DE632091C - Kuenstlicher Horizont - Google Patents

Kuenstlicher Horizont

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DE632091C
DE632091C DES103187D DES0103187D DE632091C DE 632091 C DE632091 C DE 632091C DE S103187 D DES103187 D DE S103187D DE S0103187 D DES0103187 D DE S0103187D DE 632091 C DE632091 C DE 632091C
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pendulum
axis
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pendulums
gyro
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    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C19/00Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
    • G01C19/02Rotary gyroscopes
    • G01C19/44Rotary gyroscopes for indicating the vertical

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Radar, Positioning & Navigation (AREA)
  • Remote Sensing (AREA)
  • Emergency Lowering Means (AREA)

Description

  • Künstlicher Horizont Die Erfindung betrifft einen künstlichen Horizont, welcher mit einem kardanisch aufgehängten Kreisel von drei Freiheitsgraden und in der Sollage lotrechter Umlaufachse ausgerüstet ist und als Navigationsinstrument zur Steuerung von Luftfahrzeugen oder auch als Richtungsgeber für selbsttätige Steuerung eines Flugzeuges um die Längs- und Querachse dienen kann.
  • Bekannt sind als Kreiselpendel ausgebildete künstliche Horizonte. Bei diesen liegt der Schwerpunkt des ebenfalls meist kardanisch aufgehängten Kreiselumlaufachsenlagerträgers unterhalb des Kardanachsenschnittpunktes. Instrumente dieser Art haben sich jedoch weder als Navigationsinstrument noch als Richtungsgeber für selbsttätige Steuerungen bewährt, da sie gegen seitliche Beschleunigungskräfte, die besonders bei Wendungen auftreten, empfindlich sind. Nach einem. früheren Vorschlag desselben Erfinders ist ein künstlicher Horizont statt dessen mit einem kräftefrei aufgehängten Kreisel, bei dem also der Schwerpunkt des Kreiselumlaufachsenlagertr"ägers mit dem Schnittpunkt der Kardanachsen zusammenfällt, und mit einem starren Pendel ausgerüstet, welches beim Abweichen der Umlaufachse des Kreisels von der Richtung der Schwerkraft Luftströme schaltet, die Drehmomente um die senkrecht auf der Kippachse stehende Empfindlichkeitsachse des Kreisels ausüben, so daß der Kreisel durch die hierdurch um die Kippachse hervorgerufenen Präzessionsmomente auf kürzestem Weg in die Sollage zurückgeführt wird. Bei diesen Geräten ist die Beschleunigungsempfindlichkeit, die dem Kreiselpendel mit lotrechter Kreiselumlaufachse anhaftet, sehr stark gemildert. Indessen ist die Pendeleinrichtung bei dem in dem genannten Patent beschriebenen Ausführungsbeispiel als kardanisch aufgehängtes kugelabschnittförmiges Pendel ausgebildet, welches über einer Kugelschale schwingt, die mit Auslaßöffnungen für Luftströme versehen ist, welche durch steuernde Kanten des kugelabschnittförtüigen Pendelkörpers mehr oder weniger abgedeckt werden und dadurch die Drehmomente hervorrufen. Daher ist das Gewicht des steuernden Pendels im Verhältnis zum Gewicht des Kreiselumlaufachsenlagerträgers einschließlich des Kreiselkörpers nicht zu vernachlässigen, so daß Ausschläge- des Pendels eine Verlagerung des Schwerpunktes hervorrufen, die störend wirken kann, besonders wenn das Pendel bei einer Kurve stark ausschlägt.
  • Auch beim Erfindungsgegenstand fällt der Schwerpunkt des Kreiselumlaufachsenlagerträgers praktisch mit dem Kardanachsenschnittpunkt zusammen, und es ist ebenfalls eine Pendeleinrichtung zur Steuerung von
    Luftströmen vorgesehen, die bei einem Auez.°;
    weichen der Kreiselumlaufachse aus
    Schwerkraftrichtung Drehmomente um
    zur Kippachse senkrechte Empfindlichkeit
    achse hervorrufen. Gegenüber dem zuletzt
    genannten Ausführungsbeispiel in der erwähnten älteren Patentschrift wird durch .die Erfindung eine wesentliche Verbesserung dadurch erzielt, daß zum Steuernder die Drehmomente erzeugenden Luftströme zum Teil blattschieberartig ausgebildete Pendel oder Pendelpaare verwandt werden, welche je um zu den Kardanachsen parallele Achsen schwingbar aufgehängt sind. Die Pendel werden zweckmäßig mit messerschneidenartigen Kanten:. zum Abschirmen der Luftstrahlen versehen, die senkrecht zu den Blattschieberflächen aus den dazu bestimmten Öffnungen austreten. Die Verwendung zweier blattschieberartig ausgebildeter Pendel oder Pendelpaare hat gegenüber der Anwendung eines einzigen kugelabschnittförmigen Pendels den großen Vorteil, daß die Pendel so leicht gehalten werden können, daß selbst bei größten Ausschlägen in bezug auf den Kreiselumlaufachsenlagerträger keine merklichen Schwerpunktsverlagerungen auftreten.
  • Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht in folgendem: Bei seitlichen Beschleunigungen, welche bei Wendungen besonders stark auftreten;: stellen sich die Pendel in die durch die Komponente aus. der. Beschleunigungswirkung und der wahren Erdschwere bestimmte Scheinlotrichtung ein. Hierbei üben die von den Pendeln geschalteten . Drehmomente eine .unerwünschte Wirkung aus, da sie die Kreiselumläufachse in -die Scheinlotrichtung «einzustellen bestrebt sind, .während das Kreiselgerät die wahre Lotrchtung bzw. den wahren Horizont anzeigen würde. Wenn auch diese, Einflüsse nicht so störend sind wie. die erstgenannten, von Schwerpunktsver-Iagerungen herrührenden, so 'ist es doch wünschenswert, auch- diese praktisch auszuschalten, was sich bei-Ausbildung der Pendel gemäß der Erfindung riäch Art von Blattschiebern leicht erreichen läßt. Zu dem Zweck wird die Einrichtung so getroffen, daß die Pendel d_ ie von, ihnen geschalteten Drehmomente verkleiern, sobald der Pendelausschlag .gegenüber der Kreiselumlaufachse einen bestimmten Betrag überschreitet. Da nun die Pendelausschläge bei seitlichen Beschleunigungen, insbesondere bei Wendungen, - verhältnismäßig groß werden, so wird hierdurch erreicht, daß die Stellung des Kreiselumlaufachsenlagerträgers nur durch kleine Pendelausschläge beeinflußt wird, die auftreten, wenn er infolge der Lagerreibung, der Erddrehung oder sonstiger Einflüsse aus seiner Sollage in bezug auf die währe Lot-
    Rxichtung abgelenkt wird, daß dagegen die bei
    ' `Iendungen oder sonstigen, längere Zeit wir-
    enden seitlichen Beschleunigungen auftreten-
    An größeren Pendelausschläge keine die An-
    zeige merklich verfälschende Wirkung ausüben.
    In den Abbildungen sind verschiedene zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.
  • Abb. 1 und 2 stellen einen waagerechten und einen lotrechten Schnitt durch eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung dar.
  • Abb. 3 zeigt einen lotrechten Schnitt durch 'die Pendeleinrichtung in einer gegenüber der in Abb. z ein wenig anders ausgeführten Form.
  • Abb. 4 zeigt eine Seitenansicht der Pendeleinrichtung, und zwar sowohl für die Ausführungsform nach Abb. 2 als auch nach Abb. 3.
  • Abb. 5 und 6 stellen Seitenansichten von anderen Ausführungsformen für die Pendeleinrichtung dar.
  • Eine weitere Ausführungsform zeigt Abb. 7, gleichfalls in Seitenansicht.
  • Das Gehäuse z, in dem das ganze Gerät untergebracht ist, ist mit einem Fenster versehen, durch welches hindurch der den Horizont darstellende balkenförmige Zeiger 3 zu sehen ist. Der Zeigerbalken 3 ist an einem langen Hebel q. befestigt, welcher an dem um die waagerechte Achse 13, 14 in dem Gehäuse i schwingbar aufgehängten Kardanrahmen.l2 bei 5 drehbar gelagert ist. Durch ein Gewicht 6 wird der Zeigerbalken 3 und der Hebel 4 im Gleichgewicht -gehalten. In dem Hebel q. ist ein Schlitz 7 vorgesehen, in welchen ein Stift 8 als Kurbelzapfen eingreift. Der Stift 8 ist an einem Kurbelarm befestigt, welcher fest auf den durch den Kardanrahmen 12 hindurchgeführten Achszapfen 16 der Kardannebenachse 15, 16 aufgesetzt ist. An dieser Kardannebenachse ist das Gehäuse g als Träger für die Lager der Umlaufachse des Kreiselläufers i9 befestigt.
  • Das Gerät wird in das Flugzeug, dem Führersitz gegenüber, so eingebaut, daß die Kardanhauptachse 13, 14 der Flugzeuglängsachse, die - Nebenachse 15, 16 der Flugzeugquerachse parallel ist. Stampfbewegungen des Flugzeuges um die Querachse äußern sich daher in scheinbaren Bewegungen des Kreiselumlaufachsenlagerträgers um die Nebenachse 15, -1f: Diese werden daher auf den Anzeigebalken 3 derart übertragen, daß er sich in bezug auf ein Flugzeugbild auf dem Glasfenster 2 ebenso bewegt, wie sich der wahre Horizont vom Führersitz aus gesehen zu bewegen scheint. Bei den in den Abbildungen dargestellten Ausführungsformen der Erfindung erhält der Kreiselläufer 1g seinen Antrieb durch Luftströme. Diese Antriebsart ist zweckmäßig, kann jedoch, ohne die Tragweite der Erfindung irgendwie zu berühren, durch jede beliebige ändere, z. B. elektrische, für Kreiselläufer mögliche Antriebsart ersetzt werden.
  • Der Luftantrieb wird bei den dargestellten Ausführungsformen dadurch erzeugt, daß aus dem Kreiselgehäuse i ständig Luft durch den Stutzen 2o abgesaugt wird. Atmosphärische Luft strömt dann durch das Filter 12' und Kanäle i-' durch den Lagerzapfen 14 des Kardanrahmens in den in dem Kardanrahmen 12 vorgesehenen Kanal ein, von dem sie in ähnlicher Weise durch den Lagerzapfen 15 des Gehäuses 9 in den in dessen Seitenwand vorgesehenen Kanal gelangt und-;Jus den Düsen 17 und 18 in Form von Luftstrahlen gegen die Schaufeln des Kreiselläufers 1g strömt. Diese Luftstrahlen versetzen den Läufer in die erforderliche Drehung.
  • Der Schwerpunkt des Kreiselumlaufachsenlagerträgers g einschließlich des Kreisels fällt praktisch mit dem Schnittpunkt der Kardanachsen zusammen. Ebenso liegt der Schwerpunkt des Kardanrahmens 12- auf der Hauptachse 13, 14, so daß alle beweglichen Teile des Gerätes in bezug auf beide Kardanachsen im indifferenten Gleichgewicht aufgehängt erscheinen. Ein ganz geringes Übergewicht kann zur Überwindung der Lagerreibung vorgesehen sein. Jedoch muß der Schnittpunkt der Kardanachsen so nahe mit dem Schwerpunkt zusammenfallen, daß Pendelschwingungen praktisch nicht auftreten.
  • Die Luftstrahlen, welche zum Hervorbringen der .Drehmomente beim Abweichen der Kreiselumlaufachse aus der wahren Lotrichtung um die zur Kippachse senkrechte Empfindlichkeitsachse dienen, werden zweckmäßig mittels der Antriebsluft erzeugt. Bei den Ausführungsformen nach Abb. i bis 7 wird hierzu die Luft benutzt, nachdem sie zum Antrieb des Kreisels verbraucht war. Zu dem Zweck ist bei diesen Ausführungsformen an dein Gehäuse g des Kreisels ein zweckmäßig zylinderförmiger Ansatz angebracht, in dem zweckmäßig zwei Paare von Austrittsöffnungen 21, 21', 22,:22' vorgesehen sind. Die öffnungen sind zweckmäßig schlitzförmig ausgeführt, etwa so, daß sie symmetrisch zu den beiden Ebenen durch die Kreiselumlaufachse und je eine der Kardanachsen liegen. Die aus den Düsen 17 und 18 strömende Luft tritt, nachdem sie zum Antrieb des Kreiselläufers 1g verbraucht ist, durch diese Düsen aus. Erfindungsgemäß werden nun diese beiden Luftstrahlenpaare durch je ein Paar kleiner Blattschieberpendel 23, 23', 2q., 2¢' gesteuert, welche so aufgehängt sind, .daß eine zweckmäßig messerschneidenartig ausgebildete Kante unmittelbar neben j e einer dieser Öffnungen liegt, wenn die Richtung der Kreiselumlaufachse mit der Richtung der Schwerkraft übereinstimmt. Die Einrichtung kann indessen auch so getroffen sein, daß in dieser Normallage die gegenüberliegenden Pendelschieber mit ihrer steuernden Kante die beiden zugehörigen Luftaustrittsöffnungen genau gleichmäßig abdecken. Neigen sich die Pendel, z. B. das Pendelpaar 2q., 2q.' der Abb. q., gegen die Richtung der Kreiselumlaufachse entgegen dem Uhrzeigersinn, so tvird die Öffnung 22 durch den Pendelschieber 24. vollständig geöffnet, während die gegenüberliegende Öffnung 22' durch den anderen Schieber vollkommen geschlossen wird.
  • Infolgedessen wird auf den Kreiselumlaufachsenlagerträger g ein Drehmoment um die Empfindlichkeitsachse 13, 14. ausgeübt, welches ein Präzessionsmoment um die Achse 15, 16 hervorruft, das die Kreiselumlaufachse wieder in die richtige. Lage zurückzubringen bestrebt ist. Die beiden gegenüberliegenden Pendelschieber 23, 23' und 24,:24' eines jeden Pendelpaares können entweder jedes für sich schwingbar üm eigene Lagerzapfen aufgehängt sein, wie dies Abb.2 zeigt; oder sie können je an einer gemeinsamen Achse 25, 25' befestigt sein, wie dies Abb. 3 zeigt Eine 'andere- Ausbildungsart der Blattschieberpendel ist in Abb. 5 dargestellt. Hier sind die Blattschieber an Blattfedern 41 befestigt, die an dem Gehäuse 9, z. B. bei q.2, angenietet sind. Die Blattschieber selbst sind durch kleine Gewichte q.o' beschwert. Die Federn sind derart bemessen, daß ihre Eigenschwingungen keine Interferenzschwingungen mit den Schwingungen der Pendel 40" ergeben, so daß sie im wesentlichen nur als Gelenke für die Pendel wirken. Die Blattschieber sind zweckmäßig mit Messerschneiden ¢3 versehen, die über den Austrittsöffnungen oder, Schlitzen 21, 21', 22, 22 spielen.
  • Zweckmäßig werden noch Einrichtungen vorgesehen, durch welche die von den Pendeln geschalteten Drehmomente verkleinert werden, sobald die Ausschläge des Pendels gegen die Kreiselumlaufachse einen bestimmten Betrag überschreiten. Wie bereits erwähnt, hat dies den Zweck, zu verhüten, daß die Kreiselumlaufachse bei Wendungen oder beim Auftreten sonstiger starker seitlicher Beschleunigungen durch die Pendel aus der wahren Lotrichtung merklich nach der Scheinlotrichtung hin abgelenkt wird. Hierfür sind verschiedene Möglichkeiten gegeben. Bei den Ausführungsformen nach den Abb.2 bis 4 1 ist neben den Hauptöffnungen 21, 21' bzw. 22, 22' je eine Hilfsöffnung vorgesehen, die in der Normallage der Blattschieber in bezug auf die Hauptöffnungen ganz geschlossen sind, aber nicht weit von derjenigen Kante entfernt liegen, die der die Hauptöffnungen steuernden Kante gegenüberliegt: Die Abb. 3 und q. zeigen die gegenseitige Lage der Hilfsöffnung 26' bzw. 26 zu der Hauptöffnung 22' bzw: 22. Außerdem ist aus Abb. q. die Lage der Hilfsöffnung 26 in bezug auf das zugehörige Schieberpendel24 in dessen Normallage zu ersehen. Abb. q. zeigt gleichzeitig, daß die Einrichtung so getroffen ist, da:ß die Hilfsöffnung 26 geöffnet wird, wenn die Neigung des Pendelschiebers 24 gegen die Kreiselumlaufachse nach Schließen der Hauptöffnung 22 einen bestimmten Winkel überschreitet, während die Hilfsöffnung geschlossen bleibt, gleichgültig, wie groß der Ausschlag des Schieberpendels ist, wenn dieses die entsprechende Hauptöffnung ganz freigegeben hat. Durch den bei übermäßiger Neigung der Schieberpendel aus der 'hierdurch geöffneten Hilfsöffnung austretenden Luftstrom wird daher das Drehmoment wieder verkleinert, welches durch die aus den Hauptöffnungen austretenden Luftstrahlen erzeugt wird. Ausschläge der Pendelschieber, die einen bestimmten, den j eweiiigen Verhältnissen anzupassenden Betrag überschreiten, üben .daher keine nennenswerten Drehmomente auf das Kreiselgehäuse 9 aus, so daß die Anzeige durch seitliche Beschleunigungen, z: B. bei Wendungen, nicht in merklichem Maß schädlich beeinflußt wird: Während bei der zuletzt beschriebenen Ausführungsform neben den Hauptöffnungen Nebenöffnungen vorgesehen sind, um die Deehmomente bei größeren Ausschlägen der Pendel zu verkleinern, ist dies bei der in Abb. 7 dargestellten Ausführungsform der Schieberpendel nicht erforderlich. Hier ist das Pendel so gestaltet, daß die schlitzförmigg Öffnung 22 durch die entgegengesetzte Kante an einer Ausarbeitung des Pendels wieder geöffnet wird, wenn der Pendelschieber nach erstmaligem Schließen der Öffnung 22 noch weiter in derselben Richtung ausschwingt. Während also bei mäßigen Ausschlägen der Schieber eines Paares die eine Ausströmöffnung ganz geöffnet, die andere ganz, geschlossen ist, wird bei stärkeren Ausschlägen der dem vollkommen -offenen Schlitz gegenüberliegende Schlitz zum Teil wieder geöffnet, so daß das Drehmoment, welches durch den aus dem ersten Schlitz austretenden. Luftstrom erzeugt wird, durch den nunmehr auch aus dem zweiten Schlitz austretenden Strom verkleinert wird.
  • Eine weitere Ausführungsform ist in Abb..6 dargestellt. Die Einrichtung wirkt in der Weise, daß von demselben Pendel, welches die Hauptöffnung freigegeben hat, bei einem die bestimmte Größe überschreitenden Ausschlag auch noch die Nebenöffnung freigegeben wird. Die Nebenöffnung ist hier im Verhältnis zu der Ausführungsform nach den Abb. 3 und q. so groß gewählt, daß der Gesamtquerschnitt der beiden freigegebenen Öffnungen so groß ist, daß nunmehr die Geschwindigkeit der austretenden Luftstrahlen so stark herabgesetzt wird, daß hierdurch eine Verminderung des Drehmomentes eintritt: Die Ausführungsformen nach den Abb.2 und q. haben die weitere Eigenschaft, daß sich die anfangs verringerte Drehzahl des Kreisels erhöht, wenn die Pendelausschläge gegen die Kreiselumlaufachse bestimmte Werte übersteigen. Bei den Ausführungsformen nach den Abb. 2 bis q. liegt dies daran, daß durch das Freiwerden der Hilfsöffnungen 26, 26' wieder mehr Luft durch den Stutzen 2o aus dem Innern des Gehäuses 9 des Kreiselumlaufachsenlagerträgers abgesaugt werden kann, sich also die Geschwindigkeit der aus den Düsen 17, z8 austretenden Luftstrahlen erhöht. Die Erhöhung der Kreiseldrehzahl ist bei übermäßigen Ausschlägen der Pendel von besonderem Vorteil, weil dadurch die Stärke der Kreiselwirkung und der Periode in einem solchen Sinn geändert wird, daß unerwünschte Schwingungen verhindert werden.
  • Die Erfindung ist in ihrer Tragweite nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Insbesondere ist sie in ihrer Anwendung nicht auf Kreisel mit Luftantrieb beschränkt. Bei Kreiselgeräten mit elektrischem Antrieb kann z. B. die durch die Drehung des Kreisels erzeugte Luft in entsprechender Weise verwandt werden.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Künstlicher Horizont, insbesondere für Luftfahrzeuge, als Navigationsinstru- i ment oder als Richtungsgeber für selbsttätige Steuerung mit einem kardanisch im Schwerpunkt aufgehängten Kreisel von drei Freiheitsgraden und mit in der Sollage lotrechter Umlaufachse und mit i einer am Kreiselumlaufachsenlagerträger angeordneten Pendelvorrichtung, welche bei Abweichen- zier Kreiselumlaufachse von der Richtung der Schwerkraft Luftströme steuert, die Kippmomente auf den i Kreisel um die zu der Kippachse des Kreisels senkrechte Empfindlichkeitsachse ausüben, so daß die hierdurch erzeugten Präzessionsmomente den Kreisel auf kürzestem Wege in die Sollage zurückführen, i dadurch gekennzeichnet, daß die Pendeleinrichtung aus zum Teil blattschieberartig ausgebildeten Pendeln oder Pendelpaaren (22, 22', 21, 2i', Abb. 2 bis 7) besteht, welche je um zu den Kardanachsen (r3, 14, 15, 16) parallele Achsen (25, 25', Abb. 3) schwingbar aufgehängt und vorzugsweise mit messerschneidenartigen Kanten versehen sind, welche die Luftstrahlen, die in senkrechter Richtung zu den Blattschieberflächen der Pendel austreten, mehr oder weniger abschirmen.
  2. 2. Künstlicher Horizont nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Pendeleinrichtung aus je einem Paar je einer Kardanachse zugeordneter Austrittsöffnungen für Luftströme -vorzugsweise in Gestalt von länglichen, der Kreiselumlaufachse parallelen Schlitzen (21,21',22,22') - mit je einem Paar Schieberpendeln (23, 23', 24,24') besteht, welche in bezug auf die Austrittsöffnungen derart angeordnet sind, daß beim Kippen des Kreisels um eine Kardanachse in der einen oder anderen Richtung das eine Pendel des zugeordneten Pendelpaares den zugehörigen Schlitz in stärkerem Maße öffnet bzw. abdeckt als das gegenüberliegende Pendel desselben Paares.
  3. 3. Künstlicher Horizont nach einem der Ansprüche r oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pendel (Abb.5) aus durch Gewichte (40') beschwerten, an Blattfedern (4t) befestigten flachen Scheiben tiiit steuernden scharfen Kanten (43) bestehen.
  4. Künstlicher Horizont nach einem der Ansprüche r bis 3, gekennzeichnet durch weitere Luftstromsteuereinrichtungen, welche die von den Pendeln geschalteten Drehmomente verkleinern, sobald die Ausschläge der Pendel gegenüber der Kreiselumlaufachse einen bestimmten Winkelwert überschreiten.
  5. 5. Künstlicher Horizont nach Anspruch 2, 4 und/oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß neben jeder der Hauptauslaßöffnungen (z. B. 22', Abb. 2) für die steuernden Luftströme Nebenauslaßöffnungen (z. B. 26', Abb. 2) angeordnet sind, welche durch den betreffenden Pendelschieber geöffnet werden, sobald der Ausschlag desselben in bezug auf die Kreiselumlaufachse in der Richtung, in der die betreffende Hauptauslaßöffnung (z. B. 22', Abb. 2) geschlossen wird, den bestimmten Betrag überschreitet.
  6. 6. Künstlicher Horizont nach Anspruch 2 und 4 undt':oder.3. ,gekennzeichnet durch weitere Luftstromsteuereinrichtungen, z. B. weitere Luftauslaßschlitze (40, Abb.6), welche durch den betreffenden Pendelschieber (24) geöffnet werden, sobald der Ausschlag desselben in bezug auf die Kreiselumlaufachse in der Richtung, in der die betreffende Hauptauslaßöffnung (22geöffnet wird, den bestimmten Betrag überschreitet, und welche derart wirksam sind, daß durch den vermehrten Luftaustritt durch die beiden geöffneten Schlitze die Geschwindigkeit der austretenden Luftströme sich so vermindert, daß das Drehmoment um die zur Kippachse senkrechte Empfindlichkeitsachse abnimmt.
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