DE350756C - Kreiselapparat - Google Patents

Kreiselapparat

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DE350756C
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Germany
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gyro
axis
gyroscope
gyro axis
rotation
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Expired
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DENDAT350756D
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Raytheon Anschuetz GmbH
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Anschuetz and Co GmbH
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C19/00Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
    • G01C19/02Rotary gyroscopes
    • G01C19/44Rotary gyroscopes for indicating the vertical

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Remote Sensing (AREA)
  • Gyroscopes (AREA)

Description

  • Kreiselapparat. Vorliegende Erfindung bezweckt die Verbesserung von Kreiselapparaten mit im allgemeinen senkrechter Kreiselachse, wie sie z. B. auf beweglichen Unterlagen zur Messung der Lotlinie, zum Auslösen äußerer Kräfte für die Stabilisierung bestimmter Gegenstände oder für ähnliche Zwecke gebraucht werden.
  • Nach der Erfindung werden solche Körper oder Apparatteile, welche die Stellung der Kreiselachse beeinflussen können, dauernd um die Achse des mit drei Freiheitsgraden ausgestatteten Kreisels oder um eine ihr parallele Achse gedreht. Dadurch werden viele Fehler des Kreiselapparates entweder vollständig ausgeschaltet oder auf Bruchteile vermindert. Die Drehung erfolgt - und das ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung - bedeutend schneller als die - Präzessionsbewegung der Kreiselachse und, falls Störungen von kurzer Zeitdauer beseitigt werden sollen, so schnell, daß mindestens eine volle Umdrehung während der Störungsdauer gemacht wird. Im übrigen kann die Geschwindigkeit der Drehung beliebig gewählt werden.
  • Greift z: B. die Schwerkraft an Apparatteilen an, bei denen durch eine Verschiebung des Schwerpunktes ein Fehler des Kreiselapparates hervorgerufen werden kann, so ist es möglich, durch die in der Erfindung angegebene Zusatzdrehung diesen Fehler zu beseitigen. Denn der resultierende mittlere Schwerpunkt wird dadurch stets in der Richtung der Kreiselachse liegen, gleichgültig, welche Schwerpunktsverschiebungen in dem System stattfinden. Dasselbe gilt von allen anderen die Einstellung oder Ablenkung bewirkenden Kräften, wenn die Zusatzdrehung so ausgeführt wird, daß die Kraftwirkung um die Kreiselachse wandert. Es werden also alle Fehler durch Reibungen in den Zapfen der Aufhängung, durch fehlerhafte Montage dieser Zapfen oder durch Zug elektrischer Zuleitungsdrähte beseitigt oder wenigstens bedeutend vermindert.
  • Wird ferner auch die Anzeigevorrichtung für die Richtung der Kreiselachse, z. B. die Fläche eines horizontal zu stellenden Spiegels, dauernd um die Kreiselachse gedreht, so werden etwaige Ungenauigkeiten der Anzeigevorrichtung sich sofort herausstellen und können bei der Messung berücksichtigt oder an dem Apparat beseitigt werden.
  • Eine weitere Verbesserung der erwähnten Kreiselapparate, welche für sich allein oder in Verbindung mit vorstehenden Anordnungen angewandt werden kann, besteht in der symmetrischen Anordnung dreier gleich großer, im gleichen Sinne umlaufender Kreisel, die von einem in ihrer Mitte befindlichen Schwimmer getragen werden. Der Schwimmkörper kann dann in Quecksilber tauchen, wodurch er bei kleinen Abmessungen die denkbar beste Aufhängung gewährt, soweit Reibungseinflüsse in Betracht kommen.
  • Eine Ausführungsform, die die Anwendung der Erfindung für künstliche Horizonte betrifft, ist in Abb. x im senkrechten Schnitt und in Abb. 2 in der Aufsicht dargestellt.
  • Hierin bedeutet i das äußere Gehäuse, 2 und 3 die äußeren Kardanzapfen, 4 den Kardanring und 5 und 6 die inneren Kardanzapfen, die den Bügel ? für den Quecksilberkessel 8 tragen. Durch den Auftrieb des Quecksilbers g wird der Schwimmkörper 1o in der Schwebe gehalten, der durch ein Halslager il von dem Mittelstift 12 in der Mitte des Kessels 8 gehalten wird. Der Schwimmer trägt den Bügel 13, an dem die Kreiselkappen 14, 15 und 16 so befestigt sind, daß die Achsen der nicht mitgezeichrieten Kreisel zueinander parallel und im allgemeinen senkrecht stehen. Der Bügel 13 trägt ferner den ringförmig gestalteten Ablesespiegel 17. Dieser kann durch die drei Schrauben 21, 22 und 23 genau senkrecht zu den Kreiselachsen eingestellt werden.
  • Die Kreiselkappen 14, 15 und 16 sind in bekannter Weise mit Düsen 18, 1g und 2o versehen, aus denen die von den Kreiseln durch besondere Öffnungen angesaugte Luft unter der Wirkung der Zentrifugalkraft ausgestoßen wird. Der Rückstoß dieser drei Luftstrahlen liefert den Antrieb für die Drehung des Bügels 13 und der damit verbundenen Teile um eine Achse parallel zu den Kreiselachsen, die durch das Führungslager ii gelegt ist. Dieses Lager muß so gearbeitet sein, daß es Kantungen des Systems gegenüber dem Führungszapfen i2 zuläßt. Angesichts der reibungsarmen schwimmenden Aufhängung versteht. es sich von selbst, daß der von dem Rückstoß der Preßluft gelieferte Antrieb das System genügend rasch sich drehen läßt.
  • Eine andere Ausführungsform des Antriebes ist in Abb. 3 und 4 im senkrechten Schnitt und von oben dargestellt.
  • Hierin bedeutet x wieder das Gehäuse des Apparates, 32 einen hierin um eine senkrechte Achse drehbar angeordneten Bügel, der mittels der Lager 33 und 34 den kardanischen Ring 35 trägt. Die Lager 36 und 37 tragen die Kreiselkappe 38, die ihrerseits den Kreisel 39 und den Spiegel 40 trägt. Dieser läßt sich durch die drei Schrauben 44, 45, 46 senkrecht zu der Kreiselachse einstellen. Mittels des Elektromotors 41, der Schnecke 42 und des Schneckenrades 43 wird dem Bügel 32 die Drehung um die senkrechte Achse erteilt.
  • Die Einrichtung kann auch so getroffen werden, daß der Bügel 32 anstatt oder neben der kardanischen Hängung einen Flüssigkeitsbehälter der in Abb. i und 2 dargestellten Art besitzt. Durch Drehen dieses Flüssigkeitsbehälters kann dann vermittels der Flüssigkeitsreibung die geforderte Drehung auf das Kreiselsystem übertragen werden.
  • Allerdings kann bei der in Abb. 3 und 4 dargestellten Ausführung die Achse der Zusatzdrehung von der Richtung der Kreiselachse um kleine Winkel abweichen. Alsdann ist zwar die angestrebte Drehung um die Kreiselachse nicht mehr ganz gleichförmig. Da aber diese Ungleichförmigkeit bei nicht zu großen Winkeldifferenzen der Drehachsen unerheblich ist, so werden bei Anwendung der Erfindung die Fehler des Kreiselapparates immerhin auf Bruchteile von denen zurückgehen, die ohne Zusatzdrehung entstehen würden.
  • Ein Beispiel dafür, wie eine Flüssigkeitsdämpfung für die Schwingungen der Kreiselachse am Gehäuse des -Kreisels angebracht werden. kann, ist in Patent 28,952 dargestellt und beschrieben. Werden 'derartige Einrichtungen ebenfalls ständig um die Kreiselachse gedreht, so ist ihre Durchflußzeit so zu regeln, daß die erforderliche Phasenverschiebung gegen die Drehung des Kreiselgehäuses und nicht gegen die Präzessionen des Kreisels eintritt.
  • Während die Präzessiorlsgeschwindigkeit des Kreisels durch den Zweck des Kreiselapparates bestimmt wird, kann die Geschwindigkeit der Zusatzdrehung in weiten Grenzen geändert werden. Man kann diese also so einstellen, daß bei einer bestimmten Konstruktion der Flüssigkeitsgefäße der Phasenverschiebungswinkel am günstigsten und damit die Dämpfung am größten wird.
  • Für diese Dämpfung muß der Drehsinn der Zusatzdrehung gleichsinnig mit der Kreiselrotation gewählt werden. Dies ist für den Kreiselapparat nur günstig, da sich dann der Impuls der Zusatzdrehung zu dem Impuls des Kreisels addiert.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: x. Kreiselapparat mit im allgemeinen senkrechter Achse zur Messung der Lotlinie, zur Auslösung äußerer Kräfte für die Stabilisierung von Gegenständen auf bewegter Unterlage u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß der Kreisel drei Freiheitsgrade hat und alle Apparatteile, die an den Winkelbewegungen der Kreiselachse ganz oder teilweise teilnehmen und deswegen die Stellung der Kreiselachse beeinflussen können, durch ein äußeres Drehmoment, das durch den Rückstoß der Luftstrahlen, einen elektrischen Motor oder durch andere Mittel erzeugt werden kann, dauernd um die Kreiselachse gedreht werden, und zwar mit einer Geschwindigkeit, die größer ist als diejenige, mit der die Präzessionsbewegungen der Kreiselachse erfolgen.
  2. 2. Kreiselapparat nach -Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigevorrichtung für die Richtung der Kreiselachse an der Drehung teilnimmt.
  3. 3. Kreiselapparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auch eine Flüssigkeitsdämpfungsvorrichtung für die Schwingungen der Kreiselachse an der Drehung teilnimmt.
  4. 4. Kreiselapparat, bestehend aus einem Quecksilbergefäß (8), einem hierin schwimmenden Körper (ro), drei hiervon getragenen, gleich großen, symmetrisch angeordneten, in gleicher Richtung umlaufenden Kreiseln (i4 i5; i6), deren Achsen in der Ruhelage senkrecht stehen, und einer Anzeigevorrichtung (i7) für die Stellung der Kreiselachse.
DENDAT350756D Kreiselapparat Expired DE350756C (de)

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