DE1073528B - Oberbaumeßwagen - Google Patents
OberbaumeßwagenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61K—AUXILIARY EQUIPMENT SPECIALLY ADAPTED FOR RAILWAYS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B61K9/00—Railway vehicle profile gauges; Detecting or indicating overheating of components; Apparatus on locomotives or cars to indicate bad track sections; General design of track recording vehicles
- B61K9/08—Measuring installations for surveying permanent way
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf Oberbaumeßwagen mit Laufwerk und Fahrzeugkasten..
Oberbaumeßwagen dienen zur Ermittlung von die Güte eines Gleises bestimmenden Kenngrößen, die zum
Teil in der Gleisebene, zum Teil senkrecht dazu auftreten und auf eine im Fahrzeugkasten untergebrachte
Registriervorrichtung übertragen werden. Die wichtigsten dieser Kenngrößen sind in erster Linie die
Bogenhalbmesser und Richtungsfehler sowie die Spurweite, in zweiter sowohl die statische als auch die
dynamische Deformation der Gleisebene und die Überhöhung.
Wie bekannt, werden bei der Bestimmung der statischen Deformation der Gleisebene und der Überhöhung
Kreiselsysteme zur Bildung eines künstlichen Horizontes verwendet, der als Vergleichsbasis bei der Messung
dient. Könnte diese Deformation und die Überhöhung unmittelbar bestimmt werden, so wären Kreiselsysteme
vermeidlich. Es sind bereits Oberbaumeßwagen bekannt, die mit Laufwerk und Fahrzeugkasten
zum Messen der die Güte eines Gleises bestimmenden Kenngrößen ausgerüstet sind, wobei die Kenngrößen
auf eine im Fahrzeugkasten untergebrachte Registriervorrichtung übertragen werden. Die Kenngrößen
werden mindestens zum Teil durch ein Meßgestell ermittelt, das auf Radsätzen mit zylindrischen Laufrädern
gelagert ist, wie dies z. B. aus der deutschen Patentschrift 925 236 hervorgeht. Es ist ferner bekannt, die Verwindung des Gleises in der z. B. in der
deutschen Patentschrift 691 975 beschriebenen Weise derart zu messen, daß die Winkellage der Mitten der
je auf einer Meßgestellseite sitzenden Räder bestimmt und registriert wird. Hierbei wird die Höhenlage
jeder Achsbuchse gemessen und die Differenz der Höhenlagen der Achsbuchsen der einen Seite gegenüber
der der anderen Seite gebildet. Es ist auch bekannt, bei der aus dem Vergleich der Höhenlagen der
einzelnen Achslager gegenseitig die Verwindung des Gleises zu bestimmen, wie dies z. B. aus der deutschen
Patentschrift 925 236 hervorgeht. Es wird dabei die eine Achse des Meßgestelles mittels eines Gelenkes am
Meßgestell angebracht und das gesamte Meßgestell über ein Kugelgelenk gegen den Meßwagen abgestützt,
so daß jedes Rad der Lage seiner Schiene folgen kann. Bei diesen Vorrichtungen wird dabei nur die arithmetische
Summe der an einer Stelle vorhandenen Überhöhungen und Vertiefungen der Schiene, d. h. die
Differenz der Höhenlagen der Achslager, gebildet. Es sind aber auch Schienenmeßvorrichtungen z. B. gemäß
der USA-Patentschrift 2 167 081 bekannt, bei denen mit einem Meßorgan eine Kurve aufgezeichnet
wird, die der gegenseitigen Winkellage der Meßdrehgestellachsen
entspricht, wobei ein anderes Meßorgan eine Kurve aufzeichnet, die ein Maß für die Summe
Oberbaumeßwagen
Anmelder:
Licencia Talälmäny okat Ertekesitö Vällalat,
Budapest
Vertreter:
Dr. G. W. Lotterhos und Dr.-Ing. H. W. Lotterhos,
Patentanwälte, Frankfurt/M., Lichtensteinstr. 3
Patentanwälte, Frankfurt/M., Lichtensteinstr. 3
Beanspruchte Priorität:
Ungarn vom 21. September 1955
Ungarn vom 21. September 1955
Dipl.-Ing. Oszkär Bereznai, Budapest,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
der Winkelabweichungen bis zu dem betreffenden Punkt des Gleises darstellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Oberbaumeß wagen zu schaffen, bei welchem die Bestimmung
der Deformation der Gleisebene und der Überhöhung ohne Kreiselsysteme vorgenommen werden
kann.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die Linie der Schienenoberkante einschließlich der Abschnitte
der, Überhöhungen und der angrenzenden Rampen als die Integralkurve einer für die gegenseitige
senkrechte Winkellage der Schienenstränge kennzeichnenden Differentialkurve aufgefaßt werden kann. Ist
die Differentialkurve bekannt, so kann die Integralkurve durch Integrieren der Differentialwerte bestimmt
werden.
Die Erfindung betrifft nun die Ausgestaltung eines Oberbaumeß wagens mit Laufwerk und Fahrzeugkasten
zum Messen der die Güte eines Gleises bestimmenden Kenngrößen, die in an sich bekannter Weise
auf eine im Fahrzeugkasten untergebrachte Registriervorrichtung übertragen werden, wobei die Kenngrößen
mindestens zum Teil durch ein Meßgestell ermittelt werden, das auf Radsätzen mit zylindrischen Laufrädern
gelagert ist.
Die Erfindung besteht darin, daß das Meßgestell unter dem Fahrzeugkasten frei mitlaufend angeordnet
und zwecks Messung der gegenseitigen. senkrechten Winkellage der Schienenstränge, d. h. der Verwindung
der Gleisebene, in zwei um eine quergerichtete Schwenkachse gegenseitig verschwenkbare Rahmenteile unterteilt ist, wobei Mittel vorgesehen sind,
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welche durch die Raihmenteile betätigt werden und deren gegenseitige Schwenkbewegung auf die Registriervorrichtung
übertragen. Wird beim erfindungsgemäß ausgestalteten Oberbaumeßwagen die gegenseitige
Winkellage der Rahmenteile durch einen RoI-lenzug auf die Registriervorrichtung übertragen, kann
zwecks Bestimmung der Überhöhung die Registriervorrichtung eine Integriervorrichtung enthalten, die
aus zwei in Abhängigkeit vom durch das Meßgestell zurückgelegten Weg um eine gemeinsame axiale Mittellinie
gegensinnig umlaufenden Triebscheiben besteht, die durch Reibungsschluß eine zwischen ihnen
hochkant gestellte Integralscheibe antreiben, wobei die Integralscheibe zwecks Mitnahme durch den die gegenseitige
Winkellage der Rahmenteile übertragenden Rollenzug in axialer Richtung verschiebbar angeordnet
ist und durch ihre Drehung einen Ausschlag eines die Integralkurve der für die gegenseitige senkrechte
Winkellage der Rahmenteile kennzeichnenden Differentialkurve aufzeichnenden Schreiborgans bewirkt.
Beim erfindungsgemäß gestalteten Oberbaumeßwagen sind demnach Kreiselsysteme, die kostspielige
Gebilde darstellen und die Herstellungskosten wesentlich erhöhen, vermieden. In an sich bekannter Weise
kann ferner der erfindungsgemäß ausgerüstete Oberbaumeßwagen auch zum Bestimmen der übrigen
Kenngrößen verwendet werden, die für die Güte eines Gleises kennzeichnend sind. Hierzu kann das Meßgestell
in an sich bekannter Weise mit Fühlern ausgestattet werden, deren gegenseitige Bewegung dann
für die Bestimmung der Bogenhalbmesser und Richtungsfehler sowie der Spurweite verwertet werden
können.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen erläutert, welche ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäß ausgestalteten Oberbaumeßwagens darstellen.
Fig. 1 ist dabei die Vorderansicht des Ausführungsbeispiels;
Fig. 2 ist die Obenansicht des Meßgestells; Fig. 3 stellt einen Teil derselben vergrößert dar;
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht zu Fig. 2;
Fig. 5 stellt eine Stirnansicht zu Fig. 2 dar;
Fig. 6 ist ein Schnitt gemäß der Linie VI-VI der Fig. 2;
Fig. 7 stellt einen Schnitt gemäß der Linie VII-VII der Fig. 2 dar;
Fig. 8 stellt einen Teil der Seitenansicht einer Integriervorrichtung gemäß der Erfindung dar;
Fig. 9 ist eine Vorderansicht zu Fig. 8;
Fig. 10 bis 12 zeigen prinzipmäßige Schaltbilder bzw. Diagramme.
Gleiche Bezugszeichen weisen in den Zeichnungen auf ähnliche Einzelheiten hin, wobei einander entsprechende
und spiegelbildlich angeordnete Einzelheiten durch einfache bzw. doppelte Bestrichelung der
entsprechenden Bezugszeichen angedeutet sind.
Wie aus der Zeichnung (Fig. 1) hervorgeht, ist das dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäß
ausgestalteten Oberbaumeßwagens als ein Sdhienenmeßfahrzeug ausgebildet, dessen Fahrzeugkasten
30 auf einem Laufwerk angeordnet ist, das aus zwei Radsätzen 31 und 32 besteht. Diese laufen auf
dem Gleis, dessen Schienenstränge mit 33' bzw 33" bezeichnet sind. Die Gleisebene ist durch eine auf
den Schienensträngen 33' und 33" aufliegende strichpunktierte Linie 34 angedeutet (Fig. 5).
Unter dem Fahrzeugkasten 30 befindet sich das erfindungsgemäß gestaltete Meßgestell 35, dessen
freier Mitlauf mit dem Meßfahrzeug 30, 31, 32 durch eine Zugstange 36 gesichert ist, die sowohl mit dem
Fahrzeugkasten 30 als auch mit dem Meßgestell 35 gelenkig verbunden ist. Das Meßgestell läuft auf zwei
Radsätzen 37 und 38 mit zylindrischen Laufrädern. Die durch das Meßgestell 35 ermittelten Kenngrößen
der Gleisgüte werden beim dargestellten Ausführungsbeispiel auf ihnen jeweils zugeordnete Schreiborgane
einer im Fahrzeugkasten 30 untergebrachten Registriervorrichtung 39 im Wesen üblicher Art übertragen,
wobei die Rollenzüge zwischen Meßgestell 35 und Fahrzeugkasten 30 in an sich bekannter Weise
als Seilzüge mit Bewehrung ausgebildet sind. Dadurch wird vermieden, daß gegenseitige Bewegungen
von Meßgestell und Fahrzeugkasten auf die Registriervorrichtung übertragen werden und die Meßergebnisse
verfälschen.
Die Registriervorrichtung 39 besteht aus einer in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit des Meßfahrzeuges
angetriebenen Förderwalze oder Papiertrommel 40. Auf der Mantelfläche der, Papiertrommel
40 liegen die den verschiedenen Kenngrößen zugeordneten Schreiborgane der Registriervorrichtung
auf, die sich in Abhängigkeit von den ermittelten Kenngrößen quer zur Förderrichtung der Papiertrommel
bewegen. Es ist dabei (Fig. 10) unter anderem ein Schreiborgan 41 der Aufzeichnung der Überhöhung,
ein Schreiborgan 42 der Aufzeichnung der gegenseitigen senkrechten Winkellage der Schienenstränge
33' und 33", ferner Schreiborgane der Aufzeichnung der Spurweite, der Bogenhalbmesser, der
Richtungsfehler und der dynamischen Deformation sowie der Differenz der dynamischen Deformationen
der beiden Schienenstränge 33' und 33" zugeordnet.
In üblicher Weise werden auch die Meilenzeiger, die Zeit sowie die wichtigsten Kunstbauten des Höheplanes
durch Auftragen von Signalen durch Schreiborgane vermerkt. Schreiborgane können ferner zur
Aufzeichnung von für die Federung des Meßfahrzeuges kennzeichnenden Kurven dienen. Die erwähnten
Messungen fallen jedoch zum größten Teil außerhalb des Erfindungsgedankens, so daß diesbezügliche Einzelheiten
weder beschrieben noch erschöpfend dargestellt werden.
Der Antrieb der P apier trommel 40 geschieht (Fig. 2,
3, 4 und 6) vom Radsatz 37 des Meßgestells 35 her. Zu diesem Zweck weist der Radsatz 37 ein Zahnrad
57 auf, das mit einem am Meßgestell 35 gelagerten Zahnrad 58 eingreift. Die Drehbewegung des Zahnrades
58 wird über eän Kegelradgetriebe 59, 60 (Fig. 3) auf eine teleskopartig ausgebildete und senkrecht
angeordnete Kardanwelle 61 (Fig. 4 und 6) übertragen, die mit einer durch den Fahrzeugkastenboden
(Fig. 1 und 4) hindurchgeführten Antriebswelle 62 (Fig. 4 und 6) verbunden ist. Die Drehbewegung
des Wellensystems 61, 62 wird über ein Geschwindigkeitswechselgetriebe
auf die Papiertrommel 40 der Registriervorrichtung 39 übertragen. Zwecks Behebung
der Wirkungen von Abnutzungen der Radsätze 37 und 38 auf die dem zurückgelegten. Weg proportionale
Mitnahme der Papiertrommel 40 kann in das Übertragungssystem ein Ausgleichsgetriebe z. B. in
der Form eines Riementriebes mit Riemenscheiben von veränderlichem Durchmesser eingeschaltet werden.
Ein derartiges Ausgleichsgetriebe bildet jedoch keinen Gegenstand der Erfindung, so daß von. einer
näheren Beschreibung desselben abgesehen werden kann.
Zur Messung der Bogenhalbmesser und der Richtungsfehler ist in an sich bekannter Weise an beiden
Seiten des Meßgestells 30 je eine Gruppe von in
gleichen Abständen angeordneten Fühlern vorgesehen, die derart bemessen sind, daß sie beim Überfahren von
Weichen und Kreuzungen an den Unterbrechungsstellen Schienenstränge nicht entgleisen bzw. sich in
Fehlrichtung einstellen können. Ihre Enden laufen spitz zu, wodurch der ungehinderte Einlauf in
Kreuzungsstücke gesichert ist. Bei ihren Bewegungen werden sie zu sich parallel geführt, so daß sie keine
zum Schienenstrang schrägliegenden Stellungen einnehmen können und immer an der gleichen Stelle mit
den Schienensträngen in Berührung stehen.
Die Spurweite wird beim dargestellten Ausführungsbeispiel
durch einander gegenüberliegende Fühler gemessen, die auch sowohl zur Bestimmung
der Bogenhalbmesser bzw. der Richtungsfehler der einzelnen Schienenstränge 33' und 33" dienen.
Die gegenseitige senkrechte Lage der einzelnen Schienenstränge ist für die statische Deformation der
Gleisebene kennzeichnend, wobei sie beim erfindungsgemäß ausgestalteten Oberbaumeßwagen auch die
Grundlage für die Messung der Überhöhung bildet.
Zwecks Messung der statischen Deformation der Gleisebene mittels der senkrechten Winkellage der
Schienenstränge 33' und 33" ist das Meßgestell erfindungsgemäß in zwei um eine quergerichtete
Schwenkachse gegenseitig verschwenkbare Rahmenteile 35' bzw. 35" unterteilt, wobei Mittel vorgesehen
sind, welche durch die Rahmenteile 35' und 35" betätigt werden und deren gegenseitige Schwenkbewegungen
auf die Registriervorrichtung 39 übertragen. Es ist dabei wichtig, daß das Meßgestell ungefedert
auf den Radsätzen 37 und 38 gelagert ist, so> daß die Rahmenteile 35' und 35" stets eine Lage einnehmen,
die zum unter dem entsprechenden Rahmenteil 35' bzw. 35" liegenden Abschnitt der Schienenstränge 33'
bzw. 33" parallel ist. Sie folgen dabei unverzögert den verschiedenen Schienenlagen, im Gegensatz zu
Kreiselsystemen, die eine gewisse Trägheit aufweisen und deshalb geringeren statischen. Deformationen der
Schienenstränge nicht folgen können.
Wie insbesondere aus Fig. 2 bis 5 und 7 hervorgeht, ist die Schwenkachse durch ein Rohr 99 (Fig. 4)
gebildet, das an einem Ende des Meßgestells 35 angeordnet ist. Am anderen Ende der Rahmenteile 35'
bzw. 35" (Fig. 7) ist parallel zur senkrechten Teilungsebene je eine Säule 100' bzw. 100" angeordnet,
die aus U-Trägern bestehen und an ihren einander zugekehrten Seitenflächen mit Gleitstücken
101' bzw. 101" versehen sind. Die Auflage der aufeinander gleitenden Flächen der Gleitstücke 101' und
101" ist durch Schraubenverbindungen 102 und 103 gesichert, wobei die gegenseitige Verschiebungsmöglichkeit
durch längliche Nuten 104 und 105 (Fig. 4) ermöglicht ist. Die waagerechte gegenseitige Lage der
Rahmenteile 35' und 35" ist durch einen Querträger 106 gesichert, der die Schraubenverbindungen 102
und 103 von waagerecht wirkenden Querkräften entlastet,
ohne dabei die gegenseitige Verschwenkung der r.ahmenteiJe35' und 35" zu verhindern. Zu diesem
Z'veck ist der Querträger 106 am Meßgestell 35 mittels Schraub en verbindungen 107' bzw. 107" befestigt,
deren Spiel eine gegenseitige Verschwenkung von Meßgestell 35 und Querträger 106 gestattet und
somit die gegenseitige senkrechte Verschiebung der Rahmenteile 35' und 35" zuläßt.
Wie bereits erwähnt, nehmen die Rahmenteile 35' bzw. 35" immer eine Stellung ein, die der senkrechten
Lage der darunterliegenden Schienenstränge 33' bzw 33" entspricht. Wenn die beiden Schienenstränge
genau in der Gleisebene 34 liegen, nehmen auch die Rahmenteile 35' und 35" eine ausgerichtete Lage ein,
d. h., sie liegen in einer zur Gleisebene 34 parallen Ebene. Wenn dagegen die Schienenstränge 33' bzw.
33" eine gegenseitige senkrechte Winkellage einnehmen, d. h. die Gleisebene 34 eine statische Deformation
aufweist, nehmen die Rahmenteile 35' bzw. 35" je eine andere senkrechte Lage ein, die durch
windschiefe Geraden bestimmt und für die statische Deformation der Gleisebene 34 kennzeichnend ist.
Um nun die Kenngröße auf das der gegenseitigen senkrechten Winkellage der Schienenstränge 33' und
33" zugeordnete Schreiborgan 42 zu übertragen, ist in der in Fig. 10 prinzipiell dargestellten Weise ein
Rollenzug 108 vorgesehen, der vom freien Ende des Rahmenteiles 35' ausgehend über das freie Ende des
anderen Rahmenteiles 35" und über die Schwenkachse 99 des Meßgestells 35 zur Registriervorrichtung 39
und von hier zum Fahrzeugkasten. 30 führt, mit dem er durch eine Feder 109 kraftschlüssig verbunden ist.
Bei der praktischen Ausführung (Fig. 2, 3 und 4) ist auf der Säule 100' eine Rolle 110 und auf der
Säule 100" eine Rolle 111 angeordnet. Der Rollenzug 108 ist bei 112 am Halterungsteil 113 der Rolle 111
befestigt und geht von hier aus zunächst über die Rolle 110 und dann über die Rolle 111. Die gegenseitige
senkrechte Verschiebung der Rahmenteile 35' und 35" bewirkt demnach eine Verlängerung bzw.
Verkürzung Ay des Rollenzugabschnittes zwischen
den Rollen 110 und 111, die für die senkrechte Winkellage der Schienenstränge 33' und 33" kennzeichnend
ist. Der Rollenzug verläuft in einem zur Längsachse des Meßgestells 35 parallel angeordneten
Rohr 114 bis zur Schwenkachse 99, wo er durch eine Rolle 115 (Fig. 3) in einen Schnurkasten 56 weitergeleitet
wird. Über eine Rolle 116 im Schnurkasten 56 wird der Rollenzug 108 aufwärts zur Registriervorrichtung
39 weitergeleitet.
Die Messung der senkrechen Winkellage der Schienenstränge 33' und 33" wird nun an Hand der
Fig. 11 erläutert, deren oberer Teil die waagerechte Projektion eines Gleisabschnittes mit zum Teil windschiefen
Schienensträngen 33' und 33" darstellt, wogegen im unteren Teil die durch das Schreiborgan 42
aufgezeichnete Kurve I ersichtlich ist.
Wenn das Meßgestell 35 mit seinem Radsatz 38 eine Stelle A erreicht, wo eine Deformation der Gleisebene 34, z. B. eine in eine Überhöhung überleitende
Rampe beginnt, wird die gegenseitige senkrechte Schwenkung der Rahmenteile 35' und 35" um die
Schwenkachse 99 eingeleitet. Dies dauert so lange an, bis auch der hintere Radsatz 37 des Meßgestells 35
die Stelle .4 erreicht hat. Bei der gegenseitigen Verschiebung
der Gleitstücke 101' und 101" um den Betrag Ay beschreibt das Schreib organ 42 den schrägen
Abschnitt A1-A2 der Kurve I. Während der Befahrung
der Rampe verharren die Gleitstücke 101' und 101" in ihren um den Betrag Ay verschobenen
gegenseitigen Lagen so lange, bis der Radsatz 38 des Meßgestells 35 die Stelle B des Schienenstranges 33",
d. h. den höchsten Punkt der Rampe erreicht. Das Schreiborgan 42 zeichnet inzwischen eine zur JSTuIllinie
X1 parallele gerade Strecke A2-B1 auf. Die Gleitstücke
101' und 101" nähern sich dabei einander, bis auch der Radsatz 37 die Überhöhungsstrecke B-C erreicht
hat, wo die Gleisebene 34 zwar eine schräge Lage einnimmt, jedoch bereits keine statische Deformation
aufweist, so daß die Schienenstränge 33' und 33" und somit auch die Rahmenteile 35' und 35" zueinander
parallel liegen. Der Betrag Ay wird allmählich Null, wobei das Schreiborgan 42 die schräge
Strecke .B1-S2 aufzeichnet, die in die Nullinie "^r1
zurückführt. Nun beginnt der' Radsatz 38 auf der Überhöhung B-C des Schienenstranges 33" zu laufen.
Beim Überfahren der in die waagerecht liegende Gleisebene 34 zurückführenden und bei C beginnenden
Rampe findet der eben beschriebene Vorgang in der entgegengesetzten Richtung statt.
Nun ist es klar, daß die Ordinaten der Kurve I den Winkeln der Rampen proportional sind, indem
praktisch
Ay = L-tga (1)
ist, wo α den gesuchten Rampenwinkel und L den Abstand zwischen der Schwenkachse 99 und der Verankerungsstelle
des Rollenzuges 108 am Meßgestell 35, d.h. der Rolle 111 bedeutet. Die Rampenwinkel
können demnach durch Ablesen der Ordinaten der Kurve I einfach ermittelt werden. Da sie auch für die
statische Deformation der Gleisebene 34 kennzeichnend sind, bildet die beschriebene Messung auch eine
Grundlage für die Bestimmung der statischen Deformation der Gleisebene 34.
Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß bei Anwendung des erfindungsgemäß gestalteten Meßgestells
die Überhöhung ohne Kreiselsysteme bestimmt werden kann, indem sie als eine Integralkurve der
für die gegenseitige senkrechte Winkellage der Schienenstränge kennzeichnenden Differentialkurve
aufgefaßt werden kann, wie dies aus Fig. 12 hervorgeht.
Es sei nämlich angenommen, daß die Überhöhungslinie, die aus der Überhöhungsstrecke B-C und den
angrenzenden Rampen besteht, durch
y = f[x) (2)
bestimmt ist, wo y die Überhöhung an der Stellen
bedeutet. Aus Gleichung (1) folgt aber, daß
35
tga =
Ay
(3)
40
ist. Da die Rampenwinkel praktisch innerhalb der Grenzen von 1 : 500 bis 1 : 1000 liegen, d. h. sehr
klein sind, wogegen der Achsenabstand des Meßgestells im Verhältnis zur Länge der Rampen
vernachlässigbar ist, kann anstatt des Differenzquo-
tienten —ψ- der Differenatialquotient ~ geschrieben
werden. Somit ist
tga =
dy
dx '
(4)
wo -^- die Differentialkurve von Gleichung (2) bestimmt.
Anderseits folgt aus Gleichung (3) und (4):
dy
55
Ay = L-
(5)
Die Größe Ay wird aber durch das Schreiborgan
42 aufgezeichnet, wie dies an Hand der Fig. 11 erläutert
worden ist. Die Kurve ist demnach der ge-
suchten Differentialkurve um den Faktor -j- proportional
:
dy Ay
dx
L '
Folglich die Überhöhung an der Stellen
Folglich die Überhöhung an der Stellen
(6)
(7)
70 Um die Überhöhungslinie II zu erhalten, muß.
demnach lediglich die Differentialkurve I stetig integriert und in Abhängigkeit vom durch das Meßgestell
35 zurückgelegten Weg χ aufgezeichnet werden. Die Ordinaten η der Kurve II sind dabei den Ordinaten y
der Überhöhung proportional, d. h.
η=Α·γ, (8)
wo der Faktor^ die Instrumentenkonstante ist, die in üblicher Weise bestimmt und zur Auswertung der
Integralkurve verwertet werden kann.
Die Aufzeichnung der Integralkurve II geschieht durch ein Schreiborgan 41 (Fig. 10), das in Abhängigkeit
vom durch das Meßgestell 35 zurückgelegten Weg von der Bewegung des die Differentialkurve I aufzeichnenden
Schreiborgans 42 betätigt wird. Das Prinzip der beispielsweise verwendeten Integriervorrichtung
geht aus Fig. 10, die praktische Ausführung derselben aus Fig. 8 und 9 hervor. Sie wird in Abhängigkeit
vom durch das Meßgestell 35 zurückgelegten Weg angetrieben und durch die gegenseitige
Winkellage der Rahmenteile 35' und 35" des Meßgestells 35 gesteuert, wobei der Ausgang der Integriervorrichtung
das der Aufzeichnung der Überhöhung zugeordnete Schreiborgan 41 der Registriervorrichtung
39 betätigt. Durch den Rollenzug 108 wird die axiale Lage einer Integralscheibe 118
geregelt, die mit einer Triebscheibe 119 in Reibungsschluß steht. Die Scheibe 119 wird proportional zum
durch das Meßgestell 35 zurückgelegten Weg angetrieben, wie dies durch die strichpunktierte Linie 120
angedeutet ist.
In der Nullage steht die Integralscheibe 118 über den Mittelpunkt der Triebscheibe 119., wobei das
Schreiborgan 41 eine Nullinie Xj1 aufzeichnet. Wird
eine Rampe befahren, so erfolgt eine gegenseitige Verschwenkung der Rahmenteile 35' und 35", wobei
der Rollenzug 108 eine Verschiebung erfährt und einen Ausschlag des Schreiborgans 42 bewirkt, der
für den durch die Rahmenteile 35' und 35" eingeschlossenen Winkel α kennzeichnend ist. Somit entsteht
die Differentialkurve I. Zugleich wird aber auch die Integralscheibe 118 aus ihrer Nullstellung
genommen, so daß sie auf Einwirkung der Triebscheibe 119 hin sich zu drehen beginnt. Dadurch wird
über ein Zahnrad 121 eine Zahnstange 122 verstellt, an deren Ende das Schreiborgan 41 befestigt ist. Die
Drehung der Integralscheibe 118 dauert so lange an, bis die Rahmenteile 35' und 35" ihre ausgerichtete
Lage wieder einnehmen und das Schreiborgan 42 auf die Nullinie X1 der Differentialkurve I zurückkehrt.
Die Integralscheibe 118 nimmt dann wieder ihre Nulllage über dem Mittelpunkt der Triebscheibe 119 ein.
Die Lage der Zahnstange 122 entspricht dabei einem Ausschlag η des Schreiborgans 41, der der Überhöhung
y proportional ist.
Das Schreiborgan 41 zeichnet nun eine zur Nulllinie Jf11 parallele Gerade auf. Beim Überfahren der
in die waagerecht liegende Gleisebene 34 zurückführenden Rampe wird die Integralscheibe 118 in der
der vorherigen entgegengesetzten Richtung mitgenommen, so· daß sie wiederum in Drehung versetzt wird,
diesmal jedoch in dem vorherigen entgegengesetzten Sinn. Dies bewirkt einen dem vorherigen entgegengesetzten
Ausschlag der Zahnstange 122 bzw. des Schreiborgans 41., das nun eine in die Nullinie Xu der
Integralkurve II zurückführende Linie aufzeichnet.
Konstruktionsmäßig (Fig. 8 und 9) besteht die Integriervorrichtung aus zwei in Abhängigkeit vom
durch das Meßgestell 35 zurückgelegten Weg um eine
ίο
gemeinsame axiale Mittellinie 123 gegensinnig umlaufenden Triebscheiben 119' und 119", die durch
Reibungsschluß die zwischen ihnen hochkant gestellt angeordnete Integralscheibe 118 antreiben, wobei die
Integralscheibe zwecks Mitnahme durch den die gegenseitige senkrechte Winkellage der Rahmenteile
35' und 35" übertragenden Rollenzug 108 in durch die strichpunktierte Linie 124 angedeuteter axialer Richtung
verschiebbar angeordnet ist und durch ihre Drehung einen Ausschlag des die Integralkurve II
aufzeichnenden Schreiborgans 41 bewirkt.
Die Triebscheiben 119' und 119" erhalten dabei ihre Drehbewegung in nicht dargestellter Weise von
der Antriebswelle 62. Der Rollenzug 108 ist an ein Gleitstück 128 angeschlossen, das in einem Führungsrohr
129 mit einer Führungsnut 130 längsverschiebbar angeordnet ist. Die Integralscheibe 118 selbst ist
am Führungsrohr 129 längsverschiebbar gelagert. Die gegenseitige Winkellage von Gleitstück 128 und Füh- m B
rungsrohr 129 ist durch Führungsbolzen 131 gesichert, welche in die Nut 130 eingreifen und im Gleitstück
128 befestigt sind.
Sollte die Integralscheibe 118 beim Überfahren einer geraden Strecke ohne Überhöhung nicht ihre
Lage über den Mittelpunkt der Triebscheibe 119 einnehmen, kann der Rollenzug 108 durch eine nicht dargestellte
Hebelvorrichtung gespannt bzw. gelockert werden.
Wie aus obigem hervorgeht, können durch das Meßgestell die wichtigsten Kenngrößen eines Gleis-Oberbaues,
nämlich die Spurweite, die Überhöhung, die statische Deformation der Gleisebene, die Bogenhalbmesser
und Richtungsfehler je Schienenstrang, die dynamischen Deformationen je Schienenstrang
sowie deren Differenz, gemessen und registriert werden.
Zweckmäßig wird das Meßgestell lediglich dann auf den Schienen laufen, wenn Messungen vorzunehmen
sind. Um dies zu ermöglichen, wird im Oberbaumeßwagen in nicht dargestellter Weise eine
Hubvorrichtung vorgesehen, mittels welcher das Meßgestell nötigenfalls vom Gleis entfernt werden kann.
Es muß dabei gesichert sein, daß die Fühler von den Schienensträngen abgehoben werden. Es ist aber auch
zweckmäßig, das Meßgestell in der gehobenen Lage derart zu unterstützen, daß die Hubvorrichtung vom
Gewicht desselben entlastet wird.
Der erfindungsgemäß ausgestaltete Oberbaumeßwagen ist an Hand eines zweiachsigen Meß fahrzeuges
beschrieben worden. Aus der Wirkungsweise des Meßgestells ist aber klar, daß als Oberbaumeßwagen
auch Drehgestellfahrzeuge verwendet werden könnten.
Claims (2)
1. Oberbaumeß wagen mit Laufwerk und Fahrzeugkasten zum Messen der die Güte eines Gleises
bestimmenden Kenngrößen, die auf eine im Fahrzeugkasten untergebrachte Registriervorrichtung
übertragen werden, wobei die Kenngrößen mindestens zum Teil durch ein Meßgestell ermittelt werden,
das auf Radsätzen mit zylindrischen Laufrädern gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Meßgestell (35) unter dem Fahrzeugkasten (30) frei mitlaufend angeordnet und zwecks Messung
der gegenseitigen senkrechten Winkellage der Schienenstränge (33' und 33") bzw. der Deformation
der Gleisebene (34) in zwei um eine quergerichtete Schwenkachse (99) gegenseitig verschwenkbare Rahmenteile (35' und 35") unterteilt ist,
wobei Mittel (108) vorgesehen sind, welche durch die Rahmenteile betätigt werden und deren gegenseitige
Schwenkbewegung auf die Registriervorrichtung (39) übertragen.
2. Oberbaumeßwagen nach Anspruch 1, bei welchem die gegenseitige Winkellage der Rahmenteile
durch einen Rollenzug auf die Registriervorrichtung übertragen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß zwecks Bestimmung der Überhebung die Registriervorrichtung eine Integriervorrichtung enthält,
die aus zwei in Abhängigkeit vom durch das Meßgestell (35) zurückgelegten Weg (x) um eine
gemeinsame axiale Mittelinie (123) gegensinnig umlaufenden Triebscheiben (119' und 119") besteht, die durch Reibungsschluß eine zwischen
ihnen hochkant gestellte Integralscheibe (118) antreiben, wobei die Integralscheibe zwecks Mitnahme
durch die gegenseitige Winkellage (α) der Rahmenteile (35' und 35") übertragenden Rollenzug
(108) in axialer Richtung verschiebbar angeordnet ist und durch ihre Drehung einen Ausschlag
eines die Integralkurve (II) der für die gegenseitige senkrechte Winkellage der Rahmenteile
kennzeichnenden Differentialkurve (I) aufzeichnenden Schreiborgans (41) bewirkt.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 589 976, 691 975,
236, 926 076;
französische Patentschrift Nr. 1080 734; USA.-Patentschriften Nr. 1980 706, 2 167 081.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
© 909 710/15 I.6&
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