DE44556C - Neuerung an Torpedos - Google Patents
Neuerung an TorpedosInfo
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Classifications
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- F42B19/00—Marine torpedoes, e.g. launched by surface vessels or submarines; Sea mines having self-propulsion means
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Neuerung an Torpedos.
Der Zweck der Erfindung ist, einen Torpedo so einzurichten, dafs er sich, sobald er beim
Angriff eines Schiffes die Schutznetze desselben trifft, an dieselben anhängt, um dann unter
das Netzwerk wegzutauchen oder über den das Netz tragenden Baum fortzuspringen und
schliefslich sein Ziel doch noch zu treffen. Zur Erreichung dieses Zweckes sind besondere
Einrichtungen nothwendig, um den Torpedo zu hindern, um seine Längsachse zu rotiren
und die Tiefe seiner Eintauchung unter Wasser unbeabsichtigter Weise zu ändern.
Fig. ι ist ein axialer, verticaler Längenschnitt.
Fig. 2 und 3 sind in gröfserem Mafsstabe ein Theil der Fig. 1 bezw. eine Oberansicht dieses
Theiles. Fig. 4 ist eine Aenderung eines Theiles der Fig. 2, Fig. 5 eine Aenderung der Befestigung
der Lanze an dem Torpedo. Fig. 6 zeigt schematisch den Angriff eines Torpedos und wie er unter das Netz an den Schiffsboden
kommt. Fig. 7 ist eine weitere Aenderung der Befestigung der Lanze an dem Torpedo. Fig. 8
zeigt schematisch den Angriff eines Torpedos, dessen Lanze nach Fig. 7 construirt ist. Fig. 9
und 10 zeigen eine Aenderung der Fangvorrichtung und wie der Torpedo unter das angegriffene
Schiff kommt, wobei Fig. 10 Theile der Fig. 9 vergröfsert darstellt.
Die Stahlstange α oder ein Rohr von ca. 25 bis 30 mm Durchmesser und einer solchen
Länge, dafs ihr lanzenförmiges Vorderende weit genug vor der Nase des Torpedos b vorsteht,
ist auf solche Weise an dem Torpedo befestigt, dafs, wenn die Lanze die Netze trifft,
sie sich selbstthätig vom Torpedo trennt. Das hintere Ende dieser Stange oder Lanze α trägt
zwei schief gestellte, flache oder ovale Zapfen a~,
die in den runden Augen eines auf dem Rücken des Torpedos b befestigten Bockes bl
sich drehen können. Der Bock bl hat eine Oeffnung b2, die weit genug ist, die Zapfen or,
wenn sie ca. 36 ° gegen die in Fig. 1 gezeichnete Lage gedreht werden, hindurchzulassen.
In der Lage der Figur müssen die Zapfen ar im Auge des Bockes bl bleiben und
die Lanze α ist mit dem hinteren Ende an dem Torpedo befestigt. In Fig. 5 ist die
Lanzenbefestigung eine ganz ähnliche, nur ist das Ende der Lanze gegabelt und besitzt die
Augen a9 mit dem Schlitz, während die Zapfen b3 an den Seiten des Torpedos angebracht
sind, und zwar in der Mitte seiner Länge. In Fig. 7 und 8 ist die Lanze an der Unterseite des Torpedos an ihrem Ende ganz
ähnlich befestigt, ar bl. Im übrigen besteht
sie aus zwei oder mehr Stücken, die durch Scharniere, ähnlich den Mafsstabscharnieren,
verbunden sind. Um die Lanze α steif zu machen, ist ein Rohr α8 x über das Scharnier α4,
Fig. 7, gezogen. Sobald aber der Torpedo das Netzwerk trifft, wird das Rohr a8x von
dem Rohr as zurückgeschoben, so dafs das Scharnier a* frei wird und die Lanze hier
knicken kann. Der Stift α11 begrenzt die Bewegung des Rohres a8.
An der Lanze α, Fig. 1 und 6. ist eine
(oder mehrere) Feder d angeordnet, die im normalen Zustande der Lanze α zusammengedrückt
zwischen Lanze und Rücken des Torpedos liegt, sobald sie aber in Thätigkeit kommt, sich bis auf ca. 900 spreizen kann.
Die Lanze α wird in ihrer normalen Lage durch ein Schnappschlofs, welches am vorderen
Theil des Torpedos einschnappt, gehalten.
Auf dem Torpedo b ist ein Haken b4 angeordnet,
in welchen der Schnepper «6, durch die Feder «7 getrieben, eingreift. Der die
Lanze« mit einer Gabel umfassende Schnepper«6 dreht sich um einen Bolzen in dem ausgeschärften
und an der Lanze α befestigten, längsgestellten Schilde «5. Auf das Vorderende
der Lanze α ist ein Rohr α8 lose aufgeschoben,
welches durch die im Innern der Lanze liegende Feder a'' ungefähr 5 cm mit
seinem hinteren Ende von der Gabel des Schneppers ar' entfernt gehalten wird. Ganz
vorn am Rohr «s sitzt eine nach unten gerichtete Nase a "' aus Stahlblech , die lang
genug ist, um nicht durch die Maschen des Schutznetzes hindurchzugehen. Das Vorderende
der Lanze « ist zugeschärft und mit federnden Harpunbarben «', Fig. i, besetzt, so
dafs dasselbe, wenn es durch das Netz hindurchgegangen ist, nicht mehr zurückgezogen
werden kann und gefangen ist. Sobald der Torpedo das Netz trifft, geht die Lanzenspitze
hindurch, während das Rohr «8 gegen die
Feder «" vermittelst der sich gegen das Netz stemmenden Nase a1" zurückgeschoben wird,
bis es die Gabel des Schneppers «6 trifft und
diesen auslöst, wodurch die Lanze « hier vom Torpedo frei und die Feder d in Thätigkeit
gesetzt wird. Da der Torpedo am Vorwärtsgehen durch das Netz gehindert ist, so wird
er durch die Feder d mit seiner Nase nach unten gedruckt, bis er und die Lanze α ungefähr
einen Winkel von 360 bilden. Nun wird er von dem hinteren Ende der Lanze
frei und schiefst schräg nach unten. An dem Schilde a' des Schnappschlosses ist eine dünne
Leine c aus Hanf oder Draht befestigt, die ungefähr 10 m lang ist, und die in einem
runden, auf dem Rücken des Torpedos angebrachten, hinter der Abtheilung für den
Sprengsatz liegenden Gefäfs Z?5 aufgeschossen ist. Das Ende der Leine c ist am Boden des
Gefäfses b"' festgemacht. Beim Tauchen des Torpedos wird die Leine c ausgegeben. Ist
sie zu Ende, so wird der Torpedo b vorn festgehalten und mufs, da seine Triebkraft ihn
vorwärts treibt, in einem Bogen nach aufwärts steigen, bis er mit dem Percussionsstift den
Schiffsboden trifft und explodirt. Damit der Torpedo nicht explodire, wenn er mit der
Nase schräg auf das Netzwerk oder sonstwo anstreift, sind an seiner Nase mehrere (oder
eine) Federn b', Fig. 1 und 5, befestigt, deren
hintere Enden nicht am Torpedo befestigt sind, so dafs, wenn auf die vordere Spitze,
die Nase, desselben ein Seitendruck ausgeübt wird, die Federn b1 diesen Druck auffangen
und eine Explosion des Sprengsatzes verhindern. Wenn aber der Torpedo rechtwinklig
auftrifft, so bieten die Federn b1 keinen nennenswerthen Widerstand und der Stofsbolzen
e kann seine Function erfüllen. Dieser Stofsbolzen c ist eine Stahlstange, die am
Vorderende einen rundlichen Knopf von circa 26 mm Durchmesser trägt, seiner Länge nach
in einer von der Nase des Torpedos bis zur Zündkammer e'2 durch die Sprengladung geführten
Röhre e1 liegt und von einer Spiralfeder c1 umgeben ist, die ihn so weit nach
vorn hält, dafs der Knopf ca. 50 mm vor der Nase des Torpedos vorsteht, während sein
hinteres Ende ungefähr 25 mm von einem Stahlambos e?' entfernt bleibt. Letzterer ist
am Ende der aus Glas bestehenden und mit Knallquecksilber oder anderem passenden
Fulminat gefüllten Zündkammer er angebracht. Ein kräftiger Stofs, den der Torpedo mit dem
Knopf ausübt, treibt den Stofsbolzen e mit seinem hinteren Ende auf den Ambos e;i, entzündet
dadurch das Fulminat und dieses bringt die Sprengladung zur Explosion.
Zur richtigen Wirkung des Torpedos ist es unumgänglich nothwendig, dafs er sich einestheils
nicht um seine Achse drehen kann, denn dadurch würde er, wenn er das Netz auch trifft, wirkungslos in einer falschen Richtung
weitergehen, und anderentheils in der für richtig erkannten Tiefe unter dem Wasserspiegel,
auf die er von vornherein eingestellt wird, fortgeht und diese weder nach unten noch nach oben verläfst.
Um die Rotation des Torpedos um seine Längsachse zu verhindern, welche durch die
Drehung der ihn treibenden Schraube hervorzubringen gesucht wird, bekommt der Torpedo
einen von vorn nach hinten gehenden Kiel ba parallel zur Achse, so dafs derselbe an den
Enden sehr tief, in der Mitte ein wenig vorstehend ausfällt. Aufserdem besitzt er zwei
lange Seitenflossen £>9, die diametral einander
gegenüberstehend horizontal von ihm abstehen. Die Seitenflossen b'] erfüllen zu gleicher Zeit
die zweite Aufgabe, den Torpedo in der richtigen Tiefe zu halten. In horizontaler
Richtung geht quer durch die Mitte des Torpedos die in dichten Lagern drehbare Welle b10,
an deren Aufseilenden die Seitenflossen £!) befestigt
sind. Die Wellet10 trägt in ihrer Mitte den doppelarmigen Hebel i>", dessen einer
Arm durch die Stängel16 mit dem Kolben b17
des Regulators und dessen anderer an der Einstellschraube Z>lr>
befestigt ist. Dieser letztere Apparat besteht (Fig. 2) aus einem an dem Hebelarm befestigten Stift b12, auf den die
gewundene Feder b]i aufgesetzt wird. Das
obere Ende des Stiftes bv2 führt sich in einer Höhlung der Einstellschraube b 15, die sich in
einer auf der Innenseite des Torpedos angenieteten Mutter auf- und abschrauben läfst,
indem von aufsen ein Schlüssel auf das Vierkant der Schraube b1'1 gesetzt wird. Die Federt"
ist zwischen einem Bunde des Stiftest12 und der Unterseite der Schraube b !5 eingeschlossen,
und es ist klar, dafs, je mehr die
Schraube δ15 herabgeschraubt wird, eine desto
gröfsere Kraft dazu gehört, den Hebel bu horizontal zu stellen. Dieser Gegendruck wird
vom Regulator oder von der auf ihm lastenden Wassersäule ausgeübt, sobald der Torpedo in
die entsprechende Tiefe gelangt ist. Der Kolben bu führt sich in dem nach aufsen offenen
Cylinder bxs, der aber mit einer elastischen
Membran verschlossen ist. Wenn die gewölbte Oberseite des Kolbens b11 bündig mit der
Aufsenseite des Torpedos ist, so steht der Hebel und damit auch die Flossen έ9 horizontal.
Nun werde die Schraube bu> vor dem
Lanciren des Torpedos so tief heruntergedreht, dafs die Flossen b9 horizontal stehen, wenn
auf den Kolben b17 ein Gewicht gesetzt wird, das dem Druck des Wassers auf eine Fläche
gleich der des Kolbens in der gewünschten Tiefe entspricht. Es ist klar, dafs, sobald dies
Gewicht fortgenommen wird, die Feder t15
das Vorderende des Hebels bn herabdrücken und dadurch die Flossen b9 ebenso stellen
wird. Dies hat zur Folge, dafs der Torpedo beim Ablassen sofort schräg in die Tiefe
schiefsen wird, und zwar so lange, bis der Wasserdruck auf den Regulator so stark geworden
ist, dafs der Hebel £H sich entgegen der Feder b15 horizontal gestellt hat, die
Flossen b9 also auch horizontal stehen. Dann wird der Torpedo ebenfalls horizontal, durch
den in ihm angebrachten Treibmechanismus, der nicht weiter hier dargestellt ist, veranlafst,
fortgehen. Er kann nicht tiefer gehen, weil der Regulator für diesen Fall die Flossen b°
vorn heben würde, der Torpedo also steigen müfste; er kann nicht weniger tief gehen, weil
der Regulator die Flossen vorn neigen würde, der Torpedo also nach unten gehen müfste.
Der Torpedo hält also genau die Tiefe ein, auf die der Regulator von vornherein eingestellt
wurde.
Anstatt den Stift b12 mit dem Hebel bu zu
verbinden, kann er auch an der Schraube b15
sich befinden, Fig. 4. Dann führt der Stift be sieh in der Feder bu. In beiden Fällen ist
die Feder bu in ein Rohr bis, in das das
Ende des Hebels i>" durch einen Schlitz hineinreicht,
eingeschlossen.
Wird eine Lanze a mit Scharnieren gebraucht, wie in Fig. 7 und 8, so wird eine j
aufsteigende Richtung des Torpedos mit oder j ohne Feder d erreicht, und der Torpedo wird I
über den schwimmenden Baum fortgetrieben werden und so die Seiten des Schifies treffen.
In der durch Fig. 5 dargestellten Variation ist die auf die Lanze α aufgeschobene Röhre a8
so nach vorn verlängert, dafs auch das Vorderende mit den Barben a1 in ihr liegt, zu dem
Zwecke, dafs, wenn der Torpedo das Netz- j werk gar nicht trifft, die Röhre aB durch das
Anstofsen an die Schiffswand den Schnepper α6
ebenso freimacht, wie dies schon in der Fig. 1 dargestellt wurde.
In Fig. 9 und 10 ist die Leine c zwischen Nase und Mittschiff am Torpedo befestigt,
während das andere Ende an einem fischförmigen Schwimmer f so angemacht ist, dafs
letzterer von dem Torpedo, der in der Tiefe läuft, an der Leine c geschleppt wird. Der
Schwimmer, Fig. 10, besitzt eine kurze Harpune mit Barben al an seinem Vordertheil und feste
Flossen f1/2/3- Sobald er an das Schutznetz
kommt, bleibt er darin hängen, während der Torpedo, durch die Leine c gehalten, einen
Bogen nach oben macht und den Schiffsboden von unten trifft. Die Länge der Leine c muls
natürlich den Umständen angemessen gewählt werden. Beim Ablassen des Torpedos ist der
Schwimmer auf einen Stift auf dem Rücken des Torpedos derart aufgeschoben, dafs er sich
vom Torpedo sofort trennt, sobald letzterer ins Wasser taucht.
Claims (4)
1. Ein Torpedo, der dadurch charakterisirt ist, dafs er sich, sobald seine mit den Fangbarben
αl versehene Lanze α an ein Sicherheitsnetz
oder ähnliches Hindernifs stöfst, von der Lanze α zwar trennt, aber durch
die Leine c mit ihr verbunden bleibt, so dafs die Wirkung der durch den Regulator
bu beeinflufsten Seitenflossen b'1 verstärkt
und der Torpedo veranlafst wird, schon früher in einer durch die Leine c bestimmten Entfernung nach oben zu laufen
bezw. den Boden eines mit Schutznetzen umgebenen Schiffes zu treffen.
2. An der Lanze α eines durch Anspruch 1.
charakterisirten Torpedos die Fangbarben α1, an ihrer Spitze das Rohr α8 mit Nase α10,
welches beim Antreffen der Lanze an ein Hindernifs das Schnappschlofs b'1 ac' auslöst,
so dafs der Torpedo schräg nach vorn untertauchen kann.
3. An einem durch Anspruch 1. charakterisirten Torpedo der Regulator b11 an einem Ende
des doppelarmigen Hebels bl}, in Verbindung
mit den auf der Querwelle bw befestigten Seitenflossen b'] und einem Stellapparat
b15 b[i b12, um nicht nur die Tiefe,
in der der Torpedo läuft, zu reguliren, sondern auch ihn zu zwingen, aus einer zeitweise schräg nach unten gehenden Bahn
wieder nach oben aufzutauchen.
4. An einem durch Anspruch 1. charakterisirten Torpedo der Ersatz der Lanze α nebst
dazu gehörigen Mechanismen durch einen mit dem Torpedo durch eine Leine verbundenen
Fangschwimmer/(Fig. 9 und 10).
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE44556C true DE44556C (de) |
Family
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE44556C (de) |
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