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mit Sprengladung versehener Selbstladegreifer für blinenräumgeräte.
Es ist bekannt, daß zum Aufsuchen von Seeminen und zum Ablösen derselben von ihren
Verankerungen zwischen zwei fahrenden Schiffen oder geschleppten Bojen eine Suchleine
gespannt wird, welche mit Sprenggreifern oder Schneidevorrichtungen besetzt ist.
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Im Verfolg des Auftreffens der Suchleine auf ein Minenankertau explodiert
der Sprenggreifer, wodurch die ganze Greifereinrichtung und auch ein Teil der Suchleine
zerstört wird. Die Verwendung von Schneidevorrichtungen birgt den Nachteil in sich,
daß der für das-Abschneiden der Minenankertaue benötigten Kraft eineGrenze in der
Verankerungskraft der Mine gesetzt ist. Bei kleiner Verankerungskraft, also bei
geringem Gewicht des Minenankers, wird das Minenankertau nicht durchschnitten, sondern
bleibt in der Schneidevorrichtung hängen, und die Mine wird in gefahrbringender
Weise mitgeschleppt. Es kommt noch hinzu, daß das Minenräumgerät, bei welchem in
der vorbeschriebenen und bekannten Weise eine Suchleine zur Verwendung kommt, nach
dem jedesmaligen Finden und Beseitigen einer Mine aufgenommen und für das weitere
Minensuchen wieder besonders hergerichtet werden muß. Hierdurch- tritt eine nicht
unerhebliche Störung beim Minenräumen ein.
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Die vorliegende Erfindung eines Selbstladegreifers beseitigt diese
Nachteile, dadurch, daßdas Minenankertau einer gefundenen Mine durch den in die
Suchleine eingeschalteten Selbstladegreifer hindurchgehen kann und erst später durch
eine Sprengpatrone zerstört wird. In dem Selbstladegreifer ist eine größere Anzahl
von besonderen Sprengpatronen angeordnet, von welchen sich die erste stets in der
Fertigstellung befindet. Beim Hindurchgehen des Mincnankertaus wird diese Sprengpatrone
von dem Minenankertau mitgenommen, und gleichzeitig wird die nächste Sprengpatrone
zwangsläufig wieder in die Fertigstellung gebracht. Die mitgenommene Patrone krallt
sich im Ankertau fest, sie ist mit einem Verzögerungszünder vcrsehen und kommt nach
Ablauf der Verzögerungszeit zur Explosion. Der Selbstladegreifer nach der--vorliegenden
Erfindung verhindert die Zerstörung der Suchleine, und es können ohne Unterbrechung
in einem Zuge so viel Minn weggeräumt werden, als Sprengpatronen in dem Selbstladegreifer
angeordnet sind. Auch ist die Gefahr des Hängenbleibens eines Mincnankertaus in
einer Schneidevorrichtung der Suchleine infolge zu geringen Gewichts dcs Minenankers
ausgeschaltet, weil für den Hindurchtritt des Minenankertaus durch den Sclbstladegreifer
nur ein geringer Widerstand zu überwinden ist.
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Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Selbstladegreifer
in Abb. x im Grundriß und in Abb. 2 im Schnitt nach A-B dargestellt. Abb.3 zeigt
die Sprengpatrone in Grundriß und Seitenansicht.
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Der Selbstladegreifer besteht aus einem beweglichen Organ, dem Speichenrad
a, welches mit seiner Achse in einer oberen und unteren Halteplatte b, b1 gelagert
ist. Die Speichen des Rades a tragen an ihren Enden Speichenrollen e, welche sich
in der Greiferschiene d bewegen.
In dieser Schiene befinden sich
unabhängig von der Stellung des Speichenrades mindestens immer zwei Speichenrollen.
Die Greiferschiene hat ein U-förmiges Profil mit einwärts gebogenen Flanschen, damit
die Speichenrollen sicher geführt werden. Die Greiferschiene und das zwischen den
Halteplatten gelagerte Speichenrad bilden nach Vorstehendem ein zusammenhängendes
Ganzes. Der Selbstladegrcifer ist derart in die Suchleine e, ei eingeschaltet, daß
letztere einmal in, den Punkt f an a dc n Halteblechen des Speichenrades und das
an dc-re Mal in dem gegenüberliegenden Punkt g der Gr°ifcrschiene befestigt ist.
Ein auf die Suchleine e auftreffendes Minenankertau gleitet an dieser und an den
Halteplatten b, b1 entlang, trifft auf die in der Greiferschiene ruhenden Sp(ichcn,
dreht das Speichenrad und tritt hinter d, r Suchleine ei aus dem Selbstladegreifer
wie dc-r heraus.
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Auf der oberen Halteplatte des Speichenrades ist der Patronenrahmen
h zur Aufnahme der Sprengpatronen i angeordnet. (Die Zeichnung wc ist 6 Patronen
auf, jedoch ist deren Vermehrung ohne weiteres möglich.) Am Ende weist das Deckelblech
des Rahmens einen Ausschnitt auf, um die an dieser StAl° befindliche Sprengpatrone
nach oben treten zu lassen. Das Heben dieser Patrone, d. h. das Vorbringen dersr
lbe n in die Fertigstellung, wird von einem unter der Wirkung einer Feder k stc
henden Löffel l bewerkstelligt. Eine Blattfcdcr m, welche sich auf den eigentlichen
Patronenkörper legt, begrenzt die Bewegung der Patrone nach oben hin. An der oberen
Seite der Sprengpatrone ist ein krallenartiger Bügel n angeordnet, welcher bei dsr
in der Fertigstellung befindlichen Patrone über das Deckelblech des Rahmens hinausragt.
Der Bügel wird durch einen unter Federwirkung stehenden Schneppero gr_schlossen
gehalten. Das durch den Selbstladcgrcifer hindurchgehende Minenankertau drückt di_n
Schnepper zurück und legt sich in den Bügel. Alsdann verschließt der Schnepper den
Bügel wieder. Die Sprengpatrone hängt nunmehr am Minenankertau und wird von diesem
bei seiner Weiterbewegung aus der Fertigstellung herausgerissen.
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Durch das Herausreißen der Sprengpatrone wird auch deren Zünder, der
als Abreiß- oder als Schlagzünder ausgebildet sein kann, betätigt. Da der Zünder
mit einer Verzögerung versehen ist, tritt die Explosion der Sprengpatrone und die
Zerstörung des Ankertaues erst ein, wenn sich die Suchleine mit dem Selbstlade grc
ifc r in rntsprcchcndcm Abstand befindet.
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Für die zwangsläufige Fortbew-agung der Sprengpatronen ist nach dem
Ausführungsbeispiel der Zeichnung jede Patrone mit einem Zugstropp p ausgerüstet,
welcher einerseits an einem seitlich am Patronengehäuse sitzenden Knopf q befestigt
ist und andererseits (-in Zangenmaul v trägt. Dieses Zangenmaul umfaßt den Kopf
q der rückwärtigen Spreng-Patrone. Der Zugstropp, der Knopf und das Zangenmaul liegen
in einer U-förmigen- Führungsschiene s innerhalb des Patronenrahmens. Solange sich
das Zangenmaul des Zugstropps in der Führungsschiene befindet, kann es sich nicht
öffnen. Durch das Herausreißen der in der Fertigstellung befindlichen. Patrone durch
das Minenankertau werden die übrigen. Patronen nachgezogen, und zwar so weit, bis
sich die zunächst nachfolgende Patrone gerade über dem Löffel l befindet. In dieser
Stellung wird das Zangenmaul von der Führungsschiene freigegeben, und die zunächst
folgende Patrone wird von dem Löffel in die Fertigstellung gehoben. Dieses Spiel
wiederholt sich bis zur letzten Patrone, ohne daß das Minenräumgerät inzwischen
aufgenommen und besonders wieder hergerichtet zu werden braucht. Um erkennen zu
können, daß sich der Patronenrahmen entleert hat, kann mit der letzten Patrone ein
Leuchtsatz (z. B. Phosphorkalzium) zur Entzündung gebracht werden.
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Der Nachschub der Sprengpatronen läßt sich unschwer auch durch die
Drehung des Speichenrades oder durch eine besondere Zugfeder ber wirken.