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Zündvorrichtung für Gezeiten-und Ftussminen.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung für Gezeiten- und Flussminen, insbesondere jener Art, wie sie in der Patentschrift Nr. 42070 beschrieben sind, welche bezweckt, durch ein mit der Mine in Berührung kommendes Schiff die Zündung und Explosion der Mine herbeizufuhren, wobei die Anordnung derart getroffen ist, dass die Zündeinrichtung wirkungslos gemacht werden kann, d. h. dass die Zündvorrichtung derart eingestellt wird, dass bei der Handhabung der Mine die Möglichkeit einer unbeabsichtigten Zündung ausgeschlossen ist.
Dabei ist diese Einrichtung derart ausgestaltet, dass zur Erleichterung des Fischens und Aufholens der Mine die Desarmicrungseinrichtung in der Weise ausgebildet ist, dass die desarmierte in einer gewissen Tiefe unter Wasser befindliche Mine sowohl an die Oberfläche steigt, als aber auch bei ihrem Erscheinen am Wasserspiegel die vollzogene Desarmierung erkennen lasst.
In der Zeichnung ist der Ernndungsgegenstand beispielsweise an einer Gezeiten- und Flussmine nach der patentschrift Nr. 42070 dargestellt, und zeigt Fig. 1 eine solche gemäss vor- liegender Erfindung ausgestaltete Mine in einem teilweisen Längsschnitt. Fig. 2 ist ein ebensolcher Horizontalschnitt und Fig. 3 ein zugehöriger Querschnitt.
Fig. 4 zeigt in vergrÖLlertem Ma\3- stabe die Anbringung des Zündmechanismus an der Zündachse, während Fig. 5 gleichfalls in vergrössertem Massstabs die Einrichtung der doppelt oder mehrfach vorhandenen Zündköpfe an der Sprengladung veranschaulicht.
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zeuges in geeigneter Weise auf eine Zündvorrichtung überträgt, diese zur Auslösung bringt und solcherart die Explosion der Sprengladung einleitet.
Die besondere Gestaltung des Stossmechanismus ist sowohl durch die Form der Mine und
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Diese Vorrichtung besteht aus einer vertikalen Achse 3, welche durch eine als Stopfbüchse ausgebildete Lagerung von der Oberseite der Mme in das Innere hineinreicht. Das obere Ende dieser Stossachse tragt, mit ihr fest verbunden, einen bügelartig geformten Doppelarm oder
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das Mass der Drehbewegung von der dargestellten Mittellage nach den beiden Richtungen in Fig. 2 durch die strichpunktierten Linien a, a' und b, b'angedeutet.
Innerhalb der Mine am unteren Ende der Stossachse, mit dieser fest verbunden, sitzt in
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achse 10 sitzenden vertikalen Hebel 9 verbunden ist.
Die Zündachse bildet den ersten Bestandteil des Zündmechanismus ; sie ist in Lagern 11, 11 am Gehäuse der Ankertautrommel drehbar, In ihrer Mitte ist ein am Ende rechtwinkelig abgebogener Daumen 12 befestigt, welcher das Widerlager für den unter dem Druck der Schlag. ;- federn If 16 stehenden Schlagmechanismus bildet. Die Schlagfedern sitzen auf den Schlag-
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stangenkopf 13 befestigt, welcher sich infolge der Spannung der Federn 16 auf den rechtwinkelig abgebogenen Teil des Daumens 12 stützt (siehe auch Fig. 4). Nach vorne ist der Schlagstangell-
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Löcher fiv den Durchgang der Schlagfederbolzen.
Die Spannbänder setzen sich nach rückwärts in die beiden Spanner 19, 19 fort, deren Enden auf den Zapfen der Spannkurbeln 20, 20 sitzen, welch letztere auf der gemeinschaftlichen Desarmierungsachse 21 befestigt sind. Diese Achse führt durch Stopfbüchsen an die Aussenseite der Mine und ihre Enden sind durch den Desarmierungsbügel 22 verbunden.
Am rückwärtigen Ende eines jeden Schlagbolzens sitzt je ein Zündbolzenträger 23, 23, an deren äusseren Enden die Zündbolzen 24,24 befestigt sind. Den abgerundeten'Enden der letzteren gegenüber befinden sich die an der Hülle der Sprengladung befestigten Zündköpfe 25, 25 (siehe auch Fig. 5). Jeder Zündkopf enthält den Schläger 26, der durch einen weichen Kupfer-
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geführt ist. Das vordere Ende ist pfannenartig ausgenommen, während an dem rückwärtigen Ende der Zündstift 30 eingesetzt ist, dem gegenüber sich schliesslich die Zündmittel befinden.
In der gezeichneten Stellung befindet sich der Zündmechanismus in gespanntem Zustande und der Stossmechanismua zur Übertragung des Anstosses bereit. Die äusseren Kennzeichen hiefür sind, dass der Desarmierungsbügel 22 nach vorne umgelegt ist, wodurch die Zündbolzen 24,24 sich den Zündköpfen gegenüber befinden ; der Stossbügel oder Balancier 4 nimmt die gezeichnete Mittelstellung ein.
Bei einer Verdrehung des Stossbiigels in die Lage a, a'oder b, b'wird auch die Zündachse 10 und der mit ihr fest verbundene Zünddaumen 12 so weit nach abwärts oder aufwärts verdreht (siehe Pfeile in Fig. 4), dass der Schlagstangenkopf 13 seine Unterstützung verliert und alle mit ihm fest verbundenen Teile, und zwar Schlagstangenbrücke, Schlagstangen, Zündbolzenträger und Zündbolzen, unter der Wirkung der freiwerdenden Schlagfedern nach rückwärts schnellen, wodurch die Zündung an beiden Zündstellen eingeleitet wird.
Um die notwendigen Manipulationen an und mit der Mine gefahrlos vornehmen zu können, sind neben der Desarmierungseinrichtung mehrere Sicherungen vorgesehen.
Die Deaarmierung wird dadurch bewirkt, dass man den Desarmierungsbügel 22 von vorne nach rückwärts in die strichlierte Lage 21-c (Fig. 1) umlegt. Die Desarmierungsachse 21 und die Spannkurbeln 20, 20 drehen sich hiebei um den gleichen Winkel t, wobei die Spanner 19, 19 den ganzen Zündapparat nach abwärts drängen, so dass er um die Zündachse als Drehachse schwingend, in die strichpunktiert gezeichnete Endstellung 10-d gelangt. Gleichzeitig damit werden die Schlagfedern entspannt und die panubrücke 18 legt sich an die Schlagstangenbrücke 14 an.
Die durch die Desarmierung herbeigeführten Sicherungen der Mine bestehen somit darin, das einerseits der ganze Zündmechanismus und damit die Zündbolzen aus der gefährdenden
Lage gegenüber den Zündköpfen abgeschwenkt und andererseits die Schlagfedern entspannt, also zwei Umstände herbeigeführt werden, von denen jeder für sich genügen würde, die Mine ungefährlich zu machen.
Schliesslich ist der Stossbügel oder Balancier durch zwei selbständige Sicherungen, sogenannte Lösungssicherungen, gegen unbeabsichtigte Drehung gesichert. Diese Sicherungen bestehen aus den Federbolzen 1 und 2 (Fig. 3), die im aktivierten Zustande, wie er in der Zeichnung dargestellt ist, durch entsprechende Ausnehmungen des Stossbügels hindurchgehen und hochgehalten werden, wodurch der Bügel gegen Verdrehung gesichert ist.
Der Stossbüge) ist möglichst nahe über der Führungsrolle des Ankertaues angeordnet und befindet sich sonach an dem am schwersten verrückbaren Teile der Mine ; es findet ein anstossendes
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verdreht ist, in welchem Augenblick die Mine und damit auch die Ladung an die Bordwand oder den Schiffsboden angedrückt ist. Wird die Mine vom Schiffe in irgend einer anderen Richtung getroffen, im extremsten Falle senkrecht zu ihrer Längsachse, so kann und darf dut Mine zunächst nicht explodieren ; sie wird entweder unter den Schiffsboden gedrängt, wo-
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für die vollzogene Dewirmierung zu liefern.
Die Einrichtung ist folgende : Auf der Deaarmierungsachse sitzt in fester Verbindung mit ihr die Nuss 31, ein zylindrisches Konstruktionsstück, dessen gegen die Minenhülle gekehrte Stirnfläche zu einer rechtsgängigen Schraubenfläche ausgestaltet ist. Gegen letztere lehnt sich das Ende eines zweiarmigen Hebels 32, welcher in 33 seine Drehachse hat und dessen zweiter Arm durch einen Schlitz in ein hydrostatisches Gehäuse s hineinreichend, gelenkig mit der hydrostatischen Spindel 34 verbunden ist.
Die Spindel 34 der hydrostatischen Platte 35 betätigt den zweiarmigen Hebel 36 und bedient damit die Kupplung 37, welche die feste Verbindung zwischen dem Zahnrade 38 und seiner Achse 39 herstellt und wieder freigibt. Bei eingerückter Kupplung ist das Zahnrad 38 mit der chse 39 starr verbunden und es kann in bekannter Weise die Ankertautrommel 40 das Ankertau nicht abwickeln.
Beim Umlegen des Desarmierungsbügels in die Desarmierungslage macht die Schraubenfläche 31 die Drehung der Desarmierungsachse mit und drückt den Übertragungshebel 32 nach aussen bzw. die Spindel 34 und die dazu gehörige hydrostatische Platte 35 nach innen. Dadurch gerät die verankerte, der Tauchtiefe nach sich selbsttätig einstellende Mine in die gleichen
Bedingungen, welche sie der normalen Einstellungstiefe gegenüber als"zu tief"erscheinen lässt ; die Kupplung 37 des Getriebes wird ausgerückt und die Mine steigt unter dem Einfluss ihres
Auftriebes unter Abrollung des Ankertaues an die Oberfläche.
Die eben beschriebene Aufholvorrichtung kann selbstredend auch so ausgeführt werden, dass sie nicht mittelbar, sondern unmittelbar auf die Kupplung wirkt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zündvorrichtung für Gezeiten- und Flussminen, gekennzeichnet durch einen an der Aussenseite jedes Teiles der Mine, der gegen Verschiebung den grössten Widerstand bietet, angebrachten, um eine Mittelachse nach zwei entgegengesetzten Seiten drehbaren Bügel oder Balancier, dessen in den Minenkörper hineiragende Achse durch eine Zug-und Druckstange mit einem Hebel auf der Zündachse derart verbunden ist, dass bei einer Verdrehung des Balanciers die die Zündeinrichtung haltende Zündachse zur Einleitung der Zündung die Zündeinrichtung freigibt.