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Kreiselanordnung Die Erfindung bezieht sich auf neue Einrichtungen
zur Voreinstellung von Kreiseln in ihre wahre oder normale Laufstellung an einem
Fahrzeug, vor oder gleichzeitig mit dem Anlauf des Rotors, und sie betrifft insbesondere
elektrische Einrichtungen zur Ausführung einer solchen Voreinstellung von irgendeinem
geeigneten Punkt an dem Fahrzeug, welcher von dem Kreisel entfernt sein kann.
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Offenbar ist die Erfindung anwendbar bei verschiedenen Bauarten von
Kreiseln mit drei Freiheitsgraden, wie sie gewöhnlich auf Flugzeugen benutzt werden,
wie z. B. als künstlicher Kreiselhorizont oder Lotkreisel, Richtungskreisel und
Tochterrichtungskreisel oder kreiselmagnetische Kompasse. In dem ersteren Fall ist,die
normale oder wahre Stellung des Kreisels gewöhnlich senkrecht oder in einem vorbestimmten
Winkel zu der Senkrechten, während in dem letzteren Fall die normale oder wahre
Stellung im Azimut gewöhnlich eine feste Beziehung zu dem Meridian aufweist, während
in der Höhe die Kreiselachse gewöhnlich horizontal gehalten wird. Während die Erfindung
bei Richtkreiselanzeigern im allgemeinen anwendbar ist, liegt ihre besondere Anwendung
bei Kreiseln, die als Richtgeräte in automatischen Pilotsteuerungen verwendet werden.
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Wenn eine automatische Pilotsteuerung 'abgeschaltet wird, können die
Kreisel Stellungen einnehmen, die von der normalen weit entfernt sind; da sie langsamer
werden. Wenn die Steuerung wieder eingeschaltet wird, bewirken die üblichen,
das
Drehmoment ausübenden Einrichtungen die Rückführung der Kreisel in ihre- wahren
Stellungen.. Das Korrektionsdrehmoment solcher Einrichtungen wird absichtlich gering
gemacht, z. B. vier Grad in der Minute, so daß während der Benutzung Störungen wenig
Wirkung auf die Kreiselstellung haben. In Abhängigkeit von der Verschiebung kann
es viele Minuten dauern, nachdem die Pilotsteuerung eingeschaltet wurde, bevor die
Kreisel ihre wahren Stellungen erreicht haben und die automatische Steuerung betriebsbereit
ist. Diese Verzögerung war eine gewisse Behinderung im Fall von Kriegsflugzeugen,
die mit kurzem Kommando starten müssen.
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Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer einfachen Schaltanordnung,
um Kreisel von entfernten Punkten aus in ihre wahre Stellung zu bringen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnung.
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Fig. i zeigt schematisch eine Kreiselschaltung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung; Fig.2 ist eine schematische Darstellung eines Schalters.
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Fig. i zeigt die Erfindung in Verbindung mit einemLotkreiseleiner
autamatischenPilotsteuerung, wobei die Einzelheiten der Steuerung, da sie nicht
zur Erfindung gehören, weggelassen sind Der Kreisel io wird nach der Darstellung
längs seiner Rollachse durch Wellen i i getragen, die in dem Kompaßrahmen 13 drehbar
gelagert sind, welcher durch drehbar gelagerte, längs der Rollachse angeordnete
Wellen 14 gehalten wird. DieWicklungen des Kreisels werden durch Leitungen 16, 17
und 18 aus einer dreiphasigen Spannungsquelle erregt. Die Kreiselachse des Kreisels
wird im Raum in lotrechter Lage oder in einer gewünschten Lage in Bezug auf die
Lotrichtung durch geeignete, nicht dargestellte Aufrichtungsmittel gehalten.« Selsynmotorsysteme
wenden in Kreiselpilotsteuerungen verwendet, um eine Bewegung des Flugzeuges um,die
Achsender 'betreffenden Kreisel zu geeigneten Verstärkern zu melden, welche die
Führung des Flugzeuges steuern. Wie bekannt, kann eine Kreiselpilotsteuerung für
irgendeinen gewünschten Kurs eingestellt werden, und sie wird dann das Leitwerk
betätigen, um den Kurs des Flugzeuges zu berichtigen, sobald sie eine Abweichung
von diesem eingestellten Kurs feststellt. Nach der Darstellung ist der Selsynkreis
nur mit der Rollachse eines Lotkreisels verbunden. Es sei hervorgehoben, daß gleiche
Anordnungen für die Steigungsachse und auch für die Achsen eines nicht dargestellten
Richtungskreisels vorgesehen werden können.
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Der Sel-synanotor 20 besitzt einen einphasigen Rotor 21, der auf der
Welle 14 des Kompaßringes befestigt ist, und einen dreiphasigen Stator 22, dessen
Wicklungen mit entsprechenden Phasenwicklungen eines Stators 23 eines Selsynmotors
24 verbunden sind. Der Rotor des Motors 24 ist mit zwei gegeneinander versetzten
Wicklungen versehen. Eine Wicklung 25 ist eine Signalabnehmerwicklung und m-it dem
Eingang eines Verstärkers 26 verbunden, der als Verstärker für das Quersteuer dargestellt
ist. Der Quersteuerverstärker ist mit seinem Ausgang mit der QuersteuerservosteuerUng
27 verbunden, die schematisch so därgestellt ist, ,daß sie das Quersteuer 28 mittels
Kurbel 29 und Verbindungsstange 30 betätigt. Während das Flugzeug dem in der Kreiselpilotsteuerung
eingestellten Kurs folgt, wird sich die Wicklung 25 ini Bezug auf die dreiphasige
Wicklung 23 in der elektrischen Nullstellung befinden. Wein das Flugzeug rollt,
wird sich der konstant erregte Rotor 21 in Bezug auf den Stator 22 drehen, und dadurch
werden in den Wicklungen 22 und 23 Ströme induziert, die nach Größe und Phasenrichtung
dem Rollen des Flugzeuges entspreAen. Die Abnehmerwicklung 25 wird erregt, so daß
der Verstärker 26 betätigt wird, und die Servoeinrichtung 27 wird das Quersteuer
28 verschieben, bis das Flugzeug auf seinen Kurs zurückgelangt ist, worauf an der
Abnehmerspule kein Signal erscheint.
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Die zweite Wicklung 31 wird während des normalen Betriebes derPilotsteuerung
abgeschaltet und nur zur Aufrichtung des Kreiselsbenutzt.
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Eine Einrichtung zur Einstellung des Rotors des gegeben. Motors 24
In ist der schematisch Praxis wird durch die Achse die Achse durch 35 einen an-
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Teil, z. 'B. den Knopf 35', eingestellt, welches mit der Kreiselpilotsteuerung
verbunden ist, 'durchwelche Bier Kurs des Flugzeuges eingestellt wird, Der Knopf
wird beim Anlassen auf Null oder auf ebene Fluglage eingestellt, und daher wird
der Kompaßring 13 des Kreisels waagerecht ausgerichtet. , Wenn der Kreisel passend
ausgerichtet ist, insoweit als eine Verschiebung um die Rollachse in Betracht kommt,
wird die Wicklung 31 parallel zur Wicklung 21 eingestellt, und die Wicklung 25 wird
bei dem Signal Null in Bezug auf den Stator 23 angeordnet. Wie oben angegeben, ist
die Wicklung 31 abgeschaltet und unwirksam, während die Kreiselwicklungen erregt
sind.
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Wie dargestellt, werden die Wicklungen 21 und 31 durch Strom aus Leitungen
17 und 18 vor dem Anlassen des Kreisels erregt. Eine Folgeschalteinrichtung 32,
33 mit einem drehbaren Schaltglied 33, welches den Kreis über Leitung 18 zu der
Wicklung 31 schließt, wird so geschaltet, d'aß die Wicklung erregt wird, während
zu gleicher Zeit die Schaltglieder 32 in der geöffneten Stellung sind -und den Strom
von dem Kreisel abschalten. Unter diesen Umständen werden -bei stillstehendem Kreiselrotor
sogleich bei Erregung der Wicklungen 21 und 31 nach dem bekannten Verfahren dies
Selsynbetriebes, in den mehrphasigen Wicklungen 22 und 23 Ausgleichsströme von solcher
Richtung ausgebildet, daß die Wicklungen 21 und 31 sogleich in übereinstimmende
Stellungen gebracht werden. Die Wicklung 31 wird jedoch durch Achse 35 in einer
festen Stellung gehalten, @so daß das Drehmoment den Rotor 21 und auch den Kreisel
in die durch die Achse 35 bestimmte Lage verdreht. Danach wird der Schalter 32,
33 betätigt und öffnet.
zunächst das Schaltglied 33 zur Abschaltung
der Wicklung 31, und danach schließt er die Kreise der Schaltglieder 32 für den
Anschluß des Kreisels.
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Eine drehbareSchalteinrichtung, wie sie in Fig. 2 gezeigt ist, kann
benutzt werden, um in vorteilhafter «'eise den Kreisel zunächst in die wahre Stellung
zu bringen und dann den Kreisel einzuschalten.
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Der Schalter besteht aus einerAchse4o mit einem Knopf 41, der mit
einer Marke 42 versehen ist, und diese arbeitet mit einer feststehenden Skala .43
zusammen, welche die passenden Aufschriften für die verschiedenen Schalterstellungen
trägt.
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Nach der Darstellung trägt die Achse 40 eine Anzahl von Kontaktscheiben,
von welchen drei mit Schleifringen 44, 45 und 46 versehen sind, welche durch Bürsten
an die Stromzuführungsleitungen 16, 17 und i8 angeschlossen sind. Die Wicklungen
21 und 31 sind mit einem Ende durch eine gemeinsame Leitung 47 an die Speiseleitung
17 angeschlossen, während ihre entgegengesetzten Enden mit Bürsten 48 bzw. 49 verbunden
sind, die mit dem von der Isolierscheibe 51 getragenen Kontakt 5o zusammen«virken.
Der Kontakt ist durch eine Leitung 52 mit Schleifring 46 und Speiseleitung 18 verbunden.
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Wenn -die Zeigermarke mit der Aus-Stellung an der Skala übereinstimmt,
steht der Kontakt 5o rechts von den Bürsten 48 und 49 und die Spulen 21 und 31 «-erden
nicht erregt. Wenn -der Schalter, wie in Fig. 2 gezeigt, auf Position gedreht wird,
werden beide Spulen erregt, und der Kreisel bewegt sich sogleich in seine wahre
Stellung um seine Roll-# ach,# -.c. In dieser Stellung werden die Wicklungen des
Kreisels nicht erregt.
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Eine dritte Scheibe 55 ist mit drei Kontakten 56, 57 und 58 versehen,
von welchen jeder mit einer Speiseleitung 16, 17 und 18 über die Schleifringe verbunden
ist. Diese Kontaktanordnung wird durch Einschaltung des Kreisels .benutzt. Die Kontakte
arbeiten mit Bürsten 59, 60 bzw. 61 zusammen, welche die Kontakte nur berühren,
wenn der Knopf weiter in die Ein-Stellung fortgeschaltet wird. Die ßiirsten sind
mit den Wicklungen des Kreisels verbunden.
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Wenn der Knopf aus der Mittelstellung gedreht wird, bewegt sich vor
Schließung der Kreiselstromkreise Bürste 49 von dem abgeschnittenen Stiic'k 63 des
Kontaktes 5o weg und öffnet .so den Erregungskreis für Wicklung 31, während Spule
21 durch das längere Stück des Kontaktes erregt bleibt.
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Eine Rastscheibe 64, ,die mit Feder 65 zusammenwirkt, hält den Schalter
in den verschiedenen Stellungen fest. Ein Stift 66 in der Scheibe 64 trifft auf
einen Anschlag 67, um zu verhindern, daß der Schalter über die Ein-Stellting hinaus
gedreht wird. Der hei 8o angegebene Hauptkreiselsteuerschalter wird geschlossen.
nachdem der Kreisel voreingestellt und auf Drehzahl gebracht wurde.
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Wie durch den Block 70 angegeben, kann Achse 40 zusätzliche
Kontaktgruppen tragen, um in der beschriebenen Weise gleichzeitig den Kreisel um
seine Steigungsachse einzustellen und ferner für die Einstellung eines nicht dargestellten
Tochterrichtunggkreisets in die wahre Lage in hezug auf einen magnetischen Kompaß
und der in bezug auf die Horizontale.