-
Einrichtung zur Steuerung der Bewegungsvorgänge in Seeminen Die Seemine
stellt eine in sich geschlossene Maschine dar, in der eine Reihe von Vorgängen mit
zeitlicher Verschiebung zu steuern sind, z. B. das Lösen der Mine vom Anker, das
Bremsen der Ankertrommel oder des Ankertaues bei Erreichen des I1!Iinenstandes;
die Versenkung der Mine nach einer gewissen Liegezeit, das Versenken der ungewollt
hochgestiegenen Mine usw. Die Steuerung der einzelnen Vorgänge kann sowohl auf mechanischem
wie auch elektrischem Wege geschehen. Die Erfindung bezieht sich auf die zuletzt
genannte Gattung.
-
Die Mine ist nun kein Gerät, das immer sorgsam behandelt wird. Aus
diesem Grunde muß sie so konstruiert sein, daß sie Stöße, Schläge usw. aushalten
kann. ohne daß ihre steuernden Glieder in Tätigkeit treten, ehe sie abgeworfen wird
und in ihre Gefechtsstellung kommen soll. Es ist deshalb die Anordnung von Sicherheitsvorrichtungen
erforderlich. Trifft man keine Vorkehrungen dieser Art, so kann es vorkommen, daß
durch einen harten Schlag oder Stoß die Steuerglieder ausgelöst werden und z. B.
die Kupplung zwischen Anker und Mine gelöst wird und der Tiefeneinsteller das Ankertau
abbremst. Die@geworfene Mine würde also eine gä nzlich falsche Lage einnehmen und
kann dadurch das verlegende Schift aufs schwerste gefährden.
-
An sich ist eine mechanische Sperrung der Steuerglieder bei der unverlegten
Mine möglich. Die Erfindung sticht demgegenüber eine erhöhte Sicherheit einer Mine,
bei der die einzelnen Vorgänge elektrisch ausgelöst werden, dadurch zu erzielen,
daß die elektrischen Steuerleitungen über ' mindestens einen Sicherheitskontakt
geführt sind, der erst bei oder nach dem Abwerfen der Mine geschlossen wird. Diese
Anordnung bietet eine Sicherheit dafür, daß, selbst wenn mechanische Verriegelungen
vorgesehen sind und diese aus irgendeinem Grunde in Unordnung geraten, die Mine
doch ungefährlich ist. Sie ist selbstverständlich auch dann brauchbar, wenn besondere
mechanische Sperrglieder nicht vorhanden sind.
-
Eine Mine kann nicht nur für den Feind, sondern auch für die eigenen
Schiffe gefährlich werden, nämlich dann, wenn sie zu früh scharf wird. Diese Gefahr
' soll gemäß der Erfindung dadurch ausgeschaltet werden, daß der Sicherheitskontakt
so lange offen bleibt, bis die Mine eine gewisse Absinktiefe erreicht hat. Der Minenleger
hat also Zeit, von der Verlegungsstelle wegzufahren, ehe die Mine scharf wird.
-
Wo der Sicherheitskontakt angeordnet wird, ob im Anker oder in der
Mine selbst, ist an sich gleichgültig. Es ergibt sich eine besonders einfache Ausgestaltung
der Anordnung, wenn man ihn an,die Mine verlegt und ihn mit dem Tiefensteller baulich
vereinigt. Es wird dann weniger Kabel benötigt.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Abbildung dargestellt.
Die gezeichnete Anordnung soll mehreren "/.wecken dienen.
Sie soll
ersten: verhüten, daß die 'Mine in rrül3ere Tiefen absinkt, als ihre Festigkeit
z.ulül.it; sie soll zweiten: die Mine bei l:rreichen eines bestimmten Minenstande.
feststellen, und sie #c111 es schließlich gestatten. die Mine zu versenken. wenn
diese ui zlili-issi" hoch aufge#tie,-en ist. Alle''org:inge werden elektrisch
gesteuert, und zwar zweckmäßigerweise dadurch. daß inan den elektrischen Strom zur
Zündung von Sprengkapseln verwendet, die Sperrungen freigeben. Die einzelnen gesteuerten
Teile sind in der Abbil-(lung nicht dargestellt. (ia ihre Durchbildung für die Erhndltn-
unwCsentlich ist.
-
Durch den Wasserdruck wird das Steuerventil i entgegen der Kraft der
einstellbaren Feder 2 eingedrückt und hierdurch der Flüssigkeit der Weg zum Druckraum
freigegeben. In diesem liegt ein Steuerkolben., der durch eine Feder 5 belastet
ist. Diese legt sich gegen eine Platte 6. die am Gehäuse befestigt ist, also feststeht.
Dringt Wasser in den Druckraum 3 ein, und wird der Kolben .4 abwärts bewegt, so
wird zunächst der Scherbolzen 8 zerstört, der den Kolben .4 vor der Verlegung der
'Mine an ungewollten Bewet;ui@gen verhindert. In einem Hals 9 des Kolbens 4. liegt
ein verschiebbarer Bolzen 10,
der durch Kugeln i i gesperrt ist. Hät sich
der Kolben 4 mit dein Hals 9 so weit abwärts bewegt, daß die Üfnungen 12 den Kugeln
1 i gegenüberliegen, so fallen diese heraus, und der Bolzen io wird freigegeben.
Er fällt ab, und ein an ihm befestigter Behälter 13, der einen Elektrolyten enthält,
und der aus einem zerbrechlichen 'Material besteht, wird beim Auftreffen auf eine
Spitze 1.1 zertrümmert. Der Elektrolyt fließt aus und setzt ein galvanisches Element
16 an, (las den Steuerstrom für die verschiedenen Vorgänge liefert.
-
Das Ansetzen des Elementes 16 soll zunächst dazu dienen, um die Mine
vom Anker durch Entzündung einer Sprengkapsel zti entkuppeln. Die Entkupplung kann
aber nicht eher geschehen, bis der Sicherheitskontakt 17, 18 geschlossen
ist. Das Schließen wird durch eine Nase ig hervorgerufen. die am Kolben 4 befestigt
ist und die bei dessen Abwärtsbewegung die Kontaktplatte 17 in die Platte iS einhakt.
Man erkennt, daß eine %:erstörung des Gefüfies 13 und damit ein Ansetzen des Elementes
i(i bei der noch nicht geworfenen Mine bedeutungslos ist, da der Kontakt 17.
18 in (Miesem lall noch offen ist.
-
Der Tiefensteller soll weiter, wie bereits erwähnt, die 'Mine in dein
verlangten -Minenstande feststellen. Zu dieseln Zwecke ist ein hntakt 2o vorgesehen.
der auf einer Spindel a= verschiebbar ist. le nach seiner Höhenlage wird die 1,e.t#tellvorrichtun-
bei höherem oder tieferem Minenstande allsgelöst. Der Kontakt 2o war bei der Abn-:irtsb@wegung
des Kolbens .1 durch eine an diesem 1;L-festi"te \ ase 2 i geschlossen worden. oInle
daß jedoch hierdurch irgendein Vorgang au#-"elü.t werden konnte, da der Sicherheitskontakt
1;, 18 noch offen und das Element 16 nicht angesetzt war. Ist jedoch die
Mine vom Gewicht des Ankers entlastet, so steigt sie hoch, und der Kolben 4. mit
der daran befestigten Nase 21 steigt infolge des :ich verringernden Wasserdruckes
ebenfalls aufwärts. Bei dieser Bewegung wird der Kontakt 2o abermals geschlossen,
aber jetzt mit dein Erfolg, daß ein Steuervorgang ausgelöst wird, da ja das Element
16 Strom liefert. Der Stromschluß wird dabei dazu ausgenutzt, um eine Sprengkapsel
zu entzünden. die bisher die Sperrvorrichtung des Ankertaues, z. B. einen Bremsklotz,
in der Ofenstellung hielt. Auch diese Leitungen sind über den Sicherheitskontakt
17 geführt, so daß ein Ansetzen des Elementes 16 bei noch nicht verlegter Mine eine
Auslösung der Bremsvorrichtung nicht hervorrufen konnte.
-
Steigt die verlegte Mine aus irgendwelchen Gründen höher. als es gewünscht
war, z. B. weil das Ankertau gerissen ist, so bewegt die Feder 5 den Kolben d. über
die gezeichnete Lage hinaus aufwärts. Das ist jetzt möglich, da der Scherbolzen
S zerstört ist. Bei dieser Aufwärtsbewegung wird der Kontakt 23, 24 geschlossen
und dadurch der Stromkreis einer Zündkapsel hergestellt, die zum Leckschlagen des
'Minenkörpers dient. Auch die Leitungen dieser Kontaktvorrichtung können einen Stromkreis
erst herstellen, wenn die Sicherheitskontakte 17, 1 8 geschlossen sind.
-
Die neue Anordnung bietet also eine unbedingte Sicherheit dafür, daß
bei Zerstörung des zerbrechlichen Gefäßes 13 keinerlei ungewollte Steuervorgänge
in der Mine ausgelöst werden können.