AT70836B - Künstlicher Horizont. - Google Patents

Künstlicher Horizont.

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AT70836B
AT70836B AT70836DA AT70836B AT 70836 B AT70836 B AT 70836B AT 70836D A AT70836D A AT 70836DA AT 70836 B AT70836 B AT 70836B
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Anschuetz & Co Gmbh
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 des Schiffes oder auf einem transportablen Gestell befestigt ist. In ihm ist mittels eines zylindrischen Zapfens 2 ein Gehäuse 3 drehbar gelagert, das zweckmässigerweise einen Zeiger 4 über einer an dem Fuss 1 befestigten Teilung 5 trägt, so dass man an dieser Stelle die Winkelverschiebungen zwischen dem festen Fuss 1 und dem drehbaren Gehäuse 3 ablesen kann.

   In dem Gehäuse 3 ist 
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 ähnelt, wie aus Fig. 3 hervorgeht, einer gewöhnlichen kardanischen Aufhängung, sie unterscheidet sich aber von jener-und darin besteht ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung- 
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 Ebenen, so dass der Schwerpunkt der Büchse 9   und   der damit fest verbundenen Teile nur ein klein wenig unterhalb der Achse   8-8   liegt, jedoch bedeutend weiter (beispielsweise zwei-bis zehnmal soweit, je nach Art des Schiffes und der geforderten   Genauigkeit) unterhalb   der Achse 6-6. Bei nicht laufendem Kreisel würde also die Büchse 9 um die Achse 6-6 eine andere Schwingungszeit aufweisen, als beim Pendeln um die Achse   8-8.

   Die Büchse   9   trägt   in Kugellagern 10 und 11 den Kreisel   13,   der in der Zeichnung punktiert angedeutet ist. Er wird durch einen Motor beliebiger Art dauernd in Rotation gehalten. Der Motor ist durch die   Büchse   verdeckt und daher in der Zeichnung nicht zu sehen. Die Büchse 9 trägt ferner an ihrem oberen Ende einen Spiegel 14, der genau senkrecht zur Achse des Kreisels aufgesetzt ist. Ferner ist auf ihr ein Ring 15 drehbar angebracht, der als Träger des Reguliergewichtes 16 dient, mittels dessen der Systemschwerpunkt aus der   Kreiseiacbse heraus verlegt   und diese zu einer die Wirkung 
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 teilweise geschnitten dargestellt ist.

   Dieses   Gefäss ist zum Teil mit einer Flüssigkeit gefüllt, wie   Quecksilber, Öl oder dgl. und enthält ferner eine Anzahl von Scheidewänden 22, die unten kleine   Durchflussöffnungen von regulierbarer Grösse   besitzen. Durch diese Anordnung wird erreicht, dass die Präzessionsbewegungen des Kreisel um die Lotlinie stark abgedämpft werden, falls nämlich eine erhebliche   Phasenverschiebung   zwischen den Präzessionsbewegungen der Kreisel- 
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 ist, beispielsweise aus der deutschen Patentschrift Nr. 241096. Die   Büchse   9   nebst Kreisel. Spiegei.     Reguliergewicht und Dämpfungsgefäss, welche Teile im nachstehenden als bewegliches System   bezeichnet werden sollen, kann durch eine Glasscheibe 12 des Gehäuses 3 hindurch beobachtet werden.

   Es kann aber auch während dieser Beobachtung die   Glasscheibe 72 entfernt werden.     Schliesslich   trägt das Gehäuse 3 an den Endpunkten eines Durchmessers eine   Visiervorrichtung   
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   Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende : Zunächst sei der Schwerpunkt   des beweglichen Systems so abgeglichen, dass der Spiegel   horizontal steht, wenn der Kreisel nicht läuft und   das Reguhergewicht für   die Breite von 900 eingestellt ist.   Der Kreise ! werde nun   in   Tätigkeit   gesetzt und seine Achse komme nach Vollführung einiger an Amplitude rasch al)-   nehmenden     Schwingungen   in der Lotlinie des Aufstellullgsortes zur Ruhe. Die   tägliche   Rotation der Erde   bewirkt nun,   dass diese Lotlinie nur mit Bezug auf   fU'rde feststeht,   während sie mit Bezug auf den   Weltraum   ständig eine mehr oder minder grosst Winkeldrehung erleidet.

   Diese Drehung der Lotlinie ist am grössten am Äquator und nimmt   ; 11   den höheren Breiten ab, um 
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 bewegung zur Erdoberfläche ausführen soll, so muss sie im Raume eine Präzession vollführen, die dem Betrage und der Richtung nach der Drehung der Lotlinie des Aufstellungsortes gleich ist. Zur Herbeiführung einer solchen Präzession muss auf den Kreisel ein Drehmoment von   bestimmter Grösse   und Richtung ausgeübt werden, und dies geschieht durch das einseitig wirkende, einstellbare   Übergewicht.   Die deutsche Patentschrift Nr. 178814 beschreibt eine ähnliche Anordnung, bei der unter der Wirkung eines Übergewichtes ein Kreisel an der Drehung der Horizontal- 
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   drehbar angeordnet.

   Wird der Apparat unter verschiedenen geographischen Breiten gebraucht, so ändert sich die Grösse des erforderlichen Drehmomentes. Zu diesem Zwecke kann das Gewicht mittels der Schraube 17 verschoben werden. Damit das Gewicht bequem eingestellt werden kann, ist an dem Ringe 15 neben der Schraube 17 die Teilung 20 befestigt, die am besten gleich die Bezeichnung der verschiedenen geographischen Breiten trägt. Die Drehbarkeit des Gehäuses 3 im Fusse 1 gestattet, den ganzen Apparat vor den Beobachtungen unter Zuhilfenahme der Peil-   
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 Beschleunigungsdrücke so klein als möglich gehalten. Jeder beliebige Beschleunigungsdruck lässt sich   nämlich ill   drei zueinander rechtwinkelige Komponenten zerlegen : Die senkrechte Komponente 
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 innerhalb der senkrechten Achse des Systems sich befindet.

   Die eine horizontale Komponente in Richtung der Achse   8-8   bewirkt nach den Kreiselgesetzen eine Kantung des Spiegels um die Achse 8-8, und die dritte Komponente in Richtung der Achse 6-6 eine Kantung um diese Achse. Wie oben erwähnt, liegt nun der Schwerpunkt des beweglichen Systems nur sehr wenig unterhalb der Achse 8-8-Die Komponente eines Druckes, die in Richtung der Achse 6-6 wirkt und bei   nichtlaufendem   Kreisel diesen um   8-8   kanten würde, greift also nur mit einem entsprechend kleinen Hebelarm am Kreisel an. Die hiedurch   ausgelöste Kantung   des laufenden Kreisels um die Achse 6-6 wird also gleichfalls sehr gering bleiben und ausserdem so langsam verlaufen, dass der Kreisel von periodisch die Richtung   wechselnden Drücken,   z.   B.

   Schlingern,   so gut wie gar nicht   beeinflusst,   wird. 



   Anders verhält es sich mit derjenigen Komponente etwaiger   Drücke,   die in der Richtung der Achse 8-8 auf den Kreisel wirkt. Diese greift mit einem   grösseren   Hebelarm am beweglichen System an und erzeugt einen   grösseren Ausschlag   desselben um die Achse 8-8. Da aber, wie   oben gesagt, dr   zu   beobachtende Stern in der Richtung   der Achse   8-8   liegt, so wird, da hier 
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 stehen, wenn die Drehung des Spiegels um die Achse   8-8   nicht allzu gross wird.

   In anderen Worten ausgedrückt, erhält der Spiegel durch die Lagerung der Achsen 6-6 und   8-8   in verschiedener Hohe zwei verschiedene Genauigkeitsgrade, und zwar einen sehr hohen in der Richtung, in der beobachtet wird. und einen weniger hohen in der dazu senkrechten Richtung, wo man 
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 wird also genauer senkrecht zu den Schneiden 6-6 in der Horizontalebene stehen. Dies ist aber die Richtung, in der die Höhe des Objektes über dem Horizont gemessen werden soll.

   Ferner macht sich der Vorteil einer kürzeren   Schwiugungszeit     gegenüber den   bereits bekannten Kon-   struktionen besonders dadurch fühlbar, dass die   oben beschriebene   Dämpfungsvorrichtung   den ' Kreisel nach wenigen Schwingungen in der Lotlinie zur Ruhe   bris. it   nun die Zeit für eine ganze Schwingung des Kreisels an sich kurz, so wird die Zeit vom Anteilen des Motors bis zur
Betriebsbereitschaft des Apparates ganz bedeutend kürzer sein, als bei langsam schwingenden
Kreiseln. 



   AnStellederbeschriebenenAusführungsformkönnenauchandereAuordnungengetroffen   werden, um dem   beweglichen System dem Erfindungsgedanken gemäss verschiedene Schwingungs- zeiten mit Bezug auf die   beiden Kardanachsen   zu geben. So können z. B. die kardanischen Achsen in ein-und derselben Ebene und der Schwerpunkt des beweglichen Systems an sich ziemlich weit unterhalb ihres Schnittpunktes liegen ; es kann dann mit dem beweglichen System eine freie   Fiüssigkeitsobernäche   geeigneter Form verbunden werden, die genau so wirkt, als ob der ) Schwerpunkt des beweglichen Systems mit Bezug auf eine Ebene höher gerückt wäre.

   Man könnte auch die   Sclmeiden     6-6 und 8-8,   die nach obiger Beschreibung das ganze Ge. wicht des beweglichen
Systems zu tragen haben, durch einen Schwimmer entlasten, der in eine Flüssigkeit eintaucht, oder man könnte das bewegliche System selbst als   Schwimmkörper   ausbilden und auf einer 

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 schlagen des Kreisels gegen die Senkrechte, da es selbst in senkrechter Lage verharrt, mit der Kreiselachse in Winkelstellung gelangt. Dadurch löst es dann äussere Kräfte aus, die Drehmomente um eine der Kardanachsen hervorrufen, die den Schwingungen des beweglichen Systems entgegenwirken. Als solche äusseren Kräfte sind z.

   B. die Reaktionskräfte   ausblasenden   Luftstrahlen brauchbar, die durch den Eintritt von Winkelverstellungen zwischen   Kreiselachse     und HHfspcndel   mehr oder weniger gedrosselt werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Künstlicher Horizont, bei dem die wagerechte Lage eines Spiegels durch einen umlaufenden Kreisel mit senkrecht gestellter Achse aufrecht erhalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass die   Unterstiitzungspunkte   in der einen Vertikalebene derart angeordnet sind, dass ihre Verbindungslinie dicht über dem Schwerpunkt liegt, und dass gleichzeitig die   Unterstützungspunkte   in der zur ersten senkrechten Vertikalebene derart angeordnet sind, dass ihre Verbindungslinie um ein mehrfaches dieses Betrages über dem Schwerpunkt zu liegen kommt.

Claims (1)

  1. 2. Künstlicher Horizont nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Präzessionsbewegungen des Kreisels um die Senkrechte durch äussere Kräfte gedämpft werden, die bei Ver- schiebung des Kreisels gegen ein am Kreisel angebrachtes Hilfspendel in Tätigkeit treten.
    3. Künstlicher Horizont nach Anspruch l und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche System mit ; einem um die Achse des Kreisels drehbaren und radial hiezu verschiebbaren Reguliergewicht ausgestattet ist, das dem Kreisel eine Präzessionsbewegung verleiht, die der Drehgeschwindigkeit der Lotlinie des Aufstellungsortes im Raume gleichkommt.
AT70836D 1913-03-05 1914-02-21 Künstlicher Horizont. AT70836B (de)

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