DE458607C - Vorrichtung zum UEberwachen und Nutzbarmachen der Bewegungen eines Schiffs-oder eines Flugzeugrumpfs relativ zur Senkrechten und zum oertlichen Meridian - Google Patents

Vorrichtung zum UEberwachen und Nutzbarmachen der Bewegungen eines Schiffs-oder eines Flugzeugrumpfs relativ zur Senkrechten und zum oertlichen Meridian

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DE458607C
DE458607C DESCH76721D DESC076721D DE458607C DE 458607 C DE458607 C DE 458607C DE SCH76721 D DESCH76721 D DE SCH76721D DE SC076721 D DESC076721 D DE SC076721D DE 458607 C DE458607 C DE 458607C
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    • G01C21/16Navigation; Navigational instruments not provided for in groups G01C1/00 - G01C19/00 by using measurements of speed or acceleration executed aboard the object being navigated; Dead reckoning by integrating acceleration or speed, i.e. inertial navigation
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Description

  • Vorrichtung, zum Überwachen und Nutzbarmachen der Bewegungen eines Schiffs-oder eines Flugzeugrumpfs relativ zur Senkrechten und zum örtlichen Meridian. Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum L'berwachen und -Nutzbarmaciien der' Bewegungen eines Schiffs- oder eines Flugzeugrumpfs relativ zur Senkrechten und zum örtlichen Meridian.
  • Im wesentlichen - umfaßt der Erfindungsgegenstand eine Gruppe von zusammenwirkenden Gerätetischen mit Einrichtungen, um sie, während gleichzeitig einer von ihnen in einer festen Orientierung gehalten wird, in wagerechten Ebenen zu halten, trotz der Bewegungen, denen das die Vorrichtung tragende Schiff oder Flugzeug ausgesetzt ist.
  • Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Einrichtung, beispielsweise an Bord von Schiften, die rnan einen >.orientierten künstlichen Horizont« nennen könnte: hierunter ist zu verstehen ein als Gerätetisch dienendes bewegliches System, das an den Schiffsrumpf aufgehängt und praktisch in Abhängigkeit von der -Senkrechten und von- örtlichen Meridian gehalten wird. Diese t'orrichtung ist bestimmt, eine Stellungsmarke zu verkörpern, deren Winkeleinstellungen relativ zum Schiffsrumpf, beispielsweise auf geeigneten- Empfingern, wiedergegeben werden können und zwar an beliebigen Stellen des Schiffs. Die so gewonnenen Anzeigen, können an Ort und Stelle oder durch Fernübermittlung nutzbar gemacht werden, z. B. zum Stabilisieren von Plattformen und Geräteträgern, zur Büstimmung des Ausschlags und der Geschwindigkeit der 'Winkelbewegungen des 'Schiffsrumpfs, zur Durchführung der durch die wechselnde Schrägstellung der Geschüt7plattforrnen veranlaßten Richtungskorrekturen für die Geschütze, zum selbsttätigen Abfeuern dieser Schiffsgeschütze, zur Anwendung des indirekten Schießverfahrens an Bord von Schiften und für ähnliche Zwecke.
  • Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem von einem Gyroskop mit geeigneter Schwungmasse gebildeten Gerätetisch, dem l-Icir izontalstabilisator«. Was vor allem die neue Vorrichtung kennzeichnet, ist, daß die von den mit diesem Gyroskoptisch verbundenen Geräten herrührenden Impulse, die in jedem Augenblick das Bestreben haben, die Kreiselachse abzulenken, durch Bedienungsleute ausgeglichen werden, die zu diesem Zweck ein Hilfsgyroskop von geringer Masse beobachten, das an dem Tischgyroskop aufgehängt und allen Störungen-entzogen ist. Dieses Gyroskop, das als K,ontrollhöri7intalgyrOskop bezeichnet ist, zeigt infolge, seiner Verbindung mit dem Tischgyroskop dessen Abweichungen an, so daß die Bedienungsleute, die die Relativbewegungen zwischen deni Tischgyroskop und dem Kontrollgyroskop beobachten, auf jenes einwirken können, um in jedem Augenblick die Richtung der Kreiselachse nachzustellen, indem sie in an sich bekannter Weise den Kreisel eine Präzessionsbewegung ausführen lassen.
  • Die Anlage umfaßt in Verbindung mit deiil Horizontalstabilisiergyroskop ein Orientierungsstabilisäergyroskop von geeigneter Masse, dessen Abweichungen ebenfalls von Bedienungsleuten ausgeglichen werden, die-ein zugehöriges Kontrollgyroskop beobachten, das auf dem gleichen Träger wie das Orient!ierungsgyroskop angeordnet ist. Dieser Träger ist wieder-mit dem Tischgyroskop verbunden und kann trotzdem relativ zu ihm frei orientiert werden. Hierzu wird bemerkt, daß es an sich bekannt ist, Meßvorrichtungen in einer Ebene durch einen Kreisel zu stabilisieren und ihnen bzw. einem ihrer Teile durch einen zweiten Kreisel eine Orientierung in einer zur erster Ebene Senkrechten zu erteilen.
  • Wenn man diese Erfindung beispielsweise auf ein Schiff anwendet, werden die Horizontalanzeigen in jedem Augenblick durch die relativen Einstellungen zwischen dem von dem Stabilisiergyroskop gebildeten Gerätetisch und dem Schiffsrumpf geliefert, an dem das Gyrcskop in an sich bekannter Weise kardanisch aufgehängt ist.
  • Die Orientierungsanzeigen werden durch die Relativeinstellungen zwischen dem gemeinsamen Träger des Orientieningsgyrosl<ops und seines Kontrollgyroskops einerseits und dem horizontal stabilisierten Gerätetisch anderseits gegeben.
  • Infolge der Kompensationsmomente, die von den Beobachtern ausgeübt werden, bewahrt die Vorrichtung praktisch ihre Eigenschaft als Festmarke, unabhängig von den Widerständen, die bei dem Antrieb der Gebrauchsvorrichtungen, wie beispielsweise der Geschwindigkeitsmesser, der Appara-he zur Winkelübertragung, zum Abfeuern u. dgl., überwunden werden müssen.
  • In der Praxis werden nach der Erfindung die beiden Kontrollgyroskope annähernd in ihrem Schwerpunkt an dem bezüglich der Orientierung im Meridian stabilisierten Gehäuse aufgehängt. Bei beiden wird die Tagesbewegung durch eine zusätzliche Masse kompensiert, die ihm ein Kräftepaar von geeigneter Größe und Richtung in dem Feld der Schwerkraft verleiht.
  • Gemäß der Erfindung wird auch die Achse der Schwungmasse des Kontrollo@rientierungsgyroskops, nachdem sie in der Richtung Nord-Süd eingestellt ist, im wesentlichen wagerecht gehalten durch die regelbare Verdrehung des Kabels, an dem der senkrechte RaLmen des Gyroskops aufgehängt ist. Anderseits kann die Schwungmasse,nachse des Hauptorientierungsgyroskops in ihre Mittelstellung zurückgeführt werden durch die Anwendung einer Kraft, die das Bestreben hat, das orientierte Gestell um seine senkrechte Aufhängungsachse zu drehen.
  • Schließlich wird die Schwungmasse des Kontrollhorizontalgyroskops in einer der Senkrechten sehr nahen Stellung durch die '\Virkung von Elektromagneten gehalten, deren Erregungsströme nach den Anzeigen einer Libelle von eigenartiger Anordnung geregelt werden, die die Schrägstelhulg überwacht, die der Gerätetisch sowohl in der Längsrichtung wie in der Querrichtung des Schiffs annimmt. Diese Libellen werden, wie weiter unten erläutert, so angeordnet, daß sie praktisch unempfindlich sind für wechselnde Beschleunigungen von kurzer Periode, wie z. B. die Beschleunigung infolge des Schlingerns, wie die Beharrungswirkungen infolge von Drehbeivegiuigen und Geschwindigkeitsänderungen des Schiffs.
  • Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstands ist in der Zeichnung dargestellt; es zeigen Abb. i die Gesamtanordnung im Schnitt nach i-i der Abb. 3, Abb. a die Gesamtanordnung in Ansicht von der Seite des Kontrollorientierungsgyroskops, Abb.3 eine Ansicht von der Seite des Horizontalkontr,)llgyrcskops, Abb. ¢ einen Schnitt nach 4-4 der Abb. i, Abb. 5 .einen Schnitt nach 5-5 der Abb. z, Abb. 6 einen Schnitt nach 6-6 der Abb. z, die Korrekturgeräte von unten zeigend, Abb. 7 die Marken für das Horizontalkontrollgyroskop, Abb.8 die Marke für das Kontrollorientierungsgyroskop, Abb. 9 einen Schnitt nach 9-9 der Abb. i, Abb. io eine Ansicht von oben des Gerätetisches mit den Libellen, Abb. 14 und 17 die Libelle für die Längsrichtung des Schiffs, Abb. i i und 13 das Korrekturgerät für diese Libelle in teilweis-cm Schnitt in größerem Maßstab nach i i-i i der Abb. io und in teilweise geschnittener Ansicht, Abb. 15 und 16 das Korrekturgerät für die Querrichtung des Schiffs von der Seite und von oben, Abb. 1? einen Schnitt nach 12- 12 der Abb. i o.
  • Das Gehäuse i, das als Gerätetisch dient, enthält einen Kreisel ,-q finit senkrechter Achse, der in bekannter Weise durch einen Elektromotor .gedreht wird. Dieses Gehäuse ist an dem Schiffsrumpf aufgehängt mittels des Gerüstes 3, mit dem es starr verbunden ist, und des Rings 4, der einerseits an dem Schiffsrumpf durch Drehzapfen 5 und 6, anderseits an dem Gerüst 3 durch Drehzapfen 7 und . 8 angelenkt ist.
  • Das Gehäuse i trägt am unteren Teil und in Verlängerung der Achse der Schwungmasse 2 einen senkrechten Zapfen 9 (Abb. i 1. uni den das Gestell t o des orientierten Systems gedreht werden kann, das an dem vorhergehenden System mittels des Kugellagers i t und des auf dem Zapfen aufgekeilten Zahnrads 12 aufgehängt ist.
  • Das G=estell t o trägt an seinem unteren Teil mittels der Drehzapfen 13 und 1.1 das Gehäuse 15 des Orientierungsstabil:i.siergyrosk#jps, dessen Schwungmasse i 6 von einem Elektroinotor um eine zu der Achse dieser Drehzapfen senkrecht stehende Achse gedreht wird. die im wesentlichen in ihrer Mittelstellung wagerecht ist. Es trägt außerdern am unte- ren Teil Sitze 171 18 und i 9 und Fußstützen 2o, 21, 22 für die Bedienungsmannschaften, ferner Ausgleichsgewichte 23, 2.1, 25, um die Gewichte dieser Beobachter ausgleichen zu können. Die Beobachter geben ihre Einstellungsimpulse, der eine mittels .des an dem Gehäuse 15 befestigten Hebels 26, die anderen mittels der an Gabeln 29 und 3o des Gestells i o angelenkten Hebel 27 und 28. Die Hebel 27 und 28 greifen mit Gelenken ; i und 32 an Lenkern 33 und 3.1 an, die in um den gleichen Drehzapfen 35 des Schiffsrumpfs di elfbare und schwenkbare Verbindungsstück auslaufen.
  • Der mittlere Teil des Gestells i o bildet einen Tisch, der, wie bereits gezeigt, mit dem Tisch i zusammenwirkt und auf dem ein Zeiger 36 für den Steuerstrich, ferner die Achse des mit dem Rad 12 kämmenden und durch das Handrad 38 gesteuerten Zahnrädchens, das Fernrohr zum Anvisieren der Marke 4o (Abb. 8) des Spiegels 4.1 an .dem G.eliäuse 4.2 des Orientierungskontrollgyroskops sowie die Fernrohre 4.3 und .1l zum Anvisieren der Marken 4.5 (Abb. 7) der von dem Gehäuse .18 des Kontrollliorizontalgyroskops getragenen Spiegel4.6 und l; angebracht sind.
  • Das Gehäuse .12 enthält eine Schwungmasse, die auf elektrischem Wege um eine wagerechte Achse in Umlauf gehalten wird, die im wesentlichen in Richtung der Stange .19 gelegen ist, die den Spiegel 41 und das Laufgewicht 5o trägt, das zur Korrektur der Wirkungen der Tagesbewegung auf das Kontrollorientierungsgyroskop dient. Es ist auf einer wagerechten Achse mittels der Drehzapfen 51 und 52 (Abb. 2) an dem senkrechten Ring 5 3 angelenkt, der selbst um eine senkrechte Achse in Lagern 5.1 und 55 des Gestells io schwenkbar ist.
  • Das Gehäuse 4 8 enthält eine Schwungmasse, deren Umlauf um eine senkrechte Achse auf elektrischem Wege unterhalten wird. Es ist an dem Gestell r o mittels eifies Kardangehänges aufgehängt, das den wagerechten Ring 56 umfaßt. Die Drehzapfenachle dieses Ringes in den Lagerstellen 57 und 58 des Gehäuses ist im wesentlichen parallel der Drehachse des Gehäuses 42 in dem Rilig 53. Eine in der Verlängerung der Drehachse des Gehäuses 18 in dem Ring 46 angeordnete Stange 59 trägt das Laufgewicht 6o, das zur Ausschaltung der Wirkungen der Tagesbewegungen auf das Kontrollhorizontalgyroskop dient.
  • Das Gestell io trägt an seinem oberen Ende eine gezahnte Scheibe 61 (Abb. i und 6) sowie die Vorrichtungen zum Einstellen der Iec=ntrollgy roskope.
  • Eine zylindrische Muffe 6a, die von dieser Plattform getragen wird. kann um eine senkre.-lite Achse gedreht werden, die in der Verlängerung der Drehachse des Rings 53 in seinen Führungen gelegen ist. Die Reibung des Drehzapfens 54 wird praktisch ausgeschaltet durch eine genügende Spannung des Seils 6;, das den Mittelpunkt des Zapfens 55 mit der Mitte des Röhrenbodens verbindet. Eine gewisse Verdrehung in beliebiger Richtung kann dem Seil durch den Beobachter des Spiegels .11 mittels der Schnecke 64. (Abb. i und 6-) gegeben werden, die ihre Bewegung von der Kette 65 und dem geriffelten Kopf 66 erhält. Der gemeinsame Träger 67 dieser drei Geräte ist mit der Plattform 61 starr verbunden.
  • Um den an dem oberen Teil des Gehäuses 48 befestigten Zylinder aus weichem Eisen 104 können die Elektromagnete 68, 69, 7 0 und 71 Abb. 6) kreisen, die an Armen des Trägers 7 2 befestigt sind. Dieser ist starr verbunden reit einer Welle 73, die die Plattform nach einer Linie durchquert, die im wesentlichen die Achse des Horizontalkontrollgyrosk.aps verlängert. Der Träger 7 z behält eine feste Einstellung relativ zu dem Schiffsrumpf infolge des Eingriffs des Rads- 7 4 auf der Welle mit dem Zwischenrad 7 5, dessen Achse sich in der Plattform 61 frei dreht und das seinerseits von dem Rad 7 6 am Zapfen g mitgenommen wird. Die Räder 7 .l und 76 besitzen die gleiche Zähnezahl.
  • Das Gehäuse i trägt zwei Neigungszeiger, von denen der eine nach der Längsrichtung, der andere nach der Querrichtung des Schiffs eingestellt ist (Abb.3 und io). Diese Neigungszeiger für die Längsrichtung und für die Querrichtung umfassen einen an dem Gehäuse i durch Scharnier 78 angelenkten Sokke177, eine den Sockel in senkrechter Richtung durchsetzende und als Fuß dienende Schraube, ein geschlossenes Glasrohr 8o, enthaltend eine Flüssigkeit und eine Kugel 81, und einen Elektromotor 82, der der Röhre eine stetige Drehbewegung mittels eines reduzierenden Vorgeleges 83 übermittelt.
  • Der Neigungszeiger für die Längsrichtung (Abb: 14, 1 7 und 13, I 1) wird vervollständigt durch eine Vorrichtung zum Aufzeichnen der von einem Log angezeigten Schiffsgeschwindigkeit. Eine Schreibnade184 zeichnet die Kurve dieser Geschwindigkeit auf einen durchsichtigen Papierstreifen 85, der sich unter der kreisförmigen Glasscheibe 86 mit einer von einem Uhrwerk bestimmten, praktisch konstanten Geschwindigkeit abrollt. Die Scheibe 86 trägt ein Netz von geraden parallelen Linien; sie kann in eine beliebige Stellung gebracht werden, indem ihre -czahnte Fassung 87 zu diesem Zweck mit einem auf die einstellbare Schraube 79 aufgekeilten Zahnrädchen 88 kämmt.
  • Der Zeiger für die Querneigungen (Abb. 12, 15, 16) wird vervollständigt durch eine Vorrichtung, die nach Art eines Wattmeters aufgebaut ist und die in einer ihrer Wicklungen einen Strom aufnimmt, der proportional der Fahrgeschwindigkeit ist, während die andere XV'icklung mit einem Strom beschickt wird, dessen Stärke proportional der Winkelgeschwindigkeit der Schiffsdrehung ist. Die Nade189 dieses Gerätes wird durch eine runde Glasscheibe 9o mit einem diametralen Teilstrich 91 beobachtet. Dieser Teilstrich kann durch Einwirkung des auf der Fußschraube 79 aufgekeilten Zahnrädchens 93 auf die gezahnte Fassung 92 in .eine beliebige Einstellung gebracht werden.
  • Stromverteiler 94 und 95, die von dem Gehäuse 1 getragen und von den Beobachtern der Neigungszeiger bedient werden, gestatten, die Elektromagnete 68, 69, 70 und 71 mit Strom zu beschicken.
  • Der Ring 4 trägt einen Zahnbogen 96 (Abb. ;), der dazu bestimmt ist, ein an dem Schiffsrumpf befestigtes LTbertragwngsgerät 97 für Fernsteuerung anzutreiben, ferner einen weiteren Zahnbogen 98 (Abb. 2), der eine .ähnliche Fernsteuervorrichtung 99 bedient, die von dem Gerüst 3 getragen wird. Dieses kann außerdem einen Geschwindigkeitsmesser i oo (Abb.9) und ein Fernsteuergerät 1o1 tragen, die durch den Zahnkranz der Plattform 61-bedient werden.
  • Schließlich ist ein Teilkranz 1o2 (Abb. 2) an dem Gerüst 3 und ein Zeiger 103 an dem Träger 67 befestigt, wodurch die Orientierung des Gestells 1 o relativ zum Schiffsrumpf überwacht werden kann.
  • Der Schwerpunkt der gesamten Gerätegruppe muß in geringem Abstand und vorzugsweise unterhalb des Schnittpunkts derbeiden Anlenkungsachsen des Rings 4 gelegen sein.
  • Die Wirkungsweise der Vorrichtung erfordert das Zusammenarbeiten mehrerer Bedienungsleute, von denen jeder eine genau begrenzte Aufgabe hat. Ein mit dem Ausgleich der Orientierung befaßter Beobachter nimmt den Sitz 17 ein. Er orientiert zunächst das Gestell i o, indem er den Hebel 26 festlegt und das Handrad 38 bedient, um seine Visierlinie in die Richtung Nord-Süd zu bringen, die praktisch festgehalte)i werden muß. Er benutzt hierbei die Anzeigen des Zeigers für den Steuerstrich 36 und die des Zeigers 103. Mittels des Fernrohrs 39 visiert er die Kreuzmarke 4o des Spiegels 41 an. Er veranlaßt die Deckung des Bilds des senkrechten Striches dieser Marke mit dem senkrechten Faden des Fernrohrs, indem er auf den Hebe126 senkrechte Drücke oder Zäge ausübt. Er sucht anderseits die Deckung des Bilds des wagerechten Strichs der Marke mit dem wagerechten Faden des Fernrohrs xu erzielen, indem er den geriffelten Kopf 66 dreht. Sollte im natürlichen Verlauf der Einstellung der Hebel 26 in eine unbequeme Stellung gelangen, indem er sich aus seiner Mittelstellung zu weit entfernt, so ruft der Beobachter eine Korrektur künstlich durch Einstellen des Handrads 38 hervor.
  • Zwei Bedienungsleute sind mit dem Horizontalausgleich befaßt und nehmen die Sitze 18 und 19 ein. Sie visieren durch die Fernrohre 43 und 44 die wagerechten Marken 45 der Spiegel 46 und 47 an. Sie sichern das Einspielen der Bilder dieser Marken mit den wagerechten Fäden der . Fernrohre und wirken durch geeignete Impulse auf die Hebel 27 und 28.
  • Ein vierter Bedienungsmann hat das Nachstellen des Horizontalkontrollgyroskops und den Ausgleich der Kontrollibellen zu besorgen, indem er die Stromverteiler 94 und 95 und die Handräder der Schrauben 79 bedient. Er erregt den Strom in dem :einen oder anderen der Elektromagnete 68 und 70, wenn er eine Neigung in der Längsrichtung feststellt, und in den Elektromagneten 69 oder 71, wenn eine Neigung in der Querrichtung des Schiffs zur Anzeige kommt. Sobald eine solche Neigung sich geltend machen will, hat die Kugel 81 der zugehörigen Libelle, die bis dahin eine stetige cycloidische Bewegung in ihrer Röhre 8o zurücklegte, das Bestreben, eine kreuzende Bewegung längs der Achse der Röhre auf7ullehmen. Für Schwingungen von geringer Dauer, wie die infolge der Schlingerbewegungen des Schiffs, hat die kreuzende Bewegung der Kugel, die zudem durch die Flüssigkeit in der Röhre abgebremst wird, einen beschränkten Ausschlag, indem die Kugel stets ihre Ausgangslage unter der Wirkung des Wechsels der Schlingerbewegung wieder einzunehmen strebt. Wenn aber im Gegensatz hierzu eine Schwingung von langer Dauer (Drehbewegung oder Fahrtbeschleunigung) eintritt, wird die Kugel vollständig nach dem einen oder anderen Ende der Röhre verschoben, wodurch der Beobachter darauf aufmerksam gemacht wird, daß eine Korrektur bewirkt werden muß. Er stellt einerseits das Parallelnetz der Scheibe 86 nach der Tangente des letzten Teils der auf dem Streifen 85 aufgezeichneten Kurve ein und ferner die Marke 9 i der Glasscheibe 9o nach der Nadel 89: Es ist zu bemerken, daß einer der das Gerät mit doppelter NVick1ung speisenden Ströme von einem elektrischen Geschwindigkeitsmesser ioo geliefert werden kann, der die Drehgeschwindigkeit des Schiffsrumpfs um die Vertikale und infolgedessen die Winkelgeschwindigkeit der Schiffsdrehung mißt, während der andere Strom die gleiche Quelle hat wie der Speisestrom des Geräts zum aufzeichnen der Fahrgeschwindigkeit.
  • Die Grundkorrektur der Zeiger für die Querneigung ist demgemäß proportional dem Produkt c,>V, d. h. der Fliehkraft infolge der Schiffsdrehung, einer nicht periodischen Kraft, die auf die ':Masse in der gleichen Weise wie die Schwerkraft wirkt und die Anzeige der Vertikalen in einer zur Fahrtrichtung senkrechten Ebene fälschen kann.
  • Anderseits wird die Grundkorrektur des Zeigers für die Längsneigung proportional der Neigung der Tangente an der Fahrgeschwindigkeitskurve relativ zur Zeit, d. h. der Beschleunigung der Fahrgeschwindigkeit, die die einzige Kraft bildet, die auf die Masse in gleicher Art wirkt wie die Schwerkraft und die Vertikalanzeige in einer Ebene parallel zur Fahrtrichtung verkehren kann.
  • F.s genügt also, den oben beschriebenen Korrekturgeräten geeignete Konstanten zu "eben, um die gewünschte Kompensation der Wirkungen des Beharrungsvermögens auf die Neigungszeiger zu erzielen.
  • Da das Nachstellen des Horizontalkontrallgyroskops sehr langsam vor sich gehen muht, können die Grundkorrekturen der Neigungszeiger mit einer gewissen Verzögerung stattfinden und -erfordern infolgedessen von dem vierten Bedienungsmann weder besonders aufmerksame Beobachtungen noch allzu rasche Einstellungen.

Claims (1)

  1. PATE NTANSPRZ;Ci-IE: i. Vorrichtung zum L-berwachen und Nutzbarinachen der Bewegungen eines Schiffs- oder Flugmaschinenrumpfs relativ zur Senkrechten und zum örtlichen 'Meridian mit zwei durch eine gemeinsame Achse gekoppelten Tischen, die beide von einem gemeinsamen Stabilisiergyroskop in wagerechten Ebenen gehalten werden und von denen der eine -zusätzlich von einem besonderen Stabilisiergyroskop-in einerbestimmten Orientierung gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwungmasse (z) des Horizontalstabilisiergyroskops in einem Gehäuse (i) umläuft, das, den einen Tisch bildend, an dem Fahrzeugrumpf mittels eines Kardanrings (q.) aufgehängt ist, und daß das Gehäuse (15) des zweiten Gyroskops (15, 16) mit ungefähr wagerechter Drehachse schwingbar um eine wagerechte Achse in dem zweiten Tisch (io) gelagert ist, der seinerseits. zur Erhaltung seiner Orientierung um eine senkrecht gehaltene Achse des ersten Gyroskopgeh.äuses (i) schwingbar ist. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Anwendung von zwei Kontrollgyroskopen von geringer Masse zur Beobachtung der auszuübenden Impulse, dem Kontrollhorizontalgyroskop (48) mit senkrechter Achse und dem Kontrollorientierungsgyroskop (4z) mit wagerechter Achse, die beide an dem Tisch (io) mit fester Orientierung ungefähr in ihrem Schwerpunkt aufgehängt und von den Wirkungen der Tagesbewegungen entlastet sind, und deren Gehäuse Marken (45, 4.o) tragen, die von der Bedienung mittels auf diesem Tisch (io) angeordneter Fernrohre (43, .14, 39) anvisiert und mit den zugehörigen Gegenmarken zum Einspielen gebracht werden können, indem sie unter Einwirkung auf die Stellhebel die Stabilisierungskreisel in an sich bekannter Weise eine Präzessionsbewegung ausführen lassen. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Einstellen des erzielten künstlichen Horizonts mit zwei Neigungszeigern verschiedener Richtung, deren jeder eine eine Flüssigkeit und eine Kugel (8 i) enthaltende drehbare Röhre (8o) umfaßt, die von den Trägheitswirkungen infolge Drehbewegun-"en und Fahrgeschwindigkeitsänderungen durch entsprechende Neigungen entlastet werden kann, die man ihrem Träger nach den Anzeigen des Beschleunigungsmessers gibt. 4.. Vorrichtung nach Anspruch i und gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Korrektur der Stellung- des Kontrollhorizontalgyroskops (.I8) mit vier Elektromagneten (68, 69, 7o und 7i), die, paarweise einander gegenüberstehend, lotrecht zu den die Neigungen anzeigenden Kugellibellen eingestellt sind und unabhängig voneinander auf das Gyroskop (.18) einwirken- können und deren Speiseströme entsprechend den Anzeigen dieser Libellcn erregt werden. S. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch :eine Einrichtung zur Korrektur der Stellung des Kontrollorientierungsgyroskops @(42) zur wagerechten Ebene, durch die das Aufhängeseil (63) des Gyroskops progressiven Verdrehungen unterworfen wird, um ohne Schwankungen langsam fortschreitend die erforderlichen Korrekturen um die wagerechte Aufhängungsachse zu erzielen. 6. Vorrichtung nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Tischgyroskop (i) verbundene Tisch mit fester Orientierung (io) einen. Zahnkranz (61) hat, der Anzeigegeräte (i oo, i o i treibt, die die Geschwindigkeiten und die Winkelbewegungen des orientierten Tisches (i o) relativ zum Gyroskoptisch (i) anzeigen, dessen Orientierung sich mit der des Fahrzeugs ändert.
DESCH76721D 1925-04-09 1926-01-24 Vorrichtung zum UEberwachen und Nutzbarmachen der Bewegungen eines Schiffs-oder eines Flugzeugrumpfs relativ zur Senkrechten und zum oertlichen Meridian Expired DE458607C (de)

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