-
Wurfmine Die Mine gehört zu der Art, die dazu bestimmt ist, beim Werfen
nicht an die Oberfläche zu gelangen. Sie eignet sich mit besonderem Vorteil für
gefährliche, durch Unterseeboote vorzunehmende Absperrungen, wobei sowohl die Ausführung
der Absperrung wie die Absperrung selbst unsichtbar bleiben.
-
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Mine besteht im wesentlichen
aus drei Teilen, und zwar aus dem die Ladung enthaltenden Schwimmer, einem Anker
zum dauernden Festhalten auf dem Grunde und einem besonderen Schwimmer, der außer
einer normalen Winde für das Ankertau noch eine Vorrichtung zur Regelung der Versenkungstiefe
und ein Mittel enthalten kann, um zu dem gegebenen Zeitpunkt die wasserdichte Kammer
des Schwimmers zu überschwemmen.
-
Bei den bekannten Einrichtungen dieser Art sinken die Minen, die dazu
bestimmt sind, beim Werfen nicht an die Wasseroberfläche zu gelangen, während des
Versenkens zunächst bis auf den Meeresgrund. Von hier aus löst sich dann der eigentliche
Minenkörper und steigt bis zur vorausbestimmten Tiefe auf, wo er durch besondere
elektrische oder mechanische Vorrichtungen aufgehalten wird, die die Ankertautrommel
im Anker verriegeln.
-
Nach der Erfindung sinken zunächst ebenfalls alle drei erwähnten Teile
bis auf den Grund des Meeres. Dabei befindet sich jedoch das Ankertau anstatt, wie
üblich, im dauernd am Meeresgrund bleibenden Anker in einem besonderen Schwimmer,
der sich nach einer gewissen Zeit, nachdem die ganze Mine auf dem Meeresgrunde angelangt
ist, mit Hilfe eines an sich bekannten Verzögerers von der Mine löst und anfängt
aufzusteigen, bis er die Einstelltiefe erreicht hat. Diese wird zweckmäßig durch
eine an sich bekannte vorher eingestellte Einrichtung bestimmt, die das Abwickeln
des Taues unterbricht.
-
Darauf löst sich durch einen in dem Anker untergebrachten besonderen
Verzögerer der am anderen Tauende befestigte eigentliche Minenkörper aus, der wegen
der größeren Steighaft danach strebt, den Schwimmer gegen denGrund zu ziehen. Gleichzeitig
wird der erwähnte Schwimmer mittels einer besonderen Vorrichtung geflutet, was sowohl
sein Absinken als auch das Aufsteigen der Mine erleichtert.
-
Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
und seine Wirkungsweise schematisch veranschaulicht.
-
Auf den Zeichnungen zeigen Abb. i einen senkrechten Schnitt durch
die ganze abzuwerfende Mine, Abb. 2 den ersten Versenkungsvorgang, Abb. 3 den zweiten,
Abb. q. den dritten.
-
Die zu werfende Mine besteht aus einem Körper i, der den Behälter
2 mit dem Sprengstoff einschließt. Mit 3 ist die Zündpille bezeichnet, die den Zerknall
hervorruft.
-
Die Zündeinrichtungen der Mine sind nicht angegeben, da sie beliebiger
Art sein können. Das unten an der Mine befestigte Ankertau q. ist über die Rollen
5 und 6 geführt.
-
Das Tau q. wird sodann auf die Trommel 7 des Schwimmers 8 gewunden.
Diese hohle Tromme17 dreht sich um eine zentrale Achse 13, die in ihrem
Innern
eine hydrostatische Platte 9 enthält. Diese hydrostatische Platte wird durch eine
Achse :[o durchdrungen, die ein zylindrisches., Führungsstück =i trägt.
-
Der hydraulische Druck hält, solange er die, Spannung der inneren
Federnaz übersteigt,, die. hydrostatische Platte gegen links, weil in der inneren
Kammer der hohlen Achse 13 der atmosphärische Druck herrscht.
-
Beim Verlassen des Grundes verringert sich der Druck mit dem Aufsteigen
des Schwimmers 8 mehr und mehr, und die Federn 12 drängen die hydrostatische Platte
9 und die Stange =o stufenweise nach rechts.
-
Sobald der äußere Druck der durch Einstellen vorausbestimmten tiefe
des Schwimmers entspricht, wird sich die zylindrische Führung =i so weit nach rechts
verschieben, daß ein Zapfen 1¢ in eine Aussparung des zylindrischen Führungsblockes
=i eintreten kann.
-
Mit dieser Bewegung und mit Hilfe eines geeigneten Hebel- und Federspieles
wird die Verriegelung der Trommel des Ankertaues bewirkt und mit Hilfe der durch
ein Hebelsystem.mit dem Riegel 14 verbundenen Zugstange 15 das Abreißen zweier Plättchen
16 gesteuert, die- angelötet sind und jetzt dem Fluten der wasserdichten Kammer
17 freien Lauf lassen. Dieses Fluten dient auch dazu, die anfängliche Steigkraft
des Schwimmers zu verringern.
-
Nach einer beliebigen Zeitdauer, und zwar genau wenn der Schwimmer
den Meeresgrund erreicht hat, wird sich durch das in die Kammer 17 eingetreteneWasser
das Zinkplättchen i8 ablösen, und durch die Löcher =g wird sich das Füllen des Schwimmers
vollziehen, der nunmehr auf dem Grunde liegenbleibt, um das Gewicht des Ankers 2o
zu vergrößern.
-
Sobald die ganze Vorrichtung im Wasser versenkt ist, sinkt sie bis
auf den Grund. Der Schwimmer 8 löst sich dann mittels eines Zeitverzögerers aus
und steigt auf. In der Aufstiegszeit (s. Abb. z) steigt der Schwimmer 8
*auf, während das Tau ¢ sich- von, der Winde 7 abwickelt, die, wie erwähnt,
im Schwimmer 8 eingebaut ist.
-
Sobald der Schwimmer die vorherbestimmte Einstelltiefe erreicht hat
(Abb. 3) wird die hydrostatische Platte 9 durch Einschnappen der Sperrvorrichtung
die -Trommel 7 des_ Taues q. feststellen. Der Schwimmer kann sinen Aufstieg
nicht fortsetzen. -Nach einer gewissen Zeitdauer, die durch.die Wirkung eines beliebigen
geeigneten Verzögerers gegeben ist, trennt sich der Minenkörper i vom Anker 2o.
-
Die Mine i ist mit dem freien Ende des Ankertaues q. verbunden. Dieses
Tau geht über die beiden Rollen 5, 6,_die im Anker eingebaut sind, und reicht bis
zurrt Schwimmer 8, der die Trommel 7 des Taues enthält: Da die Steigkraft der Mine
bedeutend stärker als die des Schwimmers 8 ist, beginnt der Minenkörper seinen Aufstieg
und zieht dabei den Sehwinuner 8 gegen den Grund.
-
-: Es versteht sich von selbst, daß die Mine so .lange weiter aufsteigt,
bis.der Schwimmer 8 mit der Tautrommel neuerdings den Grund berührt. Auf diese Weise
bleibt die- Mine endgültig in ihrer Einstelltiefe, weil das Tau nicht verlängerbar
ist.
-
Um zu vermeiden, daß die Mine während des Aufstiegs mit dem niedersinkenden
Schwimmer 8 zusammenstößt, was Beschädigungen auf der einen oder anderen Seite hervorrufen
könnte, ist die Mine = an dem Ankertau nicht in der senkrechten Achse des Gewichtsschwerpunktes
befestigt, sondern auf exzentrische Art.
-
Daher nimmt die Mine i eine leicht geneigte Stellung ein. Auf diese
Weise hält sich die Mine während ihres Aufstiegs nicht auf der Senkrechten, sondern
weicht davon ab, wie in Abb. .¢ dargestellt ist. Es stoßen also die Mine i und der
Tautrommelbehälter 8 bei ihrer Kreuzung nicht zusammen.
-
Durch diese Anordnung wird vermieden, daß die Ankertautrommel an der
Mine befestigt werden muß, was ein totes, an der Mine dauernd anhaftendes Gewicht
darstellen würde.
-
Die Exzentrizität der Ankertaubefestigung an der Mine wird aufgehoben,
sobald die Mine endgültig verankert ist.