DE510514C - Mehrkreiselkompass - Google Patents

Mehrkreiselkompass

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DE510514C
DE510514C DEA53899D DEA0053899D DE510514C DE 510514 C DE510514 C DE 510514C DE A53899 D DEA53899 D DE A53899D DE A0053899 D DEA0053899 D DE A0053899D DE 510514 C DE510514 C DE 510514C
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gyro
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Expired
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DEA53899D
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Raytheon Anschuetz GmbH
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Anschuetz and Co GmbH
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C19/00Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
    • G01C19/02Rotary gyroscopes
    • G01C19/34Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes
    • G01C19/38Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes with north-seeking action by other than magnetic means, e.g. gyrocompasses using earth's rotation

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Description

  • mehrkreiselkompaß Im Patent 24r 637 ist zum ersten Male die Lehre gegeben, den Schlingerfehler des Einkreiselkompasses durch Hinzufügen von Hilfskreiseln zu unterdrücken, die die Pendlungszeit um die NS-Linie des anzeigenden Systemen verlängern. Die Patentschrift beschreibt ein Ausführungsbeispiel mit zwei durch eine Feder in ihrer Ruhelage gefesselten Kreiseln im schwimmenden System, von denen jeder zur Erzeugung der Richtkraft und zur Stabilisierung um die NS-Linie beiträgt.
  • Nun ist der Kreiselkompaß, wie Patent 317 661 für Kreisel mit im allgemeinen senkrechter Achse gelehrt hat, von pendelnden Bewegungen infolge von Änderungen der Fahrt oder des Kurses des Schiffes frei, wenn seine Schwingungszeit etwa 8¢ Minuten beträgt. Diese Bedingung konnte aber bei den bisher bekannten Anordnungen nur für eine gegebene Breite erzielt werden, und bei jedem Wechsel der Breite änderte sich die Schwingungsdauer, wurde z. B. mit der Annäherung an den Äquator kürzer. Diesem Umstand hat man in verschiedener Weise Rechnung zu tragen gesucht. Beispielsweise ist vorgeschlagen worden, die Kreisel je nach der geographischen Breite entsprechend schneller oder langsamer umlaufen zu lassen, um dadurch bei ungeänderter Schwerewirkung das Kreiselmoment zu verändern. Oder man ließ das Kreiselmoment ungeändert und sah statt dessen Einrichtungen vor, die den Einfluß der Schwerkraft veränderlich machen, z. B. durch verstellbare Gewichte. Bei beiden Vorschlägen sind aber Eingriffe in den Kompaß oder seine Hilfsmaschinen unvermeidlich, und dadurch können leicht Weisungsstörungen hervorgerufen werden. Die Korrekturen der erwähnten Art erfolgen auch nicht stufenlos und sind überdies abhängig von der Aufmerksamkeit und dem Geschick des bedienenden Personals, was sicherlich ein Mangel ist.
  • Demgegenüber schafft die Erfindung einen Kreiselkompaß der erwähnten Art, bei dem die Schwingungszeit für die verschiedenen geographischen Breiten selbsttätig und stufenlos geregelt wird.
  • Zur Erläuterung der Erfindung ist in Abb. i in Anlehnung an Patentschrift 241637 schematisch die Aufsicht auf ein Kreiselsystem i dargestellt, in dem die Pfeile 2 -und 3 die Impulsvektoren zweier gleich großer und gleich schnell umlaufender Kreisel bedeuten, die in den Punkten q. und 5 um zur Kompaßrose senkrechte Achsen drehbar gelagert sind. Die Pfeile 6 und 7 sind die Richtkomponenten, die die Nordweisung hervorrufen, 8 und 9 die Stützkomponenten. Es geht aus der Abb. i ohne weiteres hervor, daß die Richtkomponenten 6 und 7 zunehmen, je kleiner der Winkel zwischen den Kreiselachsen 12 und 13 gewählt wird, und umgekehrt abnehmen, wenn der Winkel zwischen i2 und 13 größer wird. Bezeichnet man diesen Winkel mit a und den Impuls eines Kreisels mit T, so kommt für die Richtkraft und. damit für die Schwingungsdauer ein Impuls von 2 I # cos in Betracht. Trifft man eine Einrichtung, die den Winkel u mit der Annäherung an den Pol vergrößert und mit der Annäherung an den Äquator verkleinert, so hat man darin ein Mittel, der Verlängerung oder Verkürzung der Schwingungsdauer durch den Wechsel der Breite entgegenzuarbeiten: Die Erfindung besteht daher darin, die Kreisel so anzuordnen, däß sie sich entsprechend vorstehender Bedingung derart einstellen können, daß das Verhältnis von cos zum Cosinus der geographischen Breite in allen praktisch vorkommenden Breiten gleich bleibt. Hierfür sind verschiedene Ausführungsformen möglich. Eine überaus einfache Ausführungsform; die das theoretisch mögliche Ergebnis in großer Annäherung verwirklicht, ist schematisch in Abb.2 dargestellt. Hier sind die beiden, mit 14 und 15 bezeichneten Kreisel durch Federn io und i i an das System i gefesselt, die so bemessen sind, daß bei nichtlaufendem Kreisel der Winkel a - 18o° ist, und daß dieser Winkel bei laufendem Kreisel sich auf 126"/2 verringerte wenn der Kreiselkompaß am Äquator aufgestellt ist. Die Kraft, die die Federn i o und i i spannt, wenn der Kompaß in Betrieb ist, entsteht durch die Einwirkung der Erddrehung auf die Kreiselachsen, die mit ihren Nordenden nach dem Nordpol streben. Es handelt sich dabei um sehr kleine Kräfte, so daß die Federn nur eine entsprechend schwache Gegenkraft entwickeln dürfen und die senkrechten Lager 4 und 5 sehr leichtgängig gearbeitet sein müssen. Beide Bedingungen lassen sich am besten dadurch erfüllen, daß man die Lager 4 und 5 durch eine Aufhängung der die schweren Kreiselkörper enthaltenden Kappen an Torsionsdrähten entlastet und die Torsionsdrähte so bemißt, daß sie gerade die erforderliche schwache Federkraft ausüben.
  • Bei bisher bekannten Kreiselkompassen mit mehreren Kreiseln im anzeigenden System wurden die die Kreiselachsen in einer Ruhelage fesselnden Federn um ein Vielfaches stärker bemessen, weil man bisher die Verstellung der Kreislachsen durch die Richtkraft nur als unerwünschte Nebenerscheinung betrachtete.
  • Es liegt auf der Hand, daß die Einrichtung nach der Erfindung sich auch bei Kreiselkompassen treffen läßt, bei denen nicht die in Patentschrift 24i 637 beschriebene schwimmende Aufhängung verkörpert, sondern das anzeigende System andersartig gelagert ist.
  • In dieser Patentschrift ist gezeigt, daß theoretisch die scheinbaren Trägheitsmomente des beweglichen Systems für jede Ebene gleich sein sollten, d. h. daß die Pendlungszeit für Auf- und Absteigen der Ost- und Westpunkte des anzeigenden Systems ebenso groß sein sollte wie für die Meridianschwingungen. Man hat auf die Erfüllung dieser theoretischen Forderung bisher verzichten können, weil bereits bei weit kleineren Pendlungszeiten kein nachweisbarer Schlingerfehler auftritt. Will man aber den Kreiselkompaß außer zur Anzeige des Meridians auch zur Anzeige des wahren Horizontes ausnutzen, so ist es notwendig, diese Bedingung ganz oder doch mit großer Annäherung zu erfüllen. Ähnlich wie in Patentschrift 317 661 für einenKreisel mit im allgemeinen senkrechter Achse nachgewiesen, bleibt auch ein Kreiselsystem nach Patentschrift 241 637 frei von pendelnden Bewegungen trotz Geschwindigkeitsänderungen aller Art der Unterlage, wenn auch die Schwingungsdauer für die Elevation von Ost und West des Systemes 84 Minuten beträgt.
  • Die vorliegende Erfindung geht aber insoweit über die Lehre des -Patentes 317 661 hinaus, als sie ein den wahren Horizont angebendes Kreiselsystem beschreibt, das im Gegensatz zu dem Gerät nach jener Patent-Schrift frei von Korrekturen für Erddrehung und Schiffsbewegungen ist. Die Rose des anzeigenden Systemes verläßt bei einem Kompaß nach der Erfindung niemals den währen Horizont, wenn sie hierfür bei ruhendem Aufstellungsort eingeregelt ist, gleichgültig welcher Art horizontaler Beschleunigungen das System auf einem Fahrzeug ausgesetzt wird, und gleichgültig, wie groß die Fahrt der Unterlage ist. Dies klingt paradox, wenn man ins Auge faßt, daß bei Ostfahrt des Schiffes die Winkelgeschwindigkeit des Aufstellungsortes gegen die Erde sich zu der Winkelgeschwindigkeit der Erde gegen den Raum addiert, bei Westfahrt dagegen subtrahiert, daß also in beiden Fällen die Kreisel verschiedene Präzessiönsgeschwindigkeiten um die NS-Achse des Systems gegen den Rauen besitzen müssen. Bei der Ostfahrt wird durch die vorhergehende Beschleunigung aber selbsttätig die fesselnde Feder etwas mehr angespannt, bei der Westfahrt dagegen entsprechend entspannt, so daß die Präzessionsgeschwindigkeit gegen den Raure stets den richtigen Wert besitzt und auch bei Beschleunigungen keine Differenzen auftreten, wenn Schweremoment, Kreiselmoment und Federkraft das richtige Verhältnis zueinander haben, d. h. wenn in jeder Ebene die Schwingungsdauer 84 Minuten beträgt.
  • Nach der Erfindung besteht das Mittel dafür, die Federkraft so schwach zu gestalten, wie es die Theorie erfordert, ohne daß infolge Nachgiebigkeit unzulässige Fehlstellungen eintreten, darin, daß man den Winkel, den die Kreiselachsen in ihrer Ruhelage einschließen, im nichtlaufenden Zustand 18o° und im laufenden Zustand am Äquator kleiner, bei dem erläuterten Ausführungsbeispiel etwa i261/2°, werden läßt, wie eingangs beschrieben. Bei dieser Abstimmung der einzelnen Größen zueinander werden zwei anscheinend ganz verschiedene Forderungen gleichzeitig erfüllt. Zwar ändert sich in den verschiedenen Breiten die Größe der Stützkomponenten J # sin und damit die Schwingungszeit um die iNT/S-Achse, doch betragen diese Änderungen nur wenige Prozent und stören darum nicht die angenäherte Erreichung der notwendigen Bedingungen.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Betrieb von Kreiselkompassen mit mehreren Kreiseln im anzeigenden System, dadurch gekennzeichnet, daß der von den Kreiselachsen gebildete Winkel (a) entsprechend der jeweiligen geographischen Breite des Aufstellungsortes derart geändert wird, daß der Kompaß in den verschiedenen geographischen Breiten stets die gleiche Schwingungszeit erhält.
  2. 2. Kreiselkompaß nach Anspruch i mit durch Federn in einer Ruhelage zum anzeigenden System gefesselten Kreiselachsen, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn derart schwach bemessen sind, daß der Kompaß in verschiedenen Breiten zufolge der Verstellung der Kreiselachsen, welche durch die jeweils verschiedenen starken Einwirkungen der Erddrehung auf die Kreisel bewirkt wird, stets die gleiche Schwingungszeit erhält.
  3. 3. Kreiselkompaß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertikallager der Kreisel durch eine Torsionsaufhängung entlastet sind, die gleichzeitig die schwache Fesselung in die jeweilige Ruhelage bewirkt. q..
  4. Kreiselkompaß mit mehreren Kreiseln im anzeigenden System, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungsdauer um die NS-Achse ungefähr 84 Minuten beträgt.
  5. 5. Kreiselkompaß nach Anspruch 2 und q., dadurch gekennzeichnet, daß in nichtlaufendem Zustand die Kreiselachsen einen Winkel von i8o° bilden, der sich im laufenden Zustand verkleinert,
DEA53899D 1928-04-17 1928-04-18 Mehrkreiselkompass Expired DE510514C (de)

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DEA53899D DE510514C (de) 1928-04-17 1928-04-18 Mehrkreiselkompass

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DE (1) DE510514C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1156990B (de) * 1960-08-31 1963-11-07 Hokushin Electric Works Verfahren zum Inbetriebsetzen eines Kreiselkompasses
DE1157793B (de) * 1957-11-09 1963-11-21 Dr Rer Nat Peter Christoph Kreiselkompass mit der gleichzeitigen Eigenschaft eines kuenstlichen Horizontes

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1157793B (de) * 1957-11-09 1963-11-21 Dr Rer Nat Peter Christoph Kreiselkompass mit der gleichzeitigen Eigenschaft eines kuenstlichen Horizontes
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