren Mutter (52) trägt.
- 7. Gyroskopischer Apparat nach Anspruch ι und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kippbewegung des Gyroskops, welche sich zufolge der Beschleunigung und der Geschwindigkeitseinstellung mittels Hubscheibe (41) und Rolle (40) ergibt, derart bemessen ist, daß sie die zufolge der Beschleunigung sich ergebende \erschiebung der viskosen Flüssigkeit aufrechterhält.
- 8. Gyroskopischer Apparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Gyroskop und Gravitationssteuerung proportional zum Geschwindigkeitswechsel mittels Federn (30, 31) einstellbar ist, die unter der Vermittlung der Kurbel (34) und der Hebel (35, 36) von der Hubscheibe (41) und der Rolle (40) entsprechend beeinflußt werden.
- 9. Gyroskopischer Apparat nach Anspruch ι bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Gyroskop mindestens eine die viskose Flüssigkeit enthaltende Libelle zusammenwirkt, welche zur Messung der Geschwindigkeitwechsel und zur Kompensierung der durch diesen Wechsel hewirkten Ablenkungen eingerichtet ist.
- 10. Gyroskopischer Apparat nach Anspruch ι bis 9, gekennzeichnet durch eine Anzeigevorrichtung für die in der Libelle infolge der Beschleunigung eintretende Verstellung der viskosen Flüssigkeit.
- 11. Gyroskopischer Apparat nach Anspruch ι bis 8, gekennzeichnet durch Mittel, vermöge deren die durch die Beschleunigung verstellte Flüssigkeit beim Aufhören der Beschleunigung am Zurückfließen gehindert wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB2993719A GB159604A (en) | 1919-12-01 | 1919-12-01 | Improvements in gyroscopic apparatus |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE384596C true DE384596C (de) | 1923-11-09 |
Family
ID=10299628
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEH83194D Expired DE384596C (de) | 1919-12-01 | 1920-11-25 | Gyroskopischer Navigationsapparat fuer Luft- und Wasserfahrzeuge |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE384596C (de) |
GB (1) | GB159604A (de) |
-
1919
- 1919-12-01 GB GB2993719A patent/GB159604A/en not_active Expired
-
1920
- 1920-11-25 DE DEH83194D patent/DE384596C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB159604A (en) | 1921-03-01 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE600257C (de) | Kreisel mit lotrechter Rotationsachse, insbesondere ein Kreiselhorizont | |
DE425954C (de) | Gyroskopischer Kompass | |
DE2224849A1 (de) | Vermessungsgeraet | |
DE384596C (de) | Gyroskopischer Navigationsapparat fuer Luft- und Wasserfahrzeuge | |
DE845399C (de) | Kreiselkompass | |
DE1928760C3 (de) | Kreiselkompaß | |
DE592099C (de) | Insbesondere als Richt- und Lagengeber in Steuereinrichtungen fuer Wasser- und Luftfahrzeuge verwendbarer Kreisel mit zwei Freiheitsgraden | |
DE392826C (de) | Kreiselkompass | |
DE749842C (de) | Auf der Wirkung des erdmagnetischen Feldes beruhender Kompass | |
DE670021C (de) | Kreiselpendel fuer Fahrzeuge | |
DE646425C (de) | Kreiselpendel zur Ermittlung des Lotes oder des Horizontes auf bewegter Plattform, insbesondere Fahrzeugen | |
DE1623479B1 (de) | Kreiselkompass | |
DE281952C (de) | ||
DE390095C (de) | Gyroskop | |
DE971903C (de) | Vorrichtung zur vergroesserten Anzeige kleiner Neigungen und Vorrichtung zur Stabilisierung der Visierlinien von Fernrohren | |
DE695683C (de) | Kuenstlicher Kreiselquerhorizont fuer Fahrzeuge | |
DE1473898C3 (de) | Einrichtung zum Stabilisieren der Ausblickrichtung eines auf einem Fahrzeug angeordneten Periskops | |
DE1473956A1 (de) | Gyroskop | |
DE693036C (de) | Neigungsmesser fuer Fahrzeuge, insbesondere Luftfahrzeuge | |
DE768095C (de) | Kreiselgeraet | |
DE458607C (de) | Vorrichtung zum UEberwachen und Nutzbarmachen der Bewegungen eines Schiffs-oder eines Flugzeugrumpfs relativ zur Senkrechten und zum oertlichen Meridian | |
DE348011C (de) | Vorrichtung zum Anzeigen der geographischen Breite eines Ortes | |
DE640131C (de) | Richtungsanzeiger | |
DE1673918A1 (de) | Kreiselgeraet | |
DE377778C (de) | Geraet zur Ortsbestimmung fuer Fahrzeuge (Luft-, Wasserfahrzeuge u. dgl.) |