DE52368C - Loth zu Tiefen- und Strömung*" messungen - Google Patents

Loth zu Tiefen- und Strömung*" messungen

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DE52368C
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H. FLAD in St. Louis, City Hai' Buildings, Missouri, V. St. A
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01CMEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
    • G01C13/00Surveying specially adapted to open water, e.g. sea, lake, river or canal
    • G01C13/008Surveying specially adapted to open water, e.g. sea, lake, river or canal measuring depth of open water

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT. '\§
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Neuerung an Vorrichtungen, mit welchen die Tiefe des Meeres, die von Seen u. dergl., sowie die Geschwindigkeit der vorherrschenden Strömungen entweder an der Oberfläche oder in beliebiger Tiefe bestimmt werden kann.
Es sind in beiliegender Zeichnung: Fig. 1 und ι a Längsschnitte durch den Untertheil und den Obertheil des Lothes und Fig. 2 eine Endansicht des letzteren Theiles; Fig. 3 ist eine Schnittansicht nach der Linie K-K in Fig. 1, Fig. 4 eine nach H-H, Fig. 5 nach G-G, Fig. 6 nach F-F und Fig. 7 nach E-E; Fig. 8 ist eine Ansicht der Aufhängevorrichtung für das Rheobathometer, Fig. 9 ist ein Schnitt nach der Linie JD1-!)3 von Fig. 10, Fig. 10 nach D- D in Fig. i, Fig. 11 nach C-C, Fig. 12 nach Bs-B3, Fig. 13 nach A5-As.
Die Construction des Lothes nach der Erfindung ist derart, dafs die äufsere Löthmantelfläche ,gegen die verticale Mittelachse und die hierzu senkrechte Mittelebene symmetisch gruppirt ist, zu dem wesentlichen und neuen Zwecke, beim Einsenken und Hochgehen des Instrumentes stets denselben Widerstand zu haben. Das Loth sinkt erst im Wasser unter, wenn das Senkgewicht in den Tauchkörper eingebracht ist. Die Gewichte ,der verschiedenen Theile des Instrumentes sind so bemessen, dafs der Schwerpunkt mit oder ohne Senkgewicht in der Verticalachse und beträchtlich unter der Mitte der horizontalen Achse des 'Instrumentes liegt.
Eine weitere wesentliche Einrichtung bei dem Instrument besteht darin, dafs zwei oder mehr Abtheilungen vorhanden sind, von denen eine die dem Instrument Schwimmkraft verleihende Flüssigkeit und die andere die Senkgewichte enthält, die den Auftrieb des Instrumentes überwinden. Wesentlich an dein Instrument ist auch die Auslösevorrichtung, welche die Freigabe des Senkgewichtes veranlafst, wenn das Instrument am Boden angelangt ist. Es kann die Auslösung des Senkgewichtes auch durch einen sögen. Zeitauslöser nach Ablauf einer festgesetzten Zeit erfolgen, ohne dafs das Instrument den Boden erreicht hat. Die Stelle, wo und den Zeitpunkt, in welchem das Instrument wieder an der Oberfläche erscheint, wird durch eine Anzeigevorrichtung genau angegeben, und auch dieser Zeitauslöser und Anzeiger bilden wesentliche Punkte des Instrumentes.
Das Gehäuse des Lothes ist ein Cylinder mit konoidischen' Enden, und vor diesen Enden treten cylindrische Ansätze von kleinerem Durchmesser vor. Der Haupfkörper besteht aus zwei Theilen, einem Theil A, dessen unteres Ende in Fig. ι dargestellt, während der Obertheil aus Fig. ι a ersichtlich ist, und aus dem Untertheil B, Fig. ι; beide Theile werden in der Ebene HH durch den cylindrischen Ring r verbunden. Derselbe ist an einem Theil angenietet und mit Gewinde versehen, auf welches der andere Theil aufgeschraubt wird. Der Obertheil des Gehäuses hat an der Spitze eine Oeffnung, um die Einführung eines Rohres t zu gestatten.
Das Gehäuse ist in zwei ungleiche innere Abtheilungen Q und Q1 durch die Zwischenwand d d getheilt, welche sich ein wenig über der Verschraubungsstelle H H befindet. Die
Länge des Obertheiles ist nach der geforderten Schwimmkraft zu bestimmen; der Untertheil B ist so grofs zu machen, dafs der Zeitauslöser, die Auslösevorrichtung und andere Theile darin Platz finden können. Das untere Ende des Rohres 11 schliefst an die Zwischenwand d d an und hat an dieser Stelle Löcher v, um die Flüssigkeit im Hauptbehälter Q 1 mit der im Rohr 11 communiciren zu lassen. Die Oeffnung s oben in der Abtheilung A dient für den Austritt der Luft, wenn der Behälter mit Naphta etc. durch das offene Oberende des Rohres t gefüllt wird. Ist der Behälter Q1 voll Flüssigkeit und alle Luft entwichen, so wird , die Oeffnung durch die Schraube s1 verschlossen. Auf den aus der Spitze des konoidischen Gehäuses herausragenden Rohrtheil t t ist als Gegenmutter ein Ring .ZV aufgeschraubt, auf welchen Einkerbungen η η . vorgesehen sind, in welche die Aufhängevorrichtung des Instrumentes eingreift. An diesem Ring N sitzt das dünne Blechrohr c1, das nur durch Reibung festgehalten wird, so dafs es leicht aufgesetzt oder abgenommen werden kann; am Oberende trägt es einen ebenfalls durch Reibung gehaltenen Deckel, der die Gestalt eines abgestumpften, oben offenen Kegels und auf dem Mantel die Löcher /?2 /z2 hat. Unten am Deckel c2 ist ein Drahtnetz n> befestigt.
Etwas über dem Unterrande des Rohres c1 ist die Zwischenwand d2 in Gestalt eines umgekehrten Kegels an der Wandung des Rohres c1 angebracht. Unmittelbar darüber sind kleine Löcher h h in der Rohrwandung vorgesehen. Gröfsere Oeffnungen h1 h1 sind in der Cylinderwandung unmittelbar unter der Zwischenwand d2 gelassen. In der Spitze der Zwischenwandfläche d2 ist ein steifer Draht befestigt, welcher am Oberende eine kleine Schale c3 trägt. Oben enthält das Rohr cl ein Rohr g von sehr dünnem Glas, welches oben geschlossen und unten offen ist. Während des Einsenkens und Aufsteigens ist das Rohr cl mit Wasser gefüllt, wogegen das Glasrohr g mit Naphta gefüllt ist, dessen Auftrieb das Aufsteigen des Glasrohres an das Drahtnetz n> bewirkt. Innerhalb des Glasrohres ist ein Kaliumkügelchen u mit Hülfe eines dünnen Drahtes aufgehängt. /
In den unteren Behälter Q Q des Instrumentes ist der Cylinder E eingesetzt, der am unteren Ende in den Gehäusemantel eingeschraubt und oben mit einem Deckel i mit Oeffnungen hs, Fig. 4, abgedeckt ist. Der Deckel trägt die Lagerständer m m für die. Achsen α α der Leitrollen S. Nahe dem oberen Cylinderende sind Aussparungen r\ Fig. 5, an der Innenwandung vorgesehen, so dafs Längsrippen q q zur Führung des Kolbens P in diesem Cylindertheil stehen bleiben.
Der Cylinder E ist durch eine Wand d1 in zwei Räume getheilt. Der obere Raum enthält den Kolben P, an welchen sich nach unten die Kolbenstange / anschliefst, die durch die Zwischenwand d1 hindurchgeht und in das Rohr f hineinreicht. Der Kolben, sowie die Oeffnung der Zwischenwand d1 sind mit wasserdichter Liderung versehen. Am unteren Ende der Kolbenstange ist ein kegelförmig abgeschrägter Ring ρ angebracht. Der Kolben P hat eine vertical durch die Mitte gehende kleine Oeffnung hs, und quer durch die Kolbenstange Z ist oben ein Loch Ä4 gebohrt, so dafs beide Löcher communiciren. Hierdurch ist bei Hebung des Kolbens P dem Wasser der Durchtritt von dem oberen Cylinderende nach dem Raum zwischen Kolben und Zwischenwand ermöglicht. Mitten auf dem Kolben ist ein Bügel s befestigt, an welchem zwei Schnüre oder dünne Ketten u1 und «2 von gleicher Länge angreifen. Diese Schnüre gehen nach oben durch eine Oeffnung im Deckel i um die Scheiben 5 herum und abwärts nach dem zwischen Cylinder E und Gehäuse befindlichen Raum, wo sie an gegenüberliegenden Stellen des ringförmigen Gewichtes R befestigt sind. Der Kolben P ist ferner mit zwei verticalen Oeffnungen v3 versehen, die durch Ventile v4 beim Aufwärtsziehen des Kolbens geschlossen, beim Abwärtsgehen desselben jedoch geöffnet werden.
Am Cylinder E sind unmittelbar unter der Zwischenwand d1 Löcher /z6 vorgesehen, damit die Luft aus dem Cylinder E entweichen kann, wenn das Instrument eingestellt wird. Zu demselben Zweck ist auch das Gehäuse unterhalb der Zwischenwand d mit Löchern h1 und mit Löchern h8 versehen.
Im unteren Theile des Raumes Q sind drei verticale Platten j j radial angeordnet und mit dem Gehäuse vereinigt, welche zur Unterstützung von Ringstücken M aus Metall dienen, die erforderlichenfalls zur Verminderung der Schwimmkraft des Instrumentes eingelegt werden.
Eine gebogene Feder s6 ist an dem Deckel befestigt und klemmt die beiden Schnüre u} und M2 fest, wenn die freien Federenden sich in der Lage Fig. 3 befinden; wenn aber die kleine Knopfstange k"2 derart niedergedrückt wird, dafs deren Aufsenende mit der Gehäuseoberfläche bündig liegt, so schiebt der an der Stange befindliche kleine Keil w die beiden Arme der Federn aus einander und läfst die Schnur frei durchlaufen.
Das Senkgewicht Ss ist unten am Cylinder E angebracht. Der Hauptkörper des Senkgewichtes ist im Querschnitt cylindrisch und sein Durchmesser ein wenig kleiner als der des Cylinders E. Durch das Senkgewicht geht das verschiebbare Rohr f, und die Aufsenfläche des
Gewichtes ist genau so ausgebildet, wie das obere konqidische Ende des Lothes. An zwei Stellen ist das Senkgewicht am Umfang mit zwei kleinen Schienen b3 versehen, welche bündig mit der Fläche desselben sind, ein kurzes Stück über den Rand hinausragen und am oberen Ende die nach innen gerichteten Haken Z3 tragen (Fig- i).
Eine Reihe von verticalen Nuthen ist in die cylindrische Fläche des Senkgewichtes, wie Fig. Ii zeigt, eingearbeitet; je zwei derselben (g3) sichern die richtige Lage des Senkgewichtes, wenn dasselbe in das Instrument eingesetzt wird, und zwar mit Hülfe der nach innen vorspringenden Führungen pi an der Innenfläche des Cylinders E. Gleichfalls zur verticalen Führung dienen die Rippen j'3, die an der Innenfläche des Cylinders E sind und in Eingriff mit den verticalen Nuthen g2 aufsen am Senkgewicht stehen.
Eine neue Einrichtung bei dem Instrument ist das Einlagestück F, welches bei dem Einsenken des Instrumentes auf dem Senkgewicht aufliegt und ein cylindrischer Körper von Metall ist, der eine ebenso grofse Oeffnung in der Mitte wie das Senkgewicht hat. Die Bodenfläche dieses Einsatzgewichtes F stimmt mit der Oberfläche des Senkgewichtes überein, und die obere Fläche hat die Gestalt eines umgekehrten Kegels.
Am Umfang des Gewichtes F sind zwei einander gegenüberliegende Nuthen q3 vorgesehen , welche über die verticalen Rippen y% des Cylinders E greifen, wodurch F gehörig geführt wird, wenn es beim Abfallen des Senkgewichtes nach unten folgt. Zwei quadratische Aussparungen n5 n5 am Umfang von F gestatten den Haken I3 den freien Durchgang beim Abfallen des Senkgewichtes. Andere Verticalnuthen p5 am Umfang des Gewichtes F ermöglichen ein freies Durchtreten der Stiftep4p4. Ueber diesen Nuthen p5 sind Drahtbügel ί2 an dem Stück F derart befestigt, dafs sie sich auf die Stifte pi legen, sobald das Stück F heruntergegangen und die untere Fläche desselben mit dem Gehäuse bündig ist.
Die am Senkgewicht angebrachten Haken I3 ruhen, während das Instrument im Wasser fällt, auf zwei anderen Haken s2, die an den verticalen Armen der Winkelhebel L vorgesehen sind. Diese unter derWirkungvon schwachen Federn s5 stehenden Hebel L drehen sich um kurze Achszapfen, die in Trägern b1 an der Cylinderwandung E gelagert sind.
,Das Rohr f ist oben zu einem kegelförmig abgeschrägten Ring r2 ausgebildet und " ruht mit der unteren Ringfläche, wenn es nicht durch Auftreffen auf den Grund aufwärts geschoben wird, auf die Querstücke bs, Fig. 7, des Cylinders E auf.
Das Rohr / erhält in dem Querstück b 8 freie Führung. Die kegelförmige Abschrägung des Ringes r2 bewegt die horizontalen Arme der Winkelhebel L derart, dafs, wenn das Rohr f genügend angehoben ist, diese Arme nach oben gedrückt und so die Haken der verticalen Arme aus den Hakenschienen des Senkgewichtes ausgeklinkt werden. Der aus dem Senkgewicht hervorragende Theil des Rohres f hat äufserlich dieselbe Form wie das Rohr'c1 des oberen konoidischen Endes des Tauchkörpers, und sein Gewicht mufs genügend grofs sein, so dafs es sich durch den Wassergegendruck beim Abwärtsfallen des Instrumentes nicht hebt.
Gebrauch des Lothes.
Um das Instrument zum Gebrauch herzurichten, wird die obere Abtheilung Q1 des Tauchkörpers z. B. mit Naphta gefüllt, während der Cylinder E Wasser des zu peilenden Gewässers enthält. Der über der Zwischenwand d2 befindliche Theil des Rohres c1, welcher das Glasrohr mit dem darin hängenden Kaliumkügelchen enthält, wird mit Naphta gefüllt. Um das Ausfliefsen des Naphtas aus dem Rohr g durch die kleinen Löcher h zu verhindern, werden diese mit einem Körper verstopft, welcher, wie z. B. Gelatine, in Naphta unlöslich, dagegen in Wasser löslich ist. Das Glasrohr g wird mit derselben Substanz an das Drahtnetz w angeklebt.
Der Kolben-Zeitauslöser, welcher aus dem Gewicht -R, den Scheiben SS und Schnüren M1M2 besteht, ist in der Stellung gezeichnet, in welcher der Kolben einen vollen Hub machen kann, bevor das Gewicht R die Auslösung des Senkgewichtes bewirkt. Wenn die Auslösung früher stattfinden soll, mufs der Kolben vorher der Kappe i i näher eingestellt werden. Die Zeitdauer,, während welcher der Kolben einen ganzen Hub macht, ist vorher durch Versuche festzustellen. Um den Auslöser in kürzerer Zeit zu bethätigen, wird die Feder sß, Fig. 3, zur Freigabe der Schnüre ul und u2 geöffnet, so dafs der Kolben um so viel· hochsteigen kann, als der Verschiedenheit zwischen der zum vollen Hub erforderlichen Zeit und der gewünschten Auslösezeit entspricht.
Das Gewicht R wird am Niederfallen und Heben des Kolbens P mit der Stange / durch die Klemmfeder se gehindert, welche die Schnüre u1 M2 festhält (Fig. 3), bis das Instrument zum Einsenken fertig ist, worauf durch Eindrücken der Knopfstange h? der Keil w*1 die Enden der Klemmfeder öffnet und das Uebergewicht freigiebt, welches alsdann den Kolben P im Cylinder E nach oben zieht.
Das Füllen des Rohres t mit Naphta und das Einsetzen des Glasrohres g mit dem Kalium-
kügelchen kann einige Zeit vor dem Gebrauch des Instrumentes vorgenommen werden. Zu diesem Zweck werden das Rohr c1 und dessen Deckel c2 nebst Glasrohr.g in dasselbe mit Naphta gefüllte Gefäfs eingetaucht, bis sie mit Naphta gefüllt sind und alle Luft daraus entwichen ist. Der Deckel c2 wird auf das cylindrische Rohr c1 ■ aufgesetzt, während beide Theile sich noch unter der Naphtaoberflä'che befinden. Die Löcher im Deckel werden dann vorläufig verstopft, um der Verdunstung des Naphtas vorzubeugen.
Die so vorbereitete Anzeigevorrichtung kann nun getrennt von dem ,Instrument aufbewahrt werden, bis das letztere gebraucht wird. Im Fall des Gebrauches wird das Rohr c1 oben an das Loth angeschraubt, und die Löcher des Deckels c2 werden freigemacht. Das Instrument wird sodann dadurch aufgehängt, dafs die spitzen Enden der Zange P4, Fig. 8, mit den Einkerbungen η η am Ring N des Rohres t in Eingriff gebracht werden. Das Anpressen der Zange gegen den Ring .erfolgt durch Anziehen der Leine κ5, welche am oberen Ende der Zange befestigt ist; die andere Leine κβ liegt während dieser Zeit lose in der Hand des Peilenden. Danach wird das Loth allmälig in das Wasser eingesenkt, nachdem vorher der Kopf k2 eingedrückt worden ist, um die Schnüre freizugeben. Der Zeitpunkt des Ingangsetzens des Zeitauslösers durch den. Knopf k2 mufs gemerkt werden. Sobald das Instrument in das Wasser eintaucht, entweicht die Luft aus dem Untertheil des Tauchkörpers durch die Löcher he h1 hs, und der ganze Hohlraum unter der Zwischenwand d füllt sich mit Wasser. Beim weiteren Einsenken des Instrumentes entweicht ferner aus dem Rohr t das Naphta und wird durch Wasser ersetzt. Ist das Instrument völlig unter Wasser, so verläfst auch das Naphta den kleinen Cylinder c1 und die Kappe c2 durch die Löcher h, und es bleibt nur das Glasrohr g mit Naphta gefüllt.
Das Loth wird nunmehr freigelassen, indem der Peilende an der Leine ue zieht und die Leine M6 nachläfst, wodurch die Zange geöffnet wird. Auch dieser Zeitpunkt der Freigabe des Instrumentes mufs vermerkt werden. Das Loth fällt nach der Freilassung im Wasser abwärts und die Fallgeschwindigkeit nimmt allmälig zu. Da aber der Widerstand des Wassers mit dem Quadrat der Geschwindigkeit wächst, so wird der thatsächliche Zuwachs der Instrumentgeschwindigkeit derart schnell abnehmen, dafs das Instrument nach wenigen Secunden als mit gleichmäfsiger Geschwindigkeit fallend angesehen werden kann. Für Instrumente, die eine geringe Fallgeschwindigkeit haben, ist eine Berücksichtigung der Geschwindigkeitszunahme nicht nöthig, während bei Lothen, die mit grofser Geschwindigkeit fallen, eine Correction leicht anzubringen ist.
Wenn das Loth auf den Grund ankommt, so wird das auftreffende Rohr f durch den Widerstand des Grundes aufgehalten Und eingedrückt, so dafs die horizontalen Arme von dem am Rohr f befindlichen, kegelförmig abgeschrägten Ring r2 gefafst werden und die Auslösung des Senkgewichtes bewirkt wird. Nachdem so die Verbindung zwischen Tauchkörper und Senkgewicht gelöst ist, kommt der Auftrieb des erleichterten Instrumentes zur Wirkung und läfst dasselbe an die Oberfläche aufsteigen, während das Senkgewicht natürlich auf dem Grund liegen bleibt.
Der Kolben des Zeitauslösers schreitet inzwischen in seiner Bewegung nach oben fort, ohne das weitere Aufsteigen des Instrumentes zu behindern. Ist der Kolben so eingestellt, dafs er das obere Ende seines Hubes erreicht, bevor das Instrument auf dem Grund anlangt, so löst der am unteren Ende der Kolbenstange befindliche konische Ring ρ die Klinkenhebel aus, die das Senkgewicht freigeben.
Wenn die Geschwindigkeit eines Instrumentes von gewisser Form durch Versuche festgestellt und die Zeitdauer zwischen dem Loslassen und Wiedererscheinen des Instrumentes beobachtet worden ist, kann die Wassertiefe leicht ermittelt werden. Wenn einer gewissen Schwere des' Senkgewichtes die versuchsweise gefundene Fallgeschwindigkeit V1 entspricht und die einem gewissen Auftrieb entsprechende Geschwindigkeit V2 beträgt, und wenn die Zeit vom Eintauchen bis zum Wiederauftauchen T Secunden
betrug, so ist die Tiefe h = T.
Diese Formel vereinfacht sich, falls die das Instrument nach unten treibende Kraft gleich der auftreibenden ist, was leicht dadurch erreicht wird, dafs das Senkgewicht (in Wasser) doppelt so schwer als das Gewicht gemacht wird, welches zur Ausgleichung der Schwimmkraft ohne Senkgewicht nöthig ist; in diesem Falle wird die Zeit für das Einsenken und das Aufsteigen gleich, und es befragt die Tiefe
h = — T, vorausgesetzt, dafs die Gestalt des
Instrumentes symmetrisch ist und für die Bewegung in beiden Richtungen gleichen Widerstand bietet.
Die beiden Treibwirkungen müssen unbedingt gleich gemacht werden, wenn die Geschwindigkeiten , wie sie bestimmten Gewichten entsprechen , durch Versuche ermittelt werden sollen, welche in tiefem Wasser von bekannter Tiefe anzustellen sind.
Es können verschiedene Umstände die Gleichförmigkeit der Bewegung stören, beispielsweise
Wechsel der Wasserdichtigkeit in verschiedenen Tiefen oder Wärmeunterschiede des Wassers, ferner die Zusammendrückbarkeit des Naphta oder einer ähnlichen Flüssigkeit, womit der obere Behälter Q1 gefüllt ist, und des Constructionsmaterials für das Instrument; doch können Correctionen leicht vorgenommen werden, und das Instrument kann selbst zur Feststellung der erforderlichen Coeffkienten für die Vornahme der Correctionen dienen.
Wenn der Kolben des Zeitauslösers so im Cylinder E eingestellt ist, dafs er einen vollen Hub vor Erreichung des Grundes machen kann, so wird die Geschwindigkeit des ringförmigen Gewichtes R, sobald der Kolben den unteren Rand der Aussparungen in der Cylinderwandung erreicht hat, eine Beschleunigung erfahren, und das konische Stück ρ am unteren Kolbenstangenende wird mit genügender Kraft die horizontalen Arme der Winkelnebel treffen, um das Senkgewicht auszulösen, worauf das Loth nach der Oberfläche steigt.
Ist die Geschwindigkeit des Instrumentes von bestimmtem Gewicht oder Antrieb bekannt und wird andererseits die Gesammtdauer für das Abwärts- und Aufwärtsgehen beobachtet, so kann die Tiefe, bis zu welcher das Instrument gelangt ist, auf dieselbe Weise berechnet werden, wie wenn dasselbe den Boden erreicht. Es ist hierfür nicht nöthig, dafs der Zeitauslöser genau wie eine Uhr arbeitet, wenn nicht gerade das Eintauchen des Instrumentes bis zu einer genau bezeichneten Tiefe erfordert wird, was indessen selten vorkommen dürfte.
Wenn das Instrument an der Wasserfläche auftaucht, so ragt sein oberer Theil entsprechend der Schwimmkraft des Instrumentes mehr oder weniger über der Wasserfläche hervor. Inzwischen hat sich die Gelatine, welche die Löcher h verschlofs und das Glasrohr g am Rohr c1 festhielt, im'Wasser aufgelöst, so ydafs das Glasrohr g wegen des Auftriebes der Naphtafüllung auf dem dasselbe umgebenden Wasser schwimmt. Wenn aber das Rohr c1 über die Wasserfläche tritt, so fliefst das im Rohr enthaltene Wasser durch die Oeffnungen h aus und das Glasrohr mit dem Kaliumkügelchen folgen nach unten. Sobald das Kalium das Wasser in der kleinen Schale c? erreicht, entzündet es sich plötzlich, zerbricht das Glasgefäfs und setzt die darin enthaltene Naphtamenge in Brand. Der Rauch des verbrennenden Naphta bei Tage und das dadurch erzeugte Licht bei Nacht zeigen sowohl die Stelle wie den Zeitpunkt an, an welchem das Instrument wieder .an der Oberfläche erschien.
Diese Anzeigevorrichtung braucht natürlich nur bei Instrumenten angewendet werden, die lange Zeit' unter Wasser bleiben. Sie ist aber auch mit grofsem Vortheil anzuwenden, wenn Sondirungen von einem mit voller Geschwindigkeit fahrenden Schiffe vorgenommen werden sollen. Für solche Sondirungen würde zweckmäfsig eine billigere Ausführung des Lothes zu benutzen sein, um dasselbe nicht wieder auffischen zu brauchen.
Die Zeitdauer zwischen dem Loslassen und Wiedererscheinen des Instrumentes ergiebt die Tiefe, und wenn die' Stellen, wo die Anzeigevorrichtung in das Wasser eintrat und aus demselben austrat, von einem festen Punkt gemessen werden können, so ergiebt die Verbindungslinie zwischen beiden Stellen die durchschnittliche Richtung und die Entfernung zwischen diesen Punkten, wobei die durchschnittliche Geschwindigkeit der Ströme zwischen der Oberfläche und dem durch das Instrument erreichten Tiefpunkt vorherrscht. Wenn die Zeitdauer zwischen dem Loslassen und Wiedererscheinen des Instrumentes TSecunden beträgt, wenn ferner die verticale Geschwindigkeit des Instrumentes (bei Annahme gleicher Antriebsund Widerstandsverhältnisse) mit ν und die Entfernung zwischen Ein- und Auftauchpunkt
mit / bezeichnet wird, so ist die Tiefe h = T
und die durchschnittliche Strömungsgeschwindigkeit —
Die Verbindungslinie jener beiden Oberflächenstellen ergiebt die durchschnittliche Richtung der Strömung.

Claims (3)

Patent-Anspruch: Ein Loth zu Tiefen- und Strömungsmessungen, gekennzeichnet durch das gleichzeitige Vorhandensein folgender Theile:
1. ein symmetrisches Instrumentengehäuse, welches aus zwei zusammengeschraubten Theilen A und B und einem eingesetzten Senkgewicht Ss in der Weise hergestellt ist, dafs das Instrument im Wasser beim Sinken und Aufsteigen gleichen Widerstand erfährt, wobei das die untere Spitze des Gehäuses bildende Senkgewicht nach seiner Auslösung behufs Ergänzung der symmetrischen Gehäusefläche durch ein Einsatzgewicht F ersetzt wird;,
2. eine Querwand d zur Theilung des Gehäuses A B in zwei Räume Q Q, welche die die Schwimmkraft verleihende Flüssigkeit bezw. die das Instrument bethätigenden Mechanismen aufnehmen und von denen der Raum Q1 ein offenes Rohr t enthält, das bis zur Wand d reicht und durch
, Bodenlöcher mit dem Raum Q1 zwecks Ausgleiches des inneren und äufseren Druckes communicirt;
3. ein zum Halten des Senkgewichtes S3 dienendes Klinkwerk, das entweder nach Auftreffen des Instrumentes auf den Grund mittelst
des konischen Ringes r2 des Rohres f oder nach Ablauf einer bestimmten Zeit (ohne Erreichung des Grundes) durch den konischen Ring ρ der Kolbenstange I des durch das Gewicht R bewegten Kolbens B ausgelöst wird, und
eine Vorrichtung zur optischen und - akustischen Bezeichnung der Stelle und des Zeitpunktes des Auftauchens des Instrumentenkörpers, bestehend aus einem nach Auftrieb desselben selbstthätig entzündeten Kaliumktigelchen u im Glasröhrchen g. .
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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