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Tiefensteller für Seeminen mit elektrischer Steuerung der Ankertaufixierung
Die Seemine wird je nach ^dein Zweck, den man mit ihr verfolgt, in einer bestimmten
Tiefenlage verlegt. Zur Einstellung dieser Tiefenlage dient .der bekannte Tiefensteller.
Es bat sieh als zweckmäßig erwiesen, die Steuerung !des Tiefenstellers vom Wasserdruck
abhängig zu machen und zu diesem Zweck ein Ventil vorzusehen, das bei Erreichen
einer bestimmten Tiefe die Feststellvorrichtung der Mine auslöst, z. B. das Ankertau
festklemmt oder (die Ankertautronnmcl abbremst. Die mechanische Einwirkung des Tiefenstellers
sauf die Feststellvorrichtung setzt voraus, daß hinreichend große Kräfte frei werden;
deren Auslösung ist jedoch im allgemeinen nicht einfach. Es ist deshalb auch bereits
vorgeschlagen worden, die niechani,sche Übertragung der Lösebewegung des Tiefenstellers
durch eine elektrische Übertragung zu ersetzen, insbesondere durch einen elektrischen
Strom eine Sprengkapsel zur Zündung zu bringen, die vorher ein Bremsglied sperrt
und dieses freigibt, wenn sie zerstört wird.
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Die Erfin'd'ung betrifft die Ausgestaltung eines derartigen Tiefenstellers
für Seeminen mit elektrischer Steuerung der A.nkertaufixierung. Sie 'besteht darin,
daß zur Einstellung ein einstellbarer elektrischer Kontakt vorgesehen ist, der durch
eine am Tiefensteller angebrachte Nase o. @dgl. geschlossen wird.
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Der Vorteil .der neuen Anordnung liegt darin, d.aß durch sie eine
feinere Einstellung der Tiefe ermöglicht wird als mit dem Steuerventil allein. Das
Steuerventil wird durch die Kraft einer Feder !bewegt. Aus baulichen Gründen kann
,man nur Federn mit verhältnismäßig kleiner Federung verwenden. Infolgedessen stehen
für die Steuerung der Vorgänge auch nur verhältnismäßig kleine Verstellwege zur
Verfügung. Die Verwendung elektrischer, verschiebbarer Kontakte gestattet es, bedeutend
größere Verstellwege auszunutzen, ohne ,daß die Abmessungen des Tiefenstellers an
.sich dadurch wachsen. Besonders zweckmäßig ist es dabei, die Kontakte nicht unmittelbar
durch das Tiefensteuerventil zu verstellen, sondern einen Steuerkolben zwischenzuschalten,
an dem einer der Kontakte oder eine Nase sitzt, die den Stromschluß hervorruft.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Ader Zeichnung dargestellt.
Der zur Steuerung dienende Strom -wird von einem Element i geliefert, das angesetzt
werden muß. Zu diesem Zwecke ist ein .mit einem Elektrolyt gefüllter Behälter?,
vorgesehen, der an einem Bolzen 3 befestigt wird. Dieser ist gegenüber einem Steuerkolben
io durch Kugeln5 und außerdem einen Sperrstift6 gesperrt. Erreicht der Wasserdruck
eine genügende Größe, so wird das Steuerventil; entgegengesetzt der Kraft einer
Feder 8 eingedrückt und Odem Wasser der Zufluß zum Druckraum 9 freigegeben. Das
Wasser drückt auf -den Kolben io tind bewegt diesen entgegengesetzt der Kraft der
Feder i i abwärts. Bei dieser Bewegung wird zunächst der
Scherbolzen
6 zerstört und hierauf der Kolben io so weit abwärts gedrückt, bis die öffnungen
q. den Kugeln 5 gegenüberstehen. Diese fallen heraus und geben dien Bolzen 3 mit
dem (daran befestigten Gefäß 2 frei. Dieses fällt auf eine Spitze 15, wird dadurch
zertrümmert und ergießt seinen Inhalt in das Element i, das hierdurch angesetzt
wird. Bei der Abwärtsbewegung des Kolbens io hatte sich eine an ihm befestigte Nase
12 an dem eigentlichen Steuerkontakt 13. vorbeibewegt. Irgendwelche Vorgänge waren
-dabei noch nicht ausgelöst worden, da noch kein Strom vorhanden war. Erst wenn
die Mine nach Lösen vom Anker 6 aufsteigt und der Kolben io sich infolgedessen ebenfalls
aufwärts :bewegt, wird durch die Nase 12 Kontakt bei 13 hergestellt und die Feststellvorrichtung
in Tätigkeit gesetzt. Die Anordnung ist also so getroffen, daß die Feststellvorrichtung
der Mine erst dann in Tätigkeit tritt, wenn diese aus ihrer tiefsten Lage wieder
emporsteigt.
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Die Höhe, in der die Mine festgestellt werden soll, kann nun durch
die Kontakte 13 eingestellt werden. Diese sind nämlich nicht fest angeordnet, sondern
längsverschieblich auf einer Spindel 1¢. je weiter die Kontakte 13 nach unten verstellt
werden, um so eher tritt beim Rückgang der Nase 12 Stromschluß ein, d. h. um so-
tiefer ist die Minenlage." je höher die Kontakte 13 stehen, um so später wird die
aufsteigende Mine festgehalten. Würde man . nicht ein Element verwenden, das erst
angesetzt werden muß, sondern ein gebrauchsfertiges Trockenelement, so können die
Kontakte bereits bei der Abwärtsbewegung des Kolbens io durch die Nase 12 geschlossen
werden. In diesem Falle kann ebenfalls durch Verstellen der Kontakte 13 der Zeitpunkt
der Auslösung eingestellt werden.
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Die Abbildung zeigt ferner eine Einrichtung, die es verhütet, ,daß
die Mine etwa an die Oberfläche aufsteigt und da-durch dem Feinde sichtbar wird.
Diese Vorrichtung besteht aus zwei Kontakten 16 und 17, die durch eine Nase 18 geschlossen-
werden können. Die Nase 18 ist ebenfalls am Tiefenstellerkolben io befestigt. Beim
Aufsteigen der Mine in eine gewisse Tiefe, die dicht unterhalb :der Wasseroberfläche
sein mag, ist das Ventil 7 geschlossen. Die Feder i i vermag jedoch auf den Kolben
io.eine Verstellkraft auszuüben und verschiebt ihn nach oben, so d.aß die Nase 8
die beiden Kontakte 16 und 17 zusammendrückt. Diese schließen einen Stromkreis,
der zu einer Zündkapsel führt. Die Sprengkapsel wird gezündet und bringt -dadurch
.eine Sprengladung zum Zerknall, die die Mine leck schlägt. Diese sinkt, ehe sie
die Wasseroberfläche erreicht hat.