DE590511C - Erdinduktorkompass - Google Patents
ErdinduktorkompassInfo
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- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C19/00—Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
- G01C19/02—Rotary gyroscopes
- G01C19/34—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes
- G01C19/36—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes with north-seeking action by magnetic means, e.g. gyromagnetic compasses
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- G01C17/00—Compasses; Devices for ascertaining true or magnetic north for navigation or surveying purposes
- G01C17/02—Magnetic compasses
- G01C17/28—Electromagnetic compasses
- G01C17/30—Earth-inductor compasses
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Description
Die Erfindung betrifft Erdinduktorkompasse, wie sie wegen ihres geringen Gewichtes
und ihrer Billigkeit besonders für Flugzeuge geeignet sind.
Es ist. bereits ein Erdinduktorkompaß bekannt, dessen Anker um eine lotrechte Achse
umläuft und. dessen Nordlinie durch den im Erdinduktor erzeugten Strom mittels eines
Motors und einer Nachdrehvorrichtung selbsttätig in die magnetische Nord-Süd-Linie eingestellt
wird. Weiterhin ist ein Erdinduktionsrichtungsanzeiger bekannt, dessen Anker
um eine lotrechte. Achse umläuft und kardanisch aufgehängt ist, und dessen Ankerwelle
mit einem Gewicht sowieKreiselscheibe unterhalb der Aufhängung ausgestattet ist, so daß
der Anker als Kreiselpendel wirkt.
Erfindungsgemäß ist der kardanisch aufgehängte Erdinduktorrahmen mittels eines als
Servomotor wirkenden Kreisels mit drei Freiheitsgraden und waagerechter Rotationsachse
nachdreihbar, auf dessen waagerechte Präzessionsachse der vom Erdinduktor gespeiste
Motor ein Drehmoment ausübt, derart, daß der Kreisel samt dem Erdinduktorrahmen um
die lotrechte Achse präzediert.
Ein derart .aus einem Erdinduktorkompaß und einem im selben kardanisch aufgehängten
Rahmen gelagerten Kreisel kombiniertes Instrument ist frei von dem trägen Arbeiten
und der Zentrifugalschwingungswirkung, die man gewöhnlich bei Magnetkompassen findet,
und ist ebenso stetig, wie dies ein Meiner Kreiselkompaß gleicher Größe wäre. Da aber der
Kreisel nich,tpendelnd ausgebildet ist und drei Freiheitsgrade hat, so ist das Instrument
nicht mit den üblichen Fehlern und Schwierigkeiten behaftet, die sich bei Kreiselkompassen
durch die Beschleunigungskräfte ergeben·, welche auf dem Rollen, Stampfen,
Bogenfahren und Geschwindigkeitswechsel beruhen.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt.
Fig. ι ist eine Vorderansicht, zum Teil im Schnitt,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Kreiseleinheit allein, zum Teil im Schnitt,
Fig. 3 eine Sonderdarstellung einer Flüs- ■ sigkeitsstandeinrichtung zum Verhindern
einer Neigung des Gyroskops um einen zu großen Winkel,
Fig. 4 eine entsprechende Darstellung einer anderen Form der Kreiseleinheit mit Luft- ■
strahleinrichtung zum Begrenzen seiner Neiging,
Fig. 5 eine Sonder dar stellung der Luftstrahleinrichtung
nach Fig. 4.
Wie bekannt, besteht der Erdinduktorrichtweiser gewöhnlich aus einem elektrischen
Anker, der mit hoher Geschwindigkeit in der waagerechten Komponente des erdmagnetischen
Feldes gedreht wird. Der Anker dreht sich daher um eine lotrechte Drehachse und
hat keine Pole oder doch wenigstens keine bewickelten Pole. Der durch die Drehung des
Ankers erzeugte Strom wird gewöhnlich zu einem Nullablesungsanzeiger geleitet, und die
Bürsten werden so im Azimut eingestellt, daß ίο der Anzeiger Null anzeigt. Laut Zeichnung
ist andererseits der elektrische Anker ι in
einem Rahmen 2 an dessen oberem Teil in einem reibungsarmen Lager 3 drehbar gelagert.
Der Anker hat irgendeine übliche Art von Kollektoreinrichtung, ζ. B. den Kommutator
4 mit Bürsten 5, die hier am Rahmen 2 befestigt sind. Der Anker wird z. B. durch
einen Vielphasenmotor 6 gedreht, dessen Anker oder Läufer an der Welle 7 des Erdinduktorankers
1 angebracht ist. - Vorzugsweise ist dem Motor ein Schwungrad 8 einverleibt,
so daß er auch als Gyroskop wirkt, um den Rahmen 2 um seine waagerechten
Stützungsachsen zu stabilisieren. Der Rahmen 2 ist um eine lotrechte Achse drehbar gelagert,
indem er z. B. an einem reibungsarmen Lager 9 im Stern 10 aufgehängt ist, der wiederum
um die waagerechte Achse 11 im Kardanring
12 schwingbar gelagert ist, der um eine zur Achse 11 rechtwinklige Achse in
einem festen Ring 13 schwingbar gelagert ist.
In dem Rahmen ist auch das Gyroskop 14
gelagert. Sein Schwingungskörper ist vorzügsweise mit seiner waagerechten Rotationsachse
15 in der Kappe 14 gelagert, die wiederum um die waagerechte Präzessionsachse 16
schwingbar im Rahmen 2 gelagert ist. Das Gyroskop ist daher frei zur Drehung sowohl
um die waagerechte Achse 16 wie um die lotrechte Achse des Rahmens 2.
Die Erfindung sieht auch von der Stromlieferung des Erdinduktorkompasses gesteuerte
Hilfsmittel zur Ausübung von Drehmomenten in beidenRichtungenum die waage-
;4 rechte Achse 16 des Gyroskops vor. Laut
Zeichnung wird die Stromlieferung des Erdinduktorkompasses durch eine vorzugsweise
aus Elektronenröhren bestehende Verstärkereinheit 17 zu der das Drehmoment ausübenden
Vorrichtung oder dem Motor 18 an der waagerechten Stützwelle 16' der Kreiselkappe
geleitet.
Die Stellung des Rahmens 2 im Azimut kann in die Ferne vermöge Anordnung eines
oder mehrerer Tochterkompasse 19, 19' übertragen werden, die in beliebiger Lage am
Luftfahrzeug anbringbar sind und von einem beliebigen Tochtermotor 20 betrieben werden.
Diese Motoren werden von einem Geber 21 betrieben, der unmittelbar vom Rahmen 2 angetrieben
werden kann, indem z. B. ein daran befindliches Ritzel 22 mit einem Zahnrad 23 kämmt, das an der unteren Fläche der Kompaßrose
24 befestigt ist, die ihrerseits an der Welle 9' des Rahmens 2 lagert. Offensichtlich
kann der Geber durch eine beliebige Type einer Nachdreheinrichtung getrieben werden,
wenn man den Rahmen 2 und Kreisel 14 von dieser Belastung frei halten will.
Wie schon erwähnt, sind vorzugsweise Hilfsmittel vorgesehen, um zu verhindern,
daß das Gyroskop 14 um mehr als einen vorbestimmten Betrag geneigt wird, so daß es
seine Wirksamkeit nicht verlieren kann. Die hierzu vorgesehene Einrichtung nach Fig. 2
und 3 dient dazu, das Gyroskop zu zentrieren oder durch Einkreisung abzufangen. An der
Kreiselkappe ist eine Pendelvorrichtung oder Flüssigkeitsstandvorrichtung 41 vorgesehen,
die aus einem Paar von Flüssigkeitsbehältern 42, 43 bestehen kann, die durch ein enges
Rohr 44 verbunden sind und Quecksilber enthalten. Diese Behälter sind mit Kontakten 45
versehen, mit denen das Quecksilber in Berührung tritt, wenn die Vorrichtung um mehr
als ein bestimmtes Maß geneigt wird. Dadurch wird ein Stromkreis durch ein Solenoid
25 geschlossen, das, wenn es erregt wird, einen Anker 26 anzieht und den becherförmigen
Fangkörper 27 in Eingriff mit einem axialen Vorsprung 28 an der Kreiselkappe bewegt, wodurch der Kreisel zentriert, d. h.
seine Achse 15 wieder horizontal eingestellt wird. Ein einstellbares Gewicht 29 zur Breitenkorrektion
ist auch am Gyroskop angebracht.
Nach der anderen Ausführungsform der Einrichtung zum Horizontalstellen der Gyroskopachse
gemäß Fig. 4 und 5 hat ein Ende der Kreiselkappe eine axiale Bohrung 29', die in eine Ouerbohrung 30 übergeht, die sich
quer durch das Gehäuse erstreckt. Ein Absperrventil 31 kann gegebenenfalls in der
Bohrung 29' vorgesehen sein. Die Drehung des Rotors erzeugt einen Luftdruck im Gehäuse,
so daß Luft in gleichem Maße durch die offenen Enden der Bohrung 30 ausgeblasen wird, wenn diese beide unabgedeckt gelassen
werden. An jedem offenen Ende dieser Bohrung ist aber ein Schild 32, 33 vorgesehen,
deren eines abwärts und deren anderes aufwärts ragt. Diese Schilde sind vorzugsweise
an einem gewöhnlich lotrechten Gliede, hier dem Rahmen 2 oder dem lotrechten
Ring, befestigt. Schild 32 ragt vom Rahmen 2 abwärts und Schild 33 aufwärts. Vorzugsweise sind, wenn das Gyroskop waagerecht
ist, beide Enden der Bohrung 30 verschlossen, so daß keine Luft entweicht und kein Drehmoment am Gyroskop ausgeübt
wird. Wenn aber der Kreisel um mehr als
ein bestimmtes Maß geneigt wird, so wird eine der öffnungen freigelegt, was eine Reaktion
am Gyroskop um die senkrechte Achse in der richtigen Richtung ergibt, um eine Präzession um die Waagerechte zu verursachen
und das Gyroskop wieder ungefähr waagerecht zu stellen, ohne seine Einstellung im Azimut zu stören.
Die Wirkung des neuen Erdirtduktorkompasses ist wie folgt: Angenommen, die Vorrichtung
sei im magnetischen Meridian, so liegen die Bürsten 5 dann im wesentlichen in
der Richtung Nord-Süd, und wenn der Phasenverschiebung genügend Rechnung getragen
ist, wie bei Einstellung der Bürsten eines Elektromotors, so wird keine elektromotorische
Kraft erzeugt und kein Drehmoment am Gyroskop ausgeübt. Tritt aber eine Abweichung,
z.B. nach Westen, ein, so wird eine
ao elektromotorische Kraft in einer Richtung erzeugt,
wird in der Einheit 17 verstärkt und verursacht ein Drehmoment am Gyroskop um
seine waagerechte Präzessionsachse in der richtigen Richtung, um den Rahmen 2 zurück
auf den Meridian zu bringen. Ein gleicher, aber entgegengesetzter Effekt tritt bei
Deviation nach Osten auf. Die Vorrichtung zeigt daher genau den magnetischen Meridian
an.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Erdinduktorkompaß, dessen Anker um eine lotrechte Achse umläuft und dessen Nordlinie durch den im Erdinduktor erzeugten Strom mittels eines Motors und einer Nachdrehvorrichtung selbsttätig in die magnetische Nord-Süd-Linie eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der kardanisch aufgehängte Erdinduktorrahmen (2) mittels eines als Servomotor wirkenden Kreisels (14) mit drei Freiheitsgraden und waagerechter Rotationsachse (15) nachdrehbar ist, auf dessen waagerechte Präzessionsachse (16) der vom Erdinduktor (1) gespeiste Motor (18) ein Drehmoment ausübt, derart, daß der Kreisel (14) samt dem Erdinduktorrahmen um die lotrechte Achse präzediert.
- 2. Erdinduktorkompaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der'vomErdinduktor (1) gespeiste Motor (18) auf dem Erdinduktorrahmen (2) angeordnet ist.
- 3. Erdinduktorkompaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker des den Erdinduktor treibenden Elektromotors (6) als Schwungrad (8) ausgebildet ist.
- 4. Erdinduktorkompaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürsten (5) des Erdinduktors am Rahmen (2) angebracht sind.
- 5. Erdinduktorkompaß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsachse (15) des Kreisels (14) durch eine an sich bekannte Einrichtung an übergroßem Ausschlag verhindert wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US439614A US1988521A (en) | 1930-03-28 | 1930-03-28 | Gyro earth inductor compass |
Publications (1)
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES97616D Expired DE590511C (de) | 1930-03-28 | 1931-03-26 | Erdinduktorkompass |
Country Status (3)
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US (1) | US1988521A (de) |
DE (1) | DE590511C (de) |
GB (1) | GB366764A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE940559C (de) * | 1944-05-29 | 1956-03-22 | Bendix Aviat Corp | Selbsttaetige Steuervorrichtung fuer ein lenkbares Fahrzeug |
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- 1930-03-28 US US439614A patent/US1988521A/en not_active Expired - Lifetime
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1931
- 1931-03-11 GB GB7484/31A patent/GB366764A/en not_active Expired
- 1931-03-26 DE DES97616D patent/DE590511C/de not_active Expired
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