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Elektrischer Glühzünder mit Sicherheitseinrichtung. Bei Unterwassersprengungen
sind mehrfach Unglücksfälle dadurch eingetreten, daß der unmittelbar in die Ladung
eingesetzte elektrische Glühzünder durch Stoß oder Erschütterungen oder vielleicht
auch durch zu frühzeitiges oder unbeabsichtigtes Schließen des Stromkreises detonierten,
während der Taucher noch mit der Ladung hantierte oder sich noch nicht in Sicherheit
begeben hatte.
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Gegenstand der Erfindung ist es, einen Zünder zu konstruieren, der
normalerweise in Sicherheitsstellung steht und sich erst nach einer gewissen Zeit,
nachdem die Ladung angebracht ist, selbsttätig in die Scharfstellung einstellt.
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Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß der Zünder nicht, wie bisher
üblich, unmittelbar in die Ladung eingesetzt wird, sondern in einem Rohr lagert,
welches nur mit seinem unteren Teil in die Ladung hineinragt, während in dem oberen
Teil der Zünder so weit außerhalb der Ladung gehalten wird, daß er bei unbeabsichtigter
Detonation die Ladung nicht mit zur Explosion bringen kann. Erst nach beendigter
Anbringung der Ladung wird der Zünder ausgelöst und erreicht nach. einer vorher
bekannten Zeit, während welcher sich der Taucher in Sicherheitsstellung begeben
kann, die Scharfstellung, indem die in dem unteren Teil des Rohres befindliche Flüssigkeit,
beispielsweise Öl, langsam durch einen Kolben. o. dgl. verdrängt wird.
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Eine weitere Sicherheit kann noch dadurch geschaffen werden, daß der
Stromkreis über dem Zünder während der Sicherheitsstellung unterbrochen ist und
erst in der Scharfstellung geschlossen wird.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des elektrischen
Glühzünders mit Sicherheitseinrichtung dargestellt, und zwar in Abb. i ein Zünder
ohne Stromkreisunterbrechung in einem wagerechten, durch die Längsachse .gelegten
Mittelschnitt, und in Abb. 2 ein Zünder mit Stromkreisumterbrechung im gleichen
Schnitt.
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Der Zünder nach Abb. i besteht aus dem Rohr i, an dessen unterem konischen
Teil das Zünderfutter 2 angelötet ist. In dem Rohr i gleitet der Kolben 3, der von
der Feder ¢ nach unten gedrückt wird. Der Kolben wird durch den Abzugsdraht 5, welcher
durch eine Bohrung durch den Kolben 3 und das Rohr i gesteckt wird, in der gezeichneten
Lage gehalten. In den Kolben ist zentrisch der Zünder 6 wasserdicht mit Schellack
o. dgl. eingesetzt. Die Zünderdrähte 7 sind durch das oben offene Rohr i zwecks
Anschluß an das Sprengkahel, welches mit genügender Lose am Sprenggefäß beigebunden
ist, herausgeführt. Der Zünder selbst ist ein handelsüblicher Glühzünder. Der Raum
unterhalb des Kolbens 3 ist mit einer Flüssigkeit 8 ausgefüllt, welche nach dem
Abziehen des Abzugsdrahtes 5 durch eine Bohrung 9 im Kolben austritt. Zur Erreichung
bestimmter Durchtrittszeiten dient eine Schraube io, welche auswechselbar ist und
mit verschiedenen Bohrangen
verwendet werden kann. Am unteren Teil
des Rohres i sind Befestigungsbleche i i angelötet, welche den Zweck haben, das
Rohr im Sprenggefäß 12 durch Vergießen o. dgl. zu befestigen.
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Der Zünder nach Abb. 2 unterscheidet sich in der Ausführungsform von
Abb. i dadurch, daß eine weitere Sicherheit durch eine Einrichtung geschaffen ist,
welche den Zünderstromkreis bis zum Eintritt der Scharfstellung unterbricht.
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Bei dieser Erfindung ist der Zünderdraht 13 durch die Schraube i q.
in metallischer Verbindung mit dem Kolben 3 und somit mit Rohr i gebracht. Durch
den angelöteten Draht 15 wird die Verbindung mit dem Sprengkabel hergestellt.
Der Zünderdraht 16
ist isoliert durch den Kolben 3 geführt und mittels Schraube
17 an die Feder 18 angeschlossen. Im unteren zylindrischen Teile des
Rohres i liegt ein vom Rohr durch den Ring i 9 isolierter Kontaktring 20, welcher
mittels der Schraube 2 1 in leitende Verbindung mit dem Anschlußdraht 22 gebracht
ist. Dieser wird mit der zweiten Leitungslitze des Sprengkabels verbunden.
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Bei der Anordnung nach Abb.2 ist der Zünderstromkreis über das Sprengkabel
erst geschlossen, wenn sich der Zünder in Scharfstellung befindet. Durch Anlegen
eines Prüfers am Ende des Sprengkabels kann festgestellt werden, ob sich der Zünder
in Sicherheits- oder Scharfstellung befindet.