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Anordnung zum Lösen oder Sperren von Haltegliedern in Seeminen in
Abhängigkeit vom Minenstande Nach dem Abwurf einer Seemine sind in ihr verschiedene
Vorgänge zu steuern, von denen zwei vor allem wichtig sind, nämlich das Lösen der
Mine vom Anker und ihre Einstellung in einer bestimmten Tiefe. Hierzu kommen unter
Umständen noch andere Vorgänge, z. B. das Versenken der Mine nach einer gewissen
Liegezeit oder beim ungewollten Hochsteigen.
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Die für die Mine in Frage kommenden. Vorgänge sollen gemäß der Erfindung
dadurch. ausgelöst werden, daß durch einen elektrischen Strom Sprenglcapseln gezündet
werden, die entweder selbst als Halteglieder dienen, oder die an den Haltegliedern
befestigt sind und diese bei der Zündung zerstören, so daß das bisher gesperrte
Glied freigegeben wird.
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Der Vorteil der neuen Anordnung liegt darin, daß die Kräfte, die für
die Auslösung der einzelnen Vorgänge erforderlich sind, ganz gering sind, so daß
Störungen infolge der auftretenden Bewegungswiderstände praktisch nicht auftreten
können.
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Beim Tiefensteller, z. B. der zur Feststellung der Mine in einer gewissen
Tiefe dient, hat man bisher die Bewegungen des Steuerventils mechanisch auf die
Fixiervorrichtungen übertragen. Es ist ohne weiteres einleuchtend, daß bei den,
immerhin nicht unbedeutenden Kräften, die zur Sperrung erforderlich sind, die auslösenden
Kräfte des Tiefenstellers groß sein müssen. Da nun die frei werdende Kraft sich
als Differenzkraft zwischen einer Flüssigkeitssäule und einer Feder darstellt, so
muß die Feder stark bemessen werden, damit sie wirksam werden kann. Hat jedoch der
Tiefensteller lediglich einen elektrischen Kontakt zu schließen, so reichen schon
ganz geringe Kräfte aus, um den Bewegungsvorgang auszulösen. Ähnliche Gesichtspunkte
gelten für die Auslösung der anderen in Frage kommenden Vorgänge.
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Man könnte die Anordnung so treffen,.daß man die Mine mit gebrauchsfertigen
Elementen ausrüstet. Die Lagerzeit der Mine ist jedoch unbestimmt, und es kann daher
vorkommen, daß die Elemente unbrauchbar sind, wenn die Mine verlegt werden soll.
Man müßte also für reichliche Reserven sorgen, die wiederum einer sorgfältigen Überwachung
bedürfen. Deshalb ist es zweckmäßig, die Anordnung so zu treffen, daß die Elemente
erst angesetzt werden, wenn die Mine geworfen wird. Man versieht das Element dabei
mit einer an sich bekannten Zeitauslösung, so daß ein Strom erst entsteht, wenn
die Mine vor Anker liegt. Zu diesem Zweck kann man beispielsweise in einen Zuflußkanal
für Wasser einen Salzpfropfen setzen, der erst wegschmelzen muß, ehe das Wasser
zum Element gelangt.
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Für das Lösen der Mine würde die Anordnung derart wirken, daß eine
gewisse Zeit, nachdem die Mine mit dem Anker auf den Boden gesunken ist, der Salzpfropfen
gelöst.
ist und das Element Strom liefert. Dieser Strom bringt einen
Draht zum Glühen und entzündet dadurch eine Sprengkapsel, die die Mine vom Anker
löst. Sie steigt in die Höhe, und zwar so weit, bis der Tiefensteller in Tätigkeit
tritt. Dieser schließt einen weiteren Stromkreis einer zweiten Sprengkapsel, die
dann auf irgendeine Sperrvorrichtung für das Ankertau einwirkt und dieses feststellt.
Sowohl das Lösen der Mine wie auch das Feststellen wird also durch die Einwirkung
eines elektrischen Stromes gesteuert.
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Zweckmäßig ordnet man das Element, das den Steuerstrom liefert, im
Minenanker an und verbindet es durch ein Kabel mit den Schaltvorrichtungen in der
Mine. Dabei braucht das Kabel nicht auf eine Trommel aufgewickelt zu sein, sondern
es wird derart in einen Behälter eingelegt, daß es sich beim Aufsteigen der Mine
um das Ankertau herumwickelt. Man vermeidet dabei Zugbeanspruchungen, die zu seiner
Zerstörung führen können. Außerdem kann man die bei der Verwendung einer Kabeltrommel
erforderlichen Schleifkontakte vermeiden.
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Ein Ausführungsbeispiel für den Schalter am Tiefensteller und für
die Entkupplung der Mine vom Anker ist in den Abb. i und :2 dargestellt. Der Tiefensteller
enthält in bekannter Weise ein Ventil i, das unter dem Druck einer Feder 2 steht.
Diese legt sich gegen einen Federteller 3, der mit Hilfe einer Schraubenspindel
q. verstellt werden kann, um die Spannung der Feder 2 und damit die Wirkung des
Tiefenstellers zu verändern. Das Ventil i besitzt eine Aussparung 5, in die die
Nase 6 eines Schalthebels 7 hineinragt. Der Schalthebel ? gehört zu Kontakten B.
Die gesamte -Kontaktvorrichtung ist in einem wasserdichten Stutzen 9 angeordnet,
der mit dem Druckraum io des Tiefenstellers in Verbindung steht. Vor der Öffnungsbewegung
des Ventils i kann also keine Flüssigkeit in den Schalter eintreten, -sondern erst
dann, wenn er geschlossen ist, also zu einem Zeitpunkt, wo sie unschädlich ist.
Spricht der Tiefensteller in der gewünschten Wassertiefe an, so wird durch das hochgehende
Ventil i die Nase 6 durch die Unterkante i i der Aussparung 5 im Uhrzeigersinn bewegt
und dadurch der Schalter 7, 8 geschlossen. Hierdurch wird eine Sprengkapsel zur
Entzündung gebracht, die die Sperrung des Ankertaues hervorruft.
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Eine Vorrichtung zum Entkuppeln der Mine vom Anker ist in der Abb.2
dargestellt. Die Mine i wird durch ein Zugstück 2 gehalten, das am Anker befestigt
ist, , und zwar durch Klauen 3 und q., die um ein Gelenk 5 drehbar sind und in einen
Ring 6 der Mine eingreifen. Durch den zum Entkuppeln dienenden elektrischen Strom
wird ein Zünddraht zum Glühen gebracht, der in eine Sprengkapsel 9 hineinragt. Durch
die Sprengkapsel 9 stützt sich der Arm 7 der Klaue q. gegen das Halteglied :2 ab,
d. h. die Klaue q. wird durch den Zug der Mine zur Seite gedrückt, wenn die Sprengkapsel
9 zerstört ist.
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Um die Sprengkapsel 9 vor dem Verlegen der Mine von Beanspruchungen
zu entlasten, ist ferner eine Druckschraube 15 vorgesehen, die beim Verlegen der
Mine herausgeschraubt wird.