DE410508C - Kreiselvorrichtung zur Verlaengerung der Schwingungszeit eines Koerpers (Lotes oder Horizontes) - Google Patents

Kreiselvorrichtung zur Verlaengerung der Schwingungszeit eines Koerpers (Lotes oder Horizontes)

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DE410508C
DE410508C DESCH68539D DESC068539D DE410508C DE 410508 C DE410508 C DE 410508C DE SCH68539 D DESCH68539 D DE SCH68539D DE SC068539 D DESC068539 D DE SC068539D DE 410508 C DE410508 C DE 410508C
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C19/00Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
    • G01C19/02Rotary gyroscopes
    • G01C19/44Rotary gyroscopes for indicating the vertical

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Description

  • Kreiselvorrichtung zur Verlängerung der Schwingungszeit eines Körpers (Lotes oder Horizontes). Die Erfindung bezieht sich auf eine Kreiselvorrichtung zur Verlängerung der Schwingungszeit von Körpern (Pendeln), deren Aufhängepunkt oberhalb des Schwerpunktes liegt, die also durch die Schwere in eine bestimmte Lage gedreht werden. Es sind dies insbesondere Lote und künstliche Horizonte. Der Zweck derartiger Pendel besteht darin, trotz Schwereschwankungen am Aufstellungsorte, z. B. auf einem schlingernden Schiff oder einem kreisenden Flugzeug, möglichst ruhig zu hängen und die Vertikale, wie sie auf der Erde herrscht, anzuzeigen. Es sind bereits Vorrichtungen dieser Art mit mehreren, auch gegenläufigen Kreiseln bekannt, welche jedoch den Nachteil aufweisen, daß sie eine Fehlweisung besitzen, die durch eine Drehung der Schwererichtung im Raum verursacht wird. Solche Drehungen kommen in erster Linie durch die Erddrehung und in geringem Maße durch die Geschwindigkeit des Fahrzeuges, auf dem das Pendel aufgestellt ist.
  • Zur Vermeidung dieses Nachteiles besteht die Erfindung gegenüber den bekannten Mehrkreiselvorrichtungen, bei welchen die Kreisel miteinander gekoppelt sind, darin, daß die Kreisel mit dem Körper durch Zwischenglieder so verbunden sind, daß die Kreisel in der zu stabilisierenden Vertikalebene den Drehungen des Körpers folgen müssen, dagegen in der dazu senkrechten, durch die Kreiselachse gelegten Ebene frei ihre Präzessionsbewegungen ausführen können und in dieser Ebene durch Kraftmomente in ihre normale Lage gedreht «-erden, die so gewählt ist, daß die Summe der Impulse sämtlicher Kreisel zu Null wird.
  • Verlaufen die Präzessionsbewegungen der Kreisel entgegengesetzt, so wird die Ausbil, dung zweckmäßig so getroffen, daß durch die Zwischenglieder Reibungsmomente erzeugt werden, welche die Schwingungen der Kreisel und damit auch die des Körpers dämpfen. Der wesentliche Vorteil dieser Dämpfung besteht darin, daß das Pendel nach einem Anstoß schnell zur Ruhe kommt, ohne daß die Genauigkeit seiner Einstellung leidet, wie dies bei Reibung in den Aufhängungsgelenken des Pendels der Fall wäre. Sollte die Reibung in den Kreiselgelenken nicht genügen, so kann sie durch eingebaute Bremsen, z. B. durch einen Kolben, der sich in einem mit Flüssigkeit gefüllten Zylinder verschiebt, in bekannter Weise erhöht werden.
  • Der Erfindungsgegenstand ist auf den Zeichnungen in den Abb. z und ?, 3 und a und 5 und 6, je in wagerechtem und senkrechtem Schnitt in drei Ausführungsbeispielen schematisch veranschaulicht.
  • Die Ausführungsform nach Abb. r und betrifft ein Pendel, das in der Ebene senkrecht zur Achse A-A' die Vertikale anzeigen soll. Zu diesem Zweck ist in dem Gehäuse a der Rahmen b um die Achse A-A' pendelnd aufgehängt. An dem auf der Achse befestigten Zeiger z läßt sich die Stellung des Pendels ablesen, es kann aber auch ein Fernrohr, ein Spiegel oder eine andere Vorrichtung zur Ablesung an dem Rahmen b befestigt sein. In dem Rahmen b sind zwei gleiche Kreisel k1 und k. mit vertikaler Achse eingebaut, welche sich gleich schnell in entgegengesetztem Sinne drehen. jeder Kreisel ist in dem Ring dl, d_, gelagert, der wieder um die Achse Bl-Bi , B.-B.,' drehbar ist. Die Anordnung ist derart, daß die Impulse (Trägheitsmoment mal Winkelgeschwindigkeit) der beiden gegenläufigen Kreisel sich aufheben, und die Kreisel in der zu stabilisierenden Ebene die Bewegungen des Pendels b mitmachen müssen, dagegen in der dazu senkrechten Vertikalebene ihre Präzessionsbewegungen ungehindert voneinander ausführen können. Damit die Kreisel nach einer Störung stets wieder in ihre richtige Lage mit vertikaler Rotationsachse zurückkehren, wird am einfachsten der Schwerpunkt der Rahmen d ein bestimmtes Maß unterhalb der AufhängungsachsenB gelegt, wie dies in Abb. z dargestellt ist. Doch können auch andere Kräfte, z. B. Federn, hierzu verwandt werden, welche die Rahmend in die vertikale Lage zurückführen. Dadurch verhält sich das Pendel als Ganzes so, als wenn kein Kreisel vorhanden und nur die Maße des Pendels vergrößert wäre. Wirkt ein Anstoß zur Bewegung um die Zapfen B" B, auf die Kreisel, so schwingen sie, als ob sie nicht liefen, um diese Achsen, da sie ihre gegenläufigen Präzessionsbewegungen nicht ausführen können. Ihre Stellung mit Bezug auf die Achse A-A' wird nicht gestört. Kommt dagegen ein Anstoß zur Bewegung um die Achse A-A', so kann jeder Kreisel für sich um die ZapfenBl und B., seine Präzessionsbewegungen machen. Das Pendel b mit dem Zeiger z gibt dem Anstoß nicht nach, sondern wird durch die Kreisel stabilisiert und seine Schwingungszeit entsprechend verlängert.
  • Stehen die Achsen A-A' in Richtung des Meridians, so erfolgt durch die Erddrehung eine Rotation um die Achsen A-A'. Die Kreisel drehen sich um die Achsen B,-B., um Cr e iche entgegengesetzte Winkel, bis die PräzessionsgeschNvindigkeit um die Zapfen A, A' der Erddrehung entspricht. Ein Fehler entsteht dadurch nicht, da für die Drehung um die Zapfen Bi, B. keine Anzeige erfolgt. Steht dagegen die Achse A-A' in der Ost-Westricbtung, so erfolgt die Erddrehung um die Achse Bi-B- Dann können die Kreisel ihre entgegengesetzten Präzessionsbewegungen um die Achse A-A' nicht ausführen, und die Weisung des Zeigers z wird nicht gestört. So sind in jedem Falle Störungen durch die Erddrehung bei der Kreiselanordnung nach Abb. i und 2 vermieden.
  • Auf der Zeichnung sind die Kreisel und die Lager von Kreiseln und Pendelaufhängung nur schematisch dargestellt. Der Kreisel muß natürlich einen Antrieb erhalten, der am besten elektrisch gewählt wird. Alle Lagerungen sind möglichst reibungsfrei, etwa durch Kugellager, auszuführen. Der elektrische Strom kann in bekannter Weise, z. B. durch Flüssigkeitskontakte, zugeführt werden.
  • Die Vorteile der neuen Anordnung sind also folgende: Die Weisung des Zeigers z ist unabhängig von der Drehung der Erde und von der Geschwindigkeit des Fahrzeuges.
  • Ferner verursacht ein Anstoß um den Zapfen B bei nur einem Kreisel einen Ausschlag des Zeigers z, während bei vorliegender Anordnung die Weisung ungestört bleibt. Schließlich wird durch die Reibungen um die Zapfen B eine Dämpfung des Pendels um die Zapfen ,4 .erreicht, ohne daß dadurch die Genauigkeit der Einstellung des Zeigers z leidet.
  • Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 und .4 soll ein Spiegels in jeder Richtung horizontal gehalten werden. Zu diesem Zweck ist der Spiegel auf einem System b aufgesetzt, das mittels des Kardanringes c und der Kardanzapfen A, A' und B, B' in dem Gefäß a aufgehängt ist. Der Schwerpunkt des Systems b liegt unter dem kardanischen Aufhängepunkt und ist so justiert, daß der Spiegel bei nicht laufenden Kreiseln horizontal steht. In das System b sind vier Kreisel k,-k, mit vertikaler Achse zur Stabilisierung eingebaut. Jeder Kreisel ,ist in einem Ring dl-d4 gelagert, der um Zapfen E, E' drehbar aufgehängt ist. Die Kreisel laufen paarweise entgegengesetzt, und zwar stabilisieren die Kreisel k1, k., das System um die Achse A-A' und die Kreisel k3, k1 um die Achse B-B'. Je zwei zusammengehörige Kreisel wirken ebenso wie bei der Ausführung nach Abb. i und z, und da ihr Impuls sich aufhebt, und die Kreiselanordnung paarweise die gleiche ist, so ergeben sich die gleichen Vorteile, wie dort besprochen.
  • Damit die Kreiselachsen um die Zapfen E, E vertikal bleiben, wird am einfachsten der Schwerpunkt jedes Rahmens d unter seinen Aufhängepunkt gelegt, wie dies in Abb. 4. dargestellt ist. Es können aber auch andere Kräfte hierzu verwandt, z. B. können Federn zwischen dem System b und dem Rahmend angebracht werden, welche diese in die vertikale Stellung führen. Bei Präzessionsbewegungen um die Achsen E-E' sind störende Einwirkungen auf das System b nicht zu fürchten, da zwei Kreisel stets entgegengesetzte Präzessionsbewegungen machen und deshalb die Federspannungen sich gegenseitig aufheben. Dasselbe gilt auch von den Reibungsmomenten in die Zapfen E, E', die zum Zwecke der Dämpfung der Schwingungen ausgeübt werden. Auch sie sind paarweise gleich und entgegengesetzt und heben sich deshalb auf.
  • Die Ausführungsform nach Abb.5 und 6 löst dieselbe Aufgabe, einen Spiegels horizontal zu halten, in anderer Weise. Der Körper b, an dem der Spiegel s befestigt ist, ist in bekannter Weise schwimmend in dem Gefäß a aufgehängt und wird durch die Pinne b' zentriert. Damit der Spiegel horizontal bleibt, ist der Schwerpunkt des Systems unterhalb des Auftriebpunktes der Flüssigkeit gelegt. Durch diese Flüssigkeitsaufhängung, die auch bei den Ausführungsformen nach Abb. i und 2 und 3 und q. angewandt werden kann, wird eine möglichst genaue und reibungsfreie Einstellung des Spiegels erreicht. Die Stabilisierung des Systems b erfolgt durch drei gleiche Kreisel k:L-k. mit horizontalen Achsen, welche zueinander im '@Vinkel von i2o° verlaufen. Die Kreisel rotieren, von der Mitte des Systems gesehen, im selben Sinne. Ihre Bleichgroßen Impulsvektoren bilden demnach ein gleichseitiges Dreieck. Die graphische Summe der Impulse wird zu Null, und demnach kann die Erddrehung und die Fahrzeuggeschwindigkeit keine Fehlstellung des Systems hervorrufen.
  • Jeder Kreisel ist in einem Ring dl-d3 gelagert, der um vertikale Zapfen E, E' drehbar ist. Gehalten werden die Kreisel in ihren normalen Stellungen durch Federn/, welche -zwischen. dem System b (vermittels Bänder g) und den Kreiselrahmend gespannt sind. Auf diese Weise können die Kreisel ihre Präzessionsbewegungen, die in der Horizontalebene verlangt wird, ausführen und wirken damit stabilisierend auf das System b. Kommt z. B. ein störender Anstoß auf das System um die Achse A-A', so bleibt der Kreisel k, ungestört, während die Kreiselk, und k3 entgegengesetzte Präzessionsbewegungen in der Horizontalebene machen. Dabei spannen sie die Federn f in gleicher Weise aber entgegengesetzter Richtung, so daß das System b nicht gestört wird.
  • Statt die Federn zwischen die Kreiselrahmen und das System b zu legen, würde es auch genügen, die Kreiselrahmend untereinander durch Federn zu verbinden. Es kommt nur darauf an, daß die Kreiselachsen elastisch in ihre normalen Lagen, die einen Winkel von 120° gegenseitig einschließen, zurückgeführt werden.
  • Die Schwingungen des Systems b, die stets mit Präzessionsbewegungen der Kreisel um die Achsen E-E' verbunden sein müssen, werden gedämpft durch Reibung, die bei Drehungen um die Achsen E-E' entsteht. Dabei kann keine Fehlweisung des Spiegels s entstehen, da die Reibungen um die vertikale Achse wirken und zudem entgegengesetzt gleich sind.
  • Der Vorteil dieser Anordnung gegenüber der von Abb. 3 und ¢ besteht darin, daß man hier mit drei Kreisseln auskommt - mehr Kreisel können immer verwandt werden -, während man bei Abb.3 und q. vier Kreisel benötigt. Im übrigen hat die Ausführung nach Abb. 5 und 6 auch alle Vorzüge, die bei der Besprechung der Abb. i und 2 dargelegt wurden.
  • Bei der Ausführung nach Abb. i und 2 kann das Pendel nur zu Messungen in einer
    Riclituxig, zxämEcI. sanl;raolzt z dar Aha
    A-A' verwandt werden. Es wird deshalb manchmal günstig sein, während der Messung die Kursänderung des Fahrzeuges auszuschalten. Man kann zu diesem Zweck den Apparat mit einem Kompaß oder einer Kompaßübertragung verbinden, die ihn stets in einer festen Richtung hält. Auch bei Apparaten nach Abb.3 und ¢ wird dies bei, ge, hauen Messungen manchmal günstig sein.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRÜcHE. i. Kreiselvorrichtung zur Verlängerung der Schwingungszeit eines durch die Schwerkraft in einer bestimmten Richtung oder Ebene gehaltenen Körpers (z. B. Lotes oder Horizontes) durch Stabilisierung mittels mehrerer Kreisel, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreisel (k) mit dem Körper (b) durch Zwischenglieder (d) so verbunden sind, daß die Kreisel in der zu stabilisierenden (z. B. durch Bi, B.', Abb. i, gelegten) Vertikalebene den Drehungen des Körpers folgen müssen, dagegen in einer dazu rechtwinkligen, durch die jeweilige Kreiselachse (z. B. parallel A-A', Abb. i) gelegten Ebene frei ihre Präzessionsbewegungen ausführen können und in dieser Ebene durch Kraftmomente in ihre normale Lage gedreht werden, die so gewählt ist, daß die Summe der Impulse sämtlicher Kreisel zu Null wird.
  2. 2. Kreiselvorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Zwischenglieder (d), die bei entgegengesetzt verlaufenden Präzessionsbewegungen der Kreisel Reibungsmomente erzeugen, welche die Schwingungen der Kreisel und damit auch die des Körpers (b) dämpfen.
  3. 3. Kreiselvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Stabilisierung eines Raumpendels verwendeten Kreisel (kl-k4) durch Kraftmomente in solchen Lagen (Abb. 3) zueinander drehbar sind, daß die graphische Summe aller Kreiselimpulse zu Null wird. q.. Kreiselapparat nach Anspruch i und ;, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Stabilisierung des Raumpendels (b) drei gleiche Kreisel (k) mit horizontalen Rotationsachsen, die miteinander Winkel von i 2o' bilden, angeordnet sind, so daß die Drehungsvektoren der drei Kreisel ein Dreieck im selben Sinne durchlaufen, und daß die drei Kreisel gegeneinander um vertikale Achsen (E-E') drehbar und durch Federn (f) in ihre normale Winkelstellung zurückführbar sind. -
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