DE388999C - Kreiselkompass - Google Patents
KreiselkompassInfo
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Description
Gegenstand des Hauptpatents 385223 ist ein Kreiselkompaß mit mehreren Kreiseln,
vorzugsweise zwei, die für sich allein gegeneinander arbeiten würden, aber so angeordnet
sind, daß sie sich unterstützen. Bei der im Hauptpatent beschriebenen Ausführungsform
rotieren die Kreisel in entgegengesetzten Richtungen und sind in einem gemeinsamen
Hauptrahmen um unabhängige vertikale Achsen drehbar und um horizontale Achsen schwingbar angebracht. Sie sind derart miteinander
verbunden und in solcher Beziehung zum Hauptrahmen angeordnet, daß ihr Gesamteffekt
als Richtkraft zur Orientierung des Hauptrahmens und zur Erhaltung des letzteren in der Ost-West-Ebene ausgenutzt
wird, während gleichzeitig alle infolge Schiffsschwankungen und Reibung entstehenden
Fehler beseitigt werden. Beim Hauptpatent befindet sich der, von Süden gesehen, entgegen der Bewegungsrichtung des Uhrzeigers
laufende Kreisel .gleichsam im unstabilen Gleichgewicht wie eine mit ihrem
Nordende nach Süden zeigende Magnetnadel.
Diese !Instabilität des einen Kreisels wird
durch eine ein Drehmoment um die horizontale Achse des Kreisels erzeugende Vorrichtung,
zwecks Überwindung des natürlichen Effektes der Schwerkraft, in eine Kraft verwandelt,
die zusammen mit der stabilen Riehtkraft des anderen Kreisels auf den gemeinsamen
Tragrahmen beider Kreisel Reaktionskräfte ausübt, die letzteren in die Ost-West-Ebene
einzustellen suchen.
Nach der Erfindung wird die zuletzt besprochene besondere Vorrichtung zur Erzeugung
eines Drehmomentes um die wagerechte Achse der Kreiselaufhängung dadurch
entbehrlich gemacht, daß die Verbindung beider Kreisel unmittelbar an den im Hauptrahmen
kardanisch aufgehängten Kreiselgehäusen angreift, und zwar so, daß in der Verbindung wirksame Kräfte je ein besonderes
Drehmoment um jede Achse der kardanischen
Aufhängung erzeugen. Man kann sich diese beiden einzelnen Momente auch
durch ein einziges um eine gedachte schiefe Achse ersetzt vorstellen.
Die Verbindung der Kreisel wird erfindungsgemäß zweckmäßig elastisch gestaltet,
indem sie aus einer Feder besteht. Dann empfiehlt es sich, die Federspannung und die
Torsionskraft der senkrechten Aufhängung der Kreisel nach dem Hauptpatent gegeneinander
abzustimmen. Die Aufhängung des stabilen Kreisels kann torsionsfrei sein.
Die Richtwirkung des Kreisels wird noch verbessert, wenn man den unstabilen Kreisel
stärker pendelnd aufhängt als den stabilen, ίο z. B. kann er doppelt so stark pendelnd gemacht
werden. Die Ballistik der Kreisel richtet sich auch nach dem Verhältnis der
Kräfte der Verbindungsfeder der Kreisel und ler Torsionsaufhängung.
Die Erfindung betrifft auch noch andere kleinere Verbesserungen des Kreisels nach
dem Hauptpatent, die sich aus nachstehender Beschreibung und den Zeichnungen ergeben.
In den Zeichnungen, in welchen die bevorzugten Ausführungen dieser Erfindung dargestellt
sind, ist:
Abb. ι eine Südansicht, teilweise im Schnitt des kompletten Kompasses,
Abb. 2 ein Grundriß nach Schnittlinie 2-2 der Abb. 1,
Abb. 3 ein Diagramm der elektrischen Leitungen, welches die Wirkung des Azimutmotors
zeigt.
Abb. 4 und 5 sind Grundriß und auch Vertikalschnitt der Aufhängung für einen der
Torsionsdrähte.
Abb. 6 ist eine schematische Ansicht einer abgeänderten Ausführung und
Abb. 7 und 8 zeigen schematisch die Arbeitsweise des Apparates und gleichfalls eine
gering abweichende Ausführung.
Der Kompaß ist in einem kesselartigen Gehäuse ι angebracht, welches mit einem eine
Glasscheibe 3 tragenden abnehmbaren Deckel 2 versehen ist. Das Gehäuse wird von einem
Gestell 4 getragen, von welchem sich den Ring 6 unterstützende Rippen 5 erstrecken.
Die Hülse 7 des Kessels ist abnehmbar und kann zur Besichtigung des Kompasses gesenkt
werden. Der äußere, den inneren Ring 9 mittels (hier nicht gezeigter) Zapfen drehbar
unterstützende kardanische Ring 8 kann am Ring.6 mittels Federn 11 aufgehängt sein. Der
spinnenartige Träger 10 ist in Ring 9 mit Zapfen 9' gelagert, die um 900 gegen die
anderen Zapfen versetzt sind, und ist in der Mitte mit einer Lagerhülse 12 versehen, in
welcher das bewegliche Azimutsystem 30 mit Hilfe von Kugellagern 14, 15 an einem Bolzen
13 um eine vertikale Achse drehbar aufgehängt ist. Die drehbare Einrichtung 30 ist
mit einem die Hülse 12 umgebenden Ansatz χ 6 versehen, der Schleifringe 17 trägt, welche
den Zweck haben, einen elektrischen Strom von den an der Spinne 10 befestigten Rollen
18 in die bewegliche Einrichtung 30 zu leiten.
Diese Schleifringe führen nicht nur Dreh- \ strom zum Antriebe der. Kreisel zu, sondern
auch den Strom für die unten beschriebenen Hilfsreguliervorrichtungen.
Die Kompaßrose 19 wird von der beweglichen Einrichtung mittels gleichzeitig zur
Unterstützung eines Zahnkranzes 21 dienender Träger 20 getragen. Ein an der Spinne 10 befestigter
Motor 22 treibt den Kranz 21 mittels eines Doppelreduktionsgetriebes 23 und 24.
Der Zahnkranz 21 kann auch zur Drehung eines Überträgers 25 dienen, durch welchen
die Kompaßstellungen auf geeignete, an verschiedenen Stellen des Schiffes angebrachte
Repetierkompasse übertragen werden.
Die bewegliche Einrichtung 30 ist meist mit einer Kurvenscheibe 26 versehen, welche mit
einem (hier nicht gezeichneten) Mechanismus zusammenwirkt, mittels dessen die durch Ge- So
schwindigkeits-, Kurs- oder Breitenänderungen sich ergebenden Korrekturen des Kompasses
durch Vorstellung des Steuerringes 27 gemacht werden.
Die eigentlichen Kreiseleinrichtungen sind in den im Hauptrahmen um Vertikal zapfen
drehbaren Ringen 28 und 29 gelagert.
Vorzugsweise werden beide Ringe an Drähten 34, 34' im Rahmen aufgehängt. Aus
weiter unten mitgeteilten Gründen wird der Aufhängungsdraht 34 des in der üblichen
Richtung rotierenden Kreisels 41 möglichst weich gemacht, während Draht 34' des entgegengesetzt
rotierenden Kreisels 40 als Torsionsdraht ausgeführt ist, so daß er einen
merkbaren Zentrierungseffekt auf den vertikalen Ring ausübt. Die bevorzugte Konstruktion
der Aufhängung ist in den Abb. 4 und 5 dargestellt. Eine Hülse 31 wird vom oberen
Ende des Rahmens 30 getragen, in ihr sind i.>'.
mehrere ineinandergreifende drehbare Teile gelagert. In der innersten fingerhutähnlichen,
mit Gewinde und einer engen Öffnung 33 versehenen Hülse 32 wird der Kopf des Torsionsdrahtes
34' eingeklemmt. Diese Hülse ist in eine zweite drehbare Hülse 35 eingeschraubt,
die in einem dritten drehbaren Gliede 36 gelagert ist. Eine Stellschraube 37 dient zur
Befestigung des Gliedes 36 an der Hülse 31, wenn nötig, und eine zweite Stellschraube 38 no
zur Befestigung der Hülse 35 an dem Gliede 36.
Durch diese Konstruktion wird nicht nur die Verwendung eines langen Torsionsdrahtes
zum Tragen des Ringes, sondern auch die Einstellung der Torsion und Länge des Drahtes
ermöglicht. Um die Länge des Drahtes zu regeln und dadurch das auf dem unteren Lager
100 lastende Gewicht mehr oder weniger zu reduzieren, wird die Schraube 38 gelöst, die
Schraube 37 festgeklemmt und die Hülse 35 'nittels eines Schraubenziehers gedreht. Um
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die Torsion des Drahtes zu regeln, wird die Schraube 38 angezogen und Schraube 37 gelöst,
so daß alle inneren Glieder sich miteinander drehen. Diese letzte Regulierung ermöglicht,
die Stellung, in welcher der Kreisel für verschiedene Breiten einspielt, zu verschieben.
Die Kreiselgehäuse 40, 41 sind auf horizontalen Achsen 42 und 43 in den entsprechenden
vertikalen Ringen 28 und 29 drehbar. In der gezeigten Ausführung wird der im Gehäuse
41 vorhandene Kreisel in der Pfeilrichtung angetrieben, d. h., wie bei Kreiselkom- :
passen üblich, von Süden gesehen in der Richtung der Bewegung des Uhrzeigers, während
der Kreisel im Gehäuse 40 in entgegengesetzter Richtung getrieben wird, so daß dieser
Kreisel sich in unstabilem Zustande befindet. ' In Abb. ι stehen die Kreiselachsen 46, 47 !
senkrecht zu der Zeichnungsebene. Die Kreisel sind von der für Kompasse allgemein
üblichen Bauart, nämlich Rotoren von Drehstrom-Induktionsmotoren. Vorzugsweise sind
beide Kreisel pendelnd angeordnet, indem die Zapfen 42, 43 über dem gemeinsamen Schwerpunkt
der Gehäuse und der darin enthaltenen Teile angebracht sind. Die Schwerpunkte liegen jedoch nicht in gleicher Höhe, d. h. :
eines der Gehäuse, nämlich 40, wird leichter pendelnd als Gehäuse 41 gemacht. Dieses ist ;
in der Zeichnung durch das in der JSTähe des Bodens des Gehäuses 40 angebrachte Gewicht
44 und ein entsprechendes über dem Schwer- ; punkte des Gehäuses 41 befindliches Gewicht
45 angedeutet. In der Praxis werden diese Gewichte weggelassen und die Lage der
horizontalen Lager verschoben. Während die- ; ser Erfindung gemäß ein beliebiges Verhältnis
zwischen den ballistischen Eigenschaften der beiden Gehäuse angenommen werden kann,
wird es vorgezogen, das Gehäuse 40 zweimal \ so stark pendelnd als das Gehäuse 41 zu
machen.
Zwischen den beiden Kreiseln wird nach der i Erfindung ein nachgiebiges Kupplungsglied in ■
Form einer Feder 48 angebracht. Vorzugs- ' weise erstreckt sich diese Feder parallel zu j
den Kreiselachsen zwischen einem Armpaar '■ 49 und 50. In der in Abb. 1 und 2 dargestellten
vorgezogenen Ausführung sind diese Arme an den Kreiselgehäusen 40 und 41 angebracht !
und enden unterhalb der Zapfen 42 und 43, so daß, wenn die Feder 48 gespannt wird, sie ein ;
Drehmoment nicht nur um die vertikalen :
Achsen der Kreisel im Rahmen 30, sondern \ auch um deren horizontale Achsen ausübt.
Die Feder 48 ist also so angeordnet, daß sie ein Drehmoment um eine zur Vertikalen geneigte
Achse 50-50 ausübt, welches in die um ■
die vertikalen und horizontalen Achsen wir- j kenden Kräfte zerlegt werden kann. In dieser ;
Anordnung dient die Feder nicht nur als Verbindung, durch die die ganze Einheit veranlaßt
wird, den Meridian zu suchen, sondern auch dazu, die Schwingungen der ganzen Einheit
um den Meridian und die der einzelnen Kreisel als Pendel schnell zu dämpfen. Die
erste Wirkung· wird dadurch hervorgerufen,
daß die Feder dem Bestreben jedes Kreisels, infolge Verdrehung der Erde sich zu neigen,
entgegenarbeitet, indem sie eine Präzession veranlaßt, die die Schwingungen ihrer Energie
beraubt. Die zweite erwähnte Wirkung wird erzeugt durch die horizontale Komponente der
Federwirkung, die in solcher Richtung wirkt, daß sie den Pendelschwingungen der Kreisel
im Stützrahmen entgegenarbeitet und sie schnell unterdrückt. Die Periode dieser
Schwingungen ist viel kürzer als die der Schwingung des Rahmens um den Meridian.
Es ist zu bemerken, daß im Gebrauch die Feder durch die Verdrehung des Kreiselgehäuses
40 im Stützrahmen um die vertikale Achse für beide Zwedce zur Wirkung gebracht
wird. Wie unten erläutert, kann die Feder auch zwischen den vertikalen Ringen 28 und
29 angebracht sein, aber bei solcher Anordnung bedarf es, wie beim Hauptpatent, eines
besonderen Hilfsmittels zur Dämpfung der ■ Pendelschwingungen der Kreisel. Die Schwin- go
gungen um den Meridian werden auch dann durch die Torsionswirkung des Drahtes 34',
welche jeder Präzession im Rahmen entgegenwirkt, und durch die Wirkung der Feder 48
gedämpft. Die Torsionswirkung des Drahtes ergänzt die Wirkung der Feder 48. Der
Dämpfungseffekt des Drahtes 34' wird dem Kreisel 41 durch die Feder 48 mitgeteilt.
Zwischen dem Kreisel 41 und einem am Rahmen 30 befindlichen Punkt oder an andern
vom Kreisel 41 unabhängigen Teilen des Apparates befinden sich elektrische Kontakte,
die den oben beschriebenen Motor 22 steuern. Die Kontakte bestehen, wie dargestellt, aus
einer Rolle 51, die drehbar an einem vom Ring 29 sich erstreckenden Arm 52 angebracht ist,
und einem Paar Umschaltkontakten 53 und 54, die am Rahmen 30 befestigt sind. Wenn
die Rolle von einem Kontakt zum andern läuft, wird der Motor 22 umgesteuert, derart,
daß der Hauptrahmen 30 eine konstante Lage in bezug auf Ring 29 (s. Abb. 3) beibehält.
Nach der Erfindung hat dieses Merkmal mehrere für diese Art Kompasse wichtige
Funktionen zur Folge. Eine der wichtigsten dieser Funktionen ist, daß die Feder 48 durch
die entgegengesetzte Drehung der vertikalen Ringe 28, 29 unter Spannung gebracht wird
(s. Abb. 7). Mit andern Worten, die von der Schwerwirkung verursachte Präzession der
beiden Kreisel führt eine Spannung der Feder herbei und ruft dadurch Kräfte auf die Kreisel
hervor. In der dargestellten Ausführung wird diese Spannung noch durch die von der
größeren Ballistik des Gehäuses 40 veranlaßte schnellere Rotation des Ringes 28 vergrößert.
Eine andere Funktion des Motors 22 ist, eine Spannung der Feder 48 bei gleichsinniger und
gleich schneller Drehung der Ringe 28 und 29 zu verhindern.
Es muß ferner bemerkt werden, daß, infolge der Lage der Feder 48 unter den horizontalen
Zapfen, eine Spannung der Feder auch durch entgegengesetzte, aber nicht durch gleichsinnige
und gleich weite Schwingungen der Gehäuse 40 und 41 um deren horizontale
Achsen hervorgerufen wird. Die Kreisel können auch entgegengesetzt geneigte Lagen einnehmen,
und dabei die Vertikalringe so außer Linie liegen, daß die Feder 48 ungespannt bleibt.
Es wird vorgezogen, denselben Drehstrom zum Betriebe des Motors 22 zu gebrauchen
wie zum Antriebe der Kreisel. Um den Motor 22 bei der Benutzung von nur zwei Kontakten umschaltbar zu machen und gleichzeitig
die Vorteile eines Mehrphasen-Induktionsmotors beizubehalten, wird nach der Erfindung
eine besondere Wicklungsform für den Motor verwendet (s. Abb. 3). Durch
diese Wicklung wird der Motor in der Tat in· einen Zweiphasen-Induktionsmotor umgewandelt,
der mit Drehstrom gespeist werden kann. Eine der Spulen 55 dieses Motors, die als
Hauptwicklung bezeichnet werden mag, wird mit zwei Phasen des Generators 56 verbunden.
Zwischen den Enden der Spule 55, und zwar vorzugsweise in der Mitte, ist eine Abzweigung
57 vorhanden, mit welcher zwei Spulen 58, 59 verbunden sind, die als Umschaltwicklungen
bezeichnet werden können, und die abwechselnd mit der dritten Phase des Generators
durch die Kontakte 53, 54 verbunden werden. Vorzugsweise wird ein Widerstand 60 z\vischen den Spulen 58, 59 und der Spule
55 eingeschaltet, um den durch die Spulen fließenden Strom zu begrenzen, wenn beide
zugleich in den Stromkreis eingeschaltet sind, d. h. wenn sich die Rolle 51 in der neutralen
Lage befindet. Denn wenn dieses eintritt, verschwindet die durch Induktion hervorgerufene
gegenelektromotorische Kraft, so daß ohne den Widerstand eine kurzschlußartige Überlastung eintreten würde. Die Umschaltspulen
sind auf dem Motor natürlich entgegengesetzt gewunden, um die Richtung des
Drehmomentes umzukehren.
Die Arbeitsweise der Erfindung ist aus den Abb. 7 und 8 ersichtlich. Wie oben erwähnt,
wird die Torsionsaufhängung für den Kreisel ziemlich straff gehalten, damit ein merklicher
Zentrierungseffekt auf den Kreisel ausgeübt wird. Ebenfalls erscheint es erwünscht,
' um die durch Rollen des Schiffes verursachten ; Fehler gänzlich auszuschließen, die Torsionskraft
des Drahtes 34' in ein bestimmtes Verhältnis zur Spannung der Feder 48 zu setzen.
Dieses Verhältnis steht im vorherbestimmten Verhältnisse zu den pendelnden oder ballistischen
Eigenschaften der beiden Kreisel. Genauer, die beiden federnden Mittel (34' und 48) werden in solch ein Verhältnis zueinander
j gebracht, daß die ballistischen Eigenschaften ; des Kreisels 41 sich so zu denen des Kreisels
! 40 verhalten wie die Stärke der Feder 48 zu j der Summe der Stärke der Feder 48 und der
des Aufhängungsdrahtes 34'. Wenn Kreisel ! 40 doppelt so stark pendelnd wie Kreisel 41
i gemacht wird, läßt sich dieses dadurch erreichen, daß die Federn 48 und 34' so stark
i gemacht werden, daß sie gleiche Drehmomente
um die vertikale Achse des Ringes 28 aus-ι üben. In den Abb. 7 und 8 ist die Spannfeder
i 48' an von den vertikalen Ringen sich erstreckenden Trägern 149 und 150 befestigt
' anstatt an Trägern, welche an den Kreisel- ; gehäusen befestigt sind. Diese Konstruktion
; hat eine der anderen ähnliche Wirkung, mit der Ausnahme, daß der Dämpfungseffekt fehlt.
wie oben bereits erklärt.
Angenommen, der Hauptrahmen 30 sei aus dem Meridian herausgedreht (s. Abb. 7,
Lage/1), so drehen sich, da sich die Erde unter den Gehäusen der Kreisel 40, 41 hinwegbewegt,
die Oberteile der Gehäuse nach außen. Sobald dieses eintritt, verursacht die auf die pendelnden Gehäuse wirkende Schwerkraft
eine Präzession des Kreisels 41 in Pfeilrichtung 60 und eine Präzession des Kreisels
40 mit doppelter Geschwindigkeit in entgegengesetzter Richtung, da sich die Kreisel in
entgegengesetzten Richtungen drehen; gleichzeitig wird der Hauptrahmen 30 mit dem
Kreisel 41 durch den Motor 22 gedreht. Der Hauptrahmen 30 und Kreisel 41 werden somit
um den Winkel Θ aus der ursprünglichen Lage verdreht sein, während Kreisel 40 um seine
vertikale Achse im Rahmen um Winkel 2 Θ verdreht wird, ohne gleichzeitig mit dem Rahmen
30 verdreht worden zu sein, so daß er nun in einem Winkel 3 Θ zum Rahmen 30
steht. Das Resultat ist, wie in Lage B dargestellt, in welcher Feder 48' unter Spannung
sich befindet und ein Drehmoment auf jeden Kreisel in den Pfeilrichtungen ausübt. Es ist
klar, daß dieses Drehmoment das Bestreben hat, den Kreisel 41 und gleichzeitig Kreisel 40
gegen den Meridian zu ziehen, da entgegengesetzte Kräfte auf entgegengesetzte Hebelarme
wirkend, gleichsinnige Drehmomente erzeugen. Gleichzeitig übt die Torsionsaufhängung
34' des Kreisels 40 ein Drehmoment in der Richtung des Pfeiles 61 aus, mit andern
Worten, in gleicher Richtung die Feder 48', so
daß nun auf den Kreisel 40 der Gesamteffekt dieser beiden federnden Mittel wirkt, während
auf den Kreisel 41 nur die Feder 48' wirkt. Das Resultat dieser Drehmomente ist
natürlich eine mit bestimmter Geschwindigkeit ausgeführte weitere Neigung des Kreisels
41 und eine schnelle, mit doppelter Geschwindigkeit verursachte Verminderung der Neigung
des Kreisels 40, da in der dargestellten Ausführung die von den zwei federnden Mitteln
ausgeübte Kraft als gleich angenommen wurde. Folglich wird der Kreisel 41 um einen
verhältnismäßig großen Winkel zu der Wage- : rechten sich neigen, während der Kreisel 40
j 5 um einen zu der Wagerecliten entgegengesetzten Winkel sich neigen wird, welcher ungefähr
nur halb so groß ist als der Winkel, um den der Kreisel 41 geneigt ist; oder genauer
ausgedrückt, die Wirkung der Schwerkraft auf jeden Kreisel wird gleich sein (Lage C, ■
Abb. 8). Die sich daraus ergebende Präzession wird den Rahmen 30 in die Lage D1
oder mit andern Worten, in den Meridian ver- ■ setzen. .
Es ist klar, daß dieses bloß eine skizzenhafte ' Darstellung der Arbeitsweise ist, und daß ■
Schwingungen um den Meridian und als Pendel mit den geschilderten Vorgängen zusammenfallen.
Diese beiden Wirkungen werden jedoch schnell gedämpft, da der Kompaß praktisch ruht. Abb. 6 zeigt eine der vielen
Ausführungsformen, die dem Erfindungs- | gegenstand gegeben werden können. Bei die- :
ser ist die Feder 48' an den verschieden langen ■ Hebelarmen 49', 50 angebracht, so daß das
von der Feder auf die beiden Gehäuse ausgeübte Drehmoment verschieden ist. Dieses
erübrigt die Verwendung einer Torsionsaufhängung 34' für den Kreisel 40, um das Drehmoment
zu erhöhen.
Claims (10)
- Patent-Ansprüche: :ι. Kreiselkompaß nach Patent 385223, dadurch gekennzeichnet, daß ein nachgiebiges Verbindungsglied (48) unmittelbar an den kardanisch aufgehängten Gehäusen beider Kreisel (40, 41) oder den inneren Kardanringen (28 und. 29) in ; einem Abstand von der wagerechten Achse(42) der Kreiselaufhängung im Rahmen (30) angreift, so daß der eine Kreisel (40) richtend auf den andern (41) wirkt.
- 2. Kreiselkompaß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung .der Kreisel aus einer Feder (48, 48') be- ' steht.
- 3. Kreiselkompaß nach den Ansprüchen 1 .und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nur die Aufhängung (34') des unstabilen Kreisels (40) eine Torsionswirkung ausübt.
- 4. Kreiselkompaß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Torsionskraft der Aufhängung (34') und die Spannung der Feder (48, 48') in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen.
- 5. Kreiselkompaß nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (40) mit dem unstabilen Kreisel mehr pendelnd ausgebildet ist, z. B. durch tiefere Lage des Schwerpunktes, als das Gehäuse (40) mit dem stabilen Kreisel.
- 6. Kreiselkompaß nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der ballistischen Eigenschaften eines der Kreisel zu denen des andern so eingerichtet ist wie dasjenige der Stärke der Feder (48) zu der Summe dieser Federstärke und der des Aufhängungsmittels (34').
- 7. Kreiselkompaß nach den Ansprüchen 1 s0 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zentrierende Auf hängungs draht (34') des Kreiselgehäuses (40) in einer aus Hülse (31), mehreren ineinander drehbar angeordneten Gliedern (32, 35, 36) und Stell- g5 schrauben (37 und 38) bestehenden, von dem Rahmen (30) getragenen Stütze derart befestigt ist, daß bei entsprechender Anziehung oder Lösung der Schrauben die Länge des Drahtes oder die zen- go trierende Lage des Kreisels für verschiedene Breitengrade einstellbar ist.
- 8. Kreiselkompaß nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktvorrichtung (51, 53, 54) zur Steuerung des Motors (20), der den Rahmen (30) verschwenkt, von dem senkrechten Ring (29) der Aufhängung des stabilen Kreisels (40) geschaltet wird, so daß der Rahmen (30) dem Ring (29) nachgedreht wird.
- 9. Kreiselkompaß nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (22) zwecks Betrieb mit Drehstrom als Induktionsmotor eine Hauptwicklung (55) und zwei entgegengesetzt gewickelte, mit der Hauptwicklung etwa in deren Mitte verbundene Umschaltwicklungen (58, 59) besitzt, die an die Kontakte (53, 54) des Umschalters gelegt sind. no
- 10. Kreiselkompaß nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen Schutzwiderstand (60) zwischen der Hauptwicklung (55) und den Umschaltspulen (58, 59).Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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