DE616248C - Anordnung zum Stabilisieren von Scheinwerfern o. dgl. - Google Patents

Anordnung zum Stabilisieren von Scheinwerfern o. dgl.

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DE616248C DEA68997D DEA0068997D DE616248C DE 616248 C DE616248 C DE 616248C DE A68997 D DEA68997 D DE A68997D DE A0068997 D DEA0068997 D DE A0068997D DE 616248 C DE616248 C DE 616248C
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zum Stabilisieren von auf einem Schiff aufgestellten Scheinwerfern, Fernrohren, Entfernungsmessern, Geschützen o. dgl., bei welcher die optische oder Seelenachse dieser Geräte durch von einem Kreiselgerät ausgehende Steuerimpulse der jeweiligen Lage der Kreiselachse gleichgerichtet erhalten wird, deren Lage im Raum durch Einstellung von Hand willkürlich verändert werden kann.
Schon früher hat man vorgeschlagen, zur
willkürlichen Änderung der Ziellinie des Fernrohres Drehmomente auf elektrischem Wege auf die eine Präzessionsachse des Kreisels auszuüben. Es wird hierdurch eine Präzessionsbewegung hervorgerufen, welche die gewünschte Verstellung des Fernrohres bewirkt.
In Anlehnung an diesen Vorschlag ist er-
ao findungsgemäß zur willkürlichen Handeinstellung der Kreiselachse und damit der Ziellinie ein einziges Handregelorgan, z. B. ein Steuerknüppel, vorgesehen, der in Abhängigkeit von der Art seiner Bedienung zwei Organe fernzusteuern vermag, welche auf die Kreiselachse Drehmomente in verschiedenen Richtungen ausüben. Es entstehen hierdurch verschiedene Präzessionsbewegungen, die sich so zusammensetzen, daß hierdurch die gewünschte Verstellung der Ziellinie und der Kreiselachse erzeugt wird.
Die Verwendung eines einzigen Handregelorgans zur Verstellung der Zillinie bietet besondere Vorteile bei einer Anordnung, bei der die das Nachlaufsystem dem Kreiselträger nachdrehenden Servomotore von den Empfängermotoren eines zu stabilisierenden Gerätes mittels Gleichlauf geber in Umlauf versetzt werden, während die Empfängermotore des zu stabilisierenden Gerätes ihrerseits durch die Kontaktvorrichtung des Kreiselträgers gesteuert werden. Erfindungsgemäß· nämlich gestattet das Handregelorgan, die Empfängennotore des zu stabilisierenden Gerätes willkürlich unter Handsteuerung an- 4-5 zutreiben, so daß die Verstellung des Gerätes sehr schnell erfolgt. Hierdurch wird der Kreiselträger zwangsweise von seinem Nachlaufsystem und seiner kardanischen Aufhängung mitgenommen, so daß er die durch die Empfängermotore ausgelösten Bewegungen des Gerätes mitmacht.
Zweckmäßig gelangt für die das Drehmoment erzeugenden Organe und den willkürlichen Antrieb der Empfängermotore ein und dasselbe Handregelorgan zur Verwendung, indem ein Umschalter vorgesehen ist, in dessen einer Schaltstellung das Handregelorgan die Drehorgane steuert und der Kreiselträger die Lage des zu stabilisierenden Gerätes überwacht, und in dessen anderer Stellung das Handregelorgan die Empfängermotore des zu stabilisierenden Gerätes unmittelbar steuert.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, bei der ein Fernrohr und ein Schein-
werfer durch den Kreisel stabilisiert werden, ist in den beiliegenden Zeichnungen veranschaulicht. In diesen zeigt
Fig. ι das Kreiselgerät und die zu stabilisierenden Geräte in schaubildlicher Darstellung unter schematischer Andeutung der elektrischen Verbindungen,
Fig. 2 eine schaubildlich schematische Darstellung des Kreiselapparates, ίο Fig. 3 ein Schaltschema,
Fig. 4 eine Einzelheit an Hand eines der Fig. 2 entsprechenden Schemas, Fig. 5 den Handschalter mit Steuerknüppel, Fig. 6 eine der Fig. 2 entsprechende Teildarstellung einer abgeänderten Ausführungsform.
Sowohl der Kreiselträger als auch die zu stabilisierenden Geräte sind übereinstimmend in der Weise gelagert, daß sie sich um eine ao zum Schiffsdeck senkrechte Hochachse sowie um eine zweite Achse drehen können, welche zur Hochachse und zur Achse der Geräte bzw. des Kreisels senkrecht verläuft.
Das Fernrohr 2 weist zu diesem Zweck seitliche Drehzapfen 33 auf, deren Achse senkrecht zu der des Fernrohrs und parallel zum Schiffsdeck verläuft und die in einem Bügel 34 gelagert sind, welcher seinerseits von einem zum Schiffsdeck senkrechten Drehzapfen eines Stativs 39 getragen wird. Der senkrechte Drehzapfen trägt einen Zahnkranz 35, der durch das Ritzel 36 eines am Stativ 39 gelagerten Empfängermotors 8 angetrieben wird. Auch der eine Zapfen 33 ist mit einem Zahnkranz 37 \rersehen, der durch das Ritzel 38 eines am Bügel 34 gelagerten Empfänger-' motors 9 gedreht werden kann. Vorn am Stativ 39 ist ein Schaltkasten 40 angebracht, der den Steuerknüppel 16 trägt. Dieser ist in der gleichen Weise gelagert wie das Fernrohr 2, also schwenkbar um eine waagerechte Achse sowie um eine senkrechte Achse. Die Verstellung dieses Steuerknüppels in einer bestimmten Weise hat eine gleichartige Verstellung des Fernrohres zur Folge. Hebt man also den Knopf des Steuerknüppels 16, so bewegt sich das Okular aufwärts, so daß das Fernrohr auf eine geringere Elevation eingestellt wird. Drückt man den Knopf des Steuerknüppels 16 nach links, so bewegt sich auch das Okular nach links. Die hierzu dienenden Mittel sollen später näher erläutert werden.
Der Scheinwerfer 1 ist in der gleichen Weise gelagert wie das Fernrohr 2, so daß sich eine nähere Beschreibung erübrigen dürfte. Zum Verständnis sei bemerkt, daß die diesbezüglichen Ziffern denen der Fernrohrlagerung entsprechend gewählt und durch Hinzufügen der Zahl 100 gebildet sind. Zum Antrieb der Ritzel 138 und 136 dienen Empfängermotore 4 und 5. Diese sind jedoch außerdem mit an sich bekannten Ferngebern 6 bzw. 7 gekuppelt, welche ihrerseits die Empfängermotore 8 und 9 des Fernrohres derart steuern, daß diese sich synchron zu den Empfängermotoren S und 4 drehen, wodurch ■in bekannter Weise die Gleichrichtung1 der Achsen des Fernrohres und des Scheinwerfers aufrechterhalten wind.
Der Kreisel 3, der in nicht näher veranschaulichter Weise elektromotorisch angetrieben wird, ist kardanisch derart gelagert, daß er drei Freiheitsgrade aufweist und daß seine Achse dementsprechend in jede beliebige Richtung gebracht werden kann, parallel zu welcher alsdann in der nachstehend beschriebenen Weise die zu stabilisierenden Geräte erhalten werden. Die Achse 25 des Kreisels ruht in einem Kreiselträger, z. B. Ring 26, mit Drehzapfen 21, deren Achse senkrecht zur Kreiselachse 25 verläuft und stets parallel zum Schiffsdeck verbleibt. Die Zapfen 21 sind ihrerseits in einem senkrechten Kardanring 28 gelagert, der oben und unten je einen Drehzapfen 20 aufweist. Die Drehzapfen 2Q, deren Achse senkrecht zum Schiffsdeck verläuft, ruhen in einem Gehäuse 41.
Der kardanischen Aufhängung 26, 28 ist ein Nachlaufsystem zugeordnet, das in bekannter Weise servomotorisch unter Steuerung durch den Kreisel angetrieben wind. Dieses Nachlaiufsystem besteht aus dem Gehäuse 41, das in Fig. 2 der Einfachheit halber als Ring dargestellt, aber in Wirklichkeit kugelförmig gestaltet ist, und aus einem Ring 27, welcher innerhalb des Gehäuses um Zapfen 42 drehbar gelagert ist, deren Achse waagerecht, nämlich rechtwinklig zur Achse der Zapfen 20, verläuft. Das Gehäuse 41 weist oben und unten Zapfen 43 (Fig. 1) auf, die mit ihrer Achse senkrecht zum Schiffsdeck liegend in einem von einem Stativ 44 getragenen Rahmen 45 gelagert sind. Der Rahmen 45 trägt ferner einen Servomotor 10, der ebenso wie der Empfängermotor 8 mit Hilfe des Gebers 7 synchron zum Empfängermotor 5 angetrieben wird und durch sein Ritzel ioa einen auf dem unteren Zapfen 43 sitzenden Zahnkranz 46 antreibt. Ein zweiter Servomotor 11, der mittels des Gebers 6 in Übereinstimmung mit den Empfängermotoren 4 und 9 angetrieben wird, ruht auf einem Lagerbock des Gehäuses 41 und treibt mittels des Ritzels ι ia einen Zahnsektor 47 an, der an dem einen Zapfen 42 befestigt ist und daher die Neigung des Ringes 27 des Nachlaufsystems bestimmt.
Nunmehr soll erläutert werden, in welcher Weise der Kreisel die Empfängermotore 4 und s steuert.
Wie das Schaltschema (Fig. 3) zeigt, er-
folgt die Stromzuführung zum Empfängermotor 4 von einer Wechselstramquelle 48 aus über eine Kontaktperle 30, die entweder mit ■einem Gegenkontakt 29 oder mit einem Gegenkontakt 31 in Stromschluß tritt. Diese Gegenkontakte sind derart mit dem Motor 4 verbunden, daß dieser in der einen oder in der anderen Richtung umläuft, je nachdem, welcher der beiden Gegenkontakte den Strom zuführt.
Die Kontaktperle 30 wird von einem Arm des einen Zapfens 21 getragen, während die beiden Gegenkontakte 29 und 31 an dem Nachlaufring 27 befestigt sind. Tritt die Kontaktperle 30 beispielsweise infolge einer Schlingerbewegung des Schiffes in Stromschluß mit dem Gegenkontakt 29, so wird hierdurch der Empfängermotor 4 derart angetrieben, daß der mit ihm synchron umlaufende Servomotor 11 den Ring 27 um seine Zapfen 42 in einer Richtung schwenkt, welche ein Abrücken des Gegenkontakts 29 von der Kontaktperle 30 zur Folge hat.
Der Empfängermotor 5 wird in entsprechen-
der Weise durch eine Kontaktperle 13 und Gegenkontakte 14, 15 gesteuert. Die Kontaktperle 13 wird von einem Arm des oberen Zapfens 20 getragen, während die Gegenkontakte 14 und 15 an dem Gehäuse 41 befestigt sind.
Dieser Anordnung zufolge werden die Zapfen 21 durch die Servomotore 5 und 10 stets gleichachsig mit den Zapfen 42 erhalten, während gleichzeitig der Ring 27 durch die
3S Servomotore 4 und 11 in derselben Ebene erhalten wird, in welcher sich jeweils der Kardanring 26 befindet.
Zwischen den vom Kreiselsystem gesteuerten Kontakten und den Servomotoren sind Relais oder sonstige Verstärkungsmittel angeordnet, die an sich bekannt sind und daher nicht näher beschrieben werden sollen.
Die Stabilisierung des Fernrohres und des Scheinwerfers beruht also darauf, daß die
♦5 durch die Kontakte 13, 14, 15 und 29, 30, 31 gesteuerten Empfängermotore 4, 5 die Achse des Scheinwerfers stets gleichgerichtet zur Achse 25 des Kreisels erhalten und gleichzeitig die Empfängermotore 8 und 9 des Fernrohres so steuern, daß auch desisen Achse der Scheinwerferachse parallel verbleibt.
Nunmehr soll beschrieben wenden, wie man die parallelen Achsen des Kreisels, des Scheinwerfers und des Fernrohres verstellen kann, wie es beispielsweise erforderlich ist, wenn man ein langsam, wanderndes Ziel verfolgen will, sei es, daß dieses Ziel selbst wandert oder daß sich seine Richtung zum Beobachtungsort zufolge der Eigenbewegung des Beobachtungsortes ändert. Es ist erwünscht, daß die Verstellung der Achse unabhängig von den Eigenbewegungen des Schiffes vergleichsweise langsam erfolgen kann, damit man das Ziel aus dem Gesichtsfeld des Fernrohres bzw. aus dem Lichtkegel des Scheinwerfers nicht verliert. In bekannter Weise wind dieser Bedingung dadurch genügt, daß durch von Hand ferngesteuerte, ein Drehmoment erzeugende Organe auf die Kreiselachse ein Drehmoment ausgeübt wird. Dieses Drehmoment ruft dann eine Präzessionsbewegung der Kreiselachse 25 hervor, welche unabhängig von den Eigenbewegungen des Schiffes und vergleichsweise langsam erfolgt.
Die Drehorgane werden bei dem in Fig. 6 angedeuteten Ausführungsbeispiel von Zweiphasenmotoren 17 und 18 gebildet. Der Ständer des Motors 18 wird vom Gehäuse 41 gleichachsig zum unteren Zapfen 20 getragen. Der Kurzschlußanker 19 des Motors
18 ist an dem Zapfen 20 befestigt. Je nach der Phase des dem Motor 18 zugeführten Wechselstroms sucht der Kurzschlußanker
19 daher in der einen oder der anderen Richtung umzulaufen und übt daher auf den Kardanring 28 um dessen senkrechte Drehachse ein Drehmoment in der einen oder der anderen Richtung aus. Bekanntlich spricht der Kreisel auf ein auf seine Achse ausgeübtes Drehmoment mit einer Präzessionsbewegung an,: die senkrecht zur Richtung des Drehmomentes verläuft. Infolgedessen bewirkt das vom Motor 18 auf den Zapfen 20 des Kardanringes 28 ausgeübte Drehmoment eine Änderung der Elevation der Kreiselachse 25. Wie das 'Schaltschema der Fig. 3 zeigt, wird der Ständer des Motors 18 entweder durch eine Leitung 50 oder durch eine Leitung 51 gespeist, je nach der erforderliehen Drehriohtung. Für gewöhnlich sind die Leitungen 50 und 51 durch den Umschalter 32 je mit einer Wicklung eines Regelwiderstandes 22 verbunden. Ein Schleifkontakt 52, der an das Netz angeschlossen ist (vgl. auch Fig. 5), liegt in seiner Ausgangslage zwischen den beiden Widerstands wicklungen 22, ohne mit diesen in Stromschluß zu stehen. Er wird von dem Arm 53 eines im Schaltkasten 40 waagerecht gelagerten Bügels 54 getragen, der von dem Steuerknüppel 16 in dem Maße mitgenommen wird, wie dieser gehoben oder gesenkt wird. Befindet sich der Steuerknüppel 16 in.seiner Ausgangslage, so ist der Stromkreis der Ständerwicklungen us des Motors 18 unterbrochen, so daß dieser kein Drehmoment auszuüben vermag und der Kreisel daher unbeeinflußt von äußeren Kräften die zu stabilisierenden Geräte überwacht. Wird der Steuerknüppel 16 jedoch angehoben, so wird der Schleifkontakt 52 auf die eine Wicklung des Widerstandes 22 ge-
bracht und schließt daher einen Stromkreis über die Leitung 50 durch den Motor 18, so daß dieser ein Drehmoment ausübt. Dieses Drehmoment wächst oder verringert sich in dem Maße, in welchem der Steuerknüppel verstellt wird und daher den Schleifkontakt 52 auf der Widerstandswicldung verschiebt. Das ausgeübte Drehmoment hat zur Folge, daß sich die Elevation der Kreiselachse verringert, daß sich also das Okular des Fernrohres aufwärts bewegt. Mithin erfolgt die Präzessionsbewegung der Kreiselachse in derselben Richtung, in der der Steuerknüppel 16 verstellt worden ist, was die Bedienung erheblich erleichtert.
Wird der Steuerknüppel 16 herabgedrückt, so läuft der Schleifkontakt 52 auf die andere Wicklung des Widerstandes 22 auf und schließt einen Stromkreis über die Leitung 51 durcht den Motor 18, so daß dieser ein Drehmoment in der entgegengesetzten Richtung erzeugt, was zu einer Erhöhung der Elevation der Kreiselachse und der Achse der stabilisierten Geräte führt.
Um die stabilisierten Geräte in der Richtung des Azimutes verstellen zu können, trägt der Kardanring 28 gleichachsig zum Zapfen 21 einen weiteren Zweiphasenmotor 17 (Fig. 3), dessen Kurzschlußanker an dem Zapfen 21 befestigt ist und daher ein Drehmoment auf den Kreiselträger 26 um die Achse 21 auszuüben vermag, auf welches dieser durch ein Wandern um die senkrechte Achse der Zapfen 20 antwortet. Der Motor 17 wird durch Leitungen 56, 57 gespeist, die für gewöhnlich mittels des Umschalters 32 an den Wicklungen eines Widerstandes 23 liegen. Dieser entspricht hinsichtlich seiner Ausführung dem Widerstand 22. Sein Schleifkontakt 58 wird jedoch von dem Arm 59 einer Welle 60 getragen, die im Schaltkasten 40 lotrecht gelagert ist und derart mit dem Steuerknüppel 16 in Verbindung steht, daß sie durch dessen seitliche Schwenkungen gedreht wird. Befindet sich der Steuerknüppel in seiner Ausgangslage, so steht der von ihm gesteuerte Schleifkontakt 58 in seiner Nullstellung außer Berührung mit den Widerstandswicklungen, so daß der Motor 17 kein Drehmoment auszuüben vermag. Je nachdem, ob der Steuerknüppel 16 nach rechts oder nach links geschwenkt wird, wird jedoch ein Stromkreis durch den Motor 17 über die Leitung 56 oder über die Leitung 57 geschlossen, so daß der Motor 17 in der einen oder der anderen Richtung umzulaufen sucht und ein entsprechendes Drehmoment auf den Kreiselträger 26 ausübt, wodurch die Kreiselachsen und die ihm parallel gerichteten Achsen der Geräte 1 und 2 in der Richtung des Azimuts verstellt werden. Auch diese Verstellung erfolgt derart, daß eine Verschwenkung des Steuerknüppels nach links ein Wandern des Okulars nach links zur Folge hat.
An Stelle der Motore 17 und 18 können aiuch Gleichstromspulen mit polarisierten Ankern Verwendung finden. Dies ist in Fig. 2 veranschaulicht. Um den Gegenzug der Spulen auf die nachgedrehten Teile unschädlich zu machen, empfiehlt es sich, die Servomotore über selbstsperrende Getriebe wirken zulassen, also beispielsweise die Zahnkränze 46 und 47 durch Schneckenräder zu ersetzen.
Da die Präzessionsbewegung bei der üblichen hohen Drehzahl des Kreisels ohnehin sehr langsam erfolgt und, wie ersichtlich, von den Eigenbewegungen des Schiffes völlig unabhängig ist, ermöglicht es die beschriebene Anordnung, die Geräte einem wandernden Ziel mit großer Genauigkeit nachzuführen.
Der Steuerknüppel 16 wird zweckmäßig mit Federn versehen, die ihn in seiner Ausgangslage zu halten suchen, so daß er von selbst in die Nullstellung zurückkehrt, wenn man ihn losläßt.
Zuweilen ist es erwünscht, die ferngesteuerten Geräte schnell verstellen zu können, beispielsweise dann, wenn es sich darum handelt, sie auf neue Ziele zu richten oder wenn man Ziele verfolgen will, deren Lage gegenüber dem Beobachter sich sehr schnell ändert. Um dies zu ermöglichen, ist eine Anordnung getroffen, die es gestattet, die Empfängermotore 4 und 5 der Steuerwirkung der vom Kreisel überwachten Kontakte 13, 14, 15 und 29, 30, 31 zu entziehen und willkürlich von Hand zu steuern. Zweckmäßig dient zu dieser willkürlichen Handsteuerung derselbe Steuerknüppel 16, mit dessen Hilfe der Kreisel zwecks langsamer Verstellung der Geräte beeinflußt wenden kann. Demgemäß ist in den von dem Steuerknüppel überwachten Stromkreisen der Umschalter 32 vorgesehen. Befindet sich dieser in seiner Ausgangslage A, so schließt er die Widerstände 22, 23 an die Leitungen 50, 51, 56 und 57 an, während er gleichzeitig die Empfängermotore^ und 5 mit den Steuerkontakten 13, 14, 15 und 29, 30, 31 verbindet, wie Fig. 3 zeigt. Legt man jedoch den Umschalter um, so stellt er Verbindungen her, die bei B in Fig. 3 schematisch angedeutet sind. Hierbei überwachen die Widerstände 22 und 23 unmittelbar die Empfängermotore 4 und 5, während die vom Kreisel überwachten Kontakte abgeschaltet sind und wirkungslos bleiben. Durch die Bewegung des Steuerknüppels 16 werden daher die Empfängermotore 4 und 5 unmittelbar gesteuert. Hierbei bleiben jedoch die Stromkreisverbindungen zwischen
den Gleichlaufgebern 6, 7 einerseits und den Elektromotoren 8, 9, io, 11 andererseits unverändert erhalten, so daß nicht nur das Fernrohr, sondern auch das Nachlauf system 41, 27 zwangsweise im Gleichlauf mit dem Scheinwerfer 1 angetrieben wird. Da die Kontaktperlen 13, 30 zwischen ihren Gegenkontakten 14, 15 und 29, 31 nur geringen Spielraum aufweisen, so werden bei dem Antrieb des Nachlaufsystems 27,41 die Kardanringe 26, 28 sehr bald zwangsweise mitgenommen, wobei die hierzu erforderliche mechanische Kraft von den elektrischen Kontaktorganen übertragen wird. Der Kreisel verliert hierdurch- zwei seiner Freiheitsgrade und folgt dann ohne Verzögerung den dem Nachlaufsystem 27, 41 aufgezwungenen Bewegungen, ohne einen erheblichen Widerstand zu leisten. Hat man die gewünschte Winkelstellung der Geräte erreicht, so braucht man lediglich den Umschalter auf die Stellung ^i zurückzulegen, um die Geräte wieder der Überwachung und Stabilisierung durch den Kreisel zu unterstellen. Sobald indessen der Umschalter umgelegt wird, gehen die Kontaktperlen 13 und 30, die bisher je an einem ihrer Gegenkontakte anlagen, in ihre Mittelstellung über. Die hierzu erforderliche Winkelbewegung ist jedoch so gering, daß sie ein störendes Abweichen der Geräte von der zuvor eingestellten Richtung nicht zur Folge hat. Vielmehr übernimmt der Kreisel wiederum die Stabilisierung der Geräte von einer Anfangsstellung aus, die nur so wenig von der zuvor eingestellten Richtung abweicht, «daß dieser Unterschied leicht und schnell durch eine entsprechende Bewegung des Steuerknüppels wettgemacht werden kann. Will man indessen den durch diese kleine Winkelbewegung bedingten Unterschied zwischen der handeingestellten Lage und der kreiselbestknmten Lage der Geräte beim Umschalten vermeiden, und will man die von der Kreiselaufhängung und seinem Nachlaufsystem getragene Kontaktanordnung von mechanischen Beanspruchungen entlasten, so kann man die in Fig. 4 angedeutete zusätzliche Anordnung treffen. Diese besteht in einer Einrichtung, welche es ermöglicht, die kardanische Aufhängung des Kreiselträgers mit seinem Nachlaufsystem im Bedarfsfalle mechanisch zu kuppeln. In Fig. 4 bedeutet 24 eine Solenoidspule, die am Gehäuse 41 befestigt ist und in der ein Stift verschiebbar ist, welcher von einer Feder gewöhnlich zurückgezogen wird, aber bei Erregung der Spule entgegen der Kraft dieser Feder eine Klinke in eine Raste 24s eintreten läßt, welche an dem Kardanring 28 vorgesehen ist.
Der Ring 28 wird hierdurch mit dem Gehäuse 41 starr gekuppelt.
Der Stromkreis der Spule 24 ist bei der Stellung^ des Umschalters durch diesen unterbrochen, wie Fig. 3 zeigt, und wird lediglieh hergestellt, wenn man den Schalter in die Stellung B aimlegt. Dies hat zur Folge, daß der Kreisel mit Bezug auf dieElevationsachse an das nachgedrehte System winkelgetreu gekuppelt ist.
Eine entsprechende Anordnung ist vorgesehen, um die Ringe 27 und 26 miteinander zu kuppeln, was jedoch in Fig. 2 nicht näher veranschaulicht ist.
Die Handhabung der gesamten Einrichtung gestaltet sich äußerst einfach. Vor dem Einschalten des Stromes ist zu prüfen, ob Scheinwerfer-, Fernrohr- und Kreiselachse riqhtungsgleich sind. Alsdann wird der Umschalter auf die Stellung B gelegt und der Strom eingeschaltet. Man kann dann mit Hilfe des Steuerknüppels 16 von Hand den Scheinwerfer und durch ihn das Fernrohr angenähert- in die gewünschte Richtung bringen. .Alsdann schaltet man auf die Stellung^ um, wodurch der Kreisel die Stabilisierung von Scheinwerfer und Fernrohr gegen sämtliche Schiffsbewegungen übernimmt. Etwa vorhandene oder im Anschluß an das Umschalten auftretende Abweichungen der Scheinwerferachse von der gewünschten Lage werden durch sinngemäße Bewegung des Steuerknüppels beseitigt. Da die Kreiselpräzession sofort aufhört, sobald das veranlassende Drehmoment erlischt, tritt bei der langsamen Verstellung der Geräte, etwa beim Verfolgen eines sich bewegenden Zieles, kein Übersteuern auf.

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    i. Anordnung zum Stabilisieren von auf einem Schiff aufgestellten Scheinwerfern, Fernrohren, Entfernungsmessern, Geschützen o. dgl., bei welcher die optische oder Seelenachse dieser Geräte durch von einem Kreiselgerät ausgehende Steuerimpulse der jeweiligen Lage der Kreiselachse gleichgerichtet erhalten wird, deren Lage im Raum durch Einstellung von Hand willkürlich verändert werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß zur willkürlichen Einstellung der Kreiselachse (25) von Hand ein einziges Handregelorgan (16), z. B. ein Steuerknüppel, vorgesehen ist, der in Abhängigkeit von der Art seiner Bedienung zwei Organe (17,18) fernzusteuern vermag, welche in bekannter Weise auf die Kreiselachse Drehmomente in verschiedenen Richtungen ausüben und daher die gewünschte Verstellung durch Erzeugen einer Präzessionsbewegung herbeiführen.
  2. 2. Anordnung nach Anspruch i, bei der die das Nachlaufsystem dem Kreiselträger nachdrehenden Servomotore von den Empfängermotoren eines zu stabilisierenden Gerätes mittels Gleichlaufgeber in Umlauf versetzt werden, während die Empfängermotore des zu stabilisierenden Gerätes ihrerseits durch die Kontaktvorrichtung des Kreiselträgers gesteuert werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Handregelorgan zum Zweck einer schnellen Verstellung des zu stabilisierenden Gerätes (z.B. i) dessen Empfängermotore (4.5) willkürlich anzutreiben gestattet, wodurch der Kreiselträger (26) durch sein Nachlauf system (27,41) und seine kardanische Aufhängung (26,28) in unmittelbarer Abhängigkeit von den Bewegungen des Gerätes zwangsweise mitgenommen wird.
  3. 3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die ein Drehmoment erzeugenden Organe (17,18) und den willkürlichen Antrieb der Empfängermotore (4,5) ein und dasselbe Handregelorgan (16) zur Verwendung gelangt, indem ein Umschalter (32)· vorgesehen ist, in dessen einer Schaltstellung (A) das Handregelorgan die Drehorgane (17, 18) steuert und der Kreiselträger (26) die Lage des: zu stabilisierenden Gerätes überwacht, und- in dessen anderer Stellung (B) das Handregelorgan (16) die Empfängermotore (4, 5) des zu stabilisierenden Gerätes unmittelbar steuert.
  4. 4. Anordnung nach Anspruch 2 und 3, gekennzeichnet durch Einrichtungen (z.B. 24), um die kardanische Aufhängung des Kreiselträgers (26, 28) mit seinem Nachlaufsystem (27, 41) im Bedarfsfalle mechanisch zu kuppeln.
  5. 5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen (24) zum Kuppeln der kardanischen Aufhängung (26,28) mit dem Nachlaufsystem (27,41) elektromagnetisch von dem Umschalter (32) wirksam und unwirksam gemacht wenden.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
DEA68997D 1933-03-18 1933-03-18 Anordnung zum Stabilisieren von Scheinwerfern o. dgl. Expired DE616248C (de)

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