DE711217C - Selbsttaetige Rudersteuerung fuer Fahrzeuge, insbesondere Luftfahrzeuge - Google Patents

Selbsttaetige Rudersteuerung fuer Fahrzeuge, insbesondere Luftfahrzeuge

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DE711217C
DE711217C DEA77717D DEA0077717D DE711217C DE 711217 C DE711217 C DE 711217C DE A77717 D DEA77717 D DE A77717D DE A0077717 D DEA0077717 D DE A0077717D DE 711217 C DE711217 C DE 711217C
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    • G05DSYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
    • G05D1/00Control of position, course, altitude or attitude of land, water, air or space vehicles, e.g. using automatic pilots
    • G05D1/08Control of attitude, i.e. control of roll, pitch, or yaw
    • G05D1/0808Control of attitude, i.e. control of roll, pitch, or yaw specially adapted for aircraft

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Description

  • Selbsttätige Rudersteuerung für Fahrzeuge, insbesondere Luftfahrzeuge Bei selbsttätigen Fleugzeugsteuerungen ist es bekannt, außer der Größe der Abweichung von der Sollage auch die Geschwindigkeit dieser Abweichung als Steuergröße für den Rudermotor zu verwenden, dessen Schaltvorrichtung eine Rückführung entsprechend der Ruderbewegung erhält.
  • Bisher wurden die genannten beiden Steuergrößen gewöhnlich durch zwei getrennte Meßeinrichtungen ermittelt, z. B. durch einen die Größe der Kursabweichung messenden Kompaß oder Azimutkreisel und einen die Winkelgeschwindigkeit der Kursabweichung messenden Wendezeigerkreisel.
  • Es ist jedoch auch schon vorgeschlagen worden, bei der Steuerung entsprechend der Winkelabweichung und der Winkelgeschwindigkeit nur von einer einzigem Meßeinrichtung, z. B, einem die Kursabweichung messenden Erdinduktorkompaß auszugehen und mit der von diesem erhaltenen Steuergröße Differentiationsvorrichtungen zur Bildung der zeitlichen Ableitung der Hauptsteuergröße zu beeinflussen. Hierfür sind bisher insbesondere elektrische Röhrenschaltungen angegeben worden, die in vielen Fällen, insbesondere in Flugzeugen, aus betriebstechnischen Gründen unerwünscht oder gar unmöglich sind.
  • Die Erfindung bezieht sich bei einer kombinierten Steuerung entsprechend der Größe und der Geschwindigkeit der Abweichung des Fahrzeuges von seiner Sollage im Gegensatz zu den vorerwähnten Differentiationsvorrichtungen auf sich durch große Betriebssicherheit und bauliche Einfachheit auszeichnende Einrichtungen:, durch welche die Abweichungsgeschwindigkeit von dem die Größe der Abweichung messenden Steuergeber, z.B. Kreisel, mit den üblicherweise im Flugzeug vorhandenen elektrischen Spannungen erhalten werden kann.
  • Erfindungsgemäß ist als Schaltvorrichtung ein elektrodynamisches Relais vorgesehen, welches außer von Momenten entsprechend der Größe der Abweichung und der Ruderbewegung noch von Stromstößen wechselnder Richtung beeinfiußbar ist, die von einer zweipoligen Schaltvorrichtung erhalten werden, welche eine Grundschwingüng konstanter Amplitude ausführt, deren Nullage von dem Richtungs- oder Lagengeber, z. B,. Kreisel, entsprechend der Größe der Abweichung verschoben und von einem an diese Kontaktvorrichtung angeschlossenen Nachdrehmotor zurückverschoben wird.
  • Eine beispielsweise Ausführungsform der Rudersteuerung gemäß der Erfindung ist schematisch in den Fig. i bis 3 veranschaulicht.
  • Fig. i zeigt den Lagen- oder Richtungsgeber und die Kontaktvorrichtung. Fig.2 veranschaulicht das elektrodynamische Relais mit den Bewegungsübertragungsvorrichtungen.
  • Fig.3 gibt das Schaubild für wesentliche-Teile der Steuerung wieder.
  • F ig. 4 zeigt ein Diagramm, das die EntZ stehung der durch die Ablenkungen des Luftfahrzeuges in der vom Kreisel gesteuerten Kontaktvorrichtung entstehenden Spannungen und den Verlauf dieser Spannungen abhängig von jenen Ablenkungen erläutert.
  • Zur Bestimmung einer Bezugsrichtung ist als Richtungsweiser, und zwar ein Kreisel i mit drei Freiheitsgraden vorgesehen, dessen fehlerhafte Auswanderungen in bekannter Weise durch Verbindung mit einem magnetischen. Kompaß berichtigt sein können.
  • Dieser Kreisel betätigt bekannte Schaltanordnungen, die beispielsweise aus einem Rollenpaar 2 bestehen, das von einem Arm getragen wird, der an der senkrechten Richtachse 3 der Kreiselaufhängung sitz.t@. Die zwei Rollen wirken mit zwei gegeneinander isolierten stromführenden Segmenten .4 zusammen, die auf einer isolierenden Scheibe 5 sitzen.
  • Eine Schnecke 6 treibt eine Hilfsscheibe 7 an, die mit der Scheibe 5 durch einen Schwinghebel 8 verbunden wird, der an einer auf der Scheibe 7 sitzenden Achse 9 angelenkt ist, während ein Stift io, der auf einem anderen Ende dieses Hebels sitzt, in eine Öffnung eingreift, die in der Scheibe 5 ausgespart ist. Der Schwinghebel 8 stützt sich dabei ständig unter der Einwirkung einer Feder 9a auf einen Nocken: i i, der mittels einer von einem (nicht dargestellten) Hilfsmotor angetriebenen Achse 12 in stetige Drehung versetzt wird.
  • Die Einrichtung arbeitet in folgender Weise: Unter dem Einfluß der durch den Schwinghebel 8 der Scheibe 5 mitgeteilten Schwingungen wird von den Rollen 2, die an die Pole einer Batterie _0 angeschlossen sind, an die Segmente .4 abwechselnd eine positive und eine negative Spannung angelegt, wobei der absolute Wert dieser Spannung gleich der Spannung der Batterie O ist. Wenn nun die Rallen 2 in der Nullstellung der Schalteinrichtung 2 bis 5 rsich in ihrer Mittellage genau auf die Trennlinie der leitenden Segmente 4 legen, so haben die beiden Spannungswechsel gleiche Dauer und Größe. Die Gesamtwirkung der gleichen Impulse von entgegengesetztem Vorzeichen hebt sich also auf. Dieser Fall ist auf dem Diagramm a der Fig.4 dargestellt, auf dem die Kurve des Verlaufs der Spannung e abhängig von der Zeit T gezeigt ist. Dabei ist der Einfluß der Dicke der Trennlinie der leitenden Segmente 4 und anderer für die hiesige Betrachtung vernachlässigbarer Nebenerscheinungen unberücksichtigt gelassen worden.
  • Wenn sich dagegen die zwangsläufig ge-.steuerte Schaltvorrichtung 2 bis 4. nicht im Gleichgewichtszustand befindet, wenn z. B. dem Luftfahrzeug eine Kehrbewegung auferlegt wird, so werden die Rollen 2, da der Kreisel seine Richtung beibehält, in bezug auf die Trennlinie der leitenden Segmente 4 verstellt.
  • Hierbei weicht die Mittellage der Scheibe 5 von der Mittellage der Rollen 2 ab, und aus dieser Unsynimetrie ergibt sich, daß die Zeiten, während welcher die positiven und negativen Spannungen -f- e an die Segmente 4 angelegt werden, ungleich werden. Dieser Fall ist auf dem Diagramm b der Fig. 4 erläutert. Bei einer Gesamtzahl von k vollständigen Schwingungen, die je eine Schwingungsdauer t haben, erhält man bei einer gegebenen Ablenkung der Rollen 2 aus der Nullstellung für den Mittelwert der an die Segmente 4 angelegten Spannung den Wert: Solange die, Steuerung den Ablenkungen genau entspricht, dreht sich der die Hilfsscheibe 7 und damit auch die Scheibe 5 gegenüber dem Kreisel i steuernde Nachdrehmotor 111 (vgl. das Schema der Fig. 3) mit einer Geschwindigkeit, die der Ablenkgeschwindigkeit des Luftfahrzeugs proportional ist, und es stellt sich zwischen der gegenelektromagnetischen Kraft dieses Motors M und dem Mittelwert der an den Segmenten 4 abgenommenen Spannung E"= ein Gleichgewichtszustand her, der auf diese Weise den Wert von. E", bestimmt.
  • Wenn dagegen die Ablenkgeschwindigkeit des Luftfahrzeugs genügend groß wird, so daß die volle Geschwindigkeit des Nachdrehmotors vorübergehend nicht mehr ausreicht, um die leitenden Segmente 4 in der Nähe der Rollen 2 getrennt zu halten (d. h. wenn die Amplitude der Schwingung der Scheibe 5 nicht mehr größer oder merklich größer ist als die auf die Winkelgeschwindigkeit des Luftfahrzeugs zurückzuführendeVerstellung), so legen sich diese Rollen dauernd auf dieselben Segmente 4, und die Spannung ist keine Wechselspannung mehr, sondern dauernd gleich der Spannung der Batterie O, wobei die schmalen Abschnitte der Kurve des Diagramms b vollkommen verschwinden.
  • Die die Änderungen des Mittehzerts der an den Segmenten 4 abgenommenen Spannungen abhängig von der Ablenkung, d. h. der Umlaufgeschwindigkeit des Nachdrehmotors, darstellende Kurve zeigt dabei den, auf dem Diagramm c der Fig. 4 dargestellten vereinfachten Verlauf.
  • An die Schaltvorrichtung 2, 4 ist ferner die Wicklung 14 des um die Welle 15 einstellbaren Ankers eines Drehrelais mit Dauermagneten 13 angeschlossen (Fig. 2). Dieses Relais verstellt die schwenkbaren Teile eines Umschalters, die von zwei isolierten Armen 16 gebildet werden, welche Kontaktteile, wie 17 und 18, tragen, die abwechselnd mit den entsprechenden Kontaktflächen, wie i9 und 20, in Berührung kommen können, welche an den leitenden Klingen zi und 22 sitzen, die ihrerseits an einem Isalierteil23 befestigt sind. Das Isolierstück 23 und der Dauermagnet 13 sind an dem um die Welle 15 frei drehbar gelagerten Bügel 24 befestigt. Auf den Anker des Drehrelais wirkt eine Rückstellkraft, indem man seine Achse 15 fest mit einer Blattfeder z5 verbindet, die zwischen zwei Zapfen eines bei 6o gleichachsig mit der Wicklung 14 angelenkten Armes 27 gehalten ist. Dieser Arm 27 kann durch eine Scheibe 28 verschoben werden, in welche eine radiale Rille 29 eingefräst ist, in die der eine Stift 3o eines Hilfshebels 31 mit ortsfest gelagertem Drehzapfen 32 eingreift, während der andere Zapfen 33 dieses Hebels in die Gleitführung 34 des Armes 27 eingreift.
  • Die Scheibe 2-8 wird bestimmungsgemäß durch eine Verlängerung der Welle der Schnecke 6 (Fig. i), beispielsweise mittels einer biegsamen Welle, angetrieben. Um nach Belieben einen Proportionalitätsfaktor einstellen zu können, erfolgt dieser Antrieb mittelbar von der Schnecke 35 aus, die das Schneckenrad 36 antreibt, das seine Bewegung der Scheibe 28 über einen Arm 37 mit veränderlicher Übersetzung mitteilt. Dieser Arm 37 sitzt auf der Achse 38, die durch eine Gleitführung 39 verstellbar ist; in die Gleitschlitze 40 und 41 dieses Armes 37 greifen die Stifte 42 und 43 ein, die beziehungsweise mit dem Kranz 36 und der Scheibe 28 fest verbunden sind.
  • Man wirkt auf die Nullstellung des Galvanometerrelais ein, indem man. den Ständer 24 und das magnetische System 13 sowie den von dem Isolierstück 23 und den Metallklingen, 2i und 22 gebildeten Teil des Umschalters um die Achse 15 der Wicklung 14 dreht.. Zu diesem Zweck ist der Bügel 24 durch einen Arm 44 verlängert; am Ende dieses Armes sitzt ein Führungsstift 47, der durch die Gleitführung 46 eines Hebels 5o mitgenommen wird, der seinerseits sich gleitend verschiebbar um einen Zapfen 52 dreht, der von einer verstellbaren Schiene 53 getragen wird. Das linke Ende des Hebels 5o ist an einem Zapfen der Mutter 48 einer Spindel 49 angelenkt, die auf der Welle 57 axial verschiebbar gelagert ist. Die Welle 57 ist beispielsweise mittels einer biegsamen Welle mit- dem Hilfsmotor der Ruder verbunden. Ein gerändelter Knopf 54, der sich auf eine Buchse 56 aufschraubt, gestattet die Längsverschiebung der Spindel 49, um nach Wunsch die mittlere Richtung des Hebels 5o einzustellen. Dieser Hebel 5o sowie der Hebel 2,7 werden mit Zeigern62 und 58 versehen, die sich bzw. vor Teilungen 59 und 61 verschieben, welche zur Erleichterung der Einstellung der Vorrichtung dienen.
  • Die Einrichtung gemäß Fig. 2 arbeitet folgendermaßen: Wird die an den Bögen 4 abgenommene Spannung von wechselnder Richtung entweder unmittelbar oder über eine Relais an die Wicklung 14 angelegt, so erhält diese ein. entsprechend wechselndes Drehmoment, so daß sie eine schwingende Bewegung um eine Nullage ausführt. Dieser Bewegung wirkt die rückstellende Feder 25 entgegen.. Die isolierten Arme 16 des Umschalters folgen der Schwingungsbewegung unmittelbar. Werden diese Kontaktarme mit den Polen einer Batterie verbunden:, so erhält man in dem an den Kontaktarmern2i und 22, die über Kreuz geschaltet sein können, angeschlossenen Kreis eine in der Richtung wechselnde Spannung, die derjenigen entspricht, die an die Spule 14 angelegt ist. Beide Spannungen. sind nicht nur zeitlich in Phase, sondern sie entsprechen sich auch in ihrer Amplitude und ihrem resultierenden Mittelwert. Da nun die von den Bögen 4 an die Spule 14 angelegte Wechselspannung, wie oben gezeigt werden konnte, der Ablenkgeschwindigkeit des Luftfahrzeuges proportional ist, ist ersichtlich, daß auch die an den Umschalterklemmen des elektrodynamischen Relais abgenommene Spannung unmittelbar eine Funktion der Abweichungs.geschwindigkeit des Fahrzeugs ist. Außerdem ist diese Spannung auch eine Funktion der Abweichung von der Fahrtrichtung. Bei Abweichung von der Fahrtrichtung behält nämlich das Schneckenrad 36 seine ursprüngliche Richtung ini bezug auf den festen Raum bei. Die Aussparung 29 der Scheibe 28 liegt nun nicht mehr der Achse 32 des Hebels 31 gegenüber. Der Hebel wird daher abgelenkt, entsprechend wird der Skalenarm 27 um seine Achse 6o gedreht, und außerdem wird die Feder 25 von ihren Führungsanschlägen 26 um die Achse 15 gedreht. Auch durch diese Drehung entsteht in dem mit den Kontaktarmen 21 und 22 verbundenen Kreis eine Spannung, die nach Größe und Richtung wechselt und deren Mittelwert den Abweichungen von der Fahrtrichtung fast proportional ist, wenn diese Abweichungen nicht sehr groß sind. Wenn zugleich an die Wicklung i4 eine Spannung gelegt wird, so wird das elektrodynamische Relais zwei Momenten unterworfen, die diesen beiden Spannungen entsprechen. Die Momente setzen sich dabei algebraisch zusammen. Diesem Summenmoment entspricht die an dem elektrodynamischen Relais abgenommene Spannung, die an den Ruderriiotor angelegt wird. Bei der Umwandlung der verschiedenen Momente und Spannungen sind. gegebenenfalls die Federkennlinien sowie Kennlinien der elektrodynamischen Einrichtung zu berücksichtigen. Diese algebraische Addition der elektrischen Momente auf dem Relais 13, 14 wird jedoch nur für normale, -d. h. begrenzte Abweichungen des Luftfahreuges von der eingestellten Fahrtrichtung gewährleistet, während sich diese Momente nicht mehr genau algebraisch addieren, wenn diese Abweichungen zu groß werden: in letzterem Falle erfolgt aber ein selbsttätiges Ausklinken der Vorrichtung.
  • Denn wenn sich die Scheibe 28 in bezug auf das Fahrzeug um einen bestimmten, verhältnismäßig großen Winkel gedreht hat, so gleitet der Stift 30 aus der Aussparung 29 heraus und legt sich auf den Umfangsrand der Scheibe 28. Die Übertragungsvorrichtung ist damit ausgeklinkt, und die Feder 35 wird nicht weiter gespannt. Durch diese Möglichkeit des Ausklinkens kann also die größte Amplitude der Bewegung des Skalenarmes 27 auf einen angemessenen Wert beschränkt werden, bis zu dem sich die elektrischen Momente noch mit genügender Genauigkeit auf dem Relais addieren.
  • Gemäß Fig.3 werden die beiden Schnekken 6 und 35 durch einen Nachdrehmotor J.I angetrieben, der durch die Kontaktvorrichtung gemäß Fig. i gesteuert wird. Die beiden gegeneinander geschalteten Abwicklungen dieses Motors 111 liegen parallel zu den Wicklungen des Relais 13, 1.l. und sind mit den Halbringsegmenten 4., 5 elektrisch verbunden. Die Erregung des Motors 1T erfolgt unabhängig von der Batterie 0, an die auch die Rollen :2 angeschlossen sind.
  • Die Spannung, die das elektrodynamische Relais 13, 14 entsprechend der Winkelgeschwindigkeit der Kursabweichung des Fahrzeugs steuert, wird folgendermaßen erzeugt: Wenn das Fahrzeug von seinem Kurs abweicht, behalten die Rollen 2 ihre Richtung im Raume bei, da sie mit dem Kreisel verbunden sind. Die Halbringsegmente 4, 5 folgen dagegen der Bewegung des Fahrzeuges. Unter dem Einfluß der durch den Exzenter i i hervorgerufenen Schwingung dieser Segmente 4, 5 empfängt der Motor lt einen Strom, der nach Größe und Richtuni wechselt, wobei die Stromstöße der eine Richtung größer sind als die der anderer Richtung. Infolgedessen wird der Motor ir Drehung versetzt. Er dreht sich so lange bis die Nullage der Kontakteinrichtung 2, 4, ; wieder erreicht ist, d. h. die Rollen :2 wieder über den Isolierstücken zwischen den Halb ringsegmenten 4., 5 liegen.
  • Solange die Amplitude der Schwingunger der Halbringsegmente größer ist als die Abweichung des Fahrzeugs von der Kursrichtung, was praktisch fast immer der Fall sein wird, wird die Geschwindigkeit der Drehung des Motors 111 der Abweichungsgeschwindigkeit des Fahrzeugs entsprechen oder proportional sein. Diese der Winkelgeschwindigkeit der Kursabweichung entsprechenden Stromstöße werden auch dem Relais 13, 14 mitgeteilt und rufen dort ein elektrodynamisches Moment hervor. Da andererseits die Achse 15 des Relais über die Feder 25 und eine einstellbare Hebevorrichtung 26-43 einem Moment unterliegt, das dem Kursabweichungswinkel entspricht, so addieren. sich die beiden Momente in dem Relais und werden von diesem auf den die Ruderbewegung steuernden Motor übertragen.
  • Weicht die Fahrtrichtung des Fahrzeugs von der Richtung ab, auf welche die Steuerungsvorrichtung eingestellt ist, so wird diese Abweichung sich in einer Verschiebung des Stiftes 3o auswirken. Dies hat eine Verschiebung oder Verdrehung der Feder 25 durch die Führungsanschläge 26 zur Folge. Infolge der Drehung der Feder wird auch das elektrodynamische Relais verstellt, so daß die Fahrtrichtungsabweichung sich den anderen Einflüssen auf das Relais überlagert.
  • Die Verstellungen des Relais wirken dann über die an den, Kontaktarmen 21, 22 abgenommene Spannung auf den Rudermotor ein. Das hat zur Folge, daß das Fahrzeug gedreht wird. Hierdurch wird die Abweichung von der Sollrichtung vermindert, so daß wiederum die Abweichungsgeschwindigkeit begrenzt wird. Wenn das Fahrzeug bei seiner Drehung sich der Sollrichtung nähert, liegt die Aussparung 29 wieder der Achse 32 gegenüber, die Feder 25 wirkt dann nicht mehr auf die Wicklung 14 ein, und die isolierten Arme 16 weisen nur noch diejenige Spannung auf, die auf die Abw eichungsgeschwindigkeit zurückzuführen ist. Diese Spannung wirkt allein auf das Steuerruder, und zwar derart, daß diesem gegebenenfalls eine Gegenkraft erteilt wird, die einen Ausschlag in der entgegengesetzten Richtung zur Folge hat. Hierdurch wird das Fahrzeug daran verhindert, daß es sich merklich über die Sollrichtung hinausdreht. Zur Änderung der Fahrtrichtung wird zweckmäßig eine Verstellung zwischen dem Schneckenrad 7 und dem Schneckenrad 36 vorgenommen. Hierfür wird z. B. eine Verstellungsvorrichtung in die Verbindung der beiden Räder eingeschaltet.
  • Die Bewegungen der Achse 15 entsprechen den Ausschlägen, die man den Steuerrudern mitzuteilen wünscht. Hierbei wird die Drehung des Rudermotors auf die Welle 57 übertragen. Dann wiea-erholt der Hebel 50 unter Berücksichtigung eines übersetzungsfaktors die Bewegungen des Ruders, die auf der Teilung 6 1 durch den Zeiger 62 angegeben werden. Der Hebel 5o nimmt beider Drehung das Gestell 24 mit und dreht dieses um einen Winkel, der gleich demjenigen Winkel ist; um den sich von selbst die Nullage der Wicklung 14 gedreht hat.
  • Der Proportnonalitätsfaktor dieser zwangsläufigen Steuerung kann dadurch geändert werden, daß man die Gleitschiene 53 verschiebt, wodurch das Übersetzungsverhältnis der Hebelvorrichtung 45-52 verändert wird.
  • In ähnlicher Weise kann. man: die Wirkung beeinflussen, die durch die Winkelabweichung von der Fahrtrichtung entsteht. Hierfür wird die Gleitschiene 39 verschoben und dadurch das Übersetzungsverhältnis bei der Hebelvorrichtung 4o-43 entsprechend verändert Zur Regelung können auch Widerstände vorgesehen sein, die vor die Spule 14 oder vor den Rudermotor geschaltet sind. Die Verstellvorrichtungen erlauben es, die Rudersteuerung gemäß der Erfindung für die verschiedensten Fahrzeuge in gleicher Weise zur Stabilisierung und Dämpfung zu verwenden.
  • Wird das Fahrzeug z. B. infolge eines baulichen Symmetriefehlers oder infolge einer Unstimmigkeit zwischen den Antriebsmotoren ständig außerhalb der Gleichgewichtslage gehalten; so wird sich eine Ablenkbewegung und eine mittlere Schräglage des Steuerruders ergeben, die auf der Skala 61 abgelesen werden können. Entsprechend würde eine Änderung der Fahrtrichtung bewirkt werden, die auf der Skala 59 ersichtlich wird. Will man, nun erreichen, daß die Steuervorrichtung wieder in der üblichen Weise arbeitet, so kann dies dadurch erzielt werden, daß der Zeiger 62 mit Hilfe der mit Gradeinteilung versehenen Rändelmutter 54 über die Schraube 49 in die ursprüngliche Mittel- oder Nullage zurückgestellt wird. Die Drehung der Rändelmutter bildet dann ein Maß für die Größe der Abweichungsstörung des Fahrzeuges. Die durch die Drehung vorgenommene Berichtigung der Abweichungsstörung entspricht der schrägen Stellung des Steuerruders, welche in diesem Falle die vorbestimmte, z. B. geradlinige Fahrt des Fahrzeuges gewährleistet. )Die Steuerung gemäß der Erfindung kann statt zur Fahrtrichtungsstabilisierung auch zur Stabilisierung der Längs- oder Querneigungsbewegungen oder auch zur gleichzeitigen Stabilisierung .der Bewegungen um zwei oder drei Hauptachsen Anwendung finden.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Selbsttätige Rudersteuerung für Fahrzeuge, insbesondere Luftfahrzeuge, in welcher die Schaltvorrichtung des Rudermotors entsprechend der Größe und der Winkelgeschwindigkeit der Abweichung des Fahrzeuges- von seiner Sollrichtung oder -lage einstellbar und entsprechend der Ruderbewegung rückstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Schaltvorrichtung ein elektrodynamisches Relais vorgesehen ist, welches außer von Momenten entsprechend der Größe der Abweichung und der Ruderbewegung noch von. Stromstößen wechselnder Richtung beeinflußbar ist, die von einer zweipoligen Schaltvorrichtung erhalten werden, welche eine Grundschwingung konstanter Amplitude ausführt, deren Nulllage von dem Richtungs- oder Lagengeber, z. B. Kreisel, entsprechend der Größe der Abweichung verschoben und von einem an diese Kontaktvorrichtung angeschlossenen Nachdrehmotor zurückverschoben wird.
  2. 2. Rudersteuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet; daß beim elektrodynamischen Relais die der Größe der Abweichung und der Ruderbewegung entsprechenden Momente über einstellbare Übertragungsvorrichtungen, wie einen Arm (37) mit veränderlicher Übersetzung bzw. eine einstellbare Schiene (53) und mit diesen zusammenwirkende Hebelglieder, Zapfen, Gleitführungen o. dgl. entgegen dem Einfluß einer Feder (25) mechanisch auf das Relais und die der Winkelgeschwindigkeit entsprechenden Momente elektrisch über die Spulenwicklung (i4) auf das Relais einwirken, derart, daß die verschiedenen Momente sich algebraisch addieren.
  3. 3. Rudersteuerung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gestell des als Lagengeber verwendeten Kreisels (i) ein T-förmiger Arm mit zwei Rollen (2) an den Enden vorgesehen ist, die auf zw=ei durch Isolierstücke getrennten Halbkreissegmenten (4) der Kontaktvorrichtung (2, 4, 5) laufen, und zur Herstellung der Schwingbewegungen der Segmente eine Nockenwelle (i2) vorgesehen ist, deren Nocken (ii) über einen von einem Nachdrehmotor gegen Federn über ein Schneckengetriebe (6, 7) verstellbaren Schwinghebel (8) und über eine Gleitschlitzsteuerung an einem Vorsprung des einen Segmentes angreift. .
  4. 4. Rudersteuerung nach Anspruch i bis 3, dadurch.gekennzeichnet., daß das elektrodynamische Relais mit einem Dauermagneten (13) und einer in Achsen gelagerten Wicklung (1.4) ausgestattet ist, wob, -i auf der Achse (15) ein Umschalter mit zwei isolierten Armen (16) mit Kontaktflächen (17, 18) fest angeordnet ist, während entsprechende Kontaktflächen (ig, 2o) an auf dein Ständer (24) des Magneten (13) angebrachten Armen (21, vorgesehen und die Kontakte mit dem Rudermotor verbunden sind.
  5. 5. Rudersteuerung nach Ansprüchen i bis .4, dadurch gekennzeichnet, daß im Zuge der Übertragung der Kreiselbewegungen auf die Relaisachse vorgesehen sind ein Schneckengetriebe (35, 36) und eine z. B. zur Änderung des Übersetzungsgrades einstellbare Schlitzzapfenvorrichtung (37-43) sowie eine bei einem bestimmten Fahrab,#%>eicliungswinkel zur Unterbrechung der übertragung ausklinkende und umgekehrt wieder einklinkende Hebelvorrichtung (28-34) und ein zwischen zwei Anschlägen (26.) geführter und um die Relaisspulenachse (15) drehbarer Federarm (=5) und ein um die Achse (15) drehbarer Arm (27) mit vor einer Skala (59) bewegbarem Zeiger (58), während: im Zuge der Übertragung der Bewegungen des Rudermotors auf das ?Magnetgestell (13, ?4) des Relais eine Stellschraube mit Mutter (:18, 49) und eine einstellbare Hebelvorrichtung (4.4, 47, 46, 50, 53) mit Zeiger (62) vor Skala (61 ) und zur Einstellung bestimmter Betriebslagen eine Rändelmutter (54.) mit Mikrometer, die auf den Skalenzeiger (62) über die einstellbare Hebelvorrichtung (46-52) einwirkt und mit der Schraube (49) verbunden ist, vorgesehen sind.
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