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Sprenggreifer für Minen. Die ausgelegten, eigenen wie auch feindlichen
Minen sind zum Teil nicht unmittelbar mit ihrem Körper an dem Minenankertau befestigt,
sondern es befinden sich zwischen beiden noch Teile der Minen, wie Stangen, Rollen,
Schäkel, Federn, Ketten u. dgl. Durch diese Teile wird verhindert, daß der im Hauptpatent
beschriebene, zum Minenräumen verwendete »Minensprenggreifer«- mit seiner Ladung
dicht an. den Minenkörper herangebracht werden kann, da der Greifer nur über das
Ankertau und nicht über die genannten Teile gleiten kann. Es bleibt also zwischen
der Ladung des -Sprenggreifers nach Patent 323018 und dem Minenkörper eine
mehr oder weniger dicke Wasserschicht, wodurch die Wirkung der Sprenggreiferladung
stark beeinträchtigt wird.
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Um diesem Übelstande- abzuhelfen ist in vorliegender Konstruktion
Greifer und Ladung getrennt voneinander angeordnet und durch ein Gestänge von solcher
Länge miteinander verbunden, daß die obengenannten Minenteile unterhalb der Mine
überbrückt werden (Fig. 3). Der gesperrte Greifer A wird nach dem Ausschlippen der
Suchleine durch den Zug der Boje B am glatten Minenankertau bis an den vorspringenden
Teil C der Mine D aufgeholt, und die an ihm mit dem gelenkigen Gestänge E angebrachte
Sprengladung_ F wird durch den weiteren Bojenzug an das Minengehäuse herangeklappt.
Ebenso wie bei dem Hauptpatent wird beim Ausschlippen des Greifers A aus der Suchleine
ein Zeitzünder in Gang gebracht, der nach einer bestimmten Zeit, wenn also der Greifer
mit Sicherheit zur Mine aufgestiegen ist, die Ladung des Sprenggreifers und dadurch
die Minenladung detonieren läßt. Dazu kann jede Art Zeitzünder, sei die Verzögerung
durch allmähliche Zersetzung von Salzen, durch allmählichen Abbrand einer Zündschnur
oder durch mechanischen Uhrwerktrieb erzielt werden, zur Verwendung kommen.
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Fig. i zeigt den eigentlichen Greifer in Ansieht, die Zündung und
Ladung im Mittelschnitt, Fig. 2 die Seitenansicht des eigentlichen Greifers und
Zündung und Ladung im Schnitt A-B.
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Der eigentliche Greifer besteht aus den Greifarmen i und 2, die mit
dem Mittelbolzen 3 fest verbunden sind. Auf -dem Mittelbolzen 3 ist-, die mit Armen
q. und 5 versehene Büchse 6 verschiebbar aufgesteckt, die in der tiefsten Stellung
durch Scherstift 7 festgehalten wird. Die Arme q. und 5 fassen mit ihren Enden in
Krallen 8 und g, die in den Punkten io und ii drehbar in den Greifarmen i und 2
gelagert sind. Am unteren Ende des Mittelbolzens befindet sich der Schlipphaken
12, in den die Schlippöse 13 eingreift und welche beide, durch die Büchse 6 überdeckt,
in gesperrter Stellung gehalten werden. Die Schiippöse 13 ist durch den Bolzen 14
drehbar mit dem Steuerblech 15 verbunden, an dessen unterem Ende im Auge 16 die
Suchleine angesteckt wird. 17 ist eine Blattfeder; die mit Nase 18 hinter eine Rast
der
Büchse 6 fassen kann, wenn diese in ihre höchste Stellung geschoben ist.
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Am oberen Ende des Mittelbolzens 3 befindet sich ein Auge ig, an dem
das Verbindungsgestänge 2o mittels Bolzens 2i gelenkig angekuppelt ist.
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An den freien Enden des Gestänges 2o wird die Sprengbuchse 22 mit
der Schlagbolzeneinrichtung durch Zapfen 23 gelenkig verbunden. In der Sprengbuchse
22 liegt die Sprengladung 24, die durch die Sprengkapsel 25 zur Detonation gebracht
wird. Die Sprengbuchse 22 wird mittels. des Gewindedeckels 26 verschraubt, die eine
Hülse 27 trägt. In dieser Hülse ist der Schlagbolzen 28 mit Schlagbolzenfeder 29
in gespanntem Zustande gelagert. Der Schlagbolzen 28 ist mit einer Längsbohrung
versehen und aufgeschlitzt, so daß der Schaft federnd wirkt. Am Ende trägt der Schlagbolzenschaft
einen konischen Bund 3o, der hinter eine Rast in der Hülse 27 greift. Durch einen
Stift 31, der in die Schlagbolzenbohrung faßt, wird der gespannte Schlagbolzen gesperrt
gehalten. Zwischen Sprengkapsel und Schlagbolzen 28 ist ein Salzpfropfen 32 gelagert,
der als Sicherung dient und an den das Wasser durch Bohrungen 33 herantreten kann.
An dem Stift 31 ist ein Kolben 34 befestigt, der in dem Zylinder 35 wasserdicht
eingeschliffen -ist. Unterhalb des Kolbens 34 liegt im Zylinder 35 ein Salzpfropfen
36. Der Kolben 34 wird durch eine Feder 37 fest auf das Salzstück 36 gepreßt. Im
Boden des Zylinders 35 ist eine Wasserzutrittsbohreng 38 angeordnet, die durch ein
Reisblech 39 mit Löteng wasserdicht abgeschlossen ist. Das Reisblech 39 ist
durch eine Reißleine 40 mit dem Auge des Bolzens 14 verbunden. Am oberen Ende der
Sprengbuchse 22 befindet sich das Auge ¢I zur Befestigung der Auftriebsboje B (Fig.
3). . 412 ist eine Sicherungsschraube für das Reißblech 3,9. Wirkungsweise. Der
durch die im Auge 16 angebrachte Suchleine an das Minenankertau herangebrachte Sprenggreifer
legt sich zuerst beirr- Durchfahren der Kurve mit der breiten Seite des Steuerbleches
15 an das Minenankertau an und zwingt dadurch die Greifarme z, 2 zur Horizontallage.
In dieser Lage kann das Minenankertau in eines der beiden Greifarmmäuler einlaufen
und legt sich an einen der Arme 4, 5 der Büchse 6. Durch den Zug der Suchleine wird
die Büchse 6 nach Abscheren des Stiftes 7 verschoben und. gibt nach Schluß der Krallen
8 und g das Schlipphakenpaar 12, 13 frei. Die Suchleine löst sich also von dem Sprenggreifer
und er selbst hat sich mit einem der geschlossenen Greifarmmäuler an das Minenankertau
geklammert. Durch die Blattfeder 17 'wird die Büchse 6 am Rücklauf gehindert. Durch
die Weiterfahrt der Suchleine wird die im Bolzenauge 14 befestigte Reißleine 4o
unter Spannung gebracht und reißt das Blech 39 von seiner Löteng. Durch den
Auftrieb, der Boje B (Fig. 3) steigt der Sprenggreifer am Minentau in die Höhe,
bis er die in Fig. 3 dargestellte Lage eingenommen hat.. Durch die Bohrung 38 eintretendes
Wasser schmilzt den Salzpfropfen 36 in einer bestimmten Zeit und der Kolben 34 .wird
durch die Wirkung der Feder 37 nach außen gerückt. Der mit ihm verbundene Sperrstift
31 gibt in. äußerster Stellung den Schlagbolzen 28 frei, dessen Sicherungssalzpfropfen
32 schon eine Zeit vorher restlos abgeschmolzen war. Durch den Schlagbolzen 28 wird
mittelZZünd- undSprengkapse125 die Sprengladung 24 detoniert.