DE426696C - Kreiselgeraet mit einer Anzeigevorrichtung zum Messen der Schraeglage eines Luftfahrzeuges - Google Patents

Kreiselgeraet mit einer Anzeigevorrichtung zum Messen der Schraeglage eines Luftfahrzeuges

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DE426696C
DE426696C DEA39546D DEA0039546D DE426696C DE 426696 C DE426696 C DE 426696C DE A39546 D DEA39546 D DE A39546D DE A0039546 D DEA0039546 D DE A0039546D DE 426696 C DE426696 C DE 426696C
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C19/00Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
    • G01C19/02Rotary gyroscopes
    • G01C19/44Rotary gyroscopes for indicating the vertical

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Radar, Positioning & Navigation (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • Telescopes (AREA)

Description

  • Kreiselgerät mit einer Anzeigevorrichtung zum messen der Schräglage eines Luftfahrzeuges. Es ist schon vorgeschlagen worden, die Benutzung von Fernrohren auf Schiffen und Flugzeugen dadurch zu erleichtern, daß man eine Kreiselvorrichtung an ihnen anbrachte, der sie gegenüber den Bewegungen der Unterlage ausrichtet. Nach der Erfindung sollen die auf diesem Wege zu erreichenden Vorteile des selbsttätigen Ausrichtens eines Fernrohres oder allgemein das Festlegen einer Ziellinie für Flugzeuge nutzbar gemacht werden, ohne daß eine besondere Kreiselvorrichtung dafür erforderlich wäre. Gemäß der Erfindung ist die Zielvorrichtung mit einem bekannten Kreiselhorizont, jenem Gerät, das zum Messen der seitlichen Schräglage eines Flugzeuges dient, verbunden. Ein Kreiselhorizont ermöglicht bekanntlich dem Flieger ein sicheres Fliegen über den Wolken oder bei Nacht, da es den alsdann unsichtbaren natürlichen Horizont ersetzt. Er ist daher für das Steuern von Flugzeugen fast unentbehrlich geworden. Es zeigt aber, seiner Natur nach., nicht nur den Horizont, sondern auch, bei richtiger Handhabung, angenähert die wahre Lotlinie an.-- Wird er erfindungsgemäß mit einer Zielvorrichtung verbunden, die durch den dem Gerät ohnehin zugehörigen Kreisel ausgerichtet wird, so wird seine Benutzbarkeit erhöht, und die Vorteile einer selbsttätig einstellbaren Ziellinie werden ohne wesentliche Mehraufwendungen erreicht.
  • Die Vorteile, die das neue Einheitsgerät bietet, treten beispielsweise bei einem Bombenflugzeug ohne weiteres hervor. Der Bombenflieger ist darauf angewiesen, bei Nacht und über den Wolken zu fliegen. Er muß deshalb einen Kreiselhorizont zur Verfügung haben. Ist dieser nun mit einer Zielvorrichtung ausgestattet, so wird er, wenn das Ziel erreicht ist und der Flieger herabtaucht, nicht, wie sonst, entbehrlich, sondern dient nun als Richtmittel für das Abwerfen der Bomben.
  • Die Zeichnung zeigt den Gegenstand- der Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen, und zwar ' Abb. i einen Kreiselhorizont mit einer Zielvorrichtung in einer Seitenansicht, Abb. z eine um 9o° gegenüber Abb. i gedrehte Seitenansicht desselben Geräts, Abb.3 einen Kreiselkompaß, der gleichzeitig als Kreiselhorizont ausgebildet ist, mit der neuen Zielvorrichtung in einem senkrechten, durch die Zielvorrichtung gelegten Schnitt, . Abb. d. einen um 9o° gegenüber der Abb. 3 gedrehten senkrechten Schnitt durch diesen Kreiselkompaß und Abb.5 eine Draufsicht auf den Kreiselkompaß.
  • Bei dein ersten in Anlehnung an einen Kreiselhorizont (vgl. z. B. deutsche Patentschrift a99615) gebauten Ausführungsbeispiel (Abb. i und 2) gibt das Kreiselgerät, wie alle Geräte, von denen hier die Rede ist, auf bewegten l,,iirpern, Luftfahrzeugen o. dgl. die wahre Lotrechte und damit zugleich die wahre Wagerechte - den Horizont - an. Die Zielvorrichtungen sind in an sich bekannter Art ausgeführt.
  • Die Kreiselkappe a, in der der Kreisel mit seiner im allgemeinen senkrechten Drehachse gelagert ist, kann in Lagern b und c um eine wagerechte Achse pendeln. Die Lager b und c «erden von einem Kardanring d getragen, der seinerseits in den Lagern e und f um eine zweite wagerechte Achse schwingen kann, die uni 9o° gegen b, c versetzt ist. Die Lager e und f «-erden von einem Rahmen g_getragen, der finit dem Flugzeug starr verbünden ist. Der Kardanring d hat einen durch das Lager f ragenden Fortsatz l,- auf dein eine runde Scheibe in befestigt ist, die in bekannter Weise die Ablesungen zum Benutzen des Kreisels als Horizont liefert.
  • Gemäß der Erfindung ist an dem mit dem Flugzeug verbundenen Rahmen g bei i (Abb. i) (las Okular u eines Fernrohrs und an einer Stütze v ein Winkelprisma w befestigt. Ferner sitzt am Rahmen g, an einer Stütze x, das Objektiv y des Fernrohres, das an seinem. einen Ende mit einem Winkelprisma w - versehen ist. Der punktiert eingezeichnete Strahlengang läßt erkennen, däß man z. B. bei wagerechter Flugzeuglage beim Hineinsehen in das Okular zs die Erdoberfläche gerade so unter sich erblickt, als ob man senkrecht durch das Gerät hindurchsehen würde. Das Objektiv y kann innerhalb gewisser Grenzen schwenkbar sein, um beim Bombenabwurf Abtrift und Vorwä rtsbew egen der Bombe auszugleichen. Auf der Kreiselkappe a ist endlich mittels einer Stütze A eine schwach gewölbte Strichplatte B aus Glas befestigt, die mit irgendeiner geeigneten Einteilung versehen ist und gleichzeitig mit den Gegenständen der Er doberfläche durch das Okular u beobachtet werden kann.
  • Die Einrichtung läßt erkennen, daß derjenige Gegenstand, der mit dein Mittelpunkt der Strichteilung zusammenfällt, genau in der Verlängerung der Achse des Kreisels liegt, abgesehen von dem belanglosen Abstand zwischen den beiden Prismen w und ü und einer etwaigen Verschwenkung des Objektivs y. Mit der gleichen Genauigkeit, mit der die Kreiselachse die Senkrechte einnimmt, erblickt daher bei wagerechter Flugzeuglage der Beobachter den jeweilig senkrecht unter dem Flugzeug liegenden Punkt unter der vom Kreisel getragenen Nullmarke. Enthält das Okular u ein Fadenkreuz, so kann der Beobachter durch Vergleich mit der Teilung der Strichplatte B erkennen, ob die optische Achse seines Fernrohres mit der Kreiselachse zusammenfällt oder ob Abweichungen vorhanden sind und im letzteren Fall dem Flugzeugführer entsprechende Anweisungen geben. Er kann ferner beim Zusammenfallen der Mittelpunkte beider Teilungen eine am Flugzeug fest ängebr achte Bildkammer in Tätigkeit bringen, deren optische Achse mit der Fernrolirachse parallel ist, um auf diese Weise eine genau wagerechte Lage der Bildplatte während der Aufnahme zu sichern.
  • Die Erfindung ist also auch für andere Zwecke als für den Bombenabwurf _ geeignet, beispielsweise für Senkrechtaufnahinen für Vermessungszwecke oder ganz allgemein überall; wo es sich um das Anzielen bestimmter Punkte vom Flugzeug aus handelt. Die Vereinigung einer solchen Zielvorrichtung finit dem . Kreiselhorizont bietet, wie schon angedeutet, den Vorteil, daß die Herstellung des einen vereinigten Gerätes mit doppeltem Zweck erheblich billiger wird als die Anfertigung zweier voneinander getrennter Kreiselgeräte. Durch den, Fortfall eines zweiten Kreiselgeräts mit seiner Ausrüstung und deni zusätzlichen Meßgerät wird, was für die Luftfahrt besonders wichtig ist, eine erhebliche Gewichtsverminderung erzielt. Außerdem wird nur die Hälfte des zum Antrieb der beiden getrennten Geräte erforderlichen elektrischen Stromes verbraucht. Hierbei ergibt sich eine weitere Gewichtsverminderung in- j folge des Umstandes, daß die strornliefer nde Anlage (Generator oder _ Akkumulatorenbatter ie) kleiner ausfällt.
  • Der Erfindungsgedanke läßt sich auch so verwirklichen, daß man von einem ein Fernrohr oder einen Teil desselben tragenden Kreiselgerät ausgeht und an dieses eine Einrichtung anbaut, die es geeignet macht, dem Flieger als künstlicher Horizont für das Erhalten des Flugzeuges in wagerechter Lage zu dienen.
  • Bei einem weiteren Ausbau der Erfindung (Abb. 3 bis 5) ist der -Einzelkreisel des Kreiselhorizontes durch einen Kreiselkompaß mit mehreren Kreiseln- im richtunggebenden System (vgl. Patente a41637, 29f545_ und 361330) ersetzt. Das richtunggebende System eines solchen Kompasses läßt sich nämlich in jeder Ebene genügend stabilisieren, um es als Kreiselhorizont oder zuin Ausrichten von Zielvorrichtungen, Fernrohren o. dgl. in ähnlicher Weise, wie oben beschrieben, nutzbar zu machen. Das hierdurch entstehende Einheitsgerät erfüllt dann also drei wichtige Aufgaben, nämlich die Messung der Schräglage des Flugzeuges, die Messung der Flugrichtung und das Ausrichten einer Zielvorrichtung.
  • In Abb.3 bis 5 bedeutet k die mit dem Flugzeug fest verbundene Unterlage des Geräts und h einen Bügel, der den Ring d der Kardanhängung trägt. Dieser Ring ist aus -baulichen Gründen oval (Abb.5), statt, wie in den meisten anderen Fällen, kreisrund. Die inneren Kardanlager b und c sind in der gewohnten `"eise ausgestaltet, ebenso das eine äußere Kardanlager e. Das andere äußere Kardanlager f1 ist als Kugellager mit verhältnismäßig großem Radius ausgeführt. Die gebrochene Ziellinie -tt-7e,----y ist mit dem kardanisch gelagerten, hier im allgemeinen kugelfÖrmig gestalteten Flüssigkeitsbehälter vil verbunden. Das Fernrohr läßt sich also um den Schnittpunkt der Kardanachsen b, c und e, f 1 bewegen, um es den scheinbaren Drehungen des Kreiselsystems a gegen das Flugzeug nachzuführen. Hierzu dient die am oberen Pol des kugelförmigen Kreiselsystems angebrachte Marke fit, die in an sich bekannter Weise hell auf dunklem Grund zur Erscheinung gebracht wird (etwa durch eine innerhalb des Kreiselsystems a. befindliche Lampe oder durch äußere Beleuchtung) in Verbindung finit dein Spiegelkörper 7v, der so eingerichtet ist, daß er nicht nur die von dein Spiegelkörper -- kommenden Strahlen in das Okular hineinspiegelt, sondern daneben auch einen Teil der von der Marke fit kommenden Stralif'en durchläßt. Die Inneneinrichtung des Kreiselsystems a ist nicht mit dargestellt, da sie nicht den Gegenstand der Erfindung bildet. Sie muß, wie anderorts behandelt (vgl. z. B. Patent 39d.667), so sein, daß ein in einer Flüssigkeit schwimmendes Kreiselsystem angeordnet ist, das sowohl nach Norden weist; als auch für den vorliegenden Zweck Drehungen um sihntliche Horizontalachsen genügend stabilisiert.
  • Die Drehung des Flugzeuges um die senkrechte Achse wird in bekannter Weise an der den Äquator der Kugel bildenden K-ompaßteilung o abgesehen, und zwar durch das Fenster p im Flüssigkeitsbehälter in., das zweckmä ßigerweise einen senkrechten Steuerstrich trägt. Vor diesem Fenster p befindet sich eine zweite Glasscheibe q mit einem schematischen Flugzeugbild r.
  • Aus der Abbildung geht hervor, daß die Kompaßteilung o gleichzeitig die Linie des Horizontes darstellt. Beim Neigen des Flugzeuges um die Längsachse bildet das Bild r des Flugzeuges gegenüber der Kreisteilung o denselben Winkel wie das Flugzeug selbst gegen den wirklichen Horizont. Steigt das Flugzeug, so senkt sich scheinbar das Bild r gegenüber der Teilung o und umgekehrt. Ferner ist beim Gebrauch des Geräts zu beachten, daß gegenüber der sonst üblichen Ablesung der Steuerstrich gegen die infolge der Kreiseleinrichtung feststehende Rose sich nach links verschiebt, wenn das Flugzeug nach rechts wendet. Diese beiden scheinbaren Umkehrungen lassen sich indessen in den Fällen, wo ein wirkliches Bedürfnis dafür vorliegt, in bekannter Weise durch optische Umkehrsvsteme beseitigen.

Claims (3)

  1. . PATENTANSPRÜCHE: i. Kreiselapparat mit einer Anzeigevorrichtung zum Messen der seitlichen Schräglage eines Luftfahrzeuges, dadurch gekennzeichnet, daß es mit einer in Verbindung mit anderen Kreiselgeräten bekannten Zielvorrichtung (u, y) versehen und die Zielrichtung (u-w-z) dieser Zielvorrichtung ebenfalls durch den Kreisel (a) des Schräglagemessers (in oder z121) festlegbar ist.
  2. 2. Kreiselgerät nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Anordnung von bei anderen Kreiselvorrichtungen bekannten Mitteln, nämlich einer Strichplatte (B) mit Teilung auf der Kreiselkappe (a) in Verlängerung der Kreiselachse, eines Fernrohrokulars (fit) am Kreiselrahmen (g, i) und, getrennt davon, eines Fernrohrobjektivs (y), in der Weise, daß durch das Okular (fit) sowohl die Strichplatte (B) als auch mit Hilfe von Spiegelkörpern, Winkelprismen (w und z) o. dgl. durch das Objektiv (y) hindurch die Erdoberfläche beobachtet werden kann.
  3. 3. Kreiselgerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die die Ziellinie (it-w---) beeinflussende' Kreiselvorrichtung als Kreiselkompaß (a1, Abb.3 bis 5) mit mehreren Kreiseln im richtunggebenden S.vstem, finit einer Anzeigevorrichtung (o, r) zum Messen der Schräglage des Flugzeuges ausgebildet ist.
DEA39546D 1923-03-08 1923-03-08 Kreiselgeraet mit einer Anzeigevorrichtung zum Messen der Schraeglage eines Luftfahrzeuges Expired DE426696C (de)

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