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Verfahren zum AufschNessen von Heilkräutern.
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Um ein vollwertige Extrakt aus diesen Heilkräutern herzustellen, muss man sie stundonlang kochen. Dadurch werden jedoch bei vielen gewisse wirksame Bestandteile zerstört und andererseits infolge der Siedehitze Stoffe aus den Heilkräutern ausgezogen, die wertlos sind und den Geschmack der Extrakte beeinträchtigen.
Zweck der Erfindung ist nun, durch ein möglichst einfaches Verfahren die Heil- kräuter so vorzubereiten, dass sie bei gleichmässiger Behandlung, d. h. nach vorangegangener Aufschliessung durch die Einwirkung von heissem Wasser in wenigen Minuten einen Auszug liefern, der über 300/0 reicher an klar gelösten wirksamen Stoffen ist, als ein Produkt, das ohne vorhergehendes Aufschliessungsverfahren gewonnen wurde. Insbesondere ist die Wirkung des Verfahrens sehr bemerkbar bei Bohnenschalen, deren harntreibende und harn- sänrelösende Wirkung allgemein anerkannt ist.
Diese Schalen liefera gewöhnlich erst nach stundenlangem Kochen ein gehaltreiches Extrakt, in dem jedoch durch das mehrstündige Kochen ein Teil der wertvollen und wirksamen Bestandteile zerstört ist.
Das neue Verfahren besteht darin, dass man die zu behandelnden Heilkränter entweder einzeln oder im Gemisch miteinander in zerkleinertem Zustande mit kohlensäure- haltigem Wasser in der Kälte längere Zeit, etwa 12 bis 24 Stunden digeriert, worauf man die Masse zur Trockne verdampft.
Man hat bereits zur Gewinnung von Extrakten Kohlensäure auf pflanzliche Stoffe einwirken lassen. Bei diesem in der deutschen Patentschrift Nr. 86866 (Deininger) be- schriebenen Verfahren übt aber die Kohlensäure eine rein mechanische Wirkung aus, indem man das Gas behufs Zerreissung der Pflanzenzellen unter erheblichem Druck in die Zellen eindringen lässt, wodurch die Extraktion gefördert und beschleunigt werden soll. An Stelle von Kohlensäure kann demnach jedes andere indifferente Gas benutzt werden. Im Gegen- satz hiezu soll bei dem vorliegenden Verfahren die Kohlensäure ausschliesslich chemisch wirken, um bei der darauffolgenden Extraktion den wirksamen Stoffen ein erhöhtes Lösungs- vermögen zu erteilen.
Durch die blosse Digestion mit kohlensäurh'dtigem Wasser kann ria Zerreissen der Pflanzenzellen nicht eintreten. Gemäss der deutschen Patentschrift Nr. 148906 (Graf) sollen zur Abscheidung von Pektin- und Eiweissstoffen aus Pflanzenextraktel1 die
Extrakte bei höherer Temperatur mit Kohlensäure unter Druck behandelt werden. Das vorliegende Verfahren hingegen soll also zur Vorbereitung der Pnanzenstoffo dienen, um daraus gehaltreiche Extrakte zu gewinnen.
Nachstehende Versuche lassen die Wirkung der Kohlensäure in der Extraktions- flüssigkeit auf das Extraktionsgut erkennen.
Es wurden gleiche Mengen (10 g) griessförmig zerkleinerte Bohnenschalen mit a) 50 cM* destilliertem Wasser und b) r) Cl destilliertem, mit künstlicher Kohlensäure imprägniertem Wasser behandelt. Die Versuche ergaben zn a) 1-1460 g, b) 1#4346 g
Rückstand. Die Ausführung der Versuche geschah in der Weise, dass je 10 g Bohnen- schalen der Einwirkung von je 50 c der unter a) und b) benannten Wässer auf die
Dauer von 24 Stunden in der Kälte nnter Umrühren ausgesetzt wurden. Nach Ablauf dieser Zeit wurde die Flüssigkeit abgedampft und die so aufgeschlossene Masse getrocknet.
Je 10 9 des so vorbehandelten Extraktionsgutes wurden mit 100 cm3 heissem Wasser übergossen und 5 Minuten lang gekocht. Die erhaltenen Auszüge wurden nach dem Er- kalten nitriert, auf dem Wasserbade zur Trockne verdampft und im Exsikkator auf kon- stantes Gewicht gebracht. Die trockenen Extraktmengen wurden schliesslich gewogen und ergaben die vorstehenden Ergebnisse.
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