DE411399C - Gyrostatischer Kompass fuer Schiffe und Luftfahrzeuge - Google Patents
Gyrostatischer Kompass fuer Schiffe und LuftfahrzeugeInfo
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Description
Die Störungen, denen ein gyrostatischer Kompaß an Bord eines Schiffes bei starkem
Wechsel der Geschwindigkeit und des Kurses sowie beim Schlingern ausgesetzt ist, lassen
sich aus den Schwankungen der Lotrechten erklären, die infolge der Beschleunigung des
Schiffes und der Beschleunigung der Schwere in die Erscheinung treten. Die hieraus für
den Kompaß sich ergebenden Abweichungen werden begünstigt einerseits durch den Einfluß
des Dämpfersystems, andererseits durch mangelhafte Stabilität des pendelnden Teils
in der senkrechten Ebene Ost-West. Es gilt also die Stabilisierung möglichst zu vergrößern
und die schädlich wirkenden Kräfte bei der Dämpfung möglichst zu vermindern.
Die Erfindung bezweckt, diese doppelte Aufgabe zu erfüllen. Sie bezieht sich auf gyrostatische
Kompasse, die aus zwei verschiedenen Elementen zusammengesetzt sind:
1. einem Hauptkreisel,
2. einem Pendel, dessen Schwingung in der senkrechten Ebene Ost-West durch Hilfskreisel
stabilisiert wird, die in dem Stützrahmen des Hauptkreisels aufgehängt sind.
Gemäß der Erfindung ist eine aus zwei zusätzlichen Massen bestehende Dämpfervorrichtung
vorgesehen, von denen die eine in der Richtung Ost auf den Kasten, die
andere zum Ausgleich auf den Stützrahmen
verlegt ist, welch letzterer von einem den relativen Verschiebbewegungen des Hauptkreisels folgenden Servomotor mitbewegt
wird.
Der den Gegenstand der Erfindung bildende Kompaß ist ferner so eingerichtet, daß
er folgende Korrekturen vornimmt, die notwendig sind, um ihn zu einem zuverlässigen
Ableseinstrument zu machen:
a) die Korrektur im Scheitelwinkel (Azimut), einer Funktion aus der geographischen
Breite, der Schiffsgeschwindigkeit und dem Winkel, den die Schiffsachse mit der Nordsüdlinie bildet (Kapwinkel);
1>) die Korrektur der Gleichgewichtsbedingungen in der Meridianebene als Funktion
der Breite, zu dem Zwecke, die Achse des Hauptkreisels auf jedem Breitengrad in wage-1
echter Lage zu erhalten;
c) die Korrektur der Pendelkraft als Funktion der Breite, damit eine konstante
Schwingungsperiode erhalten wird.
Auf den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
veranschaulicht. Es zeigen
Abb. ι eine senkrecht zum Meridian liegende Höhenansicht,
Abb. 2 eine in der Ebene des Meridians liegende Schnittansicht,
Abb. 3 den schematischen Grundriß des Apparates,
Abb. 4 den Grundriß eines Teils, Abb. 5 und 6 Grundriß und Ansicht einer
Vorrichtung zum selbsttätigen Korrigieren des unter a erwähnten Scheitelwinkels,
Abb. 7 und 8 den senkrechten Schnitt und den Grundriß eines Teils dieser Vorrichtung,
Abb. 9 Höhenansicht und Teilschnitt, Abb. 10 Grundriß der Vorrichtung, die
dem unter b und c angegebenen Zwecke dienen soll,
Abb. 11 den Grundriß eines zu dieser Vor- ,
richtung gehörigen Teils.
Bei dem Kreiselkompaß nach Abb. 1 bis 4 bildet der um die Achse 2, 3 schwingende
Ring r mit dem die Achse 5 tragenden Stützteil 4 ein Kreuzgelenk. Um die Achse 5 ist
unter Vermittlung eines Kugelspurlagers 7 und eines Kugelhalslagers 8 der Träger 6
drehbar gelagert, der mit drei Armen 9, 10 und 11 ausgestattet ist, von welchen der
eine, 9, zur Stützung des Hauptkreisels 12, die beiden andern, 10 und 11, zur Stützung
der zwei Hilfskreisel 28, 29 dienen.
Der Hauptkreisel 12 ist mittels eines Drahtbündels 13 mit schwacher Torsionsfähigkeit
in den Arm 9 eingehängt und dabei zwischen den Kugellagern 14 und 15 gehalten
und geführt. Dieser Kreisel 12 ist mit einer Kontaktstange 16 ausgerüstet, die auf
einer von zwei Kontaktstücken 38, 39 (Abb. 4) gebildeten Bahn läuft; die letztern,
gestützt von dein auf dem Träger 6 befestigten Konsol 17, erhalten Anschluß an die
beiden Gegenpole einer elektrischen Stromquelle, die den auf dem Stützteil 5 befestigten
Hilfsmotor 18 speist. Die Welle 49 desselben versetzt durch Zahnradantrieb 19 eine
Schnecke 40 und die letztere ein mit dem Träger 6 fest verbundenes Schneckenrad 41
in Drehung.
Auf dem Gehäuse des . Hauptkreisels 12 sind zwei mit Quecksilber gefüllte, durch
Rohr 23 miteinander in offener Verbindung stehende Büchsen 21 und 22 angebracht, von
welchen die erstere, 21, von der Kreiseldrehachse aus nach Osten liegt. Auf den freien
Ouecksilberspiegel der Büchse 22 drückt nach unten ein den Kern eines schwebenden Feldmagneten
24 bildender Kolben, unterstützt von einer Feder, deren Druck genügt, um das Quecksilber in der Büchse 21 auf einem gewissen
Stand zu halten und somit durch eine nach Osten zu gelegene zusätzliche Alasse den Kreisel aus dem Gleichgewicht
zu bringen.
Der Trägerrahmen 6 ist mit einer ähnlichen Einrichtung versehen, bestehend aus
zwei in offener Verbindung miteinander stehenden Oiiecksilberbüchsen 25, 26 und
einem Feldmagnet 27, die, von der Mittelachse 5 aus betrachtet, zu den vorigen symmetrisch
angeordnet sind. Diese symmetrische Verteilung bezweckt, daß, wenn der Ouecksilberspiegel
in den Büchsen 21 und· 25 ein normaler ist, der Schwerpunkt des ganzen
Apparates in der senkrechten Drehachse -Y-.Y liegt.
Die Feldmagnete 24, 27 sind in den Stromkreis
parallel geschaltet: dieser ist mit einem Unterbrecher versehen, so daß sie nach Bedarf
sich erregen oder ausschalten lassen.
Das in der Senkrechten Ost-West gehaltene Pendel hat zwei gleichartige Hilfskreisel
28 und 29, deren wagerechte Achsen mittels Drähte von schwacher Torsionsfähigkeit
in die Arme 10, 11 eingehängt sind. Der
Schwingzapfen jedes dieser Kreisel ist in Kugeln 48 geführt.
Um jeden Hilfskreisel in seine normale Gleichgewichtslage zurückzubringen (in der
seine Achse senkrecht zum Meridian des Hauptkreisels 12 liegt), ist ein Zugdraht 30
vorgesehen, an dessen freiem Ende ein in einen Zylinder 32 eingelassenes Gewicht 31
hängt. Wrährend die Schwingungsenergie durch einen am Kreiselgehäuse befestigten,
in eine mit Öl gefüllte Büchse 34 tauchenden Flügel 33 zerstreut wird, erhält man, da auch
der Zylinder 32 mit Öl gefüllt ist, eine sehr energische Dämpfung der Schwingungen von
großem Ausschlage.
Das System der beiden Kreisel bildet ein Pendel, dessen Schwingung in der Senkrechten
Ost-West unter Dämpfung sich in einer sehr langen Periode vollzieht.
Der Apparat ist durch eine auf seinem obern Teil angebrachte Ablesevorrichtung
vervollständigt. Auf den obern freien Hals des Trägerrahmens 6 ist zu diesem Zweck
eine Windrose 35 mit Gradteilungen zwischen , zwei äußern Kreisen (Abb. i, 2 und 3) angeordnet,
an die ein mit Gradteilung versehenes, mit dem Teil 4 des Kreuzgelenkes verbundenes Lineal 36, das sich mit der
Linie AK-AV des Schiffsschnabels deckt, gelegt ist.
In die Mitte der Windrose ist eine Tafel 44 mit einem Liniennetz eingesetzt, aus dem
man die aus der Fahrtgeschwindigkeit und dem Breitengrad sich ergebende Berichtigung,
wie noch näher ausgeführt werden soll, entnehmen kann.
Auf der Windrose 35 ist ferner noch eine zusätzliche Masse 45 entlang eines mit Teilung
versehenen Lineals 46 angeordnet, welch letzteres in die Meridianebene N-S verlegt
ist. Wenn man die Masse 45 auf einen Teilungsgrad des Lineals 46 geschoben hat, der
den Ortsbreitengrad anzeigt, so entspricht die Gleichgewichtslage des Apparates der
senkrechten Lage der Achse 5.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende:
Sobald zufolge einer Schwenkung des Schiffes der Hauptkreisel 12 sich relativ zu
dem Schiff bewegt hat, kommt eines der Kontaktstücke 38, 39 mit dem Stromabnehmer
16 in Berührung und der Motor 18 in : der einen oder andern Drehrichtung in
Gang. Durch die Antriebsteile 19, 40 und 41 wird dem Trägerrahmen 6 dieselbe relative
Bewegung mitgeteilt, die so lange dauert, bis der Stromabnehmer 16 eine Lage
zwischen den beiden Kontaktstücken 38, 39 einnimmt.
Der die Feldmagnete 24, 27 erregende Stromkreis ist für gewöhnlich unterbrochen,
und wenn sich der Kompaß auf der Senk-, rechten neigt, so heben sich die. Übergewichte
der beiden Ouecksilbermassen infolge ihrer gegenseitigen Wirkungen auf, dagegen wird
der Hauptkreisel 12 unter der Wirkung seines eigenen Übergewichtes sich der Wagerechten
zu nähern suchen. Hieraus folgt eine dämpfende Wirkung.
Kommt das Schiff in die Lage, eine erhebliehe Schwenkung zu machen, so wird der
Stromunterbrecher der Feldmagnete 24, 27 geschlossen; das Quecksilber in den Büchsen
22 und 26 steigt, wogegen es in den Büchsen 21 und 25 sinkt, ohne daß dadurch der
Gleichgewichtszustand des Ganzen eine Änderung erfährt. Nur die Dämpferwirkung
der zusätzlichen Massen unterbleibt. Man kann somit nach Bedarf der stärksten ballistischen
Abweichungen Herr werden.
Hat das Schiff seine Schwenkung beendet, so wird der Strom in den Elektromagneten
24, 27 unterbrochen und somit die Wirkung der Dämpfereinrichtung wiederhergestellt.
Die von dem Schiff eingeschlagene Richtung wird abgelesen mit Hilfe des Schiebers
43 und der Windrose 35. Der Apparat läßt in sehr einfacher Weise die Korrektion der
Abweichung im Scheitelwinkel (Azimut) ausführen.
Bekanntlich wird diese Abweichung d durch die Formel bestimmt:
, V cos D a = —,
Rw COS φ
wobei
D den Schiitswinkel,
D den Schiitswinkel,
R den Radius der Erde,
ω die Drehgeschwindigkeit der Erde, c/. den Breitengrad am Orte bezeichnet. Die Abweichung d entsteht gegen West bei einem Kurs nach Nord und gegen Ost bei einem Kurs nach Süd.
ω die Drehgeschwindigkeit der Erde, c/. den Breitengrad am Orte bezeichnet. Die Abweichung d entsteht gegen West bei einem Kurs nach Nord und gegen Ost bei einem Kurs nach Süd.
In dem Apparat nach Abb. 1, 2 und 3 ergibt sich die Abweichung durch Einstellen
des Schiebers 37 auf dem Lineal 36. Da der Breitengrad ψ und die Schiffsgeschwindigkeit
V bekannt sind, so bestimmt man durch die Tafel 44 den Teilungsstrich auf dem ,
Lineal 36, vor den der Schieber 37 zu stellen ist, damit der Schiffswinkel auf der Windrose
35 unter dem Schieber 43 genau erkennbar wird, welches auch die von dem Schiff genommene Fahrtrichtung sei.
Die Anzeigen des Kompasses können auch auf Entfernung durch eine Übertragungseinrichtung
beliebiger bekannter Art vermittelt werden.
LTm die Korrektur im Azimut selbsttätig
bewerkstelligen zu lassen, (Abb. 5, 6, 7 und 8) dient eine die Rolle eines Wiederholers
spielende, mit einer Windrose ausge- , rüstete Scheibe 51, die, mit dem Kreiselkom- |
paß zusammenhängend, den Umlaufräder- i kranz eines Differentialgetriebes in Bewegung
setzt, dessen eines Sonnenrad unmittelbar dem Einfluß der die Abweichung bewirkenden
Vorrichtung unterstellt ist, während das gegenüberliegende Sonnenrad durch einen Antrieb beliebiger Art eine Scheibe
mitnimmt, auf der der korrigierte Winkel abgelesen werden kann.
Die Wiederholerscheibe 51 treibt durch | den Eingriff zweier Zahnungen unmittelbar
den die Umlaufräder 55 tragenden Kranz 54 des Differentials an. Das eine Sonnenrad 56
Go wirkt auf den Geber 57 einer elektrischen Übertragungsvorrichtung, dem der Empfänger
58 unterworfen ist. Der Empfänger 58 ! setzt vermittels Rades 59 eine Anzeigerscheibe
60 in Bewegung, vor der sich ein Zeiger mit der Merklinie 2' befindet.
In die Scheibe 51 ist exzentrisch ein Zapfen
61 (Abb. 5, 6, 7) eingesetzt, dessen Exzentrizität verstellbar sein kann, indem er in
einem die Richtung Ost-West nehmenden Schlitz 62 der Scheibe 51 gelagert und darin
durch die auf seinen Gewindezapfen 64 geschraubte Mutter 63 festgehalten wird. Die
Unterlagsplatte 65 ist auf einer ihrer Kanten zu einem Schieber 66 ausgebildet, dessen
Gradteilung vor einer parallel zum Schlitz 62 verlaufenden, auf der Scheibe 51 angebrachten
Teilung67 zu liegen kommt (Abb. 8). . Der Zapfen 61 faßt in eine gradlinige
Schleife 71, die mit einer zu ihr rechtwinklig stehenden, in den Stützen 69, 70 geführten
Zahnstange 68 starr verbunden ist. Die letztere, deren Bewegungsrichtung genau im
rechten Winkel zu der Merklinie S liegt, steht mit einem Zahnkranz 73 in Eingriff,
der mit dem Gegensonnenrad 74 einen einheitlichen Körper bildet.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende:
Nach einer Tabelle 44 entsprechend der früher erwähnten Formel ermittelt man aus
den Größen Schiffsgeschwindigkeit V und Breitengrad φ den Punkt der Gradteilung 67,
dem entsprechend der Zapfen 61 einzustellen ist. Angenommen, daß der nicht korrigierte
Kapwinkel der Winkel ist, den die Nordrichtung X der Wiederholer scheibe 51 mit
der Merklinie 2 einschließt, so wird die der Zahnstange 68 erteilte Verschiebung proportional
zu cos D und demzufolge zu der Abweichung d sein, da die Stellung des Zapfens
61 den Größen V und φ angepaßt worden
ist. Auf diese Weise erhält das schon durch die Scheibe 51 vermittels des Kranzes 54 und
der Umlauf räder 55 bewegte Sonnenrad 56 eine zusätzliche Bewegung, die proportional
zu d ist. Da die Bewegung des Rades 56 auf die Scheibe 60 übertragen wird, so stellt der
Winkel D', den die Richtungslinie Nord mit der Merklinie Ω' auf dieser Scheibe einschließt,
den korrigierten Kapwinkel dar.
Die unter b beabsichtigte Korrektur wird durch Verschiebung eines Gewichtes in Richtung
der Meridianebene erreicht.
Wie aus Abb. 9, 10 und 11 zu ersehen ist,
besteht dieses Gewicht zweckmäßig aus U5 einem Klotz 81, dessen Zapfen 90 in eine spiralige
Nut 91 einer Scheibe 92 faßt. Der Klotz 81 ist in einer in der Meridianebene
liegenden, mit der obern Platte 35 des Trägerrahmens 6 starr verbundenen Gleitführung
verschiebbar gemacht. Die .Scheibe 92 wird durch eine passende Vorrichtung, z. B.
durch Schnecke 93 und Schneckenrad, am Scheibenumfange gedreht, um dem Gegengewicht
81 eine dem Breitengrad am jeweiligen Orte entsprechende Lage zu geben. Der
Breitengrad bestimmt sich durch den Zeiger 85 gegenüber einer auf der Gleitführung 82
befindlichen Gradteilung 86 (Abb. 11).
Man dreht also die Scheibe 92 mittels des Handrades 94, damit sich das Gewicht 81, da
sein Zapfen 90 der spiraligen Xut 91 zu folgen gezwungen wird, so weit verschiebt,
bis der Zeiger 85 sich mit dem Teilstrich auf der Führung 82 deckt, der den Ortsbreitengrad
angibt. Das durch das Gewicht 87 entstehende Drehmoment wird dann die Achse des Hauptkreisels 12 in wagerechte Lage zu
bringen suchen.
Um die unter c genannte, auf eine konstante Schwingungsperiode des Kompasses
abzielende Wirkung bei beliebigem Breitengrad zu erreichen, muß man, je nach dieser
Größe, das aus der Schwerkraft sich ergebende, auf den Kompaß in der Meridianebene
wirkende Drehmoment ändern. Zu diesem Zwecke bedient man sich einer flüssigen, in
die Meridianebene verlegten Gewichtsladung, die in ihrer Ausdehnung von zwei miteinander
in offener Verbindung stehenden Trichtern 96, 97 begrenzt wird. Die Verbindung zwischen diesen letzteren stellen die in die
Meridianebene verlegten Rohre 98, 99 her, die in der Mitte der auf die Windrose 35 zu
setzenden \~orrichtung, wo sie sich einander zukehren, in einen Kasten 100 münden,
dessen Schwerpunkt auf der senkrechten Drehachse des Kompasses liegt. In den Kasten 100 ist ein beweglicher Kolben 101
eingesetzt, dessen Lage. von dem genauen Wert der Breite abhängt; aus diesem Grunde
läßt man vom Kolben 101 eine Spindel 102
durch das Muttergewinde des Kastendeckels 103 hindurchtreten, um ihr durch eine besondere
Vorrichtung eine Drehung erteilen zu können. Aber es empfiehlt sich, den beiden,
den Korrektionen b und c dienenden A'orrichtungen einen einheitlichen Antrieb
zu geben, der gemäß den Abb. 9 und 10 dadurch hergestellt wird, daß die Schraubenspindel
102 und damit auch der Kolben 101 mit der die Lage des Gegengewichtes 81
beeinflussenden Scheibe 92 in Bewegungszuhammenhang steht.
Auf der Welle der Scheibe 92 sitzen zu diesem Zwecke noch fest zwei kreisförmige
Platten 105, 106, die nur auf einem Teil ihres Umfanges gezahnt sind. Die Zähne der
Platte 105 können mit einem Zahnrad 107 in Eingriff kommen, dessen Zähne ausreichend
breit sind, um bei dem Heben und Senken
So eier Kolbenspindel 102 noch den Zahneingriff
zu sichern. Die Zahnung der Platte 106 . andererseits kann in ein Zahnrad 108 eingreifen,
das beständig mit einem zusammen mit dem Zahnrad 107 auf die Welle der
Spindel 102 gekeilten Rad 109 kämmt. Er- ; fahren die Platten 105, 106 in der Pfeilrichtung
(Abb. 10) eine Drehung, so wird das Rad 107 auf einem gewissen Teil der Drehung
von dem Rad 105, aber in der dem Pfeil entgegengesetzten Richtung bewegt.
In dem Augenblick wo dieser Eingriff aufhört, treten die Räder 106 und 108 in Eingriff,
dessen Folge eine Rückdrehung des Rades 109, also in der Richtung des Pfeiles,
sein wird. Auf diese WTeise wird, da sich die Zahnplatten 105, 106 in einer Richtung,
die zwischen einer Breite von -f~ 6° und
—· 60c liegt, drehen, der Kolben 101 entsprechend
bewegt, d. h. er hebt sich, wenn der absolute Wert der Breite vergrößert wird, und er sinkt, wenn der umgekehrte
Fall eintritt, je nach dem Spiel des Kolbens wird die flüssige Gewichtsmasse mehr oder
weniger in die Trichter 97 und 98 gedrängt, und ihr Stand in den Trichtern entspricht
dem jeweiligen Wert der Breite.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die in den Zeichnungen wiedergegebene Ausführungsform
des Kompasses gewisse iinderungen gestattet. Beispielsweise kann zur
Dämpfung der Schwingungen ein Übergewicht auf den Hauptkreisel auf Ost, bezogen auf seinen Nordpol, befestigt sein, das durch
: eine äquivalente Masse auf dem den Bewej gungen des Hauptkreisels unterworfenen
Trägerrahmen ausgeglichen wird. Auch diese Masse kann festgemacht sein, in welchem Falle man auf den Vorteil verzichtet,
ihre Wirkung während einer Schwenkung aufzuheben; man kann sie aber auch verschiebbar
machen, sei es in Form einer Flüssigkeit, auf die in der beschriebenen Weise von der Entfernung eingewirkt wird, sei es
in Form einer zusätzlichen starren Masse, ! die man auf den Hauptkreisel setzt, um die
Dämpfung zu fördern, oder auf dem Rahmen ■ anbringt, um der Dämpfung entgegenzuwirken.
Zur Stabilisierung des Pendels kann auch statt zweier Hilfskreisel, deren gleiche und
entgegengesetzte Drehmomente in der Ebene , Ost-West liegen, ein einziger Hilfskreisel der
' beschriebenen Art benutzt werden, dessen Drehmoment in die genannte Ebene verlegt
ist.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Gyrostatischer Kompaß für Schiffe oder Luftfahrzeuge, bestehend aus einem Hauptkreisel und einem aus in der senkrechten Ebene Ost-West schwingenden411899Hilfskreiseln gebildeten Stabilisierung>pendel, gekennzeichnet durch eine Dämpfervorrichtung aus zwei zusätzlichen, sich wechselseitig ausgleichenden Massen, von welchen die eine auf den Kasten des Hauptkreisels auf der Seite Ost und die andere auf den Stützrahmen angeordnet ist, welch letzterer von einem Servomotor, der den relativen Verschiebbewegungen des Hauptkreisels folgt, mitbewegt wird.z. Gyrostatischer Kompaß nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der .Servomotor (18) mittels elektrischen Umschalters zu dem Hauptkreisel (12) in Abhängigkeit gebracht ist.3. Ausführungsform des gyrostatischen Kompasses nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine von Hand zu steuernde Vorrichtung, vermöge der die zusätzlichen Gewichtsmassen sich außer Wirkung bringen lassen, wenn bei starken Schwankungen des Schiffes die ballistischen Abweichungen überhandnehmen.4. Ausführungsform des gyrostatischen Kompasses nach Ansprüchen 1 und 3, gekennzeichnet durch die Benutzung eines flüssigen Körpers als zusätzliche Gewichtsmasse, der in an sich bekannter Weise von zwei miteinander in offener Verbindung stehenden Gefäßen (21, 22) aufgenommen wird, von welchen das eine (22) mit einem unter Einfluß eines Feldmagneten (24) stehenden Kolben ausgerüstet ist, um zeitweilig das Übergewicht unwirksam zu machen.5. Gyrostatischer Kompaß nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur selbsttätigen Vornahme der Korrektur im Azimut entsprechend der geographischen Breite, der Schiffsgeschwindigkeit und dem Kapwinkel eine von dem einen Sonnenrad (56) eines Differentialgetriebes in Drehung gesetzte Anzeigerplatte (60) und eine die Bewegungen des Kompasses wiederholende Scheibe (31) vorgesehen ist, welch letztere, indem sie den Umlaufrädertragkranz (54) des Differentialgetriebes mitnimmt, dem zweiten Sonnenrade (74) des Differentialgetriebes eine Drehung proportional dem Kosinus des Kapwinkels erteilt.b. Ausführungsform des gyrostatischen Kompasses nach Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die Bewegungen des Kompasses mitmachende Scheibe (51) einen in die Linie Ost eingesetzten Zapfen (61) hat, der eine rechtwinklig zu ihrer Merklinie (Q) gerichtete Zahnstange (68) verschiebt, die dem zweiten Sonnenrade (74) des Differentialgetriebes die zusätzliche Drehbewegung erteilt.7. Ausführungsform des gyrostatischen Kompasses nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb einer Gleitführung (82) ein Gegengewicht (81) in Richtung der Meridianebene verschiebbar gemacht ist, um bei jeder geographischen Breite die Achse des Hauptkreisels (12) in wagerechter Lage zu erhalten.8. Ausführungsform, des gyrostatischen Kompasses nach Ansprüchen 1 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegengewicht (81) einen Zapfen (90) hat, der in eine spiralige Nut (91) einer Scheibe (92) faßt, damit durch Drehung der letztern das Gewicht (81) nach Maßgabe der geographischen Breite verschoben werden kann.9. Ausführungsform des gyrostatischen Kompasses nach Ansprüchen 1 und 8, zum Zwecke der Erhaltung seiner konstanten Schwingungsperiode bei jeder geographischen Breite, dadurch gekennzeichnet, daß in die Meridianebene zwei trichterförmige, miteinander in offener Verbindung stehende Gefäße (97, 98) zur Aufnahme einer Flüssigkeit gelegt sind, welch letztere von dem in der Mitte des Gefäßab-Standes angeordneten Zwischengefäß (100) durch einen Kolben (101) je nach der Breitengröße verdrängt wird.10. Ausführungsform des gyrostatischen Kompasses nach Ansprüchen 1, 7 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (102) des Verdrängerkolbens (101) mit der Scheibe (92) zum Verschieben des Gegengewichtes (81) in Bewegungszusammenhang steht. loo11. Ausführungsform des einheitlichen Antriebes für den gyrostatischen Kompaß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Welle der Scheibe (92) zwei nur auf einen Teil ihres Umfangs gezahnte Scheibenplatten (105, 106) gekeilt sind, die nacheinander zwei mit der Kolbenspindel (102) verbundene Zahnräder (107, 109) derart antreiben, daß die Spindel (ic2) für den Kolbenniedergang durch das eine Rad (107) gedreht und für den Kolbenhochgang durch das zweite mit einem Zwischenrad (108) kämmende Rad (109) zurückgedreht wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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---|---|---|---|
DEB112169D DE411399C (de) | Gyrostatischer Kompass fuer Schiffe und Luftfahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE411399C true DE411399C (de) | 1925-03-31 |
Family
ID=6993133
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB112169D Expired DE411399C (de) | Gyrostatischer Kompass fuer Schiffe und Luftfahrzeuge |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1722888A (de) |
DE (1) | DE411399C (de) |
FR (1) | FR561139A (de) |
GB (1) | GB210062A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1208085B (de) * | 1960-07-08 | 1965-12-30 | Anschuetz & Co Gmbh | Korrektureinrichtung an einem Kreiselkompass |
-
0
- DE DEB112169D patent/DE411399C/de not_active Expired
-
1923
- 1923-01-17 FR FR561139D patent/FR561139A/fr not_active Expired
-
1924
- 1924-01-02 GB GB117/24A patent/GB210062A/en not_active Expired
- 1924-01-05 US US684590A patent/US1722888A/en not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1208085B (de) * | 1960-07-08 | 1965-12-30 | Anschuetz & Co Gmbh | Korrektureinrichtung an einem Kreiselkompass |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1722888A (en) | 1929-07-30 |
GB210062A (en) | 1924-08-28 |
FR561139A (fr) | 1923-10-16 |
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