<Desc/Clms Page number 1>
Einrichtung zur Desaktivierung von Seeminen.
EMI1.1
on Seeminen einige technische Vorschriften herausgegeben, welche zur Erhöhung der Sicherheit 1er neutralen Schiffahrt dienen sollen. Die wesentlichste dieser Vorschriften, welche die Konitruktion der Seeminen stark zu beeinflussen hat. ist folgende : Jede zu verankernde Mine muss mit einer Einrichtung versehen sein, durch welche die Mine selbst unwirksam gemacht werden soll, wenn sie sich von der Verankerung losreisst.
Diese Forderung stellt den Konstrukteur vor bedeutende Schwierigkeiten. da das zuverlässige Unschädlichmachen der Mine, ohne deren gute Wirkung zu gefährden und ohne die Mine selbst abzusprengen, keine leicht zu lösende Aufgabe ist. Das Absprengen der Mine, womit die Sprengung der ganzen Ladung gemeint ist, hat nämlich bedeutende Nachteile, wie z. B. Erregung der Aufmerksamkeit des Feindes, dass in dieser Gegend überhaupt Minen liegen, was speziell Offensivminen vollkommen illusorisch machen kann. welters können Nachbarminen durch die Explosion der nicht mehr verankerten Mine in Mitleidenschaft gezogen werden. Das Versenken
EMI1.2
des Grundes, unter Umständen auch schon vorher zur Explosion kommen und das umliegende Minenfeld beschädigen kann.
Bleibt die scharfe Mine jedoch am Grunde liegen. so bildet sie noch nach Jahren eine Gefahr für Fischer, in der Nähe ankernde Fahrzeuge und dg), mehr.
EMI1.3
werden, dass eine solche treibende Mine nicht Unheil anzurichten vermag.
Diese Aufgabe wird der Erfindung gemäss in der Weise gelöst, dass in dem Momente, in welchem sich die Mine von ihrer Verankerung losreisst, eine Trennung der Hauptladung von der Initialladung und Kapsel oder deren Ersatz selbsttätig eintritt, wodurch die Mine unschädlich gemacht wird. Zur Ermöglichung dieser selbsttätigen Trennung ist die Seeminenladung ausserhalb des Minenkörpers angeordnet und ist das Ladungsgefäss mit dem die Kapsel oder deren Ersatz tragenden Schwinumgefässe durch eine nach dem Zerreissen des Ankertaues sich leicht lösende Anordnung verbunden.
In der Zeichnung ist eine solche Einrichtung beispielsweise dargestellt. Fig. I zeigt die normal verankerte schwimmende Mine, Fig. II die losgerissene und treibende Mine. Die Fig. III
EMI1.4
<Desc/Clms Page number 2>
in ihrer Normallage gehalten werden. Zwischen dem Schwimmer und dem Ladungsgefäss sind zusammengelegte Taue G eingelegt, die mit ihren Enden einerseits auf dem Schwimmer, andererseits auf dem Ladungsgefäss A befestigt sind. Die Initialpatrone Il ist in den Kanal K unter der Zündereinrichtung J nur lose eingesteckt und ruht auf dem Ladungsgefäss frei auf.
Reisst das Ankertau (Fig. 11), so werden die dadurch mit ihren längeren Armen losgelassenen Hebel D, D1 durch das Gewicht des Ladungsgefässes nach abwärts gedreht, bis sie mit ihren kürzeren Armen aus den Augen der gleichzeitig um ihre Gelenke nach aussen geschwenkten Träger E-F gleiten, wodurch die Verbindung zwischen dem Schwimmer B und dem Ladungsgefäss A gelöst wird. Das Ladungsgefäss sinkt nun, bis die Haltetaue G straff gespannt sind, wobei auch die Initialpatrone II aus dem Kanäle herausfällt und an dem am Schwimmer befestigten Tau M hängen bleibt.
Um jedoch bei nur momentanem Lockerwerden des Ankertaues ein sofortiges und nicht beabsichtigtes Trennen der Ladung von dem Schwimmgefässe zu vermeiden, ist eine Verzögerungsvorrichtung vorgesehen, die nur ein langsames Herunterklappen der Hebel D, gestattet, so dass das inzwischen wieder einen Zug ausübende Ankertau eine Trennung der Gefässe verhindert.
Die Verzögerungsvorrichtung besteht aus einem am Ladungsgefässe A befestigten, mit einer Fett substanz gefüllten Zylinder Z, in dem ein Kolben spielt, an dessen Kolbenstange der mit dem
EMI2.1
Wenn diese Einrichtung richtig funktioniert, so wird nach dem Sinken der Ladung (Fig.
11) diese von der eventuell vorhandenen Initialladung H und beide von der Zündeinrichtung I (heutzutage meist eine Sprengkapsel) soweit getrennt, dass jede Gefahr für ein in die Mine rennendes Schiff vermieden ist.
Mit Rücksicht auf den Umstand, dass von dem tadellosen Funktionieren dieser Einrichtung die Sicherheit der neutralen Schiffahrt, somit vieler Menschenleben und hoher Werte abhängt,
EMI2.2
Funktionierens der oben beschriebenen Einrichtung die Wahrscheinlichkeit des Entstellens eines grossen Unglückes zu vermindern. Bei den mit modernen und sehr stosssicheren Sprengstoffen geladenen Minen bildet nur die Sprengkapsel selbst eine hohe Gefahr beim Chocke des Anfahrens ; diese Kapsel ist derzeit noch allgemein als Initiierung der Seeminen und Torpedoladungen in
EMI2.3
haben, durch eine Sciilagladung ersetzt werden, die bei weitem stosssicherer als die Sprengkapsel ist und auch eine mindestens ebenso gute Sprengwirkung einleitet, wie die Kapsel.
Diese häufig unt dem Namen ,,Progressivzündungen" bezeichneten Schlagladungen bestehen aus meist durch kleine Zünder entflammbaren Ladungen (z. B. Schwarzpulver), welche ihrerseits brisantere Stoffen, wie z. B. Nitroglyzerinpulver, zur Zündung bringen, die bei Einschaltung eventuell noch emes Zwischengliedes in der Lage sind, brisante Stoffe gut zu initiieren. Wird eine solche Zündung
EMI2.4
geboten.
Um auch bei Minen, die eine auf elektrischem Wege einzuleitende Zündung besitzen, eine erhöhte lanipulationssicherheit beim Lichten zu erzielen, wird eine Einrichtung vorgesehen, die eine Möglichkeit der Zündung der Mine beim Lichten vollkommen ausschliesst. Dies wird dadurch erzielt, dass die zur Einleitung der Zündung vorhandene Stromquelle kurzgeschlossen wird, so dass in die die Zünder durchlaufende Stromleitungen nunmehr ein ganz ausserordentlich nchwa, cher Strom niesst, der die Zündung unmöglich bewirken kann. Die Einleitung des Kurz- schlu. sses kann a. m besten durch einen an der Mine angebrachten Hebel, Bügel oder dgl. erfolgen,
EMI2.5
kann und mit deren Hilfe auch aus einiger Entfernung der Hebel umgelegt wird.
Die Fig. III zeigt eine beispielsweise schematische Zusammenstellung einer solchen Vor- richtung. a soll den Deckel eines Minenkörpers darstellen. auf welchem der Elementenkasten b be- festigt ist. Dieser aus isolierendem Materiale erzeugte Kasten trägt zwei voneinander gut isolierte Kontaktftücke c, c. die mit je einem Pole der Batterie in leitender Verbindung stehen. Die beiden
Kontakts ! ücke sind durch einen Deckel i, dessen Oberteil durch eine dünne Blechwand gebildet ist. zeilen aussen abgeschlossen. Neben dem Elementenkasten ist ein drehbarer Hebel d angeordnet, der einen kraftigen Ansatz e trägt.
Wird dieser Hebel in die punktiert eingezeichnete Stellung @gebracht. so wird durch den Ansatz e der dünne Blechdeckel i an die Kontaktstücke c gedrückt, wodurch che Batterie kurzgeschlossen wird und würde auch bei eventuell vorkommendem
S chliessen des Zündkontaktes f der Zünder y nicht gezündet werden. Die Leine h soll das Heben
EMI2.6
<Desc/Clms Page number 3>
Diese Anordnung kann bei mit elektrischer Abfeuerung versehenen Minen, die nach Reissen des Ankertaues deaktiviert werden sollen, derart verwertet werden, dass das eine der Hängetaue G an dem Hebel d befestigt wird und nach dem Sinken des Ladungsgefässes A die Umstellung des Hebels d in seine Kurzschlusslage bewirkt.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Desaktivierung von Seeminen, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung des Ladungsgefässes (A) der Mine mit dem den Zünder (J) und gegebenenfalls auch eine Initialladung (H) enthaltenden Schwimmer (B) bloss durch den Zug des Ankertaues (T) vermittelt wird, zum Zwecke, nach dem Reissen des Ankertaues das Ladungsgefäss von dem Zünder zu trennen und dadurch eine Explosion der Mine unmöglich zu machen.