DE646425C - Kreiselpendel zur Ermittlung des Lotes oder des Horizontes auf bewegter Plattform, insbesondere Fahrzeugen - Google Patents
Kreiselpendel zur Ermittlung des Lotes oder des Horizontes auf bewegter Plattform, insbesondere FahrzeugenInfo
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- DE646425C DE646425C DES120460D DES0120460D DE646425C DE 646425 C DE646425 C DE 646425C DE S120460 D DES120460 D DE S120460D DE S0120460 D DES0120460 D DE S0120460D DE 646425 C DE646425 C DE 646425C
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Description
Das Hauptpatent bezieht sich auf Kreisel-'■
pendel, die zur Ermittlung der Schwerkraftsrichtung oder des Horizontes auf Fahrzeugen
oder ähnlichen bewegten Körpern dienen und die mit einer Vorrichtung zum Ausgleich des Einflusses von Fahrgeschwindigkeitsänderungen
und Zentrifugalbeschleunigungen versehen sind.
Der Gegenstand des Hauptpatents besteht darin, daß an dem Kreiselpendel ein
oder mehrere in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Fahrzeuges schwenkbare Kreisel derart gelagert sind, daß sie stets
einen in der Horizontalebene lieg'enden und zur Bewegungsrichtung des Körpers senkrechten
Drallvektor von solcher der jeweiligen Geschwindigkeit entsprechenden Größe erzeugen, daß dieser bei Änderung seiner
Richtung die von der Fliehkraft und bei Änderung seiner Größe die von den Fahrgeschwindigkeitsänderungen
an dem Kreiselpendel hervorgerufenen störenden' Momente ausgleicht.
Bei diesen Kreiselpendeln macht sich störend noch der Umstand bemerkbar, daß
bei einer Schiefstellung der Stabilisierungskreisel diese ebenfalls einen Ouerdrall er
zeugen, der zwar bei Bahnbeschleunigungen, d. h. Fahrgeschwindigkeitsänderungen, ohne
Einfluß bleibt, jedoch bei Fliehbeschleunigungen, d. h. bei Fahrtrichtungsänderungen,
sich störend bemerkbar macht. Um diese Fehlerquelle auszuschalten, ist im Hauptpatent
eine Ausführung angegeben, die aus zwei an sich voneinander unabhängigen
Einzelgeräten besteht. Das eine wird lediglich zur Ermittlung des SchMngerwinkels
und das andere lediglich zur Ermittlung des Stampfwinkels benutzt. Infolgedessen können
bei dem einen Gerät Sdirägstellungen der zu horizontierenden Plattform um die
Längsachse und bei dem anderen Schrägstellungen der entsprechenden Plattform um die
Querachse ohne Einfluß auf -die Meßgenauigkeit zugelassen werden. Es sind bei der vorgenannten
Einrichtung außerdem Mittel erforderlich, um den Einfluß der Erddrehung auf die Kreisel zu kompensieren. Hierin
liegt eine weitere Fehlerquelle, da eine genaue Beseitigung des Einflusses der Drehung
praktisch erhebliche Schwierigkeiten macht. Die Erfindung beseitigt diese Schwierigkeiten
bei einem Kreiselpendel gemäß dem Hauptpatent dadurch, daß die Mittel zur Er-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Karl Glitscher in Berlin-Schmargendorf.
zeugung des Ouerdralles in ihrer Orientierung fahrzeugfest, der bzw. die Stabilisierungskreisel
hingegen von einem Richtgebei abhängig sind im Sinne der Aufrechterhaj7
tung ihrer — an sich willkürlichen — azimutalen Orientierung.
Es sei hier bemerkt, daß es an sich bekannt ist, Kreiselgeräte in Abhängigkeit von
einem Kompaß o. dgl. in ihrer Orientierung ίο zur Nord-Süd-Richtung unabhängig von
Kursänderungen des das Gerät tragenden Fahrzeuges zu erhalten. Indes ist die vorliegende
Erfindung nicht darin zu sehen, schlechthin die azimutale Orientierung eines Kreiselgerätes aufrechtzuerhalten, sondern
das Wesen der Erfindung liegt vielmehr in der vorerwähnten besonderen Aufteilung der
einzelnen Elemente des Gerätes in der Weise, daß die eine Gruppe (Korrekturmittel) fahrzeugfest
und die andere Gruppe (Stabilisierungskreisel) azimutfest ist.
Bei dieser Ausführung ist, wie unten noch näher gezeigt werden wird, die Erddrehung
ohne Einfluß auf die Einstellung der zu horizontierenden Plattform. Man kann infolgedessen
Mittel zur Kompensierung des Einflusses der Erddrehung bezüglich der Stabilisierungskreisel
fortlassen. Es ergibt sich in diesem Falle zwar ein dauernder kleiner Präzessionsausschlag der Stabilisierungskreisel. Dieser ist aber, wie schon gesagt,
ohne Einfluß auf die Einstellung der zu horizontierenden Plattform. Des weiteren wird
bei der neuen Ausführung zur genauen Ermittlung des Schlinger- und Stampf winkel s
oder, allgemeiner, zur genauen Ermittlung der Schrägstellung der bewegten Plattform,
z. B. eines Fahrzeuges, zur Horizontalebene lediglich ein einziges Gerät benötigt. Demgemäß
sind die Mittel zur Erzeugung des der Fahrt proportionalen Ouerdralles ebenfalls
nur einmal vorzusehen.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel, und zwar in
Fig. ι und 2 in zwei zueinander senkrechten
Längsschnitten;
Fig. 2 a zeigt eine Einzelheit und •Fig. 3 eine schematische schaubildliche
Darstellung der Aufhängung der zu horizontierenden Plattform.
Es sei zunächst auf die der besseren Erläuterung dienende Fig. 3 Bezug genommen,
ι ist die zu horizontierende Plattform. Die hierzu dienenden Kreisel sind in Fig. 3 nicht
eingezeichnet. Die Plattform 1 ist mit Hilfe der Achse 2, 2' drehbeweglich an einem
Ring 3 gelagert, der seinerseits mit Hilfe der rechtwinklig zu der Achse 2, 2' verlaufenden
Achse 4, 4' an den Lagerböcken 5 und 6 aufgehängt ist. Die Plattform 1 ist weiterhin
vermittels der senkrecht zur Achse 2, 2' verlaufenden Achse 7, 7' mit einem Bügel 8 gelenkig
verbunden, der seinerseits mit einem Zapfen 8" in einen Bügel 9 eingreift. Dieser
ist vermittels der Achse 10, 10', die senkrecht zur Achse 4, 4' verläuft, an den Lagerböcken
Vi und 12 drehbeweglich aufgehängt. Die Lagerböcke 5, 6, 11 und 12 sind mit der
bewegten Plattform, z. B. einem Fahrzeug, fest verbunden. Mit P ist die Fahrtrichtung
bzw. bei einem Fahrzeug die Längsachse desselben angedeutet. Man sieht ohne weiteres
aus Fig. 3, daß bei Aufrechterhaltung der Horizontallage des Elementes 1 der Drehwinkel
der Achse 4, 4' relativ zu den zügehörigen Lagerböcken 5, 6 ein Maß für den
Schlingerwinkel und der Drehwinkel der Achse 10, 10' relativ zu den Lagerböcken 11,
12 ein Maß für den Stampf winkel der bewegten Plattform Λ' gibt. Sollen die betreffenden
Winkel abgelesen werden, so können, wie dargestellt, an den Achsen 4, 4' und 10, io' je ein Zeiger 13 bzw. 14 befestigt
werden, die gegenüber einer zur Plattform 5" festen Skala den Schlinger- bzw. Stampfwinkel
angeben. Es ist bekannt, daß das Gerät bezüglich der Längs- und Querachse der Plattform ^ naturgemäß auch anders
orientiert sein könnte. In diesem Falle werden bei 13 und 14 die sich aus der Aufstel- go
lung des Gerätes ergebenden Schräglagenwinkel der Plattform S abgenommen. An
die Stelle der Zeiger 13 und 14 können natürlich auch Geber zur Fernübertragung der
betreffenden Winkel treten.
Die in Fig. 3 dargestellte Aufhängung ist an sich bekannt, und es ist, wie schon erwähnt,
die Fig. 3 lediglich zum besseren Verständnis der Fig. rund 2 aufgenommen.
In den Fig. 1 und 2 sind die bereits in tOo
der Fig. 3 enthaltenen Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die zu horizontie*-
rende Plattform 1 bildet jedoch keine Scheibe, sondern einen Körper gemäß der
schematischen schaubildlichen Darstellung nach Fig. 2 a. Er besteht hiernach aus einem
horizontalen ringförmigen Teil i" und einem vertikalen rahmenförmigen Teil i6.
Ein Vergleich der Fig. 1 mit der Fig. 2 zeigt, daß in Abweichung von Fig. 3 der
Durchmesser des Ringes 3 in der einen Richtung kleiner ist als in der anderen Richtung.
Das läßt sich dadurch erreichen, daß man den Ring in der einen Richtung flach drückt
oder ihn auch rechteckig ausbildet. Eine derartige Bauart bringt eine Raumersparnis
mit sich. Endlich sind bei der Ausführung nach Fig. 1 und 2 die vier Lagerböcke 5, 6,
und 12 der Fig. 3 zu einem die empfindlichen Teile des Gerätes gegen äußere Ein- tao
flüsse schützenden zylindrischen Körper 15
zusammengefaßt.
i6, 17, 18 und 19 sind die Stabilisierungskreisel. Sie besitzen je eine lotrechte Umlaufachse
und sind in Gruppen von je zwei Kreiseln angeordnet. Die Präzessionsachsen der beiden Kreisel 16 und 17 sind über die
Stirnrädersegmente 20 und 21 miteinander gekuppelt, so daß die beiden Kreisel spiegelbildlich
zueinander präzedieren. In gleicher Weise sind die beiden Kreisel 18 und 19 über
to die Stirnradsegmente 22 und 23 hinsichtlich ihrer Präzessionsachsen miteinander gekuppelt.
Die Kreisel eines jeden Paares laufen im entgegengesetzten Sinne um. Die Präzessionsachsen
des einen Krejselpaares schließen mit denen <des anderen Paares einen
Winkel ein, vorzugsweise, die dargestellt, von 900. Demgemäß stabilisiert das eine Kreiselpaar
16, 17 die Plattform 1 gegen Neigungen
um die Achse 2, 2' .und das andere Kreiseipaar 18, 19 gegen Neigungen um die
Achse 4, 4'. Jeder Kreisel besitzt eine Dämpfungseinrichtung vorzugsweise gemäß
der Darstellung in Gestalt einer Tankdämpfung i6°, 17°, i8« bzw. 19°. Die einzelne
Dämpfungseinrichtung ist nach der Präzessionsachse des betreffenden Kreisels orientiert.
Die zwei Kreiselpaare 16, 17 und 18, 19
sind mit ihren Präzessionsachsen an einem Rahmen 24 gelagert, der seinerseits um eine
lotrechte Achse relativ zum Rahmen 1* drehbeweglich ist. Hierzu trägt beim Ausführungsbeispiel
der Rahmen ib Zapfen 25 und 26. Der Rahmen 24 steht über das mit ihm
fest verbundene Zahnrad 27 und über das Ritzel 28 in Antriebsverbindung mit einem
Kursempfänger oder allgemein mit einem Azimutempfänger 29 in Eingriff. Dieser Empfänger 29 verstellt bei Kursänderungen
der Plattform 61 über das Ritzel 28 und das
Zahnrad 27 den Rahmen 24 relativ zum Rahmen i* jeweils so, daß der Rahmen 24 an den
Kursänderungen der Plattform S nicht teilnimmt und demgemäß seine azimutale Orientierung
beibehält. Da von Kursgebern gesteuerte Kursempfänger an sich bekannt sind, braucht auf ihre nähere Ausbildung nicht
eingegangen zu werden.
Zur Erzeugung des der Fahrt proportionalen Ouerdralles dienen zwei Kreisel 30 und
31 mit lotrechten Umlaufachsen. Sie sind mit ihren waagerechten Präzessionsachsen
an dem Rahmen ib gelagert und hinsichtlich
der Präzessionsachsen vermittels der Zahnradsegmente 32 und 33 miteinander gekuppelt,
so daß sie nur spiegelbildlich zueinander verstellt werden können. Die beiden
Kreisel 30 und 31 lauf en in entgegengesetzter Richtung um, wie aus den in Fig. 1 eingezeichneten
Drallvektoren hervorgeht. Die Präzessionsachse des Kreisels 31 ist, wie aus
Fig. 2 zu entnehmen ist, über ein Vorgelege 34 mit der Welle eines Empfängers 35 gekuppelt.
Dieser Empfänger ist an eine geeignete, von einem Fahrgeschwindigkeitsmesser
abhängige Vorrichtung derart angeschlossen, daß die Neigung der Kreisel 30 und 31 aus der Nullstellung, in der ihi-e
Drallvektoren parallel zur Lotrechten verlaufen, der jeweiligen Größe der Fahrge-'
schwindigkeit entspricht bzw., genauer gesagt, daß der bei Neigung der Kreisel 30 und 31
von diesen erzeugte, nach Backbord gerichtete Querdrall der Fahrgeschwindigkeit proportional
ist. Zu diesem Punkt sei ausdrücklieh Bezug genommen auf -die entsprechenden
Ausführungen des Hauptpatents 598 840, in denen u. a. auch dargelegt ist, daß bei nicht
allzu großen Neigungen der Kreisel 30 und 31 der Sinus des Neigungswinkels dem Winkel
selbst gleichgesetzt werden kann.
Aus den obigen Ausführungen geht hervor, daß die Kreisel 30 und 31 an dem Rahmen
i6 so gelagert sind, daß die bei Neigungen
entstehende waagerechte Drallkomponente quer zur Fahrtrichtung nach Backbord gerichtet ist.
Mit der Achse 4, 4' und mit der Achse 10,
10' ist je ein Geber 36 bzw. 37 zur Abnahme des Schlingerwinkels bzw. Stampfwinkels gekuppelt.
Wird das Gerät bezüglich der Längsund Querachse der bewegten Plattform ^ in
anderer Weise orientiert, so erhält man statt des Schlinger- und Stampfwinkels die der
betreffenden Orientierung entsprechenden S ch rägl agen winkel.
Es sei noch erwähnt, daß der Schwerpunkt jedes der Stabilisierungskreisel unterhalb
seiner Präzessionsachse liegt. Statt dessen könnte man auch den Schwerpunkt jedes
dieser Kreisel in die geometrische Präzessionsachse legen und mit Hilfe von Federn
die Kreisel an ihre Normallage elastisch fesseln.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Durch die Stabilisierungskreisel 16, 17, 18
und 19 wird die Plattform iB, ib gegen alle
kürzeren Störeinwirkungen, insbesondere gegen die Schlinger- und Stampfbewegungen
der bewegten Plattform S3 im Horizont gehalten.
Die Eigenschwingungsdauer des Gerätes kann nach Belieben kurz, z. B. etwa 2 bis 10 Min., gewählt werden. Diese Schwingungsdauer
reicht hin, um die kürzeren Störeinwirkungen unschädlich zu machen. Die Beseitigung des Einflusses der Bahn- und
Fliehbeschleunigungen auf die Horizontierung der Plattform i", ib erfolgt mit Hilfe
der Kreisel 30 und 31. Hierzu werden diese in Abhängigkeit von einem Fahrgeschwindigkeitsmesser
so eingestellt, daß der von ihm erzeugte, nach Backbord gerichtete Querdrall
stets der Fahrgeschwindigkeit proportional ist. Im übrigen ist die Wirkungsweise der
Kreisel 30 und 31 im Hauptpatent 598 840 ausführlich angegeiie.n. Es sei hiex darauf
Bezug genommen. Beim Auftreten von Kursänderungen erfährt das gesamte Gerät mit der Plattform S eine Drehung um die Hochachse.
An dieser Drehbewegung nehmen indes die Stabilisierungskreisel nicht teil, da mit Hilfe des Kursempfängers 29 die azimutale
Orientierung der Stabilisierungskreisel 16 bis 19 unverändert aufrechterhalten wird,
d. h. der gesamte Rahmen 24 an Drehbewegungen des Gerätes um die Hochachse nicht
teilnimmt. Hieraus ergibt sich, daß die durch eine Schrägstellung der Stabilisierungskreisel
16, 17, 18 und 19 bedingte Horizontalkomponente
ihrer Drallvektoren ohne Einfluß auf die Horizontierung der Plattform
ia, ib ist. Es handelt sich in einem derartigen
Fall um eine rein statische Wirkung. Mit anderen Worten: Bei Bahnbeschleunigungen
(Fahrgeschwindigkeitsänderungen) der Plattform -5" ist eine Horizontalkomponente
der Drallvektoren der Stabilisierungskreisel ohne Einfluß auf die Horizontierung
der Plattform I", i'', was keiner näheren Erläuterung
bedarf. Des weiteren ist aber eine etwa bestehende Horizontalkomponente der Drallvektoren der Stabilisierungskreisel auch
ohne Einfluß bei Kursänderungen des Fahrzeuges, da in diesem Fall ja die betreffende
horizontale Drallkomponente keine Drehung in der Horizontalebene erfährt; denn es wird
ja eigens die azimutale Orientierung der Stabi 1 isierungskreisei aufrechterhalten.
Da, wie gezeigt, eine Horizontalkomponente der Drallvektoren der Stabilisierungskreisel
ohne Einfluß auf die Horizontierung der Plattform i", ib bleibt, macht es also
auch nichts aus, wenn die Stabilisierungskreisel von vornherein eine gewisse Schrägstellung
besitzen. Man kann daher, ohne die guten Eigenschaften des Gerätes zu beeinträchtigen,
von einer Kompensation des Erddrehungseinflusses ganz absehen. In diesem Fall erfahren im allgemeinen die Stabilisierungskreisel
eine an sich sehr kleine Schrägstellung. Diese ist jedoch, wie gesagt, unschädlich.
Bei der in Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführung verlaufen die Präzessionsachsen horizontal
und die Umlaufachsen vertikal. Indes können letztere auch horizontal verlaufen; in diesem Fall müßten dann die Präzessionsachsen
vertikal stehen. Bei horizontaler Anordnung der Präzessionsachsen können diese zugleich als Kippachsen für die Dämpfungstanks
genommen werden.
Es versteht sich, daß das Gerät durch anderweitig vorgeschlagene oder beikannte weitere
Kompensationsvorrichtungen zum Ausgleich von anderen Störeinflüssen noch ergänzt
werden kann.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind als Mittel zur Erzeugung des der Fahrgeschwindigkeit
proportionalen, in der Horizontalebene liegenden, quer zur Fahrtrichtung gerichteten Dralles zwei gegenläufige
Kreisel verwendet. Die Erfindung ist indes unabhängig von der Wahl der zur Erzeugung
des vorgenannten Dralles dienenden Mittel.
Claims (3)
- Patentansprüche:I. Kreiselpendel zur Ermittlung des Lotes oder des Horizontes auf bewegter Plattform, insbesondere Fahrzeugen, das zum Ausgleich des Einflusses von Bahn- und Zentrifugalbeschleunigungen Mittel zur Erzeugung eines der Fahrgeschwindigkeit proportionalen, in der Horizontalebene quer zur Fahrtrichtung gerichteten Dralles aufweist, nach Patent 598 840, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (30, 31) zur Erzeugung des Querdralles in ihrer Orientierung fahrzeugfest, der bzw. die Stabilisierungskreisel (16, 17, 18, 19) hingegen von einem Richtgeber abhängig sind im Sinne der Aufrechter- 9a haltung ihrer — an sich willkürlichen — azimutalen Orientierung.
- 2. Kreiselpendel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu horizontierende, in einem fahrzeugfesten Kardangehänge aufgehängte Plattform (i°, ib) die Mittel (30, 31) zur Erzeugung des der Fahrgeschwindigkeit proportionalen Querdralles und einen relativ zu dieser Plattform um eine lotrechte Achse (25, 26) drehbeweglichen Träger (24) für die Stabilisierungskreisel enthält.
- 3. Kreiselpendel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (24) für die Stabilisierungskreisel in an sich bekannter Weise zwei hinsichtlich ihrer Umlauf- oder Präzessionsachsen in der Horizontalebene gegeneinander, vorzugsweise um 900, \?ersetzte Kreisel oder Kreiselgruppen enthält. i»oHierzu 1 Blatt ZeichnungenBERLIN. GEDBLCKf IN DER
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES120460D DE646425C (de) | 1935-11-15 | 1935-11-15 | Kreiselpendel zur Ermittlung des Lotes oder des Horizontes auf bewegter Plattform, insbesondere Fahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES120460D DE646425C (de) | 1935-11-15 | 1935-11-15 | Kreiselpendel zur Ermittlung des Lotes oder des Horizontes auf bewegter Plattform, insbesondere Fahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE646425C true DE646425C (de) | 1937-06-14 |
Family
ID=7535226
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES120460D Expired DE646425C (de) | 1935-11-15 | 1935-11-15 | Kreiselpendel zur Ermittlung des Lotes oder des Horizontes auf bewegter Plattform, insbesondere Fahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE646425C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2517612A (en) * | 1947-03-29 | 1950-08-08 | Sperry Corp | Stable platform |
US2577313A (en) * | 1949-07-20 | 1951-12-04 | Frederick H Downing | Gyroscopic apparatus |
US3280644A (en) * | 1961-10-04 | 1966-10-25 | Bendix Corp | Control system for angular momentum storage frame |
-
1935
- 1935-11-15 DE DES120460D patent/DE646425C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2517612A (en) * | 1947-03-29 | 1950-08-08 | Sperry Corp | Stable platform |
US2577313A (en) * | 1949-07-20 | 1951-12-04 | Frederick H Downing | Gyroscopic apparatus |
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