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Vorrichtung zur Erleichterung des Anlassens von Dieselranimbären Bei
Dieselrammbären mit feststehendem Zylinder und frei beweglichem Schlagkolben zum
Einrammen von Pfählen und ähnlichen Schlagvorrichtungen ist zum Anlassen eine besondere
Anlaßvorrichtung notwendig.
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Bei den bekannten Anlaßvorrichtungen kann zwar eine Fangvorrichtung
den frei bewegbaren Schlagkolben fassen und loslassen, . sie wird aber nur zum Heben
des Schlagkolbens selbst benutzt. Der Schlagkolben kann nur dann fallen gelassen
werden, wenn das Gehäuse derkammbären auf dem Pfahl steht.
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Der Fall und die Fallbeschleunigung des Schlagkolbens können also
erst beginnen, wenn der Rammbär auf dem Pfahl ruht, so daß nur die im Zylinder vorgesehene
Schlag-und Fallhöhe für das Anlassen zur Verfügung steht. Im kalten Zustand ist
das Öl im Zylinder sehr zäh und durch Auspuffgase oft verunreinigt. Außerdem entsteht
über dem Kolben beim Fallen ein Unterdruck, der durch das vorgesehene Luftansaugeventil
nicht ganz behoben werden kann, weil aus praktischen Gründen das Ventil nicht beliebig
groß angefertigt werden darf. Die vorhandene Fallhöhe zum Anlassen reicht insbesondere
bei kühlerer Witterung nicht aus, und es ist deshalb erwünscht, den hochgezogenen
Kolben mit samt dem Zylinder vom -Pfahl abzuheben und beide Teile zusammen fallen
zu lassen. Beim Auftreten des Zylinders auf den Pfahl hat der Kolben schon eine
Fallgeschwindigkeit, die zusammen mit der Fallgeschwindigkeit, welche der Schlagkolben
beim Fallen im Zylinder noch erlangen kann, zum Anlassen ausreicht. Notwendig
hierzu
ist eine Fangvorrichtung, die mit Sicherheit den Schlagkolben auslöst, wenn der
Zylinder sich schlagartig auf den Pfahl abgesetzt hat.
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Demgemäßbesteht dieErfindung imwesentlichen darin, daß das Gehäuse
und der Schlagkörper vorübergehend miteinander verriegelt hochgezogen und beim Anlassen
zunächst gemeinsam fallen gelassen werden, die Verriegelung zwischen Gehäuse und
Schlagkörper sich jedoch selbsttätig löst, wenn das Gehäuse auf dem Pfahl auftrifft.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Dieselrammbären
mit der Anlaßvorrichtung nach der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt die Anlaßvorrichtung mit Schlagkolben und Zylinder in
vollständiger Ansicht, teilweise im Schnitt, wobei der Schlagkolben auf der Schlagplatte
aufliegt.
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Fig.2 zeigt eine entsprechende Seitenansicht, teilweise im Schnitt,
wobei der Schlagkolben durch die Anlaßvorrichtung ganz hochgehoben ist.
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Fig.3 zeigt einen entsprechend vergrößerten Ausschnitt der-Anlaßvorrichtung.
Fig. 4 zeigt eine Ansicht teilweise im Schnitt gemäß Fig.3, wobei die Anlaßvorrichtung
ausgelöst ist. -Fig. 5 zeigt eine Kette in besonderer Ausbildung.
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Fig.6 zeigt einen Schnitt durch Kolben und Zylinder in größerem Maßstab.
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Fig.7 zeigt einenSchnitt nachderLinieX-X nach Fig. 6.
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Fig. 8 zeigt eine Einzelheit im vergrößerten Maßstab und Fig.9 einen
Einzelteil in Vorderansicht, Seitenansicht und Grundriß.
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Die Anlaßvorrichtung für den Dieselrammbären besteht einmal aus einem
Käfig 6 mit Keilhebel 3, wie diese Teile vergrößert in Fig. 8 und 9 dargestellt
sind, weiter aus einer Keilstange .4, welche von oben in den Schlitz 25 des Käfigs
6 eingefügt ist; die Keilhebel 3 sind mit dem Bolzen 26 im Käfig 6 befestigt. Sollen
die Keilhebel 3 gelöst werden, so wird die Keilstange 4 auf Fläche 27 abgesenkt.
Die Keilstange 4 ist an einer Trommel io mittels einer Kette 5 befestigt; mit dieser
Keilstange 4 und der Trommel io wirken die Sperrhebel 7, welche um eine Welle 23
schwenkbar sind, zusammen, derart, daß die Hebel 7 den Käfig 6 mittels der Teile
18 halten können.
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Hängt der Käfig 6 an der Keilstange 4, so stützen sich die Keilhebel
3 einerseits gegen die Fläche 2o, anderseits gegen die Fläche 28.
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In Fig.9 erkennt man aus den drei Ansichten für den Käfig 6 die Aufhängenocken
18, die sich auf die Fläche 8 des Sperrhebels 7 aufsetzen. Aus Fig. 8 ist zu erkennen,
daß die Fläche 19 in der Ausbohrung i einen steileren Winkel haben kann als
die Fläche 2o, die die Keilstange 4 besitzt. Dadurch ist es möglich, daß sich die
Keilstange 4 mit geringerer Geschwindigkeit senken kann als der Schlagkolben 2 und
das Ausrücken der Keilhebel 3 trotzdem ohne Kraft und ohne wesentliche Reibung erfolgen
kann.
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Man sieht in Fig. 7 die Sperrhebel 7, mit ihrer Einrückfeder 2 1 (vgl.
auch Fig. 3), der Achse 23 und dem Abzugshebel 22 für die Zugleine i7. 24 bezeichnet
einen eingeschraubten Bolzen, der mit dem Zugband 5 an der Trommel io befestigt
ist.
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Zur Führung des Käfigs 6 dient, damit immer ein genaues Arbeiten der
Teile 3 mit i9 möglich ist, eine rohrförmige Verlängerung 29,. welche in einer entsprechenden
Aussparung 3o des Kolbens 2 gleitet.
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Die Keilhebel 3 setzen sich in der Ausbohrung i des Schlagkolbens
2 dadurch fest, daß sie durch Anheben der Keilstange 4 beim Anziehen des Zugbandes
5 auseinandergedrängt werden. Die Keilhebel 3 liegen an einer Kegelmantelfläche
i 9 im Schlagkolben 2 ganz angehoben, dann schnappt der Sperrhebel 7 mit der Fläche
8 unter die Fläche 18. Wird die Trommel io rückwärts gedreht, daß das Zugband 5
abwickelt, dann senken sich die Flächen i8 des Käfigs 6 auf die Flächen 8 der Sperrhebel
?, .wobei die Sperrhebel ? durch die Feder 2i festgehalten werden. Bei weiterem
Absenken durch die Trommel io wird der Käfig 6 mit den Keilhebeln 3 festgehalten,
während die Keilstange 4 abwärts gesenkt wird. Dadurch können die Keilhebel 3 zurückweichen
und den Kolben 2 zum freien Fall freigeben. Wird die Trommel io noch etwas weitergedreht,
dann setzen sich die an der Trommel io befindlichen Flächen 15 auf die Flächen 8
(Fig. 3 und 4) und werden von dem Sperrhebel ? ebenfalls festgehalten, so daß während
des Arbeitens des Schlagkolbens 2 die ganze Hub- und Auslösevorrichtung, bestehend
aus den Teilen 6, 3, 4 und 29, an der Trommel hängenbleibt. Die Keilstange 4 bleibt
gesenkt, und die Keilhebel 3 bleiben zurückgezogen, so daß sich der Schlagkolben
2 auch in seiner höchsten Lage nicht mit ;den Keilhebeln 3 verriegeln kann.
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Läßt man den ganzen Rammbären mit hochgezogenem Kolben herunterfallen,
dann haben der Schlagkolben :2 und Zylinder 9 beim Auftreffen auf den Pfahl gleiche
Geschwindigkeit. Der Zylinder 9 kommt plötzlich zum Stehen, das Zugband 5 und die
Keilstange 4 schießen weiter und die Keilhebel 3 werden frei, ohne daß an den schrägen
Aufhängeflächen der Keilhebel durch Schlagwirkung
ein größerer
Druck entsteht, weil die Keilstange 4 und Kolben :2 , gleiche Fallgeschwindigkeit
besitzen und bei dem losen Zugband sogar ein Voreilen der Keilstange 4 möglich ist,
so daß sie dem. Zurückweichen der Keilhebel 3 keinen Widerstand entgegensetzt.
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Beim Anheben der Fangvorrichtung weichen die Sperrhebel ? selbsttätig
aus. Zum Auslösen der Fangvorrichtung wird an der Zugleine 17 gezogen, die mittels
des Hebels 2a und der Welle z3 die Hebel 7 auslöst, wobei die Einrückfeder 21 gespannt
wird.
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Größere Dieselbären können nicht mehr unmittelbar mit dem Seil gehoben
werden, sie müssen an loser Rolle gehoben werden, weil die Rammwinden gewöhnlich
nicht stark genug sind, um auch größere Rammbären am einfachen Seil zu heben. Damit
vergrößert sich die Bauhöhe um den Schlaghub und die Bauhöhe der losen Rolle (Fig.2).
Um die Bauhöhe zu verkleinern, ist in diesem Fall eine Trommel io im Zylinderkopf
gelagert, deren Welle i i seitlich aus dem Zylinderkopf herausgeführt ist. An beiden
Wellenenden sind Zahnräder 12 aufgekeilt, in welche Zahnstangen 13 eingreifen.
Diese sind oben durch ein Querstück 14, in dem die lose Rolle 16 sitzt, miteinander
verbunden. Der Durchmesser der Trommel io kann im Verhältnis zum Durchmesser der
Zahnräder nach dem Verhältnis größer werden, wie sich das Gewicht von Schlagkolben
2 und Zylinder 9 zueinander verhalten. Der Zylinder 9 muß aber bedeutend schwerer
sein als der' Schlagkolben 2, nicht nur aus konstruktiven Gründen, sondern weil
er den Verzögerungsluftdruck des Schlagkolbens :2 nach oben aufnehmen muß. Deshalb
ist es möglich, den Schlagkolben mit Zahnstangen zu heben, die einen bedeutend kleineren
Hubweg besitzen als der Schlagkolben.
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Das Kettenrad io und i i mit der Zahnstange 13 mit den darauf ruhenden
Teilen ist nur ein besonderes .Ausführungsbeispiel für einen besonderen Anwendungszweck
der Erfindung, nämlich nur für den Fall, wenn die lose Rolle 16 gebraucht wird (vgl.
Fig. i und 2). Im anderen Falle aber kann an Stelle dieses Hilfsmittels auch jede
direkte Übertragung benutzt werden. Die Kette 5 kann direkt mit dem Windenseil verbunden
werden oder jede beliebige Verbindung mit diesem in an sich bekannter Weise hergestellt
werden, und zwar selbstverständlich unter dann zweckentsprechender Ausbildung der
Sperrteile 15 und 18.
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Soll der hochgezogene Schlagkolben 2 aus irgendeinem Grunde nicht
ausgelöst werden, dann braucht nur der Sperrhebel ? durch Ziehen an der Zugleine
17 am Einschnappen verhindert zu werden, oder wenn er eingeschnappt ist,
kann er damit ausgelöst werden.
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Um für die Kettentrommel im Zylinderdeckel einen kleinen Durchmesser
zu erhalten, ist das Zugband 5 als Gelenkkette ausgebildet, die zur Hälfte aus einer
und zur Hälfte aus zwei Ketten besteht. Dadurch ist es möglich, I9/4 Windungen auf
die Trommel aufzuwickeln. Für den gleichen Zweck könnte auch eine Kette nach Fig.
5 gewählt werden, bei der die Kettenglieder versetzt zusammengenietet sind und auf
die Trommel spiralförmig aufgewickelt werden.