DE205287C - - Google Patents

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DE205287C
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42DBLASTING
    • F42D1/00Blasting methods or apparatus, e.g. loading or tamping
    • F42D1/04Arrangements for ignition
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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Air Bags (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 205287 KLASSE 78 e. GRUPPE
JEAN HARLE in ROUEN5 Frankr.
Zündschnur. Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Januar 1908 ab.
Die Zündschnüre oder Zündröhren, die gegenwärtig in der Sprengtechnik bekannt sind, können als in drei Gruppen fallend bezeichnet werden:
i. die langsam brennenden Zündschnüre, die mit Schießpulver geladen sind und deren Verbrennungsgeschwindigkeit einige Zentimeter in der Sekunde nicht überschreitet (langsame B i c k f ο r d - Zündschnüre);
ίο 2. die ebenfalls mit Schießpulver geladenen Schnellzünder, deren Verbrennungsgeschwindigkeit einige hundert Meter in der Sekunde erreicht (Schnellzündschnüre Bickford);
3. die Zündröhren, die mit einem brisanten Sprengstoff geladen sind, und deren Detonationsgeschwindigkeit mehrere Kilometer in der Sekunde erreicht.
Es ist unwiderleglich, daß ein Zündmittel, welches nach Belieben, entsprechend der Art
ao der Entzündung, in die erste oder in die dritte Gruppe fallen kann, d. h. das nach Belieben langsam brennen und als Zündschnur, öder augenblicklich detonieren und als Sprengröhre dienen kann, besonders für militärische Zwecke von großem Werte wäre, da die Anzahl der Zündmittel dadurch erheblich verringert würde.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung einer solchen Zündschnur mit doppelter Wirkung, die allen praktischen Anforderungen entspricht. Diese Zündschnur ist dadurch gekennzeichnet, daß sie statt eines einzigen Sprengstoffs deren zwei enthält, von denen der eine, das Schießpulver, für die langsame Wirkung bestimmt ist, der andere, ein brisanter Sprengstoff, die Sprengwirkung sichert.
Dies kommt im Prinzip darauf hinaus, eine Zündschnur der ersten und eine Sprengröhre der dritten Gruppe nebeneinander anzuordnen. Jedoch entsteht die Schwierigkeit, die Regelmäßigkeit und Betriebssicherheit bei beiden Wirkungen zu sichern, ohne den gebräuchlichen Durchmesser der Zündschnur zu überschreiten, z. B. 5,5 mm. Andererseits mußte man jede Reaktion des einen Sprengstoffes auf den anderen verhindern und besonders dafür sorgen, daß die durch das Verbrennen des Schießpulvers' entwickelte Hitze nicht die Entzündung des brisanten Sprengstoffes verursache.
Die Zündschnur nach der vorliegenden Erfindung genügt diesen Anforderungen. Sie ist in der Zeichnung in Fig. 1 im Längsschnitt, in Fig. 2 im Querschnitt dargestellt. Die Fig. 3 bis 6 zeigen, wie man mittels dieser Zündschnur Zweigleitungen und Zündungen ausführen kann.
Die Zündschnur besteht im wesentlichen aus einem Sprengröhrchen, das die Seele der Schnur bildet und aus der Bleiumhüllung a und der Ladung b besteht, .Jüj die ein brisanter Sprengstoff, wie Trinitfotoluol, Trinitrobenzol, Pikrinsäure usw., verwendet wird. Damit ein solches Röhrchen gut und sicher wirkt, muß es zum ' mindesten eine Füllung von ι mm Durchmesser haben, und die Umhüllung α darf keine/Risse aufweisen. Dieses Sprengröhrchen ist jsehr biegsam -wie ein Faden oder Draht, so daß es den mittleren Draht, der bei Herstellung der langsamen B ick ford-Schnüre _ häufig verwendet wird, vertritt. Bei einiger Vorsicht wird das Schieß-
e,_ exemplar
pulver c mittels des Sprengröhrchens α ebenso regelmäßig zwischen diesem und der geflochtenen Hülle d entlang gezogen, wie mittels eines gewöhnlichen Drahtes, und man kann Zündschnüre von mehreren hundert Metern Länge herstellen, ohne daß das Röhrchen a reißt. Man erhält so eine Zündschnur, die äußerlich ganz das Aussehen einer gewöhn- · liehen Zündschnur hat, deren beide Sprengstofffüllungen aber durch das Bleirohr α vollkommen voneinander getrennt sind.
Diese Zündschnur besitzt nicht nur große Biegsamkeit, sondern auch große Widerstandsfähigkeit. Das innere Sprengröhrchen α ist von der Hülle d und von dem Pulver c umgeben und somit vor zufälliger Verletzung bei der Handhabung der Zündschnur während des Transportes oder des Gebrauches geschützt. Seine Brauchbarkeit ist also stets gesichert.
Die eigentliche langsame Zündschnur weicht im wesentlichen nicht von den gewöhnlichen Bickford-Zündschnüren ab, und ihre Wirkungsweise gleicht ihr in allen Punkten.
Die Sicherheit derartiger Zündschnüre mit doppelter Wirkung ist eine absolute. Man kann sie weder durch lebhafte Erschütterungen noch durch starke Reibung zur Detonation bringen; auch das Auf treffen eines Geschosses von großer Geschwindigkeit veranlaßt keine Zündung. Die Gefahren sind also nicht größer als bei den gewöhnlichen Bic kford-Schnüren, die nur Schießpulver enthalten.
Man kann natürlich für die Füllung b des Sprengröhrchens einen beliebigen brisanten Sprengstoff wählen; die besten Resultate sind mit einem mit Trinitrotoluol gefüllten Röhrchen erzielt worden, dessen Bleirohr a 2 mm Durchmesser hatte. Die fertige Zündschnur hatte einen Durchmesser von 5 mm und wog ungefähr 40 g pro laufenden Meter. Die Verbrennungsgeschwindigkeit bei einfachem Anbrennen war ungefähr 1 cm in der Sekunde. Die Schnur brannte regelmäßig ab, und das Trinitrotoluol schmolz und verbrannte, ohne die Verbrennung des Schießpulvers im geringsten zu beeinflussen. Die Detonationsgeschwindigkeit, die man mittels einer Sprengkapsel aus Knallquecksilber erzielte, betrug 4400 m in der Sekunde. Man hat Schnüre von mehr als 100 m zur Explosion gebracht, ohne daß die Detonation irgendwie unterbrochen worden wäre, und man hat keine Spur von Schießpulver gefunden, da es durch die Explosion des Trinitrotoluols vollständig zerstört wurde.
Mit dieser Zündschnur mit doppelter Wirkung kann man Zweigleitungen in der Weise herstellen, daß man die Zweigschnur, nachdem man eine Sprengkapsel aufgesetzt hat, an dem betreffenden Punkte der Hauptschnur festbindet.
Fig. 3 zeigt eine Hauptschnur e, an der mittels eines Drahtes/ das Ende einer Zweigschnur e1 befestigt ist, die man vorher mit einer Zündkapsel g versehen hat.
Die Fig. 4 und 5 stellen eine besondere Art der Verbindung dar, wodurch der Befestigungsdraht f entbehrlich wird. Sie besteht aus einem Verbindungsstück aus Blech und aus einer flachen, leicht federnden Klammer h, in welcher zuerst von der Seite die Hauptschnur e eingelegt wird, worauf man in das eine Ende die Sprengkapsel g einführt, die auf dem Ende der Zweigschnur e1 aufsitzt. Die federnde Klammer h drückt die Sprengkapsel fest gegen die Zündschnur e. Man kann ferner mehrere Abzweigungen an einer und derselben Stelle der Hauptschnur anlegen, indem man die Hauptschnur an diesem Punkte abschneidet, eine Sprengkapsel. * aufsetzt und gegen diese mehrere Sprengkapseln g1, g2, g3, gl festbindet, die jede auf dem Ende einer Zweigschnur e1, e2, e3, ei aufsitzen, wie in den Fig. 6 und 7 dargestellt.
Schließlich kann man, um die Anfangszündung zur Detonation einer Zündschnur nach der vorliegenden Erfindung zu erleichtern, die in Fig. 8 dargestellte Doppelklammer anwenden, die aus einem mittleren Teile h besteht, dessen lichte Weite gleich ist dem äußeren Durchmesser der Knallquecksilbersprengkapseln, und an beiden Enden in Arme I ausläuft, die durch ihre Federung gespreizt gehalten werden, aber durch den Klemmring m zusammengedrückt werden können. Zur Anbringung' dieser Vorrichtung setzt man eine Sprengkapsel η auf das Ende der Schnur 0 auf, die man zur Detonation bringen will, und führt die Sprungkapsel bis fast zur Mitte in den Teil h ein; hierauf verschiebt man den Klemmring m, um die Schnur festzuklemmen; von der anderen Seite führt man dann die Sprengkapsel ft der Schnur q ein, welche die Zündung veranlassen soll. Die Kapsel ft wird so weit eingeführt, daß sie sich gegen die Kapsel η anlegt. Die Schnur q wird dann in ihrer Lage ebenfalls durch das Verschieben des betreffenden Klemmringes m gesichert. Unter diesen Umständen wird nach dem Anzünden die langsam verbrennende Zündschnur q die Detonation der Zündschnur 0 verursachen, die als Sprengröhre dient. Die Arme I der Klammer müssen so kurz sein, daß sie nur mit dem Metall der Sprengkapseln, nicht aber mit den Zündschnüren selbst in Berührung kommen. Diese Zündvorrichtung kann lange Zeit allen .Wettereinflüssen ausgesetzt sein, ohne betriebsunfähig zu werden. Man kann selbst in besonderen Fällen die Sprengkapsel η fortlassen und die Entzündung dadurch ver- 120' anlassen, daß man die Zündschnur 0 direkt an die Sprengkapsel ft anschließt.

Claims (3)

  1. Patent-An Sprüche:
    ι. Zündschnur mit doppelter Wirkung, bestehend aus einer inneren, mit einem brisanten Sprengstoff gefüllten Sprengröhre und aus einem diese Sprengröhre umschließenden Schlauchrohr mit Pulverfüllung.
  2. 2. Zündschnur nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Befestigung von Zweigleitungen mit der Hauptleitung federnde Klemmen (h) verwendet werden.
  3. 3. Zündvorrichtung unter Verwendung der Zündschnur nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Benutzung eines beiderseitig mit Klemmeinrichtungen versehenen Rohres, in dessen eines Ende die mit Zündkapsel versehene, zur Detonation zu bringende Zündschnur, in dessen anderes Ende die die Zündung bewirkende, mit der Zündkapsel ausgerüstete Zündschnur eingeführt und festgeklemmt wird.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen,
    Berlin, gedruckt in der reichsdruckerei.
DENDAT205287D 1908-01-21 Active DE205287C (de)

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